So schnell, wie Sev wieder austickt, nachdem Vic schon fast alles geregelt hat, kann der überhaupt nicht reagieren. Es bleibt ihm nur noch, sich an den Kopf zu langen und hinterher die Scheiße wieder auszulöffeln, wie üblich - mach ma nen Opfer, und alles ist getan. "Mann, dat haste ja wieder prima gemacht! Jetzt heult se auch noch!" grummelt er Sev leise zu. Für Weiber hat sein Bruder echt ein Händchen. Vic lässt Lucilla erstmal links liegen, mit der ist scheinbar nicht zu verhandeln, und redet direkt weiter mit Livia, die wohl das meiste zu sagen hat. "Was mein Bruder sagen will ist, dass das so nicht stehen bleiben kann! Uns die Bacchanalien anzuhängen, kann ernsthafte Folgen für unsere Gens haben und wir werden das nicht auf uns sitzen lassen. Es gibt genug Männer, die bestätigen können, dass die Feier ein völlig harmloses Fest war, ganz ohne Wei... öhm, Frauen." Genau genommen müsste sie nur ihren Ehemann fragen, aber das erwähnt Vic lieber nicht, nicht, dass am Ende der Haussegen schief hängt.
[Domus] Acta Diurna
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Missbilligend hat Livia das Intermezzo zwischen ihrer Auctrix PPA und dem Prätorianer mitverfolgt. Sie wirft Lucilla einen eindringlich warnenden Blick zu, dass diese sich auf mehr Dignitas innerhalb der Verhandlungen bemühe. Die Auctrix PPA scheint es jedoch nicht zu bemerken, so dass der Streit aus Livias Sicht allmählich eskaliert. Noch immer weigert sie sich, ihre gelassene Sitzposition aufzugeben. Betont ruhig schlägt sie das rechte Bein über das linke und harrt weiterhin aufrecht sitzend aus. Erleichtert, dass der vernünftigere der beiden Plebejer nun ein gemäßigteres Wort ergreift, beschließt sie den pöbelhaften Prätorianer zu ignorieren und wendet sich stattdessen Victor zu.
"Ich verstehe deine Besorgnis, Valerius, und die Tatsache, dass ihr " '... warum auch immer ...' - ergänzt sie in Gedanken - "Klienten meines Gemahls seid, verleiht euren Worten zusätzliches Gewicht. Der betreffende Artikel ist mir bekannt. Die dort gewählte Formulierung ist allerdings mitnichten eindeutig und lässt hinreichend anderweitige Schlussfolgerungen zu. Nichtsdestotrotz biete ich euch an, in der nächsten Ausgabe der Acta Diurna eine Gegendarstellung zu veröffentlichen. Ist dies in eurem Sinne, auf dass wir diesen unnötig heftigen Streit nun beilegen können?"
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Vic zieht eine Augenbraue nach oben und fragt sich, ob die Frau überhaupt eine Ahnung hat, von was sie redet. Anscheinend nicht. "Bei allem Respekt," In Hinblick auf den Umgang mit Pontifices und sonstigen Collegiumsmitglieder hat Vic herausgefunden, dass dieser Satzanfang immer gut ankommt. "Ich glaube, dass ich gut genug in der Materie drin bin, um zu wissen, dass es nur ein einziges besonderes Weinfest gibt, dessen Name verpönt ist." Gut genug in der Materie sowohl von Feiertagen, als auch von Wein und seinen Festen.
"Es kommt auch nicht drauf an, ob die einfachen Bürger diese Schlussfolgerungen ziehen, aber du kannst dir sicher sein, dass meine Kollegen bei den Septemviri die Feiertage ebenso kennen wie ich, ganz zu schweigen von den höheren Collegien. Dass in den nächsten Sätzen von dem Artikel dann auch noch von Frauen die Rede ist, macht die Sache nicht besser. Wir haben keine Lust drauf, immer wieder erklären zu müssen, dass wir keine Bacchanalien gefeiert haben, drum ist eine Gegendarstellung das Mindeste, was wir verlangen."
