Cubiculum grande | Befragung der CP

  • Balbus stand auf und ging zum Fenster, aus dem er schweigend hinaus schaute.


    Die Stille dauerte eine halbe Ewigkeit, bis plötzlich einer der anderen Männer das Wort ergriff.


    "Nadia, ich bin Regulus, Optio der kaiserlichen Garde. Möchtest du vielleicht einen Becher Wasser? Du siehst nicht aus als ob es dir wirklich gut geht."

  • Sie strich sich mit leicht zittrigen Händen einige Strähnen hinter die Ohren und sah ihm nach wie er aufstand und zum Fenster ging. Die Stille begann in ihren Ohren zu hallen und sie meinte das Blut in diesen schon rauschen zu hören. Hatte sie sonst Stille und Ruhe gerne war es nun wie ein Fluch. Dies war wohl auch der Grund, dass sie sich etwas erschreckte als sie plötzlich von einer ganz anderen Seite angesprochen wurde.
    Was hatte sie mit der kaiserlichen Garde zu tun? Sie verstand die Welt nicht mehr.
    "Ja bitte. ...... Nein mir geht es gut nur würde ich gerne wissen warum die Fragen."

  • Nadia konnte nicht lächeln, nicht einmal ansatzweise ging es als sie ihm den Becher abnahm und einen kleinen Schluck von dem Wasser trank. Erst jetzt spürte sie, dass ihre Hände zitterten.
    Es lag mehr als nur Überraschung in ihrem Blick, als er ihr das erzählte, da war auch noch Unglauben, denn das war ja schon fast lächerlich.
    "Mit dieser Villa`? Wer sollte es gewesen sein? Ich kann mir das nicht vorstellen."

  • "Um das rauszufinden sind wir hier. Wir wissen von einigen Augenzeugen, dass der Täter bereits des Öfteren an der Porta dieser Villa gesehen wurde. Wir sind uns sicher, dass es sich um einen Bewohner dieser Villa handelt, müssen nur noch herausfinden wer es ist." sagte Regulus langsam und schon fast sanft, wodurch man ihm alles glauben konnte, auch wenn die Informationen die er tatsächlich hatte etwa halb so viel waren.


    Plötzlich wandte Balbus sich wieder Nadia zu.


    "Und du wirst uns sagen, wer es war. Oder warst am Ende du es?"

  • Ihre Augen musterten den Mann den sie nun fast vor sich stehen hatte und sie versuchte zu begreifen was er ihr da eigentlich versuchte zu sagen. "Alle Bewohner müssen an der Porta vorbei, sollte euer Verdacht auf einen von ihnen fallen, was ja wohl so ist, kann ich da nicht weiter helfen. Ich kann schlecht irgendwen beschuldigen" sagte sie und drehte den Becher in ihrer Hand hin und her, bis sie wegen Balbus zusammenzuckte und etwas Wasser auf ihre Tunika verschüttete.


    "Ich?" fragte sie ihn entsetzt. "Nein ich kenne die Frau nicht einmal und ich kann euch nicht helfen" versuchte sie sich zu verteidigen. Warum war Furianus nicht hier, warum war sie hier alleine.

  • Decius stand an der Tür des Raumes und beobachtete interessiert das Verhör. Er war gespannt, ob sie hier wohl etwas verwertbares herausfinden würden, oder ob die ganze Angelegenheit bloß ein Schlag ins Wasser werden würde.

  • Ihre Erinnerungen rasten ihr durch den Kopf als er nun vor ihr stand und sie meinte sein Blick würde sie durchbohren oder in ihr tiefstes Inneres sehen können. Sie erinnerte sich daran was alles geshehen war, was sie alles gehört und erzählt bekommen hatte. In ihren Augen flackerte es, Angst, Unsicherheit und all das machten sich in ihr breit.
    Sie wusste sehr wohl wer soetwas machen könnte, schließlich hatte sie seine Hände um ihren Hals schon gespürt und seinen Blick gesehen als er es getan hatte, aber es war alles so unlogisch und in Nadia keimte die Angst vor der Reaktion dieser Person wenn sie es sagen würde, wenn sie einfach einen Verdacht in den Raum werfen würde. Nadia traute sich fast nicht Luft zu holen und dann kamen noch die Erinnerungen von ihrem Gespräch mit einem anderen Sklaven und seinem Leben dazu, aber sie konnte nicht glauben, dass er mit soetwas zu tun hatte dazu traute sie ihm zu viel.


