Der Cursus Publicus auf Inspektion

  • Von Hippo Regius aus zieht die Karawane des Cursus Publicus beinahe einen Tag lang ins Landesinnere bis nach Simittu, um sich von dort wieder nach Osten zu wenden. Nach der Inspektion der Mansio in Thugga führt der Weg zurück an die Küste, nach Colonia Iulia Concordia Carthago.


    Eine halbe Tagesreise von Carthago entfernt legt die Karawane eine Rast am Wegesrand ein. Ein kleiner Fluss, der eher nur einem Bach gleicht, bietet den Menschen und Tieren die Möglichkeit frisches Wasser zu trinken und einige Palmen laden zum Verweilen im Schatten ein. Während Avarus mit dem Führer der Karawane den weiteren Weg abspricht, sitzt Lucilla mit Draba und Figulus bei einer Schüssel Trauben.
    "Hoffentlich ist es nicht mehr allzu weit. Ich sehne mich nach einer Therme und einem richtigen Bett. Die letzte Mutatio hatte diesen Namen ja nicht wirklich verdient." Lucilla blickt in den Himmel und träumt von einem Aufenthalt im laconicum, oder zumindest dem Caldarium. Eine ausgiebige Massage würde sich sich auch gönnen.
    Figulus nimmt sich eine Traube, wirft diese in die Luft und fängt sie mit dem Mund auf. "Gegen Nachmittag sollten wir Carthago erreicht haben. Dann hängt es vom Legaten ab, ob wir dort noch einen Tag bleiben oder gleich am nächsten Tag nach Hadrumetum weiterreisen, und wahrscheinlich auch davon, ob wir am Hafen ein Schiff auftreiben, das nach Leptis Magna segelt. Von Carthago aus ist der Weg natürlich umständlicher, wir müssten die Landzunge bei Clupea umschiffen, aber der Hafen ist größer, daher ist es wahrscheinlicher dort ein Schiff mit unserem Ziel zu finden. Wenn wir jedoch ein Schiff extra für uns anheuern müssen, dann wäre das in Hadrumetum sicher günstiger."
    "Ich mag Carthago nicht." wirft Draba ein.
    Lucilla schaut ihn belustigt an. "Wegen Hannibal? Ist das nicht schon lange genug her, als dass man darüber hinwegsehen könnte?"
    "Nicht wegen Hannibal." winkt Draba ab. "Aber es treibt sich zu viel Gesindel dort herum. Also im Grunde doch wegen Hannibal, es gibt immer noch einige Verrückte, die glauben, sie müssten auf ihre Geschichte stolz sein und einen neuen Hannibal hervorbringen. Sie nennen sich selbst die carthagische Volksfront."
    "Nein, nein, die Volksfront von Carthago." wirft Figulus ein und nimmt sich noch eine Traube. "Aber diese Verrückten gibt es doch überall. Denk nur an den Aufstand in Iberia vor nicht allzu langer Zeit." Er schaut Lucilla an und lächelt beruhigend. "Keine Sorge, das sind nicht viele und ihre Aktionen zeichnen sich eher durch Dummheit aus, als durch irgend etwas anderes."
    Missmutig schüttelt Draba den Kopf. "Ich mag die Stadt trotzdem nicht."

  • Zu Drabas Freude wird der Aufenthalt in Carthago letztendlich doch nur ein recht kurzer. Zwar bleibt die Zeit, nach der Inspektion der Mansio und ausführlichen Berichten des dortigen Praefectus Vehiculorum, noch kurz die Thermen aufzusuchen und ein paar kleine Besorgungen auf dem Markt zu erledigen, doch bereits am nächsten Morgen bricht die Karawane auf nach Hadrumetum.


