[Atrium] Annaei hospiti

  • Es war nicht nur eine Aufmerksamkeit der Höflichkeit wegen, die Constantius Lucius Annaeus Florus entgegen brachte. Es war eine aufrichtige, ehrliche Aufmerksamkeit, als er seinen Worten zuhörte.


    „Natürlich steht euch die Casa der Iulier jederzeit zur Verfügung. Sowohl du, als auch Andreia natürlich könnt hier ein Zimmer beziehen. Es wäre uns sogar eine besondere Freude. Ich hoffe du verzeihst mir die Frage, aber was für ein Amt wirst du hier in Rom bekleiden?“

  • Ich bin der amtierende Tribunus Plebis. Was ich nach meiner Amtszeit tun werde, das weiss ich noch nicht. Ich hoffe auf einen Sitz im Senat.


    Ich danke dir für dein Angebot, doch bringt mein Amt als Tribunus Plebis eine Casa in der Stadt mit sich. Andreia könnte vielleicht schon eher interessiert sein.

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  • Auch Iulia Helena hob ihren Weinbecher auf das verlobte Paar, allerdings achtete sie darauf, dass sie es nicht vor Andreia tat, der Verwandten ein freundliches, offenes Lächeln zugedenkend. Sie stellte fest, dass sie diese vom ersten Moment an gemocht hatte und hoffte, dass dieses gute Omen ein günstiges Licht auf die Zukunft zu werfen imstande war.
    Während die Männer sich über Zukunftspläne unterhielten, blieb sie mit Andreia lieber bei den wirklich wichtigen Themen des Lebens - einkaufen.


    "Ich möchte einige der Zimmer für Gäste neu einrichten, aber ich habe bisher nicht die rechte Zeit dafür gefunden. Hast Du Lust, mir dabei zu helfen? Mir sind irgendwann auch die Ideen dafür ausgegangen, und inzwischen schiebe ich es nur noch vor mir her, in der Hoffnung, dass ich irgendwann die Erleuchtung bekomme. Und in all den Akten aus Ostia ist es schließlich vollkommen untergegangen," malte sie das Bild ihres Versäumnisses ein bisschen schwärzer, als es eigentlich war, denn die Zimmer waren sehr wohl benutzbar, aber hoffnungslos unmodern. Es war eben schon lange keine Frau mehr in der Casa wirklich zugegen gewesen und so gab es vieles aufzuarbeiten.

  • Ich hatte einen Becher mit Wasser erhalten, auf meinen Wunsch, und hob diesen natürlich auch an. Obwohl es nur Wasser war, schütte ich einige Tropfen auf den Boden bevor ich einen grossen Schluck nehme. Dann wende ich mich wieder Helena zu und führe das Gespräch weiter.


    Du arbeitest in Ostia mit Akten? ich staunte doch sehr, war es mir doch bisher nicht in den Sinn gekommen, mich um Arbeit ausserhalb der Familia zu kümmern. Zuviel gab es schon dort jeden Tag zu regeln.


    Zimmer einrichten tönt wunderbar, das ist eines der schönsten Dinge, das ich mir vorstellen kann.

  • Sie hob amüsiert die Brauen an, wohl schien Andreia die Acta nicht zu lesen, dass sie von der Arbeit ihrer Verwandten noch nichts mitbekommen hatte - aber es war auch kein großer Fehler, sich von diesem Klatschblatt fernzuhalten.


    "Nun, ich bin inzwischen Duumvir von Ostia," erklärte sie lächelnd. "Und das hat naturgemäß mit so einigen Akten zu tun, das darfst Du mir glauben. Wäre Ostia nicht so nahe an Rom gelegen, könnte ich nicht so oft hier weilen, in sofern ist es ganz praktisch so." Auch sie gab ein kleines Trankopfer her, und meinte dann sinnierend: "Was hältst Du davon, die Zimmer in verschiedenen Stilrichtungen zu dekorieren? Also eines im achaischen Stil vielleicht, eins im ägyptischen ... Gäste haben immer verschiedene Geschmäcker."

  • Ich höre interessiert zu, doch irgendwie ist die Politik nicht meine Welt. Weder in Griechenland, wo ich herkomme, noch in Rom haben die Frauen wirklich viele Rechte. Die Zimmerdeko hingegen trifft meinen Geschmack genau.


    Also ich würde nicht zu verschieden werden in den Stilen, also nicht gleich richtig ägyptisch und daneben richtig griechisch. Schon viel eher würde ich sagen, römisch mit ägyptischen Motiven oder römisch mit griechischen Motiven.

  • Nach einigen Minuten weiterer Befangenheit fasste ich mir ein Herz und kam zum Thema.


    Also gut, dann fange ich mal an die wichtigen Dinge anzusprechen.


    Andreia und ich möchten gerne den Termin für die Hochzeit fixieren, danach sollten wir uns auf einen Ort einigen, die Gästeliste erarbeiten und den Ablauf besprechen. Der Grund warum wir euch hier aufsuchen ist, dass wir eine Captatio durchführen möchten, das heisst, ich möchte Andreia hier abholen und zu uns führen.

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  • "Hm, das ist ein wahres Wort," meinte Iulia Helena überlegend, denn vielleicht gab es auch Gäste, die mit einem rein griechischen Zimmer so gar nichts anfangen konnten. "Was meinst Du, was wäre als erstes ein gutes Projekt? Lieber griechisch oder lieber ägyptisch? Die entsprechenden Waren sollte es ja auch in Rom geben, egal woher nun ..." Die Stirn runzelnd, versuchte sie sich die beiden Optionen vorzustellen und kam kurz auf die Idee der Einrichtung eines germanischen Zimmers - man könnte sich die Möbel sparen, ein paar Felle auf den Boden werfen und wäre glücklich - verwarf sie allerdings schnell wieder und blickte zu Florus, als dieser das Wort erhob.