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Eigentlich interessiert es Livia garnicht so genau, inwiefern diese Valerier nun ein Problem mit dem Artikel haben. Durch ihr Verhalten haben sie sich in ihren Augen ohnehin schon vollkommen disqualifiziert. Sie wahrt jedoch die Maske der Höflichkeit und gibt vor ihm genau zuzuhören, während sie insgeheim nur darüber nachsinnt, wie sie diesen Pöbel am Schnellsten loswird. Nachdem er endlich geendet hat, nickt sie und deutet ein versöhnliches Lächeln an.
"Gut, dann werde ich das veranlassen. In der nächsten Ausgabe wird es eine eindeutige Gegendarstellung geben. Im Weiteren gehe ich davon aus, dass ihr als Klienten meines Gemahls von nun an weitere Schritte eurerseits unterlasst und die Angelegenheit nicht unnötig aufbauscht. Ist das dann alles, oder gibt es sonst noch ein Problem? Wünscht du an der Formulierung der Gegendarstellung beteiligt zu werden?"
Der Unterton in ihrer Stimme deutet bereits deutlich an, dass sich das Gespräch für Livia seinem Ende zuneigt und die Verabschiedung kurz bevorsteht.
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"Die Formulierung überlassen wir euch voll und ganz." Wär ja noch schöner, jetzt sollen auch noch die Valerier die Scheiße ausbaden, die die Acta verzapft hat. Vic überlegt, ob sie noch irgendwas rausschlagen wollen. Irgendwas sicher, aber in Anbetracht der Beziehungen zwischen der Auctrix und ihrem Patron ist das dann doch keine so gute Idee. Obwohl der Patron auf genau den Festen, um die es geht, selber immer ziemlich vorn mit dabei ist. "Weitere Schritte wirds keine geben."
Vic fragt sich ernsthaft, wie der Patron mit so einer falschen Schnepfe klarkommt, ihr ganzes Gehabe ist einfach nur widerlich "Damit wär das dann geklärt. Vale, und noch einen schönen Tag." Er dreht sich um und klopft seinem Bruder auf die Schulter. "Wir sind hier fertig." Dann geht er in Richtung Ausgang, immernoch unzufrieden.
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Sev ist ganz und garnicht zufrieden. Finster starrt er die unsympathische Auctrix an und zögert merklich seinem Bruder nach draußen zu folgen. Wenn das verdammt nochmal nicht die Olle von seinem Patron wär, dann würd er aber mal gehörig zeigen, wo der Hammer hängt. Doch so schaubt er nur noch einmal wütend, knurrt ein schlechtgelauntes "Vale!" und folgt Vic zähneknirschend nach draußen. Er braucht jetzt dringend was, um sich gehörig abzureagieren.
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Den einzigen Weg in ganz Rom, den Saldir nach Monaten ihrer Anwesenheit hier mittlerweile kennt, ist der von der Casa Germanica zum Sitz der Acta Diurna. Schließlich muss sie immer die Texte, die ihre Herrin Korrekturlesen muss bringen, beziehungsweise abholen...und alles nur, weil Pollux die ganzen Sklaven der Acta in Beschlag nimmt. Tsts.
So ist sie auch an diesem Tag mit einem Stapel Wachstafeln im Arm hierher unterwegs und will gerade das Domus betreten, hält jedoch mitten in der Bewegung inne, als sie einen alten Bekannten erspäht.
Sie wirft sich in Pose und winkt mit einer Hand dem Valerier zu... -
Vor dem Gebäude der Acta Diurna angekommen sucht Sev grad irgendwas, was er kurz und klein schlagen könnte (außer seinem Bruder 8)) als sich plötzlich ein Lichtblick auftut. Wie angewurzelt bleibt Sev stehen, als die süße kleine Sklavin von Germanica Aelia in seinem Blickfeld auftaucht. Ein breites, fast unheilvolles Grinsen zieht sich über sein Gesicht, wohltrainierte Mechanismen setzen sich in Gang und zielstrebig hält Sev auf die Sklavin zu. Sowohl die Suche nach etwas Zerstörbaren, als auch sein irgendwo hinter ihm abhängender Bruder sind vergessen. Lässig bleibt er vor ihr stehen, mustert sie anerkennend und setzt sein charmantestes Grinsen auf.
