Dankbar nahm der Ägypter die Vorlage auf und plapperte auch schon los, seine Schleifarbeit beendend, während Itsenmut dem Kunden vergnügt zuzwinkerte und ihm einen winzigen Kleks der kühlen, schaumigen Masse auf dessen Nasenspitze platzierte.
"Na, hast Du das mit diesem Schaf gehört, vor dem Tempel der Iuno? Das soll ja wie vom Blitz gefällt auf den Boden gefallen sein, obwohl es ganz gesund war vorher. Wenn ich nicht irre, wird gerade auch im Senat darüber beraten, ob es nun ein Götterzeichen sein soll oder nicht, aber wenn Du mich fragst ..."
Damit griff der Barbier mit geübter Geste unter das Kinn seines Kunden, setzte mit der anderen Hand das Messer an der Wange an und begann, eine Bahn von Haaren und Schaum freizuschaben.
"...also wenn Du mich fragst, ist das eindeutig. Ihr Römer seid bei sowas immer viel zu langsam. Wäre das jetzt ein Tempel des Horus gewesen und Er hätte aus Zorn dieses Schaf getötet, dann wäre inzwischen eine veritable Heuschreckenplage in Rom unterwegs oder sowas - lieber ein Opfer zuviel als eins zuwenig, sage ich immer! Götter sollte man nie warten lassen." Ein kühner Strich entfernte einen Schwung Haare mehr und ganz offensichtlich wusste der dicke Ägypter mit der Klinge umzugehen, die kühl und geschickt über die Wange des Septemvirs glitt.