Porta Iuliana | Eingang

  • Verus nahm die Pflichten in seinem Leben mit besonderer Ernsthaftigkeit wahr. Auch die wichtige Pflicht, für einen Kameraden einzustehen und einen freundschaftlichen Wunsch zu erfüllen. Soldaten hatten ein besonderes Vertrauensverhältnis, da sie gemeinsam viel teilen mussten; mitunter nicht immer schöne Erlebnisse. So war es auch für Verus selbstverständlich, dass er den Brief persönlich übergab, da es sein einstmaliger Präfekt freundlich erbeten hatte. Es war ein Treuedienst, der ohne Zwang verlief. In der Aufmachung eines Bürgers stand er vor dem Eingang und klopfte an.


  • Vibilius


    Vibilius öffnete wie gewohnt die Porta und spähte nach draußen. „Salve was kann ich für dich tun?“ Fragte er ebenso gewohnt nach.







    IANITOR - DOMUS IULIA


  • Vibilius


    Hm den Mann kannte er nicht aber die Kleidung her war es vermutlich keiner der Ärmsten. So war Vibilius nach dem öffnete natürlich gewohnt gespannt was es den gab. „Salve was ist dein Begehr?“







    IANITOR - DOMUS IULIA


  • Vibilius


    Ah von einem Senator das klang wichtig und war es wohl auch, dachte Vibilius. „Der Dominus ist da ich werde dich ihm Melden. Folge mir bitte ins Atrium Sagte er zu dem Gast und deutet ihm an ihm zu folgen.




    IANITOR - DOMUS IULIA


  • Verus nahm Haltung an, um seine kameradschaftliche Pflicht zu erfüllen. "Ich bin Centurio Tiberius Verus, ehemalig Legio Secunda und hier um eine persönliche Nachricht zu überbringen," erklärte der Soldat ernst aber mit Würde.


  • Vibilius


    Ah mal einer der einfacheren Aufträge. Vibilius hörte und verstand. Nach dem der Mann gesprochen hatte nickte er verständig. „Salve Centurio Tiberius.“ begrüste er den Mann erst mal den anders als irgendwelche leute war eine Centurio im Haus der Iulier etwas. Für manch anderen Senatoren Haushalte mochte ein Centurio nur ein einfacher Mann sein. Doch hier wo man so viele Militärs hatte brachte man diesen auch besonderen Respekt entgegen. „Gern.“ Sagte er und streckte die Hand aus um die Botschaft entgegen zu nehmen.





    IANITOR - DOMUS IULIA

  • Verus nickte. "Ich soll die Botschaft persönlich überbringen. Es gebietet die Ehre, dass ich diese deinem Hausherren oder einem Verwandten übergebe," sagte der Offizier höflich. Denn in dieser Sache wollte er sich keine Blöße geben. Wenn es ihm aufgetragen worden war, diese Nachricht persönlich zu überbringen, dann würde er das auch tun. Mit aller Hingabe eines römischen Kameraden.

  • Der Laufbursche von Senator Macer klopfte an die Tür und wartete, dass ihm geöffnet wurde, um eine Wachstafel abzugeben. Macer traute im allgemeinen den zuweilen üblichen Briefkästen nur wenig und hielt es für sicherer und obendrein auch noch höflicher, Nachrichten von Hand zu Hand übergeben zu lassen, solange jemand im Haus war. Die übergeben Tafel enthielt Macers Gegenvorschlag zur Überarbeitung des Codex Militaris.


    "Richte deinem Herrn aus, dass Senator Purgitius Macer gerne Senator Iulius Centho zu einem Gespräch in sein Haus einlädt, wenn dein Herr über den Inhalt der Tafel sprechen möchte", richtete der Laufbursche dazu noch aus.


    Berufung in den Dienst des Exercitus Romanus.
    Wer sich als Voluntarius freiwillig zum Dienst im Exercitus Romanus meldet, als Lectus ausgehoben wird oder als Vicarius gestellt wird, der wird einer Musterung, einer Grundausbildung und einer Probatio unterzogen, um seine Tauglichkeit zu beweisen. Zum Dienst im Exercitus Romanus wird nur berufen, wer männlich und ingenuus ist, nicht jünger als 16 und nicht älter als 40 Jahre ist, einen gesunden und vollständigen Körper hat, mindestens fünf Pes und sieben Uncia groß ist und gute Sehkraft hat, einen guten Leumund hat, unverheiratet ist und keine ehrlosen Tätigkeiten ausgeübt hat. Zum Dienst in die Legionen, die Cohortes Urbanae und die Cohortes Praetoriae wird zudem nur berufen, wer römischer Bürger ist. Der die Musterung durchführende Offizier hat die Verantwortung, die Angaben zu prüfen und haftet dafür.