    Lucilla sitzt hoch auf ihrem Wagen und lauscht Drabas Erzählungen über die Stadt. Der Tabellarius reitet auf seinem Kamel neben dem Wagen.
    "Hadrumetum ist viel älter als Carthago und war schon immer eine wichtige Stadt. Zudem waren die Einwohner dort während der Punischen Kriege schlauer als ihre Nachbarn, sie verbündeten sich mit den Römern und ihre Stadt wurde so zu einem wichtigen Stützpunkt, was natürlich verhinderte, dass sie zerstört wurde. Unter der Pax Romana blühte die Stadt weiter auf und wurde sehr reich wohlhabend. Traianus dann machte sie zu einer Colonia, seitdem heißt sie Colonia Concordia Ulpia Trajana Augusta Frugifera Hadrumetina."
    "CCUTAFH, in der Sprache des Cursus Publicus." wirft Lucilla lachend ein. "Ich bedaure immer alle Leute, die regelmäßig offizielle Schreiben an eine Colonia senden müssen."
    "Der Stadt hat es weitere Vorteile und noch mehr Wohlstand gebracht."
    "Gibt es auch Thermen dort? In Carthago hatten wir ja nicht wirklich viel Zeit für einen ausgiebigen Besuch."
    "Oh ja, es gibt eine große Thermenanlage. Und auch sonst alles, was das Herz einer Römerin begehrt."
    Lucilla lacht fröhlich und wirft einen kurzen Blick zur Spitze der Karawane, wo Avarus auf seinem Kamel reitet, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan. "Ach, was mein Herz begehrt, das habe ich doch schon auf der Reise bei mir."
    Auch Draba lacht und deutet schließlich nach vorn. "Dort ist schon das Stadttor."


    Es ist früher Mittag, als die Karawane in Hadrumetum ankommt und Avarus und Lucilla ihre Zimmer in der hiesigen Mansio beziehen. Im lichtdurchfluteten Innenhof nehmen sie ein kleines Mahl zu sich und erfrischen sich an verdünntem Wein. Lucilla lehnt sich gesättigt auf der Kline zurück. "Was machen wir mit dem Rest des Tages? Müssen wir uns gleich auf die Versandlisten stürzen? Oder können wir den Tag nicht anderweitig nutzen? Wir könnten ein wenig bummeln. Und im Anschluss vielleicht am Hafen vorbei gehen und nach einem Schiff mit Ziel Leptis Magna fragen, dann haben wir für diesen Tag genug gearbeitet." Lucilla grinst Avarus mit ihrem überzeugendsten Lächeln an.

  • Endlich hatte die Mannschaft der Regulus und auch Syrus es geschafft. Sie machten an einer freien Stelle im Hafen fest und legten eine kurze Verschnaufpause ein um sich von der Fahrt zu erholen um sich dann frisch ans Werk zu machen die Schäden zu beheben.
    Syrus haute sich auf einen Sack der mir Getreide gefüllt war und sah zum Himmel. Was glaubt ihr, wie lange brauchen wir für die Reparatur der Regulus? Fragte er ohne ein bestimmtes Mannschaftsmitglied anzusprechen. "Es wird schon einige Zeit in Anspruch nehmen." Gab der Kapitän zurück der sich neben Syrus stellte ohne das dieser es bemerkt hatte.
    "Als erstes dürfen wir ausschwärmen um Planken, Taue, Nägel so wie neues Segeltuch zu organisieren und dann kann es los gehen. Ich werde mir in der Zwischenzeit die Schäden ein mal genauer unter die Lupe nehmen, nicht das wir am Ende noch etwas übersehen haben was uns am Schluß das Leben kosten könnte." Syrus nickte dem Kapitän wortlos zu und sah wieder in den Himmel wo sich allerlei Gefieder tummelte.
    Nach einiger Zeit dann, scheuchte der Kapitän die Männer auf um das nötige Material zusammen zu tragen. Sie begaben sich von Bord und gingen auf die Suche nach den jeweiligen Läden wo sie das ganze Zeugs erwerben konnten.
    Syrus sollte Segeltuch besorgen und so machte er sich auf den Weg...