    Dem Blick von Balbus schaffte sie nicht lange stand zu halten und sah auf die Seite. "Ich weiß es nicht" sagte sie unsicher.

  • Balbus hatte das Gefühl, dass in ihr ein Kampf tobte. Sie wirkte als wollte sie platzen und genau das war es, was ihn fortfahren liess.


    "WER?" Seine Stimme war sehr laut geworden und selbst die Befehlstongewohnten Milites zuckten unmerklich zusammen.

  • Krachend fiel der Becher auf den Boden und zerbrach dort in mehrere Teile. Das Wasser welches noch bis zur Hälfte in diesem gewesen war floss nun über den Boden und bildete eine kleine Pfütze.
    Das Zittern welches die ganze Zeit nur bei ihren Händen gewesen war errreichte nun ihren ganzen Körper und jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewischen. Sie zog sich schon fast in sich zurück und schien immer kleiner zu werden auf dem Stuhl. Ihre Arme waren dich um ihren Oberkörper geschlungen und der Kopf gesenkt, damit sie niemanden ansehen musste. Sie schaffte es nicht etwas zu sagen auch wenn sie es gewollt hätte, sie war einfach fast wie gelähmt.

  • Just in jenem Moment öffnete sich die Türe und Sciurus, der Sklave des Flavius Gracchus hielt jene auf, so dass sein Herr den Raum betreten konnte. Man hatte ihm berichtet, dass erneut Praetorianer im Haus seien, erneut jeden Bewohner sprechen wollten, doch nicht, was sie erneut in diese Mauern trieb. Unabhängig davon, ob das Gespräch beendet war oder nicht, Gracchus würde nicht wie ein Bittsteller vor der Türe stehen, trat er in den Raum hinein und erblickte ein zitterndes Subjekt auf einem Stuhl, welches er jedoch als Sklave und daher unwichtig erkannte. Er wandte sich dem höchstrangigen Praetorianer zu, es dünkte ihn, als hätte er bereits seine Bekanntschaft gemacht, doch er konnte sich nur noch an den fabelhaften Anblick des Körpers in der Rüstung entsinnen, nicht jedoch an den Namen.
    "Salve, Manius Flavius Gracchus ist mein Name, man unterrichtete mich, dass die Herren in ihren Ermittlungen der Hilfe der Bewohner dieser Villa bedürfen. Wer ist der Verantwortliche und worum geht es?"
    In Gedanken sandte Gracchus ein Stoßgebet gen der Götter Sitz, dass es sich nicht erneut um ein kaiserliches Attentat handeln möge.

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  • Die Tür, sie hörte sie und als sie sich rumdrehte konnte sie Sciurus sehen und erstarrte einen Moment. Seit ihrer letzten Begegnung hatte sie ihn nicht mehr gesehen und es war nun nur noch schlimmer, denn auch ihm hätte sie das alles wohl zugetraut. Nadia hingegen traute sich nun gar nicht mehr zu bewegen, auch wenn sie gehört hatte, dass man sie hier rausbringen würde. Immer noch sah sie den anderen Sklaven an und wenn sie nicht schon blass gewesen wäre, wäre sie es wohl jetzt gewesen.

  • Nadia wurde von zwei Milites hinausgebracht und dort ihrem Schicksal überlassen.


    Balbus, der nun wieder am Fenster stand, war etwas ungehalten über die Tatsachen, dass sich die zu befragenden Subjekte nun schon selbst in den Verhörraum einliessen, war jedoch zufrieden, dass er nicht lange warten musste.


    "Nimm Platz, Flavius Gracchus. Ich bin der Verantwortliche und es geht um einen Mord." sagte er und bei diesem Wort fiel die Tür des Raumes schwer ins Schloss.