    Römische Bürger verpflichten sich auf 20 Jahre bei den Legionen, bei den Cohortes Urbanae auf 16 und bei den Cohortes Praetoriae auf 12 Jahre zum Dienst. Wer sich als römischer Bürger, Peregrinus oder Socius zum Dienst in der Auxilia bei den Cohorten, den Alae oder der Classis meldet, verpflichten sich auf 25 Jahre.


    Der Imperator Caesar Augustus kann darüber hinaus Personen seiner Wahl für einen Zeitraum seiner Wahl zum Dienst im Exercitus Romanus berufen.


    Entlassung aus dem Dienst des Exercitus Romanus.
    Wer die Missio erhält, nachdem er die voll Zeit abgeleistet und die Zufriedenheit seiner Vorgesetzten hat, erhält sie Honesta und verbunden mit den Ehrungen, die ihm seine Vorgesetzen verleihen. Er darf sich Veteranus nennen, Prätorianer aufgrund ihrer besonderen Würde Veteranus Augusti. Er erhält die Ehrungen der Decuriones der Städte und ist in seiner Wohn- und Heimatstadt von allen munera entbunden. Außerdem verleiht ihm der Imperator Caesar Augustus das Conubium mit der Frau, die er zu dem Zeitpunkt hat, oder falls er Junggeselle ist, für die Frau, die er in der Folgezeit nimmt, sofern er nur eine einzige nimmt. Er erhält als Miles der Legionenen oder Cohortes Urbanae eine Abfindung nach seinem Rang und seinen Ehren in Form von Geld als Missio nummaria in Höhe des fünfzehnfachen seines letzten Soldes, maximal jedoch 7500 Sesterzen, oder in Form einer Landzuweisung von gleichem Wert als Missio agrria aus dem Aerarium militare. Er erhält als Miles der Cohortes Praetoriae ebenfalls eine Abfindung gleicher Art nach seinem Rang und seinen Ehren, maximal jedoch 12000 Sesterzen, und zudem das Recht auf ein Militärdiplom als Dokumentation seiner ehrenhaften Entlassung. Er erhält als Miles der Auxilia bei den Cohorten, den Alae oder der Classis, wenn er Peregrinus oder Socius ist, das römische Bürgerrecht und das Recht auf ein Militärdiplom als Dokument seiner ehrenhaften Entlassung.


    Wer die Missio als Versehrter erhält, wenn er seinen Dienst getreu geleistet hat, aber ihn Verwundung oder Krankheit für die Dienst untauglich werden lassen, erhält sie Causaria und zu denselben Bedingungen, als wenn er sie Honesta erhalten hätte.


    Wer die Missio erhält, weil er aufgrund seiner Taten oder als Strafe aus dem Exercitus Romanus ausgeschlossen wird, erhält sie Ignominiosa und ohne die Ehrungen, Abfindungen und Rechte, die die anderen erhalten. Die Entscheidung darüber obliegt bei Offizieren dem Imperator Caesar Augustus und bei allen anderen dem Kommandeur ihrer Einheit.


    Die Rechte alle Mitglieder des Exercitus Romanus.
    Allen Mitglieder des Exercitus Romanus ist es gestattet ihre anerkannten Söhne zum Erben einzusetzten, auch wenn diese illegitim sind.

  • >> Als erstes verließ Muta die Domus Iulia. Aus dem Seitenausgang. Ein flüchtiger Blick nach links. Ein hastiger Blick nach rechts. Wurde sie beobachtet? Wurde das Haus von irgendwem beschattet? Muta war sich nicht sicher. Sie warf nochmal einen Blick nach links. Und nochmal einen nach rechts. Dann sah sie nach oben zum Himmel, als ob sie den Beistand der Götter herbeisehnte. Tief durchgeatmet. Dann rannte sie ohne Vorwarnung los. Fünf Schritte. Zwölf Schritte. Ruckartig blieb sie stehen und drehte sich um. Vor dem Seiteneingang des Hauses lag einer der versiegelten Briefe. Muta hatte ihn verloren. Ihr Blick ging zu dem Brief in ihrer Hand. Dann zurück zum Brief vor dem Seiteneingang. Und wieder zurück zum Brief in ihrer Hand. Sie fühlte sich beobachtet. Darum fiel die Wahl ganz leicht: Sie rannte mit dem verbliebenen Brief weiter nach Süden.. weiter in Richtung Porticus Liviae.. während der andere Brief erstmal blieb, wo er war. Einsam und verlassen vor dem Seiteneingang der Domus Iulia:



