[Nuptiae] Maximus Decimus Meridius et Iulia Severa

  • Iulianus, mit dem Popa im Gepäck, betrat nun endlich den Raum der Festes.
    Sofort schaute er nach dem Hausherren, um nach dem Lamm zu fragen, welches man opfern wollte.


    Erschrocken stellte er fest, dass man schon Iuno opferte. Und er fragte sich zugleich welcher Priester wohl seinen Teil der Opferung übernommen hatte. -.^

  • Meridius bemerkte das verspätete Eintreffen des Pontifex. Wenn dieser es mit seinen Pflichten immer so genau nahm, würde es wohl mal ein ernstes Gespräch geben. Er hatte ihn zwar gebeten, das Opfer zu übernehmen, doch ewig konnte er seine Hochzeitsgäste auch nicht warten lassen. Und im Grunde war es egal, welcher der Priester in Germanien das Opfer durchführte.


    Er nickte dem Pontifex nur zu und gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er sich doch zu ihnen gesellen sollte.


    "Salve Claudius. Du kommst gerade rechtzeitig um uns mit Deiner Anwesenheit zu beehren."

  • Valeria bemerkte den Pontifex, ignorierte ihn aber bis auf ein kurzes, stummes Nicken. Sie fand es schon eine Ungeheuerlichkeit, dass gerade er, der so auf die Pflichten und Tugenden achtete, zu einer Hochzeit zu spät kam, zu der er nicht nur als Gast, sondern auch als Pontifex geladen war. So ließ sie sich nicht beirren und machte ruhig weiter.


    Inzwischen war der foculus aufgebaut worden, die Kohlen im Becken entzündet. Valeria nahm ihre Palla nun wieder an sich und zog sie über ihr Haupt. Auf dem Altar standen mittlerweile kleine Abbilder von Iuno, Tellus, Ceres, Pilumnus und Picumnus. Valeria griff in ein kleines Säckchen und zog die Hand mit einigen wohlriechenden Kräutern wieder heraus, die sie nun ins Feuer streute. Sogleich verbreitete sich ein wohliger, betörender Duft im Raum. Die Opferkuchen stehen bereit. Valeria nahm den ersten an sich und sagte:


    "Mutter Iuno, ich bitte dich, durch diesen dir vorzusetzenden Kuchen, mit guten Bitten, dass du wohlgesonnen, gnädig seist diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass du dieses Paar segnest und ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deinen Schutz gewährst."


    Bedächtig legte sie den Kuchen in den foculus und wandte sich dem nächsten Kuchen zu, den sie vor sich hält, während sie klar und deutchlich die Worte sprach.


    "Mutter Tellus, ich bitte dich, durch diesen dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft deine nährende Kraft und Fruchtbarkeit gewährst."


    Dem ersten Kuchen folgte ein zweiter. Valeria widmete sich dem dritten.


    "Mutter Ceres, ich bitte dich, durch diesen dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft deine reifende Kraft und Wachstum gewährst."


    Auch dieser Kuchen landete mit vorsichtigen, ehrfürchtigen Bewegungen im foculus.


    "Pilumnus und Picumnus, ich bitte euch, durch diese euch vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Ihr wohlgesonnen, gnädig seid diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass ihr ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft eure nährende und schützende Kraft gewährt."


    Valeria opferte den beiden erhabenen Göttern die letzten beiden Kuchen und sah kurz in die Menge. Das Schwein war noch nicht da. Scheinbar machte es einige Probleme, es hereinzubringen, denn man hörte ein erbostes Quieken von draußen.


    Sim-Off:

    Und wieder Pause und Zeit zum Schreiben für euch. =)


    edit: Rechtschreibung

  • Meridius verfolgte die Prozedur aufmerksam und prägte sich alle Schritte und Worte ein. Er hatte gar nicht gewusst, dass aus Valeria eine - für seinen Meinung - so gute Priesterin geworden war. Sicher, er hatte oft seine Probleme mit ihr gehabt, doch am heutigen Tage, erfüllte ihn nur Dankbarkeit. Wieder blickte er kurz zu Iulia.

  • Beim Voropfer hatte es zum Glück ebenfalls keine Zwischenfälle gegeben. Valeria hatte sich auch kein einziges Mal versprochen oder verhaspelt, sondern war sehr sorgfältig gewesen. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass Meridius sie ansah, so dass sie den Kopf zur Seite wendete und ihn anlächelte. Gern, hätte sie nach seiner Hand gegegriffen, aber das kam erst später... Ein wenig besorgt, vernahm sie allerdings das Quieken des Schweines. Es würde sich hoffentlich nicht los reißen.