  • Während dem Mahl hatte Avarus auf einer Kline zu Lucillas Linken gelegen. Sodas sein Blick schon während dessen stehtig auf eine komisch aussehende Statue fiel. Er stand kurz nachdem die Tafel aufgehoben war auf und schritt zu dem Kopf. Mit dem Fingernagel kratzte er eine Weile daran herum und wurde dann von Lucillas Worten davon abgehalten tiefer in die Materie einzudringen.


    Apruppt drehte er sich von der künstlerischen Figur weg und blickte seine Verlobte an.


    "Wir haben die letzten Tage mehr als genug Strapazen auf uns genommen. Zwei drei Tage Ruhe werden uns und unseren Helfern gut tun. Du willst einen Spaziergang über die Märkte machen? Hm ich weiß noch immer nicht, wie ihr Frauen dabei Entspannung verspüren könnt?!"


    Mit einem Seufzer kommt er nah zu ihr hin.


    "Aber wenn ich dir damit eine Freude machen kann, warum nicht."


    Mit der Hand streicht er bei diesen Worten über ihre Wange, um sich dann mit den Händen auf dem Rücken wieder zu dieser Statue zu begeben.


    "Komisch, der Künstler muß einen sehr weichen Stein verwendet haben, besonders haltbar ist dieser nicht... ob das eine Bewandnis hat?"


    Erneut blickt er zu ihr und lächelt...


    "Gut ich werd mich nur schnell in eine frische Toga werfen lassen und dann können wir ein paar Schritte in der Öffentlichkeit tun."

  • Lucilla beobachtet ganz genau, was Avarus da mit der Statue anstellt. Er hat schon in Rom einen Prozess am laufen und Lucilla würde die nächsten zwei Tage wirklich gerne friedlich in Hadrumetum verbringen.


    "Du wirst schon sehen, so günstig wie man hier überall einkaufen kann, können wir deinen Sesterzenbeutel wunderbar entspannen. Ich bin noch nicht sicher, ob ich schon hier nach den feinen Stoffen ausschau halten sollte, oder ob ich alles in Aegyptus kaufe. Allerdings, wenn ich hier schon etwas sehe und dann warte, dann ärgere ich mich am Ende, wenn es in Aegyptus doch nichts passendes gibt, also werde ich einfach auf meine innere Stimme hören und zuschlagen, wenn es sich lohnt. Und mit ein bisschen Verhandlung wird es sich lohnen."


    Ein Schauer fährt ihr über den Rücken, als Avarus ihr wie beiläufig über die Wange streicht. Das Schlimmste an dieser ganzen Reise ist die andauernde Nähe zu ihm, und ihm doch immer so fern sein zu müssen. Sie streckt ihm ihre Hand hin, um sich von der Kline aufhelfen zu lassen und lächelt glücklich.


    "Dann werde ich dich im Atrium erwarten." Die Zeit, die ihr Verlobter brauchen würde, um sich in eine Toga einkleiden zu lassen, würde Lucilla ausreichen um die Frisur etwas modischer zu gestalten, ein luftiges, aber doch angemessenes Kleid anzuziehen und das Makeup aufzupolieren.

  • Mit einem frischen Duftwässerchen am Hals und der strahlend weißen Toga mit purpurnen Steifen betritt Avarus das Atrium. Lucilla wartet da bereits auf ihn, hat an ihrem Äußeren jedoch auch einige Zeit verstreichen lassen. Zufrieden nickt er ihr zu und stellt sich auffordernd wartend neben sie hin.


    "Ich bin so weit, wenn du es bist. Paulus wird den Sesterzenbeutel tragen und die zwei Männer da..." Er zeigt auf die kräftigen Burschen. "... können beim Tragen helfen."