    Ein ganz anderes Bild am Haupteingang der Domus Iulia. Da wo auch die Gäste immer ankamen und anklopften. Während Muta schon längst draußen war und die Hälfte ihrer Fracht verloren hatte und jetzt scheinbar verzweifelt überlegte, wie sie damit umgehen sollte. Da kam hier am Haupteingang Callisto erst aus der Tür getreten. Ganz entspannt. Ohne sich hektisch umzusehen. Ohne irgendein Stoßgebet an die Götter. Aber auch sichtbar mit einem Brief in der Hand. (Den sie natürlich nicht so einfach verlor.) Anders als Muta schlug sie die entgegengesetzte Richtung ein: Nordwesten.. dahin, wo man irgendwann die Lucullischen Gärten erreichte. Wenn sich einem niemand in den Weg stellte.

  • Selbstverständlich beobachtete man das Haus, indem sich eine Sergia Fausta befand, verdeckt und hatte besonders geschulte Kräfte eingesetzt, die jede abgängige und zugängige Bewegung untersuchten und nachstellten. Allerhand Personalaufwand wurde betrieben, um diese Frau zu sichern und die Informationslage nahezu lückenlos zu halten. Immerhin war sie frisch als Agentin rekrutiert worden und noch nicht verlässlich. Man musste von Verrat ausgehen. Zumindest der Trecenarius vertraute Sergia Fausta nicht und folgte seiner vernunftgelenkten Paranoia. Einer der eingesetzte Soldaten, in sehr schlichter Aufmachung, lungerte als Flötenspieler getarnt an einer Ecke der gegenüberliegenden Straßenseite des Seitenausganges bei den Geschäften, als eine Frau herauskam, sich umblickte und einen Brief verlor. Urplötzlich rannte sie los. Der Flötenspieler spielte eine schrille Melodie, die zwei weitere Verdeckte auf den Plan rief, die dieser Frau sauber folgen sollten. Während der Spieler den Brief aus der Ferne betrachtete aber diesen nicht aufnahm. Noch war die Aufnahme des Briefes zu unsicher und zu eindringlich. Es konnte eine Falle sein, die die Beobachtung verraten sollte. Als Leiter dieses Einsatzes war dieser Prätorianer erfahren genug, schlicht zu warten, was sich noch ergab.


    Auf der Frontseite des Hauses, bei der Hauptporta, stand ein sichtbarer Eckermann, der bewusst als Prätorianer erkannt werden sollte, um die verdeckte Beobachtung zu schützen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sergia Fausta sollte sich beobachtet fühlen. Dieser Mann war kräftig und der versteckte Holzknüppel lugte ein wenig aus dem cingulum heraus, wie auch der Pugio. Er folgte der herauskommenen Frau ein paar Schritte, ließ dann aber im Gedränge von ihr ab, um seinen Posten wieder einzunehmen und feindliche Kräfte bei sich zu binden. Nun folgten auch dieser Frau zwei verdeckte Kräfte aber diese waren keine Männer, sondern zwei Obsthändlerinnen, die einst angeworben worden waren. Die Prätorianer arbeiteten auch mit Frauen zusammen.

  • Sim-Off:

    Ich bleib einfach mal hier im Thread. Ist bequemer. 8)


    Muta rannte. Wie eine Verfolgte. Denn so fühlte sie sich auch. Verfolgt. Nur kurz hielt sie an. Mal hier. Mal da. Hechelte. Schnappte nach Luft. Und schaute sich immer wieder um dabei. Flüchtig nach links. Hastig nach rechts. Und dann schnell wieder weiter. Weiter bis zum Porticus Liviae. Denn von dort aus war ihr Ziel nicht mehr weit.. Bald schon sah sie es. Das Ziel. Das Haus. Die Domus Pontia. Ein letztes Mal stoppte sie. Schnaufte angestrengt. Sie war völlig aus der Puste. Es war die letzte Chance, sie von ihrem Auftrag abzuhalten. Die letzte Chance, ihren Brief abzufangen. Ein hektischer Blick nach links und rechts. Dann fixierte Muta die Domus der Pontier. Nur noch ein kleines Stück. Ein letztes Stück. Das sollte doch zu schaffen sein.... Oder..?


