Valeria nickte erfreut.
"Ja, das wäre mir sehr recht. Also... bis bald, würde ich sagen. Mögen die Götter mit dir sein."
Sacerdos Decima Valeria
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- Officium
- Decima Valeria
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Livia wusste nicht was mit Fabia geschehen war und warum sie nun scheinbar nicht mehr den Unterricht bei Valeria besuchte, so einfach abgehauen, so war sich das Tantchen jedenfalls fast sicher,war ihre Nichte bestimmt nicht, die Hälfte ihrer Familia befand sich doch hier, in Germania, und besonders ihre beiden Brüder hingen der jungen Frau doch scheinbar sehr am Herzen nun wo sie vor kurzem augenscheinlich nach ihrer geliebten Mutter auch noch ihren Vater verloren hatte,
für Livia die gerade dabei war gedankenverloren an ihrem Apfelsaft zu nippen machte ein plötzlichen Aufbruch ihrer Nichte einfach keinen Sinn, es musste auch wenn das Tantchen sich nichts schlimmes erhoffen wollte doch etwas anderes gewesen sein das Fabia von ihr und Valeria ferngehalten hatte.“Eigentlich hat sie hat sogar drei Brüder, ja und zwei davon, Crispus und Mela, sind bei der Legio hier in Germania, aber da ich im Moment keinen Kontakt mit meinen beiden Neffen habe kann ich dir nicht beantworten ob sie etwas von Fabias plötzlichem verschwinden wissen. Ich glaube kaum das sie einfach so gegangen wäre ohne irgendjemandem etwas davon zu erzählen, dafür halte ich sie eher gesagt für zu verantwortungsbewusst vor allem da...da ihr Vater auch erst vor nicht all zu langer Zeit spurlos einfach verschwunden ist , was mit ihm geschehen ist wissen allein die Götter, aber Fabia hat das ganze doch sichtlich mitgenommen befürchte ich”, Livia starrte ziellos auf den Rand ihres Becher und zeichnete dessen Konturen nun scheinbar höchst konzentriert mit der ausgestreckten Fingerspitze ihres Zeigefingers nach ohne für einen kurzen Moment mit ihrer Rede fortzufahren, dann jedoch nach dem sie das Prozedere mehrmals wiederholt zu haben schien fuhr sie fort ohne noch einmal Luft zu holen, ”weißt du...ich habe meinem Bruder versprochen auf sie aufzupassen...ich bin wirklich zu nichts fähig, wenn ihr etwas passiert sein sollte könnte ich es mir wahrlich nie verzeihen Valeria”.
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Der Priester hielt vor der Tür an und deutete darauf.
"Das ist ihr Officium. Ich werde dich jetzt verlassen. Vale."
Und er verschwand. -
Glabrio holte einmal tief Luft und klopfte dann an die Tür. Einerseits freute er sich, Valeria wiederzusehen und auch, dass sie es offensichtlich so weit gebracht hatte, doch gleichzeitig war er sehr enttäuscht und traurig, dass sie sich in den CD gewandt hatte... Man würde sehen, was die Zukunft alles bringen würde. Die Decima würde auf jeden Fall eine entscheidende Rolle spielen, da war er sich sicher!
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Valeria war gerade mit einigen Schriftrollen auf dem Weg von ihrem Schreibtisch zurück in die Tempelbibliothek, als es gerade klopfte und sie sich dermaßen erschrak, dass der Klopfende ein gewaltiges Rascheln vernehmen konnte, weil ihr alle Rollen herunterfielen. Verstimmt riss sie die Tür auf und sah heraus.
"Ja? Was....Glabrio? Was machst du denn hier?" fragte sie zuerst mürrisch, dann sichtlich überrascht. Überrumpelt sah sie ihn an, dann schob sie die Tür weiter auf und ging in die Hocke, um schnell die ganzen Papiere aufzusammeln, die herumlagen.
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Auch Glabrio erschrak, doch sofort eilte er hinzu und hob etwas verlegen einige Schriftrollen auf und reichte sie Valeria.
Dann antwortete er:" Ich habe ein Angebot von Matinius Fuscus gekriegt, und bin daraufhin zum Duumvir von CCAA geworden. Mit Tarraco hat mich nur die Schola und zwei Freunde verbunden, von denen mir einer folgt. Das mit der Schola tut mir schon weh, doch da war sowieso nur sehr wenig los in den letzten Monaten. Quasi seit deiner Abreise!
Doch erzähle mir von dir!"
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Valeria quittierte Glabrios Hilfe mit einem lieben Lächeln, auch wenn es ihr sonst nicht so gut ging. Verblüfft nahm sie seine Worte zur Kenntnis und erhob sich dann mit den Schriftrollen. Sie legte sie beiläufig zurück auf den Schreibtisch und sah den Petronier dann verwundert an.
"Duumvir von Colonia? Meinen Glückwunsch, aber...sag, wer ist nun Curator?" fragte sie leicht besorgt, denn die Schola lag ihr doch noch immer am Herzen. Sie deutete auf einen Stuhl und schenkte dann zwei Becher verdünnten Wein ein, während sie sprach.
"Von mir? Ach, da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich bin recht allein momentan und scheine nur noch für die Arbeit zu leben. Was möchtest du denn wissen?" erkundigte sie sich und reichte Glabrio seinen Becher, ehe sie sich selbst setzte.
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"Danke schön!
Als ich abfuhr war es ein gewisser Pompeius Strabo, doch das war nur für kurze Zeit. Ich weiß nicht, wer das Amt letzendlich übernommen hat.Nun, du sagst du seist einsam? Hast du hier niemanden in Germanien? Das ist sehr traurig! Und was die Arbeit angeht, vielleicht hast du dich etwas übernommen. Was machst du denn momentan genau?"