    Sie treten auf die Straße hinaus. Der Mittag hat sich bereits im Nachmittag aufgelöst und die Straßen sind trotzdem noch siestamäßig leer. Genau die richtige Zeit also um erstens aufzufallen und sich zweitens nicht durch die Menge schieben zu müssen.


    "Wenn du schon jetzt alles kaufst, wirst du dich in Aegyptus aber vielleicht krämen, weil es dort evtl. schönere Stoffe gibt. Auch das solltest du bedenken. Im Falle der Fälle könnten wir einen Sklaven mit entsprechenden Anweisungen hierher zurück schicken." wirft Avarus ein und nimmt Lucilla bei der Hand, als sie die Straße hnunter schlendern.

  • Erfreut stellt Lucilla fest, dass Avarus an die Gepäcksklaven denkt. Man merkt eben doch, dass er bereits einmal verheiratet gewesen ist und Übung im Einkaufen hat. Auf dies lässt auch seine Aussage bezüglich des Sklaven mit Anweisungen schließen.


    "Das ist natürlich wahr. Siehst du, genau das ist eben das Komplizierte am Einkaufen. Vor allem, weil ich mich dann nie entscheiden kann und immer erst das gesamte Angebot sehen muss, bevor ich weiß, was ich wirklich will. Das endet in Rom meist damit, dass ich die ganzen Mercatus einmal abgehe und gegen Nachmittag dann den Händler anstrebe an dem ich gesehen habe, was ich will, zumindest, wenn ich dann noch weiß, welcher Händler es war. Aber dafür habe ich meist Ambrosius dabei."


    An Avarus Seite geht sie die Straße hinunter und lässt ihren Blick zu den Läden gleiten. Doch das Viertel, in welchem sie momentan unterwegs sind, bietet noch nicht das, was Lucilla sucht, sondern vorwiegend Gebrauchsgegenstände. Trotzdem wird ihr Blick immer wieder von Dingen angezogen, sie schiebt Avarus mal auf die eine, mal zieht sie ihn auf die andere Seite, oft begleitet von einem "Oh, schau!" oder "Ach, das ist ja nett!".


    Schließlich öffnen sich die Häuser zu beiden Seiten der Straße hin auf einen belebteren Platz mit allerlei Marktständen. "Ui! Ja ist denn heut schon Markttag?" Lucillas Augen nehmen einen gefährlichen Glanz an. "Lass uns dort anfangen!" Und schon steuert sie auf den ersten Schuhhändler zu. :D

  • Wie durch Geisterhand beflügelt, läßt sich Avarus eine ganze Weile auf den Kaufrausch von Lucilla ein und begleitet sie von einem Stand zum Nächsten. Natürlich ist sie eine Frau und so gehört es wohl dazu, das man ersteinmal den gesamten Stadtmarkt abklappert um am Ende doch beim zuerst gesehenen Handelsstand das gewollte Gut zu erwerben. 8)


    Dann endlich erkennt er auf der anderen Seite des Forus einen durchaus ansehnlichen Platz. Eine kleine Taberna mit Dachterasse. Der Avarusblick huscht zwischen Lucilla und dem Kleinod von Ruhe und Geborgenheit hin und her und schließlich entscheidet er sich....


    "Wenn du nichts dagegen hast, werde ich mich dort hinauf zurückziehen und dir beim Auswählen von der Ferne zusehen."


    In Gedanken huschen schon die Schatten vorbei. Im Einen legt er die Beine hoch, im Nächsten bekommt Avarus einen frischen Becher Wein eingeschenkt, ein Nächster zeigt ihn bei einem Bissen in ein saftiges Hühnchen und ein letzter Gedanke hängt einem klitzekleinen Nickerschen nach.