    Callisto auf der zweiten Route spazierte ihren Weg ganz gelassen. Leichtfüßig. Unbeschwert. Der Haupteingang der Domus Iulia war sichtbar bewacht. Sie wusste also, dass man sie gesehen hatte. Und dass sie jetzt wahrscheinlich verfolgt wurde. Egal ob sie nur Blumen kaufte. (Was sie nicht tat.) Oder sich auf dem Forum über Neuigkeiten informierte. (Was sie tat. Denn es war die Jahreszeit der Wahlkämpfe. Und wo ich jetzt wieder hier war, da wollte ich natürlich auch informiert sein.) Oder einen Brief für mich transportierte. (Was sie vor hatte.) Als sie sich durch das Forum Romanum gekämpft hatte, strebte sie immer weiter in Richtung Lucullische Gärten. Denn dort in der Nähe musste ihr Brief hin. Zum schicken Anwesen vom Ritter Poppaeus Sabinus. Dem Anwalt meines Vertrauens. Meinem Hausadvokat. Callisto sah schon die beiden großen Blumenkübel. Die rechts und links neben dem Eingang. Noch einszwei .. dreivier .. viele Schritte. Wenn nichts mehr dazwischen kam, dann war sie gleich da.


    Da? Da war natürlich auch noch der dritte Brief. Direkt vor dem Seiteneingang zur Domus Iulia. Immer wieder raschelte er leise. Wenn ein Luftzug ihn einen halben Fuß nach links pustete. Und dann wieder einen halben Fuß zurück nach rechts. Denn stärker war er hier nicht. In dieser kleinen Seitengasse. Der "Wind". Hier flog so schnell nichts weg. Wie jeder wusste, der hier wohnte. Und hier mal was verloren hatte. Und später froh war, als es auch nach zwei Stunden nur drei Armlängen weiter geflattert war....

  • Niemand griff ein. Muta war fix und fertig. Aber sie war da. Hatte die Domus Pontia erreicht. Ein kurzes Klopfen. Ein kurzer Blick vom Türöffner. Dann ließ man sie rein. Ohne großes Tamtam. Denn man kannte sich. Ich schickte meiner Freundin Paula öfter mal Briefe. Gerade jetzt. (Die arme war seit dem Sklavenaufstand verwitwet, weil ihr Mann in dem ganzen Chaos ein Held sein wollte. Am Ende war er tot. Erschlagen. Niedergetrampelt. Was auch immer. Von wem auch immer. Das wusste niemand so genau. Und seitdem lebte Paula wieder in ihrem Elternhaus. Bei ihrem Vater. Die arme.) Muta übergab den Brief persönlich an Paula. Die öffnete ihn. Las ihn. Dann guckte sie komisch und verschwand für ein paar Momente in ihrem Zimmer. Es roch ein bisschen verbrannt, als Paula zurück ins Atrium kam. Dafür war der komische Blick aus ihrem Gesicht verschwunden. Stattdessen lächelte sie. Und gab Muta einen versiegelten Antwortbrief. Die nickte dankbar und machte sich gleich wieder in die Spur.


    Callisto erreichte in der Zwischenzeit genauso ihr Ziel. Weniger verschwitzt. Weniger aus der Puste. Aber auch sie kam an, ohne dass sie von irgendwem aufgehalten wurde. An der Tür vom Anwesen der Poppaeer kannte man ihr Gesicht. Auch wenn ich keinem der Hausbewohner hier regelmäßig schrieb. Meinen Hausadvokaten suchte ich immer persönlich auf, wenn ich etwas von ihm wollte. Nein. Callisto kam hier nur vorbei, wenn ich einen Brief für die Tochter meines Hausadvokaten hatte. Denn Sabinilla war eine Jugend-Freundin aus Alexandria. Und ihr Vater besaß mehrere Handelsschiffe. Ich sparte die Versandgebühren des Cursus Publicus, wenn ich meine Briefe auf seinen Schiffen an Sabinilla verschickte. Und ich konnte mir sicher sein, dass die Briefe ihr Ziel auch immer erreichten. Zuverlässig und diskret. (Das war wichtig bei den manchmal sehr vertraulichen Dingen, über die ich mit ihr schrieb. Zum Beispiel ihre Affäre mit dem Gärtner ihres Mannes.) Zwei Fliegen mit einer Klappe also.