"Hoi, Kleine! Lange nich gesehen. Wie geht's dir so?" zwinkert er ihr zu.
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Wie ein Rehlein blinzelt Saldir scheinbar schüchtern und sieht zu Boden. Hach, was für ein Kerl
Die Wachstafel stellt sie auf dem Boden ab und gibt somit einen Ausblick auf ihre Rückseite. Betont langsam dreht sie sich wieder um und lächelt Severus an.
"Gut gehen. Beine noch in Ordnung.", erwiderte sie und klopft sich leicht auf einen Oberschenkel.
"Du öfter hier?" -
Sev lässt die Zeit nicht ungenutzt und betrachtet sowohl die dargebotene Rückseite, als auch die hübschen Oberschenkel intensivst. Ob das, was sie ihm dabei erzählt, irgendeinen Sinn ergibt, interessiert ihn sowieso nicht. Also nickt er großzügig und lässt seinen Blick weiter ungeniert über ihre Gestalt wandern.
"Nö, nich wirklich. Und ich wollt auch grad wieder weg. Aber haste nich noch Lust, auf nen kleines Weinchen mit in ne Taverne zu kommen? Hrhr. Die richtig feine Edelplörre könnt ich dir auch anbieten, aber dafür müssten wir ganz zur Casa Valeria laufen."
Er reißt sich wieder von ihrem Körper los und sieht ihr stattdessen aufmunternd ins Gesicht.
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Zögerlich sah die Sklavin zunächst zu den am Boden liegenden Wachstafeln, dann zur Domus der Acta und schließlich wieder zu Sev...
Weswegen war sie nochmal hergekommen? Ach, egal.
Wein mochte sie zwar nicht so, aber in der Casa Germanica würde sie erstmal sicher niemand vermissen - sie verlief sich mindestens so oft, wie sie zur Acta kam - und wie konnte sie DIESEM Mann etwas abschlagen?
"Ich mitkommen.", meinte sie also nickend und geht einen Schritt auf den Valerier zu und fügt ein wenig leiser "Wohin egal." hinzu. -
Sev ist hin- und hergerissen. In der Casa Valeria wären sie ungestört. Aber bis dahin ist es noch verdammt weit und sie müssten einmal quer durch diese verflixte Stadt laufen. Plötzlich fällt ihm eine etwas kleinere Taverne ganz in der Nähe ein. Den Besitzer und vor allem dessen Probleme mit dem Gesetz kennt er gut, wodurch Sev dort nicht selten auf Kosten des Hauses was essen oder trinken kann. Außerdem weiß er genau, dass es einige kleine Hinterzimmer gibt, die zwar nicht sonderlich groß, aber einigermaßen sauber sind. Der Entschluss ist gefasst. Galant deutet der Prätorianer eine Verbeugung an und reicht der Sklavin mit einem charmanten Grinsen seinen Arm.
"Dann folge mir, oh holde Maid. Ich kenne da eine schöne Taverna, die dir sicherlich gefallen wird. Hrhr."
Am liebsten hätte er sie ja einfach gepackt und fortgetragen, aber das verschiebt er erstmal auf später.
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Kichernd ergreift Saldir Sevs Arm und lässt sich durch die Straßen Roms geleiten. Hach, dieses "Hrhr"...jedesmal, wenn sie es hört, bekommt sie eine Gänsehaut. Doch dies konnte auch an der männlich-markanten Stimme des Valeriers liegen
Gespannt darauf, wohin sie wohl gehen würden, lässt die Sklavin ihren Blick schweifen...da sie sich in Rom jedoch nicht auskennt, hat sie auch keine Ahnung wohin es nun gehen könnte. Geschweigedenn, wie sie später wieder nach Hause finden sollte. -
Nein, es erstaunt Vic nicht mehr, dass Sev auf dem Weg nach draußen direkt über eine Schnecke stolpert, direkt ohne ein weiteres Wort mit ihr abzieht und ihn wie den Ochse vorm Opfer stehen lässt. "Ou, Mann. So ein Dreck, verdammter! Soll doch alles den Bach runtergehen, mir auch egal. Penner!" Vic schaut sich um, und überlegt, wo genau in Rom er ist. Er könnte jetzt ne Lupa oder Wein vertragen. Da das nächste, was er kennt, eine Taverne ist, wird es erstmal der Wein werden.