  • Ich hatte mich etwas im Hintergrund postiert um nicht allzuweit vorne zu stehen, doch so, dass ich dennoch alles deutlich mitbekam. Die Braut sah wirklich gut aus und man konnte dem Legatus zu seinem Glück nur gratulieren. Sie hatte hübsches schwarzes Haar und einen süßen Hintern, der sich durch das Kleid erahnen ließ. Die Hochzeitsnacht würde dem Legaten sicher Spaß machen.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Meridius bemerkte das verspätete Eintreffen des Pontifex. Wenn dieser es mit seinen Pflichten immer so genau nahm, würde es wohl mal ein ernstes Gespräch geben. Er hatte ihn zwar gebeten, das Opfer zu übernehmen, doch ewig konnte er seine Hochzeitsgäste auch nicht warten lassen. Und im Grunde war es egal, welcher der Priester in Germanien das Opfer durchführte.


    Er nickte dem Pontifex nur zu und gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er sich doch zu ihnen gesellen sollte.


    "Salve Claudius. Du kommst gerade rechtzeitig um uns mit Deiner Anwesenheit zu beehren."


    Iulianus lächelte ob seiner nicht allzu erfreulichen Gedanken bei dem voranschreiten des Opfers.


    "Ich fürchte, ich bin verspätet. Leides hatte man das notwendige Opfermesser nicht gefunden und der Transport des Schafes bereitete Umstände, die ich niemals erwartet hätte. Doch nun habe ich das Opfermesser wohl gefunden."


    Blickte er lächelnd in Richtung von Valeria und vergaß für einen Augenblick die Sorgen und grauen Haare, die sie ihm -seitdem er Pontifex geworden ist- stetig bereitete.
    Die Zeremonie war schon vorangeschritten und er fragte sich welch männliche Priester sein Opfer vollbracht hat, war er sich doch gewiss, dass alle männlichen Sacerdotes zur Zeit in ihren Tempeln weilten.
    Das Opfer Valerias war souverän, vermutlich war sie auf der Hochzeit des Vinicius Hungaricus und der Tiberia Livia anwesend, wo eine Sacerdos Iunonis das Opfer in derselben Art und Weise zelebrierte wie sie jetzt. Vermutlich war die Sacerdos in Rom gar Valerias Mentor gewesen, doch das sprengte seine Informationen.

  • Auch er war, mit Venusia und den jeweiligen Begleitern anwesend. Da er und Marcia ganz im Hintergrund standen, war es ihm möglich absolut heimlich und verstohlen ihre Hand zu halten. Zum Glück war alles soweit gut versteckt, dass es auch keiner mitbekam. Nur semi interessiert schaute er der Zeremonie zu. Die Art der römischen Hochzeit unterschied sich immanent von der germanischen und er fragte sich, ob er sich das auch antun musste, wenn es dann irgendwann so weit war.

  • Meridius blickte über die anwesenden Hochzeitsgäste. Es war schön, dass nun doch so viele gekommen waren, auch wenn sich die meisten dezent im Hintergund hielten. Für eine Hochzeit war es dann phasenweise dann etwas still, und er fragte sich, woran das lag. Strahlte er so viel Autorität aus, dass sich die Leute nicht getrauten? Oder hatte das üppige Buffet die Leute zu sehr ermüdet? Lag es an dem heißen Wetter? Wieder blickte er zu Iulia und lachte, als ihm urplötzlich der Gedanke kam, der Duccier, diese Kante eines Germanen, müsste, so er denn eines Tages jemals heiratete, sich nach den römischen Riten trauen. ;)

  • Sim-Off:

    naja bei einer modernen hochzeit wartet man ja auch mit dem feiern bis die zeremonie vorbei ist;)


    Appius hatte nicht wirklich Ahnung von Hochzeiten und fragte sich wie lange die Zeremonie wohl noch dauern würde. Ein leichtes Hungergefühl breitete sich aus und er hatte vergessen sich was vom Büffet mitzunehmen :D

  • Valeria ließ sich durch nichts und niemanden beirren. Sie hatte viel über die Hochzeitszeremonien gelesen und führte sie den Riten und Sitten gemäß durch.


    Endlich kam auch der Sklave mit dem Schwein herein, oder eher gesagt das Schwein mit dem Sklaven. Die roten Bänder, die dem kalkgeweißten Schwein traditionsgemäß aufgelegt worden waren, flatterten, als das Tier schnellen Trottes und den Sklaven hinter sich herziehend in den Raum getrabt kam. Neugierig grunzte es in die Runde und Valeria musste ein Schmunzeln verbergen. Der Sklave schoss zuerst einen wütenden Blick auf das Schwein und dann einen um Verzeihung bittenden in Richtung des Legatus Augusti ab. Valeria gab ihm mit einer beruhigen Geste zu verstehen, dass er sich beruhigen sollte und alles in Ordnung war. So nickte der Sklave schließlich und atmete auf. Er richtete noch schnell die roten Bänder und übergab das Seil, an dem das Schwein angeleint war, dann einem Opferdiener.