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Valerias Gesicht verfinsterte sich. Pompeius Strabo. Na den hatte sie ja gefressen wie ein Pfund Seife. Sie begann gerade, sich ernsthafte Sorgen um die Schola in Tarraco zu machen, als Glabrio davon redete, dass er nicht lange Curator geblieben war. Valeria nickte entschieden. Jeder war besser als dieser Pompeius. Was Glabrios weitere Worte betraf, musste sie leicht lächeln.
"Ach naja, die meisten Verwandten wohnen in Rom oder eben in Mogontiacum und jemand, der mir sehr wichtig ist, wurde vom Kaiser ins italischen Mantua versetzt. Hier kenne ich kaum jemanden...und oft nach Mogontiacum reisen kann ich auch nicht. Da ist nicht viel mit Gesellschaft. Was die Arbeit angeht...nun ja, ich hab eine Schülerin, die in Kürze Sacerdos werden wird. Dann habe ich weniger Arbeit, aber bis dahin werde ich weiterhin die Aufgaben hier koordinieren, Opfer leiten und dergleichen."
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Nun stellte Glabrio eine Frage, die ihn besonders interessierte:" Wie bist du denn an den Tempeldienst gekommen, nachdem du doch vorher Curatorin gewesen bist?"
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Wieder wirkte Valeria irritiert, dann lächelte sie aber und antwortete.
"Naja, es war schon mein Wunsch, Priesterschülerin zu werden, als ich Curatrix geworden bin. Es ist eine große Ehre, den Göttern dienen zu dürfen und die Arbeit erfüllt mich mit Stolz. Aber warum fragst du?" -
"Ich dachte nur, dass es zwei sehr unterschiedliche Wege sind. Aber wenn ich es genau betrachte, haben sie doch einiges gemein...
Doch weshalb ich eigentlich hergekommen bin: Ich bin Duumvir und möchte mit dir über die Ereignisse der letzten Wochen reden und mit dir über die Zusammenarbeit sprechen."
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Valeria musste kurz auflachen und schüttelte dann den Kopf.
"Was die verwaltungstechnischen Sachen betrifft schon. Aber alles andere unterscheidet sich gehörig voneinander. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Bildung eine sehr wichtige Angelegenheit ist heutzutage. Momentan wird in Rom ein Cursus abgehalten, der mich sehr interessiert hätte - es geht um das römische Geldwesen. Nur leider kann ich nicht an Cursen teilnehmen, wenn sie nicht in Mogontiacum abgehalten werden."Sie machte ein bedauerndes Gesicht und nippte an ihrem Becher, Glabrio taxieren. Er sah recht gut aus, fand sie. Schnell schob sie den gedanken fort. Was war nur los mit ihr?
"Die Ereignisse der letzten Wochen... Naja, viel gibt es da nicht, was dir als Duumvir dienlich sein oder weiterhelfen könnte. Es gab einige Umstrukturierungen innerhalb des CD und einige Personaländerungen, aber sonst nichts weiter. Was genau stellst du dir mit der Zusammenarbeit vor?" -
"Ich weiß es nicht so genau, wie es bisher war. Ich meine, hat der CD in den letzten Wochen oder Jahren irgendeine Rolle in der Stadt gespielt oder soll er es deiner Meinung nach? Immerhin gehört er ja zur Stadt..."
Es war schön für Glabrio, eine Freundin getroffen zu haben und dazu noch so eine nette. Zum Glück hatte er jetzt und hier auch jemanden, auch wenn sie im CD war...
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"Was die letzten Jahre betrifft, kann ich dir leider keine Auskunft geben. Du weißt ja selbst, ich bin noch nicht allzu lange hier. Aber ich weiß, dass einmal ein Duumvir hergekommen ist, um nach einem gemeinsamen Fest für für die Bürger zu fragen. Soweit ich weiß, war es ein großes öffentliches Opfer mit anschließenden Feierlichkeiten. Meiner Meinung nach...naja, das ist schwierig. Nicht immer ist eine Zusammenarbeit so möglich, wie man es gern hätte. Das liegt nicht zuletzt an den verschiedenen Aufgabenbereichen."
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"Was möchtest du damit sagen?"
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"Dass es recht schwierig ist, in mehr Feldern als bei den Opfern und anschließenden Festen zusammenzuarbeiten. Allerdings... ich hätte da eine Idee. Was hältst du von einem Tempelbau? Man müsste spender suchen und Architekten, aber.... Naja. Ich denke, das fällt in deinen Aufgabenbereich", sagte sich und zwinkerte ihm zu.
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"Nein, ich bin nicht für einen neuen Tempel! In Tarraco ist dieses Projekt nicht aufgegangen und um ehrlich zu sein, würde ich die Colonia gerne in eine andere Richtung lenken..."
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Valeria verschlug es die Sprache. Sie setzte den Becher ab und sah Glabrio an.
"In eine andere Richtung?" fragte sie ihn, weil sie nicht verstand, was er damit sagen wollte. Dass man keinen tempel bauen wollte, verwunderte sie dann doch. -
"Nun, ja! Um die Stadt attraktiver zu machen brauch man heutzutage eine Spezialisierung. Ich würde da aber nicht auf noch mehr, größere und prunkvolle Tempel setzen."
Davon haben wir eh schon viel zu viele, dachte Glabrio.
"Ich würde vorschlagen, eine andere Sache zu finden, für die CCAA steht und diese auszubauen. Das kann das Militär sein, was ich aber auch nicht bevorzugen würde. Es kann nicht die Politik sein, nicht das Wissen, da wir keine Schola haben.
Ich weiß noch nicht genau, was es wird, doch ich bin mir sicher, dass ich oder wir etwas finden werden!"
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