    Fragend blickt er Lucilla an und hofft auf ihre Milde. :D

  • Wie es so üblich ist, registriert Lucilla Avarus nur noch nebenbei, ebenso seine Worte. Die wunderschönen Schmuckstücke, die feinen Stoffe und die außergewöhnlichen Tuniken könnte sie auch Paulus zeigen, er würde ebensoviel Reaktion bringen wie jeder Mann, nämlich das übliche 'Ja sicher.' oder 'Sehr schön.', was Lucilla wiederum genügen würde um weiterzugehen.


    "Ja, tu das ruhig. Lass mir nur die Packsklaven da..." sagt sie abwesend, während sie in der Hand eine Haarspange dreht und wendet, mit Kennerblick auf Verarbeitung und Material prüft. "... ich bin bald fertig." Natürlich ist das eine glatte Lüge, als solche jedoch von Lucilla nicht zu erkennen, da die Zeit für sie tatsächlich wie im Fluge vergehen würde. Sie legt die Haarspange zurück und nimmt eine andere, die vielleicht noch einen Tick besser aussieht, hebt sie prüfend ins Licht und zieht nachdenklich die Augen zusammen. Schließlich schüttelt sie den Kopf und wendet sich zum Gehen.


    "Zuviel Grün, das passt nicht zu meinen Augen." erklärt sie Avarus. "Nun geh schon, ich komme schon zurecht. Ich weiß doch, wie Männer sich auf dem Markt anstellen, ich habe genügend Brüder und Cousins. Ich werde dir später alles zeigen, was ich gekauft habe." Sie lächelt ihm zu und strebt dem nächsten Marktstand zu.


  • Nun gut, wenn du mich nicht zwingend für die Entscheidung brauchst, werd ich mal weichen..." Natürlich brauchte sie ihn nicht dafür und es würde ihr sicher auch lieber sein selbst auszuwählen. Denn eine eigene Meinung war immer einfacher zu handhaben als die Eigene und eine Andere. Zumal die Andere schon von vornherein weniger Gewicht bekam, weil es eh nicht die Eigene war und damit gänzlich vom falschen Standpunkt aus betrachtet wurde. 8)


    Währenddessen wendet sich Germanicus Avarus der kleinen Dachterrasse zu. Von dort würde er sie blendend beobachten können und einen Frischetrunk nach dem Anderen nehmen. Die Sonne stand noch immer hoch, hatte ihre enorme Kraft deswegen nicht verloren. Nur Frauen und Südländer rannten bei diesem Wetter über den Markt. :P


    Er setzte sich an einen recht passablen Tisch und ließ zunächst nur eine Schorle, nebst einiger besonders süßer Trauben kommen. Mit Paulus, der etwas hinter ihm stand war er schon bald in ein reges Gespräch vertieft und freute sich um so mehr, als ein Seehändler sich am Nebentisch breit machte. Dessen Worte und Erzählungen mit einem Freund oder Geschäftspartner (vielleicht auch beidem) brachten ihm viele Neuigkeiten.


    Ab und an ließ der Senator das Auge über den Platz gleiten. 'Ich werde dir alles zeigen, was ich erstanden habe...' hatte Lucilla gesagt. Innig hoffte er das es nicht zuviel des Guten war. Die Karawane müßte sonst von zwei auf drei Wagen aufgestockt oder ein teurer Transfer nach Rom geordert werden.


    Mit dem Nacken zurück gelehnt, zog es ihm schon bald die Klüsen zu und neben den Gesprächen am Nachbartisch hörte er nurmehr den Lärm der von der Straße hinauf zog. :]

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    Sie lächelt ihm zu und strebt dem nächsten Marktstand zu.