    Valeria räusperte sich und wartete, bis es wieer still im Raum war. Dann sprach sie.
    "Mutter Iuno, ich bitte dich, nimm dieses Opfer an und sei den Brautleuten wohlgesonnen."


    Abermals wusch sie nun ihre Hände. Währenddessen nahm man dem verwirrt grunzenden Schwein seine Zierde ab, damit es danach symbolisch mit mola salza gereinigt werden konnte. Man reichte Valeria ein blitzendes, blank poliertes Opfermesser, das sie entgegennahm. Damit strich sich dem Schwein über den Rücken, ehe sie es zurück an den Opferdiener gab, der nach der Verlesung des Gebts ehrfürchtig fragte: "Agene?" Valeria erwiderte: "Age!"


    Ein schrilles Quieken erklang, als der Opferdiener dem Hals die Schlagader durchtrennte. Ein weiterer Popa achtete darauf, dass die Opferschale sich mit dem Blut des Schweines füllte. Valeria beobachtete, wie geschickt die Opferdiener hantierten. Als die Schale gefüllt war, was recht schnell ging, wurde sie fort genommen und zum Altar gebracht. Natürlich war das Schwein noch nicht ausgeblutet. So floss das restliche Blut in den Fugen der Steinfliesen entlang, bis es allmählich immer langsamer und langsamer wurde. Schließlich war das Schwein ausgeblutet und wurde ausgeweidet. Valeria sah, wie man nun den Bauch auftrennte und die Eingeweide des Schweines entnahm, um sie ihr als Sacerdos Iunonis wenig später auf einer patera zu präsentieren. Kritisch beäugte sie auch diese Innereien.

  • Meridius verfolgte das ganze erneut etwas aufgeregt und hoffte, dass Iuno auch in diesem Fall das Opfer annehmen würde. Er schwor sich in seinem Innersten, in Mogontiacum demnächst einen Tempel errichten zu lassen und auch einen Fond einzurichten, der für die Versorgung der Ärmsten der Armen zuständig wäre. Sein Blick wanderte zu Iulia. So häufig wie heute, hatte er sie schon lange nicht mehr angesehen. Was wohl auch daran lag, dass er meist schwer beschäftigt war.

  • Iulias Blick ruhte auf Valeria. Obwohl sie diesmal weniger angspannt war, als beim ersten Teil des Opfers schien die Zeit bis Valeria das Ergebnis verkündete unendlich langsam zu vergehen. Kurz dachte sie an den Teil der Zeremonie, der dem Opfer folgen würde, vertrieb den Gedanken aber wieder, aus Angst, dass es Unglück bringen könnte jetzt darüber nachzudenken.

  • Da der Bräutigam scheinbar zu aufgeregt oder auch zu ängstlich schien, ihm ein Wort zu entgegnen, wandte sich Iulianus lächelnd der Zeremonie hin und beobachtete diese.


    Valeria vollzog dies souverän und er hätte sich in diesem Augenblicke ruhig auf die Schultern klopfen können, dass er sie in Mogontiacum behielt und nicht hinfort schickte.

  • Valeria betrachtete eingehend die Eingeweide. Sie konnte nichts Schlechtes feststellen, alles schien normal zu sein und keine Abnormalitäten waren vorhanden. So entschloss sie sich letztendlich dazu, mit einem zufriedenen Lächeln folgendes zu rufen:
    "Litatio! Das Opfer ist angenommen!"


    Während Valeria sich die Hände in frischem Wasser wusch, kamen schon vier Sklaven herbei, um das Schwein in die Küche zu tragen. Ein Opferdiener begann, die Utensilien zusammenzuräumen, ein anderer nahm sich der Eingeweide an. Schließlich zog Valeria ihre Palla vom goldenen Haar und sah Meridius und Severa an. Was nun folgen würde, war das Eheversprechen. Sie hatte alles getan, was getan werden musste. Dezent zog sie sich also zurück, während ein Diener noch die letzten Dinge beiseite räumte. Valeria gesellte sich zu Livianus und flüsterte ihm zu:
    "Ich war schrecklich aufgeregt."


    Dann richteten sich ihre Augen wieder zum Brautpaar.



    Sim-Off:

    Tsäss, wenn kein Gott mehr antworten möchte.... :D:P

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