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Nachdem der eine Valerier sie vor dem anderen Valerier gerettet hat, ist Lucilla auf die Kline nieder- und in sich zusammengesunken. Noch nie in ihrem Leben hat sie ein Mann derart bis in ihren Grundfeste erschüttert, nichteinmal ihr Bruder hat das in seinen zornigsten Zeiten geschafft. Doch wer ist schon ihr Bruder, wer sind all ihre Brüder zusammen gegen einen wütenden Prätorianer, der es auf sie abgesehen hat?
Nichts bekommt sie noch von der Auseinandersetzung mit, ihr Blick fixiert die Füße des Prätorianers und verfolgt jeden seiner Schritte genau. Erst, als sich diese Füße aus ihrem Blickfeld entfernen, als die Valerier das Atrium verlassen, schaut Lucilla unsicher auf, wischt sich mit einer Hand über die Wange.
"Ist er weg?" fragt sie mit zittriger Stimme und erinnert sich erschrocken daran, dass der Prätorianer schon an der Tür gedroht hatte, sich später noch mit ihr zu befassen. Hoffentlich weiß er nicht, wo ihre Casa wohnt! Die vage Überlegung, ob sie in diesem Jahr nicht noch einmal nach Germania reisen soll, nimmt konkrete Gestalt an. Weit weg von Rom wäre sicher der sicherste Ort.
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Auch Livia hat den endlich verschwindenden Männern noch kurz nachgesehen. Missbilligend schüttelt sie den Kopf, atmet einmal tief durch und steht nun endlich von ihrem Platz auf. Ihr Blick fällt auf Lucilla, die für ihre Verhältnisse erschreckend mitgenommen wirkt. Eigentlich wollte die Auctrix ihre PPA ein wenig tadeln für den emotionalen Ausbruch. Angesichts deren Aufgelöstheit überlegt sie es sich jedoch anders und seufzt nur innerlich, während sie zu Lucilla herüber geht und sich zu ihr auf die Kline setzt. Ein aufmunterndes Lächeln ziert ihr Gesicht und sie versucht ihrer Stimme etwas beruhigendes zu geben.
"Ja. Sehr gerne werde ich die Rolle deiner Pronuba übernehmen. Es ist mir eine Ehre. Sind die Vorbereitungen für die Hochzeit denn schon in vollem Gange? Habt ihr schon einen Termin?"
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"Bitte?" Verwirrt schaut Lucilla Livia an und weiß im ersten Moment überhaupt nicht, was diese von ihr möchte. Dann dringt so langsam in ihren Geist vor, von was die Auctrix spricht. "Oh, wirklich?" Ein zaghaftes Lächeln findet zurück auf Lucillas Gesicht. "Das... danke, das bedeutet mir wirklich viel."
Sie zuckt mit den Schultern und schüttelt leicht den Kopf. "Einen konkreten Termin gibt es noch nicht. Aber es ist noch ein bisschen hin, Anfang November haben wir im Auge. Ich werde vielleicht vorher noch einmal nach Germania reisen, meine halbe Familie ist ja nun dort und ich habe ihnen versprochen in diesem Jahr noch einmal vorbeizuschauen. Jetzt, wo ich nicht mehr durch den Cursus Publicus und noch nicht durch die Ehe gebunden bin, ist sicher die richtige Zeit dafür."
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Livia ist unschlüssig und zögert kurz. Trösten ist wahrlich nicht ihre Stärke und sie ist ein wenig ratlos. Ein Themawechsel schien ihr die sicherste Methode und eingermaßen scheint es auch funktioniert zu haben. Sie betrachtet Lucilla eingehend von der Seite und legt ihr probehalber für einen Moment tröstend die Hand auf die Schulter, ohne jedoch wieder auf das andere Thema einzugehen.