    Syrus der es recht eilig hatte, ging recht zügig über den Markt. Man sagte ihm der Tuchhändler sei auf der anderen Seite des Marktplatzes in einer Seitengasse, dort würde er alles Nötige finden.
    So drängte er sich durch das Gewühl der Menschen das hier vorherrschte.
    Auf einmal brach irgendwo ein Tumult aus, es muß wohl Jemand etwas gestohlen haben da Syrus ein "Haltet den Dieb!" vernahm. Er drehte sich in die Richtung der Schreie um, um etwas sehen zu können lief aber dabei weiter und just in diesem Moment prallte er mit einer doch recht gut aussehenden Frau zusammen. Für den ersten Moment war er sprachlos was sehr selten vor kam. Doch dann meinte er.
    Holla. Verzeiht Herrin, ich habe Dich gar nicht kommen sehn. Deine Schönheit muß mich wohl geblendet haben. Syrus war von der Frau recht beeindruckt, denn sonst schmarrte er eigentlich kein solchen Zeugs zusammen und kam gleich zur Sache...

  • Wie an jedem Marktstand steht Lucilla zögernd und von der Entscheidung überfordert, ob sie zugreifen soll, oder besser nicht. An diesem geht es um eine Kette mit bunten Perlen, doch Lucilla hat ein paar Stände vorher schon ein Schmuckstück erstanden, ein nicht gerade günstiges, daher ist sie doch eher unschlüssig. Als die Rufe nach einem Dieb über den Platz schallen, legt sie die Kette bei Seite und dreht sich neugierig zum Markt hin, als Syrus in sie hineinläuft.


    Verdutzt blickt sie den Mann an und überlegt noch, wie sie reagieren soll, als er ihr schon ein Kompliment entgegenwirft. Obwohl Lucilla solches Verhalten bei Männern mehr als gewohnt ist, kann sie wie üblich nicht verhindern, dass eine leichte Röte in ihre Wangen schießt. Ihre Hoffnung ist die helle Sonne, die diese leichte Farbveränderung ihrer Haut vielleicht überblenden würde. Lucilla winkt den beiden Sklaven ab, die sofort näher treten, und lächelt leicht, als sie Syrus antwortet. "Keine Sorge, es ist nichts geschehen." Ihr Blick bleibt am Gesicht des Mannes hängen und es scheint ihr, als hätte sie ihn irgendwo schon einmal gesehen. Da sie ihn jedoch nicht zuordnen kann, kommt sie zu dem Schluss, dass er wahrscheinlich wie sie bereits seit längerem über den Markt geht und sie ihn an einigen Ständen zuvor schon einmal gesehen haben muss.

  • Mit soviel Gelassenheit hatte Syrus nicht gerechnet so stand er nun da.
    Er überlegte nur kurz, sah der Schönheit in ihre dunklen Augen und sprach.
    Sind diese Sklaven hier alle Begleiter die Du bei Dir hast oder rennen auf dem Markt noch welche rum? Egal, schick sie weg ich lade Dich in die Taverne dort drüben ein, ich möchte Dich ein wenig näher kennen lernen. Syrus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als er diese Worte von sich gab aber es mußte devenitiv an dieser Frau vor ihm liegen wenn er auch nicht wußte was es ist. Nun hoffte er das die Schönheit zustimmen würde.
    Das Segltuch mußte jetzt eben warten ging es ihm noch nebenbei durch den Kopf und Syrus zuckte nur kurz mit den Schultern und grinste noch mehr.

  • Lucilla wirft lachend einen Blick zu den Sklaven. Ihre Gelassenheit in Bezug auf den Zusammenstoß rührt von langjähriger Erfahrung auf den Mercatus Trainai, ihre Gelassenheit in Bezug auf seine Einladung von langjähriger Erfahrung mit Männern, die ihr zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten solche Angebote unterbreiten. Syrus sieht zwar nicht unbedingt unsympathisch aus und Lucilla hat sich schon mit schlechteren Sprüchen vom Markt schleppen lassen, doch diese Zeiten sind vorbei.