    Anders als Muta kam Callisto ohne einen Antwortbrief wieder aus dem Haus. (Wäre ja auch schwer gewesen, so schnell eine Antwort aus Alexandria zu bekommen.) Und anders als Muta, die auf direktem Weg von der Domus der Pontier zur Domus Iulia zurückging, machte Callisto noch ein paar Umwege. Sie kaufte drei Äpfel auf einem Wochenmarkt für Obst und Gemüse. Eine neue Haarnadel, weil mir in meinem Anwesen bei Misenum irgendwie eine abhanden gekommen war. Einen Roman eines unbedeutenden Autors. (Aber der Titel klang nach einem spannenden Krimi.) Ein neues Duftwässerchen, weil mein altes verbraucht war. Außerdem brauchte ich ein weinrotes Kopftuch, einen marineblauen Gürtel mit Silberapplikationen (kein Gold) und ein neues Paar modischer Sandalen der aktuellen Saison. Achso. Und Spielzeug brauchte ich auch. Nicht viel. Und auch egal was. Hauptsache Spielzeug. (Ich wollte jetzt nichts verschenken. Aber es war immer gut, wenn man trotzdem etwas da hatte. Nur für den Fall der Fälle.) Zwischen den ganzen Einkäufen blieb Callisto nicht viel Zeit für Pausen. Darum machte sie auch nur eine. Ganz kurz. Ein kleiner Becher Posca in einer Taverne. Sie bezahlte mit einem Denarius. Und dann war die Pause auch schon wieder vorbei.


    Nach dieser ausgedehnten Shopping-Tour beeilte sich dann auch Callisto. Sie wollte die Einkäufe in die Domus Iulia bringen, bevor die Dämmerung einsetzte. Sie nahm die schmale Gasse, die zum Seiteneingang führte. Denn von dort musste sie nicht mit den ganzen Einkäufen einmal quer durchs Haus. Vor der Tür fiel einer ihrer Beutel zu Boden. Zwei der Äpfel kullerten aus dem Beutel und die Gasse entlang. Callisto stellte die anderen Beutel neben dem Seiteneingang ab. Dann suchte sie das Pflaster ab. Nach den beiden Äpfeln. Nach dem, was vielleicht sonst noch aus dem Beutel gerollt war. Nach dem versiegelten Brief, den Muta vorhin hier "aus Versehen" verlieren sollte. War er noch da? Oder hatte ihn schon wer anders vor ihr weggefunden?

  • Zitat

    Original von Sergia Fausta
    [...]


    Nach dieser ausgedehnten Shopping-Tour beeilte sich dann auch Callisto. Sie wollte die Einkäufe in die Domus Iulia bringen, bevor die Dämmerung einsetzte. Sie nahm die schmale Gasse, die zum Seiteneingang führte. Denn von dort musste sie nicht mit den ganzen Einkäufen einmal quer durchs Haus. Vor der Tür fiel einer ihrer Beutel zu Boden. Zwei der Äpfel kullerten aus dem Beutel und die Gasse entlang. Callisto stellte die anderen Beutel neben dem Seiteneingang ab. Dann suchte sie das Pflaster ab. Nach den beiden Äpfeln. Nach dem, was vielleicht sonst noch aus dem Beutel gerollt war. Nach dem versiegelten Brief, den Muta vorhin hier "aus Versehen" verlieren sollte. War er noch da? Oder hatte ihn schon wer anders vor ihr weggefunden?[/FONT]


    Es dauerte bis die Gelegenheit günstig war, und zwei Müllleute, die selbstverständlich auch auf der Gehaltsliste der Prätorianer standen, sich dem Straßenzug nähern konnten. Mit ihrem Handkarren sammelten sie im Auftrage der Urbs Müll und Schrott ein. Immer wieder gruben sich ihre Schaufeln über den Stein, um die Reste eines geschäftigen Lebens in den Handkarren zu werfen. Die beiden Müllleute, ordentlich stinkend und verschmiert mit Resten, fanden den Brief ganz zufällig, obwohl dieser Zufall geplant war. Die Schaufel eines der beiden Mülltätigen hob den Brief auf und warf ihn in die schmutzigen Hügel des Karrens, wo er stecken blieb. Die beiden schienen sich nicht wirklich darum zu kümmern. Den Brief würde später ein verdeckter Prätorianer im Entsorgungshof auswerten, sofern er nicht vollkommen unleserlich geworden war.


