"Bravo, die Schauspieler im Odeion in Athen und Epidauros hätten es nicht besser spielen können !" sagte Mattiacus und klatschte dabei.
[Nuptiae] Gelage im Zeichen des Aristophanes
- Maximus Decimus Meridius
- Geschlossen
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Zitat
Original von Theatrum Germanica
"Verehrte Gäste," hob der Leiter der Schauspieler an. "Die Thetaergruppe bedankt sich für Eure Aufmerksamkeit und gratuliert dem Paar noch einmal recht herzlich zur Ehe! Wir wünschen den Gästen noch eine angenehme Feier und verabschieden uns hiermit!"Meridius war von der Aufführung begeistert gewesen und erhob sich, als die Gäste und Zuschauer den Schauspielern applaudierten.
"Ich danke der eindrucksvollen Künstlern, für ihre gelungene Aufführung. Wir alle haben uns köstlich amüsiert. Mein Dank sei euch versichert."
Er nahm sich fest vor, der Stadt eine nicht geringe Spende zukommen zu lassen.
"Ein Hoch auf die Schauspieltruppe!"
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Appius, welcher leicht eingedöst war schreckte auf und fiel in den Applaus mitein. Anscheinend war das Stück zu seinem Ende gekommen
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Auch ich schloß mich dem Applaus für die Schauspieltruppe an und musste zugeben, dass das kleine Mogontiacum, einiges auf die Beine stellen konnte. Wie ich applaudierte fiel mein Blick auf eine Frau, welche schräg gegenüber im Raum auf einer Kline Platz genommen hatte. Sie gehörte offensichtlich zu einem älteren Magistraten, warf mir aber immer wieder ein Lächeln zu. Ich erwiederte dies galant, konzentrierte mich dann aber - nicht ohne zu lächeln - auf das Hauptgeschehen.
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Meridius indess begab sich nun auf eine so zu sagen letzte Runde unter die Hochzeitsgäste um mit dem einen und anderen noch ein wenig zu plaudern, ehe es der Tradition nach langsam auf die Hochzeitsnacht zugehen würde. Nachdem er den einen Senator dort grüßte, mit einem Magistraten hier plauerte, entdeckte er auch seinen ehemaligen Tribunen Balbus. Er trat hinzu.
"Sei gegrüßt Balbus. Ich sehe Du bist wieder bei der Legion.
Hattest Du genug von der Verbrecherjagd in Tarraco?"Er schmunzelte.
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Ich war in Gedanken gerade damit beschäfigt, jener Grazie die Kleider vom Leib zu reißen, als der Legatus zu mir trat und mich ansprach. Die Realität hatte mich wieder.
"Salve Legatus. Ich bin in der Tat wieder bei der Neunten. Die Verbrecherjagd war zwar spannend, aber irgendwann musste es ja wieder zur Truppe zurückgehen.
Eine schöne Hochzeit. Ich gratuliere."
fügte ich noch an.
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"Danke"
antwortete Meridius und musterte den Tribunen. Im Grunde war er immer ein fähiger Mann gewesen, auf den man sich verlassen konnte.
"Was macht die Arbeit bei der Neunten?
Es hat sich eine Menge verändert, nicht wahr?" -
Er hatte in der Tat recht. Es hatte sich einiges verändert, anderes war jedoch gleich geblieben. ICH hatte mich verändert. Ich wusste nicht ob es an der Arbeit in Tarraco lag, oder ob es hier an Germanien lag, oder an allem, die neunte war anders geworden.
"Routine, Legatus. Die übliche Arbeit bei den Legionen.
Es ist überall das selbe."Ich musste lächeln, als ich es sagte.
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Meridius schmunzelte. Und es kam ihm eine Idee.
"Wärst Du daran interessiert zur Legio II zu wechseln? Ich könnte noch einen Verbindungsoffizier gebrauchen, hauptsächlich für die Arbeit in der Provinzverwaltung. Der Posten hätte etwas mehr Freiraum, analog zu Deinen Tätigkeiten als Regionarius."
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Das Angebot kam überraschend und unerwartet. Ich war erst soeben zur Neunten zurückgekehrt, hatte mich noch nicht einmal richtig eingelebt und bekam nun das Angebot zur Zweiten versetzt zu werden. Hauptsächlich um in der Provinzverwaltung tätig zu sein. Die Gedanken kreisten in meinem Kopf und ich versuchte in der Schnelle abzuschätzen, welche Perspektiven sich mir boten und wie die Alternativen aussahen. Sollte ich zusagen? Oder ablehnen und bei der Neunten bleiben? Konnte man das Angebot des Patrons ausschlagen?
"Das Angebot kommt überraschend, Patronus..."
Ich wechselte die Anrede.
"Doch ich sage zu."
Ich hatte mich instintiv entschieden. Die Provinzverwaltung schien mir mehr Abwechslung zu bieten, zumal ich ja immer noch Angehöriger einer Legion bleiben würde. Zweifelsohne würde es jedoch bedeuten, mich von einigen alten, vertrauten Offizieren zu trennen und bei der Zweiten, was die Verbindungen betraf. von vorne anzufangen. Abenteuer hatte ich jedoch bisher nie gescheut.
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Meridius war zufrieden. Genau diese Antwort hatte er erhofft und auch erhalten. Er hatte doch gewusst, dass es den Prudentier reizen würde. Und er konnte ihn ja in der Regia auch wirklich gut gebrauchen.
"Sehr schön. Das ist die Antwort, die ich hören wollte. Ich werde alles in die Wege leiten. Die Versetzung ist reine Formsache. Du wirst sehen, die Arbeit in der Regia wird sicher Spaß machen."
Er klopfte dem Tribunen auf die Schulter.
"Und wie geht es dem ehrenwerten Vater?"
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Es war schon auffallend. Immer wenn der Legatus mich sprach, fragte er nach dem Wohlbefinden meines Vaters. Gut, sie hatten soweit ich wusste einmal zusammen gearbeitet und waren auch in der selben Factio gewesen, doch hatte die Beziehung neben dem Respekt immer auch eine gewisse Spannung beinhaltet.
"Soweit ich weiß, geht es ihm gut, Legatus."
antwortete ich."Ehe ich es vergesse, ich habe natürlich auch ein Hochzeitsgeschenk für Dich und die ehrenwerte Gemahlin. Ich hoffe, dass ihr etwas mit Orakelweihrauch anfangen könnt. Er war nicht einfach aufzutreiben."
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Meridius schmunzelte. Orakelweihrauch.
"Ich danke Dir, Tribun. Ein überaus einfallsreiches Geschenk. Ich werde meine Hochzeitsreise nach Rom machen müssen, um es beim Orakel verwenden zu können."
Er lachte.
"Jedenfalls gut, dass Du hier bist."
Mit diesen Worten klopfte er ihm erneut auf die Schulter und wandte sich dann anderen Gratulanten und Hochzeitsgästen zu.
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