Da brabbelten die Männer doch tatsächlich wieder über ihr Soldatenleben. Hatte sich Brutus nicht etwas Ablenkung erhofft? Narcissa grinste und hörte gar nicht erst hin. Dann machte sie aber doch den Mund auf, da sie nicht sehr begeistert davon war, dass sich die Männer um ihren schnöden Alltag und nicht um sie kümmerten. Trainingsabläufe und die Ausbildung der Probaten waren für sie nur Nebensächlichkeiten, die sie zwar verfolgte, aber nur sehr sporadisch. Vor allem war die Planung eben dieser nun wirklich nichts aufregendes! Sie streckte sich und griff nach einer Aprikose, die sie langsam halbierte und dann den Stein entfernte. Während sie die eine Hälfte aß blickte sie zu Brutus. "Wenn du ihn siehst, bestell ihm schöne Grüße, seine Verlobte würde ihn gerne sehen." grummelte sie halblaut vor sich hin und schmollte kurz. Silanus. Lucius. Verwandter. Ehemann. Wie auch immer. Wegen ihr konnte er gerne bis zum Hals in Arbeit versinken.
Nach einer Weile traten drei Sklaven ein, die jeweils ein Tablett trugen. Zwei weitere Sklaven brachten einen Tisch herbei, der die Köstlichkeiten tragen sollte und sie schoben noch zwei Klinen heran. In diesem, zugegebenermaßen sehr römischen Haushalt, bestand Narcissa darauf, dass man im Liegen aß, das gehörte sich so. Auf dem ersten Tablett, wohl eher ein riesiger tönerner Teller lag der Rest vom Schweinebraten vom Vortag, garniert mit gekochten Eiern und einigen unterschiedlichen Soßen. Der zweite beherbergte drei große Forellen, alle geräuchert und bereits ausgenommen und von den nervenden Gräten befreit, dazu Brot und Garum. Der dritte Teller dann war für Naschereien vorbehalten und quoll regelrecht über vor Backwerk und Naschereien. Narcissa nickte zufrieden und beobachtete, wie zwei ägyptische Sklavinnen eintraten die sich zu jeweils einer der Klinen stellten. Ihre Aufgabe bestand in erster Linie darin, gut auszusehen und den Männern zur Hand zu gehen, sei es nun den Wein oder das Essen zu reichen, Luft zuzufecheln oder auch eine Nackenmassage zu geben. Manchmal, aber nur manchmal, mochte es Narcissa protzig und Brutus war in ihren Augen Anlass genug.
"Lasst uns essen, ihr großen Kriegshelden." sie kicherte und ließ sich von einem Sklaven wein einschenken, denn Phila war ja nach wie vor mit Spielen beschäftigt. Ihre sanfte Melodie tauchte das Atrium in eine noch fröhlichere Stimmung.