Sie wollte sich selber nicht mehr aufgeben und nun waren einige Tage vergangen und es schien ihr etwas, zumindest äusserlich, besser zu gehen. Innerlich sah es natürlich ganz anders aus, sie war aufgewühlt, durcheinander, traurig und noch vieles mehr. Ihr Herz schmerzte von Tag zu Tag immer mehr. Auch auf die Gefahr hin anderen zu begegnen lief sie wieder in den Garten. Sie konnte sich nicht verstecken bis sie von hier wegging, also musste sie das Beste draus machen. Versuchen wieder etwas von ihrer früheren Stärke wiederfinden welche sie verloren hatte.
Es war war, auch wenn die Sonne schon am untergehen war. Schatten lagen in ihrem Gesicht, solche Schatten die sich bildeten wenn man zu lange nachdachte und weinte, auch noch die leichten Schatten der Schläge die sie kassiert hatte.
Sie war hier zum nachdenken, denn die Worte von Furianus gingen ihr einfach nicht aus ihrem Kopf. Sie setzte sich in das warme Gras bei einigen Rosenbüschen an eine kleine Mauer und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Als sie ihre Hand öffnete hielt sie in ihrer linken eine Kette mit Perlen. Es war die Kett die Strabo ihr geschenkt hatte. Nachdenklich sah sie diese an und strich mit dem Finger über jede einzelne Perle die sich kühl unter ihren Fingern anfühlte.
Nadia erinnerte sich noch sehr genau an die Zeit die sie mit ihm gehabt hatte und dann wieder an die Worte von Furianus und an seinen Kuss, an seine Berührungen. Nadia war sich nicht sicher, dass sie einem Mann überhaupt ihre Liebe schenken konnte, da es immer einen Platz in ihr gab der vergeben war, daran würde sich nie etwas ändern. Sie hatte die Worte von Furianus schon verstanden, aber war es nicht schon zu späte für all diese Worte? Hatte sie nicht schon so vieles falsch gemacht, und es war nicht mehr rückgängig zu machen? Ich wünschte ich hätte Antworten auf meine nie ausgesprochenen Fragen. Ich wünschte die Götter würden mir einfach beistehen und mir sagen was ich machen soll, auch wenn ich nur eine Sklavin bin, aber sind nicht alle Menschen vor euch gleich?" Sie sah in den Himmel als würde sie auf ein Zeichen von ihnen warten.
Eine blonde Haarsträhne hing ihr über ihre blauen Augen und sie konnte schon die ersten Sterne schimmern sehen, auch wenn es nur dämmerte wollten sie schon ihre Pracht verteilen. Liebe konnte grausame Wege gehen und das spürte sie immer mehr. Sie sollte ihr Herz nicht leichtfertig verschenken, aber hatte sie es nicht vor wenigen Wochen getan und es einfach von heute auf morgen an jemanden verschenkt? Wer sagte ihr ob das richtig gewesen war oder nicht. Die Peren glitten durch ihre Finger bis die Kette auf die Wise fiel, als sie keinen Halt mehr in ihren Händen fand. Ihr Blick glitt hinunter und die Kette lag im Gras und sah aus wie ein Herz welches gebrochen war.........ihr Herz.
Nadia schloss ihre Augen und lehnte ihren Kopf an die kleine Mauer an und hielt ihren Kopf immer noch hoch in den Himmel. Sie sehnte sich doch nur nach Liebe und Zärtlichkeit wie jeder andere auch, aber warum war das alles so schwer und brachte sie um ihren Verstand. Vielleicht würde es besser werden wenn sie aus Rom weg war, vielleicht konnte sie dort wirklich ein neues Leben beginnen, mit neuen Gedanken und all dem. Wenn sie doch nur Antworten hätte........