"Gut, dann haben wir ja noch genügend Zeit für die Vorbereitungen. Beabsichtigst du dir deine tunica recta selbst zu weben oder werden es die Sklavinnen für dich erledigen? Kümmert sich dein Verlobter um die Organisation der Feier? Sofern deine Verwandten aus Germanien noch anreisen möchten, wird der Rahmen wohl kein geringer sein. Falls ich euch etwas helfen kann, musst du es mir nur sagen. Nur mit drei Söhnen für den Brautzug kann ich leider noch nicht dienen." lächelt sie leicht.
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Allzugern nimmt der menschliche Geist Ablenkungen an und Lucillas Geist ist bei so etwas immer schnell dabei. Der Gedanke an den Prätorianer ist schnell verdrängt und die Aussicht auf die Hochzeit stellt den Mittelpunkt ihrer kleinen Welt dar. "Ich denke, die Tunica Recta werde ich weben lassen. Ich war noch nie zufrieden mit dem, was ich am Webstuhl zusammen bringe und gerade für die Hochzeit soll alles perfekt sein. Die übergreifende Organisation übernimmt Avarus, ja. Die Ausgestaltung der Räume überlassen wir allerdings ganz meinem Sklaven Ambrosius, er hat da ein Händchen dafür, und für das Gastmahl möchte ich versuchen, Pollux anzuwerben. Gerade, weil die Germanica und Decima zusammen schon sehr viel Gäste darstellen werden, befürchten wir, dass unser übliches Küchenpersonal sonst überfordert ist. Da wäre es nicht schlecht, wenn man jemanden hätte, der sich mit so großen Gesellschaften auskennt. Auch wenn natürlich noch nicht sicher ist, ob alle kommen werden. Bei meinem Bruder und meinen Cousins Livianus und Magnus wird es etwas komplizierter, da sie als Kommendeure das Pomerium nicht betreten dürfen. Natürlich, wenn sie wirklich kommen wollen, sollte es keine Schwierigkeit sein, aber..." Sie zuckt mit den Schultern und winkt ab.
Ein ehrliches Lächeln tritt auf ihr Gesicht. "Ich danke dir für das Angebot, Livia. Momentan fällt mir nichts ein, aber es ist beruhigend zu wissen, dass man im Notfall jemanden fragen kann. Und die drei Söhne werden sich schon finden."
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"Ich habe meine tunica recta damals gemeinsam mit meiner Tante gewebt. Es war eine ... interessante Erfahrung. Sie hat mir schon viel geholfen. Aber wenn man den Dreh erst einmal heraus hat, dann ist es ganz einfach."
Livia erinnert sich mit gemischten Gefühlen an die langen Stunden, die sie mit ihrer Tante am Webstuhl verbracht hat. Im Prinzip war das Weben wirklich ganz leicht gewesen. Doch die ältere Frau hatte es sehr genau genommen und wann immer sich auch nur der kleinste Fehler oder die winzigste Ungenauigkeit eingeschlichen hatte, bestand sie darauf den Faden bis dorthin herauszulösen und das Stück wieder neu zu weben. Im Nachhinein ist sie zwar einigermaßen froh, das Werk irgendwie selbst vollbracht zu haben, doch ob sie sich das noch einmal antun würde ... Livia schiebt den Gedanken beiseite und konzentriert sich stattdessen auch Lucillas Aussagen zur Hochzeitsvorbereitung.
"Sehr gut, dann scheint ja schon für alles gesorgt zu sein. Falls ihr für die Küche noch jemanden braucht, könnten wir euch vielleicht Ursus ausborgen, sofern Hungaricus nichts dagegen hat. Allerdings weiß ich nicht, ob der neben sich noch einen anderen Chefkoch duldet. Zu viele Köche verderben wohl einfach den Puls."
Livia schmunzelt bei dem Gedanken an die etwas eigene Art und Weise, in welcher der Sklave seine Untergebenen zu dirigieren weiß.
"Das wird sich alles schon finden."
Die Auctrix erhebt sich von ihrem Platz und sieht sich beiläufig nach ihren Wachstafeln um. Bevor sie diese jedoch wieder aufsammelt wendet sie sich noch einmal lächelnd an Lucilla.
"Ich werde mich dann erst einmal wieder an die Arbeit machen. Oder gibt es noch etwas zu besprechen?"
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