  • Hinter seinem Herrn trat auch Sciurus in den Raum und blieb unauffällig neben der Tür stehen. Alle Bewohner des Hauses, so hatte es gehießen, und die Praetorianer gehörten zu den wenigen Menschen, die keinen Unterschied zwischen Herr und Sklave machten. Doch Sciurus gehörte nicht zu den Menschen, die sich von Praetorianern einschüchtern ließen, er kannte weitaus gefährlichere Männer. Zudem hatte er seine Taten der letzten Wochen memoriert und nichts dabei entdeckt, was die Schwarzen interessieren könnte. Einzig das seidene Kissen , welches angeblich aus den Schlafgemächern des Kaisers stammte, und welches er für den Vogelmann zum Markt der Träume gebracht hatte, bereitete ihm etwas Sorge. Doch die Praetorianer hatten sicherlich besseres zu tun, als seidene Kissen, und seien sie aus dem kaiserlichen Palast, zu jagen.


    Im Raum machte Sciurus neben den fremden Männern das dumme Ding aus. Sie hatte sich gut versteckt in den letzten Tagen, zu ihrem eigenen Glück. Sciurus musste sich beherrschen, sich bei ihrem Anblick nicht allzusehr zu ekeln, hockte sie doch schon wieder blass und mickrig faul herum, anstatt beim Eintreten eines der Herren zu machen, dass sie Land gewinnt. Womöglich war es wieder einmal notwendig, sich darüber zu informieren, was das faule Stück ansonsten im Haus tat, denn auch wenn sich sein Herr nicht um die Sklaven scherte, einen nutzlosen Esser würde er ganz sicher nicht durch das Familienvermögen versorgen. Vielleicht könnte ihm Sciurus in der nächsten Nacht einige Gedanken einflüstern, welche Gracchus auf die richtige Spur brachten. Vorerst galt es jedoch abzuwarten, denn schon wurde das dumme Ding aus den Raum gebracht.

  • Ein unglaublich leises Aufstöhnen schaffte es, aus Gracchus Kehle zu entwischen. Er befürchtete bereits das Schlimmste, womöglich war sein Bruder zurückgekehrt, oder einer der Söhne seines Vetters hatte sich letztendlich als Schwindler erwiesen. Es war nicht mehr weit, dann würde man sich des Namens Flavius zutiefst schämen müssen. In einer kraftlosen Bewegung ließ sich Gracchus auf einem Stuhl, natürlich nicht jenen, auf welchem zuvor die Sklavin saß, sinken. Dann jedoch kam ihm ein noch ungeheuerlicher Gedanke, eben jener, dass die Praetorianer womöglich den Mord an einem Flavius untersuchten. Gracchus wusste nicht, was ihm angenehmer wäre.
    "Ihr bringt wahrlich keine gute Kunde, sobald ihr dieses Haus betretet. Doch dies liegt kaum an euch, denn an euren Aufgaben. Was ist es also in diesem Fall? Steht es an, die schwarze Toga aus dem Schrank zu nehmen, oder eher das Haus aus Schande nicht mehr zu verlassen?"

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  • Balbus war auch nicht hier um sich Freunde zu machen, daher fiel er direkt mit der Porta ins Domus.


    "Es ist an dir zu entscheiden, ob du das Haus noch verlassen willst. Sicherlich hörtest du von dem Attentat auf der Rostra?!"


    Es war mehr eine Feststellung, denn eine Frage und so fuhr er direkt fort: "Hast du dir eine der Wahlkampfreden angehört?"

  • Gracchus bejahte die erste Feststellung mit einem Nicken und gab auch ohne Aufforderung seine Meinung kund.
    "Es ist in Rom kaum zu vermeiden, davon nicht zu hören. Jedoch ließ mich ein Mord nicht an eben jenes denken. Solcherlei Geschehen auf der Rostra ist eine Schande für ganz Rom. Wahlkampf sollte ein Kampf mit Worten sein und nicht mit ehrloser, hinterhältiger Schlacht verwechselt werden."
    Die anschließende Frage quittierte er gleich im Anschluss, in dem er leicht den Kopf schief legte.
    "Ich hegte nur mäßiges Interesse an den Reden, stand doch kein Flavius auf den Brettern, die die Politik bedeuten. Daher reichten mir die Mitschriften der wichtigsten Aussagen vollkommen aus, um Entscheidungen über meine Stimmabgaben zu fällen."
    Dass dies alles noch immer nichts weiter mit dem Haus der Flavier zu tun hatte, bemerkte Gracchus nicht, waren es doch Praetorianer, welche die Fragen stellten und Fragen eben jener stellte man nicht in Frage, so sinnig oder unsinnig sie auch sein mochten.

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