    "Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Diese Sklaven sind nicht meine einzigen Begleiter, mein Verlobter wartet in eben dieser Taverne dort drüben auf mich. Aber vielleicht möchtest du ihn ja auch ein wenig näher kennen lernen?" Sie schmunzelt zufrieden, denn wie lange hatte sie darauf gewartet, Anmachversuche auf diese Weise abschmettern zu können. (:P)

  • Syrus schaute ein wenig enttäuscht drein als er erfuhr das dies Holde Weib vor ihm einen Makker hatte. So zuckte er erneut mit den Schultern und meinte.
    Er ist wohl so ein alter stinkreicher Sack :D der nicht weiß wohin mit seinen ganzen Sesterzen? Aber gut, warum eigentlich nicht, dann kann er ja vielleicht einem Gestrandeten ein Becher Wein ausgeben dafür das ich Dich vor diesen Randalebrüdern beschütz habe. Syrus mußte grinsen wie ein Honigkuchenpferd als ihm die Worte über die Lippen kamen.
    Aber gut, ich hätte mir so oder so nach dieser ereignisreichen Reise in einer Tavarne einen guten Wein gegönnt, warum nicht in dieser hier und in netter Gesellschaft. Ach, mein Name ist Syrus. Ich bat der Holden und Schönen meinen Arm an.

  • Das ist dann wohl nach hinten losgegangen. Allerdings, solange er nicht darauf abzielt, Lucilla am Ende des Tages heiraten zu wollen, ist nichts gegen etwas Gesellschaft einzuwenden. Immerhin sind sie nicht tausende von Meilen in die Ferne gereist, um sich dann in der Mansio zu verstecken.


    "Du solltest lieber auf deine Worte aufpassen." lächelt sie. "In Rom zerren sie dich ganz schnell vor Gericht, wenn du so einen Senator betitelst." Sie winkt schelmisch grinsend ab, als er ihr seinen Arm anbietet. "Nein lass nur, du solltest die Hände besser frei haben, falls weitere Randalebrüder auftauchen." Sie gibt den beiden Sklaven das Zeichen zum Aufbruch und sie gehen in Richtung der Taverne los. "Bist du denn aus Syrus, wenn man dich so nennt?"

  • Tja, im kontern war Syrus schon immer Meister gewesen, das mußte er wohl von seinem Vater vererbt bekommen haben. Wenn Sedulus gut drauf war konnte er Jeden und Alles zurückschmettern.
    Ach, er ist auch noch Senator? Dann ist`s ja wirklich ein dicker Brocken. Scherzte Syrus.
    Wie Du meinst, dann eben nicht. Wie war doch gleich Dein Name? :)
    Wir hatten die Hälfte des Marktes hinter uns gelassen.


    Nein, ich bin eigentlich aus Germanien, genauer gesagt aus Mogontiacum wenn Dir das etwas sagt.

  • "Oh, verzeih, mein Name ist Decima Lucilla." stellt sie sich vor. Kaum läuft sie mit einem Mann in eine Taverne, vergisst sie schon die gute Erziehung Großtante Drusillas. Als Syrus dann seine Herkunft bekannt gibt, schaut sie ihn einen Moment ungläubig an, geht dann jedoch lächelnd weiter. "Aus Mogontiacum, sagst du? Fortuna hat manchmal wirklich Sinn für Humor! Mein Verlobter stammt aus Mogontiacum, auch wenn er schon lange Zeit in Rom wohnt, wie das bei Senatoren eben so üblich ist."


    Sie verlassen den Markt und betreten die Taverne. Avarus wollte sie ihm Blick behalten, also vermutet sie ihn auf der Dachterrasse und ein kurzer Blick durch die Taberna bestätigt zumindest, dass er nicht im Inneren sitzt. Lucilla weist auf die Treppe nach oben. "Ich selbst war leider noch nie in Germania. Allerdings bin ich Praefecta Vehiculorum von Italia und als solche kenne ich zumindest die Namen aller großen Städte im Imperium. Was hat dich so weit in den Süden verschlagen?"