    Die Verfolgung der anderen beiden Zielpersonen war erfolgreich gewesen, so dass nun neue Zielobjekte ausfindig gemacht werden konnten. Alsbald entsandte man vor diese Wohnanlagen und städtischen Bereiche verdeckte Prätorianer, um zeitnahe Informationen zu erhalten. Insbesondere über das Haus Pontia.


    Sim-Off:

    *Schreiberlingsbedingt etwas knapper, weil der Schreiberling an biblischen Plagen leidet. :D

  • Sim-Off:

    Biblische Plagen? Lass mich raten: Dir hat jetzt auch ein Schwarzrock ungefragt die Haare gekürzt? :P


    Callisto sammelte die Sachen auf dem Boden zusammen. Sie guckte ganz genau. War etwas nach rechts gerollt? War etwas nach links gerollt? War etwas auf die andere Straßenseite gerollt? Sie sammelte alles ein. Nur ein versiegelter Brief war nicht dabei. Der war weg. Irgendwer musste ihn weggefunden haben. Mit diesem Wissen brachte sie ihre Einkäufe dann ins Haus.. und berichtete mir später still und leise hinter verschlossener Tür, was passiert war. - Und was war passiert? Mein Plan war aufgegangen. Das war passiert. Der Brief war weg. Hieß also: Es wurde wirklich nicht nur der Haupteingang bewacht. (Das sah ja jeder.) Sondern auch der Seiteneingang war nicht unbewacht. Eine wichtige Erkenntnis! Und mindestens ebenso wichtig: Wenn ein Prätorianer das Siegel des verlorenen Briefes brach, dann konnte er etwas Beruhigendes lesen:


    Fausta Tuscae s.d.


    Ich war mir am Anfang nicht sicher. Aber jetzt habe ich keinen Zweifel mehr. Meine liebe Tusca, hinter diesem Sklavenaufstand steckt niemand sonst als diese elendige Christianer-Sekte! Halte dich fern von diesem unrömischen Pack, das nur Chaos stiften und uns alle ins Verderben stürzen will. Mein Informant hat auch mir zu äußerster Vorsicht geraten. Drum hab ich auch einen Gefallen eingefordert, damit die Domus Iulia bis auf Weiteres von einigen Prätorianern bewacht wird. Denn dieser gefährlichen Christianer-Sekte ist ja offenbar alles zuzutrauen!


    Bleib vorsichtig. Geh nicht allein aus dem Haus. Und vor allem: Sag auch deinen anderen Freundinnen Bescheid. Ich melde mich wieder bei dir, sobald ich weiß, dass diese Plage nicht länger eine Gefahr für uns alle ist. Iunos Segen sei mit dir. Und Minerva möge dich schützen.


    Vale bene!


    Jaja. Pontia Paula und Titia Tusca. Meine zwei besten Freundinnen hier in Rom. Meine Trauzeuginnen. Paula sogar meine Pronuba. Freundinnen, mit denen ich gemeinsam in die Thermen ging. Mit denen ich gemeinsam (und ganz amüsant) über eine reitende Kaiserin abgelästert hatte. Die beide manchmal fast genauso durchtrieben waren wie ich. Zwei Freundinnen, denen ich voll vertraute. Und bei denen ich auch wusste: Ich brauchte keine Skrupel zu haben, sie hier in etwas mit reinzuziehen. (Anders als meine Freundin Prisca von den Aurelii. Die mochte ich auch. Aber die wollte ich lieber nicht in diesen Mist mit reinziehen. Das hielt unsre Freundschaft noch nicht aus.) Das waren meine Verbindungen zu den Titiern und Pontiern. Die von den Prätorianern bestimmt bald ermittelt wurden. Da war ich mir nach dem spurlosen Verschwinden meines Briefes fast sicher....

  • Es war spät am Abend -- logisch mit dem Gepäck kam man ja früher nicht in die Stadt und von durch sie durch mochte Licinus gar nicht sprechen -- als Licinus gewaltige Faust gegen die Tür des Hauses donnerte.