  • Wir betraten die Schenke, Lucilla sah sich nach ihrem Senator um und ich folgte ihren Blicken.
    Du bist eine Decima? Von der selben Gens wie dieser Stier von Taracco? Syrus sah sie erstaunt an grinste aber dabei. Und auch noch eine Praefecta Vehiculorum dazu noch eine so gut aussehende. Wenn ich das gewußt hätte wäre ich nicht so vorlaut gewesen. Grinste Syrus weiter hin.
    Er wollte gerade fragen wer denn der Verlobte sei, es hätte ja sein können das er ihn sogar kannte als er ihn sah - Avarus der Bruder seines verstobenen Vaters sein Onkel. Er blieb einen Moment lang stehen denn er hatte mit allem gerechnet nur nicht das er seinen Onkel irgendwo in der Wüst treffen würde.
    Ich hatte mich mit meinem Vater seinem Bruder überworfen. Meinte Syrus so neben her und zeigte auf Avarus.
    Wir traten an Tisch von Avarus.
    Salve Senator Avarus, wie lange ist es her das wir uns das letzte mal gesehen haben? Grüßte Syrus seinen Onkel.

  • Die Stunden waren dahin gerannt und als Avarus erwachte, hatte sich die Sonne weit bewegt. Hecktisch blickte er sich um, sah Lucilla nicht mehr auf dem Markt und seufzte, weil sie nun sicher die Seitenstraßen abklapperte. Als könnte man nicht einfach einen Sklaventrupp mit genauen Anweisungen los schicken die Lage zu peilen, um dann siegessicher und zielgerichtet nurnoch über den Markt zu schreiten. Mal hier mal da einen Wink zu geben, einige Säcke Sesterzen verstreuen und nach wenigen Augenblicken mt vollen Karren zurückkehren. Er würde das Sein der Frauen wohl nie verstehen.


    Der Tabernensklave brachte ihm einen frischen Becher, doch diesmal mit verdünntem Wein. Nach diesen stressigen Tagträumen hatte Avarus sich das redlich verdient. Natürlich dachte er auch daran, es könnte eine Mahnung sein und ließ Paulus sogleich von der Leine, um ihm einige Opfergaben zu besorgen. Der Mann war darin geübt. Am Abend würde sie der Senator in den Tempeln der Stadt verteilen und danach hoffentlich wieder ruhiger schlafen.


    Mit einem Ruck richtete er sich auf und wunderte sich über eine banale Schlägerei auf dem Markt, die wohl so schnell keinen Sieger sah. Denn beide Kerle waren mächtig muskuline Burschen. Erst als ein Trupp Stadtwachen heran eilte, war sich Medicus sicher, die Ruhe würde wieder im allgemeinen Forumslärm zu finden sein. Doch blieben diese sechs Männer wie angewurzelt stehen, ließen die beiden weiter kämpfen und griffen sie erst auf, als sie fast zeitgleich zu Boden gingen.


    Auch eine Möglichkeit den eigenen Körper zu schonen und nebenbei den Dienst zu verrichten. Letztlich war nicht viel geschehen, ein paar Händler würden Ersatz einfordern, der ihnen verwehrt bliebe. Die Schreiner hatten wieder Brot und der Schiedsrichter der Stadt durfte Recht sprechen.


    Avarus lehnte sich wieder zurück. Die beiden Seebären waren gegangen und die anderen Tischnachbarn lehmelten eher am Troge, als das sie saßen. Kein Klientel in seinem Sinne also. Nur ganz am äußersten Rande fiel ihm noch ein Pärchen auf, wenn er das so nennen würde, denn der Mann war sicher Händler, ein Römer mit gutem Tuch am Leibe. Zudem mehr als reichlich genährt und einer Halbglatze versehen. Er nuschelte einer alten Frau zu, wahrscheinlich seiner Mutter die autoritär ab und an den Finger hob.


    Leider saß er zum Mithören viel zu weit weg und zog es daher wieder vor in den Tag hinein zu dösen...

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