    So deutlich waren die Schläge zu hören, dass das müde Kind an seiner Seite wieder ein wenig wacher wurde und sich das Kleidchen richtete.
    "Simmer da?" nuschelte sie und erntete ein gütiges Lächeln von Licinus.

  • | Vibilius


    Der centhonische Hausherr der Domus Iulia hatte offenkundig - und wohl aus Gründen einer angemesseneren Repräsentation - den nubischen Kahlkopf als Wächter der Porta ersetzt. Seither bestand Wongas Aufgabe vor allem darin, die Bewohner des Hauses bei Bedarf auf den Markt, ins Theater oder in die Thermen zu begleiten, um für ihren Schutz zu sorgen, während der rothaarige Vibilius als neuer Ianitor des Hauses etwaige Besucher und Gäste empfing.


    "Salvete!", grüßte er, nachdem er im Anschluss an das Klopfen die Tür geöffnet, hinaus gesehen und einen Mann mit Kind erblickt hatte. "Dies ist die Domus Iulia der Iulii Caepiones, Wohnsitz der Senatoren Iulius Centho und Iulius Dives.", erklärte er dann, um zu vermeiden, dass hier jemand nur an der falschen Haustür geklopft hatte. "Was kann ich für euch tun?", erkundigte er sich anschließend, da er als neuer Sklave im Haus weder den Mann noch das Kind vor der Porta kannte. Dem Mädchen schenkte er dabei ein kurzes Lächeln, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf ihren mutmaßlichen Vater oder Vormund konzentrierte.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Licinus hatte sich in der Tat schon auf den nubischen Hünen eingestellt, als ein vollkommen fremdes Gesicht auftauchte und ihm erklärte wo er war. Als ob er das nicht gewusst hätte.


    "Uns hereinlassen und deinem Herrn melden, dass wir eingetroffen sind," antwortete Licinus nach dem langen Reisetag ein wenig unwirsch.
    "Ich bin Marcus Iulius Licinus."
    Natürlich ging Licinus davon aus, dass man im Hause von seiner baldigen Ankunft informiert worden war, schließlich hatte er einen Brief vorausgeschickt. Dass er diesen überholt hatte, lag außerhalb seines Kenntnisbereichs.

  • | Vibilius


    "Iulius Licinus.", wiederholte der Rothaarige den Namen, während man in seinen Augen lesen konnte, dass er in der Tat über dessen Eintreffen informiert war. Einzig hatte er selbstredend nicht gewusst, an welchem Tag genau mit dieser Ankunft zu rechnen war, da dies wohl nie derartig exakt vorherzusagen war. So hatte entsprechend stets die Möglichkeit bestanden, dass ein ankommender Tross jener des Iulius Licinus war - wie es allerdings auch stets jemand anderes gewesen sein könnte. Manchmal nutzte ein Name eben doch nicht so viel wie ein persönlich bekanntes Gesicht.


    "Dann bist du bestimmt Iulia Esquilina.", schlussfolgerte Vibilius mit Blick zu dem Mädchen. "Tretet ein ins Atrium.* Ich werde den Herrn Iulius Dives sofort informieren.", versicherte er dann und unterließ es, irgendwelche Worte über den anderen Senator des Hauses zu verlieren. Die eingetroffenen Iulier würden zweifellos auch ohne seine Hilfe schlussfolgern können, dass Iulius Centho vorübergehend außer Haus war. "Kann ich euch nach eurer Reise etwas zur Erfrischung bringen lassen? Möchtet ihr, dass ich das kleine Triclinium noch einmal eindecken lasse?", konnte man dieser Frage wohl entnehmen, dass die übrigen Bewohner des Hauses bereits zu Abend gegessen hatten. "Wünscht ihr, dass ich das Balneum anheizen lasse? Oder soll ich mich darum kümmern, dass euer Reisegepäck ins Haus gebracht wird?", stellte der neue Ianitor sodann einige möglichst zuvorkommende Fragen - und hoffte, dass er bei seiner letzten keinem Irrtum aufsaß. Denn man hatte ihm zwar mitgeteilt, dass ein Iulius Licinus in diesen Tagen zu erwarten wäre, nachdem er zu den Cohortes Praetoriae versetzt worden war. Doch ob der Mann und/oder seine Begleitung hier oder in den Castra Praetoria wohnen würden, das wusste der Rothaarige nicht.


    Sim-Off:

    * Ich überlasse dir gerne den Vortritt und komme anschließend hinzu.



    IANITOR - DOMUS IULIA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

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