    "Nun, das klingt für mich nach einer guten Sache - die Frage ist, wo soll letztendlich gefeiert werden? Platz ist hier jedenfalls genug, und zumindest ein Teil der Feier könnte hier gut stattfinden. Allerdings muss ich auch gleich sagen, dass ein Termin im September für mich unpraktisch wäre - in Ostia steht ein Hafenfest an und wird mich sicherlich den Monat lang beanspruchen, ich möchte euch schließlich auch unter die Arme greifen können, ohne vor Müdigkeit an die Wand zu kippen."

  • Orte gibt es viele, wo man feiern könnte, aber eine Feier hier würde der ganzen Stadt zeigen, dass die beiden Häuser Iulia und Annaea sich definitiv wieder angenähert haben und ihre gemeinsamen Wurzeln würdig vertreten.


    Zum Termin dachten wir eigentlich eher schon an einen früheren Termin, möglichst kurz nach Beendigung meiner Amtszeit, denn gleich danach werde ich zur Classis nach Misenum gehen können.

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  • "Ja, damit hast Du Recht," stimmte sie seiner Bemerkung über die Annäherung der beiden Häuser zu und lächelte offen. Eine Hochzeit auszurichten war schon etwas Besonderes, und sie freute sich auf die Herausforderung, auch wenn sie sich darüber bewusst war, wieviel Arbeit es sein würde.
    "An welchen Zeitraum hast Du denn gedacht? Die Kalenden des Augustus oder eher Anfang des Septembers?" Wie lang ging seine Amtszeit bloss nochmal? Seitdem sie ihre Terminplanung nach den Geschehnissen in Ostia richtete, war ihr wohl ein wenig der Blick für Rom abhanden gekommen.

  • Der Termin für die nächsten Wahlen wurde heute durch den Kaiser auf den 28. Augustus festgesetzt. Nach den Wahlen bin ich nicht länger offiziell Tribunus Plebis, aber ich muss natürlich noch warten, bis mein Nachfolger das Amt antreten kann. In dieser Zeit wäre die Hochzeit natürlich ideal, denn ich muss dann noch in Roma sein, bin aber einen kurzen Moment lang Privatmann.

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  • "Das sollten wir eigentlich schaffen - natürlich müssen wir uns jetzt heran halten, aber nachdem wir den Ort haben, an dem es stattfinden soll, und das Geld dafür auch vorhanden ist, sollte der Rest nicht allzu schwer werden," überlegte sie und ihr Lächeln bekam einen fast gerissenen Beiklang. Immerhin hatten sie während der Vorbereitungen für das Stadtfest in Ostia einige Listen an Händlern mit guten Waren angelegt, davon konnte man nun profitieren. "Habt ihr beide euch schon überlegt, wer alles eingeladen werden soll und mit wievielen Gästen zu rechnen ist? Denn die Einladungen sollten von euch ausgeschickt werden."

  • Ja, die Einladungen sollte ich wohl verschicken. Natürlich sollten diejenigen Leute eingeladen werden, mit welchen ich in meiner Karriere zu tun hatte. Dann natürlich die gesamte Gens Iulia und die ganze Gens Annaea. Weiter sicher mein Patron und einige der oberen 100 mit denen ich zu tun habe. Eine recht lange Liste eigentlich.

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  • "Ich hoffe, wir können die vielen Gäste überhaupt unterbringen. Die Familienmitglieder der gens Iulia werden wohl hier wohnen wollen, die Annaeer bei der Casa Deiner Familie - und für den Rest müssen wir uns dann etwas ausdenken," meinte die Iulierin sinnierend und runzelte etwas die Stirn. Solange er nicht auf die Idee kam, den Kaiser einzuladen, war alles gut, denn für einen solchen Besuch war die Casa nun wirklich nicht geeignet, viel zu bescheiden für jemanden, der ansonsten die Pracht des Palastes um sich hatte.

  • Nun, ich denke, es wird genügend Möglichkeiten geben die Gäste unterzubringen, wenigstens für ein Paar Nächte. Doch sollten wir wirklich mit einer konkreten Liste beginnen.


    Ich nahm daher einen Bogen Papyrus hervor und begann zu notieren:


    Maximus Decimus Meridius
    Gaius Caecilius Crassus
    Primus Decimus Magnus
    Flavius Valerius Severus
    Caius Iulius Seneca
    Vibius Valerius Victor
    Alle Annaeer (durch die Gens Annaea eingeladen)
    Alle weiteren Iulier (durch die Gens Iulia eingeladen)
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Spurius Purgitius Macer
    Valentin Duccius Germanicus
    Aurelia Deandra
    Titus Aurelius Cicero
    Marcus Aurelius Antoninus
    Publius Terentius Pictor


    Dann legte ich die Liste vor, damit auch die anderen Anwesenden sie einsehen konnten und Verbesserungen anbringen könnten.

  • Sinnierend studierte sie die Liste und begann, darüber nachzudenken, welche Gäste vielleicht noch geladen werden sollten - um dann einige Namen hinzuzufügen, diese ein wenig gekennzeichnet, damit sie nicht übersehen wurden.


    Maximus Decimus Meridius
    Gaius Caecilius Crassus
    Primus Decimus Magnus
    Flavius Valerius Severus
    Caius Iulius Seneca
    Vibius Valerius Victor
    Alle Annaeer (durch die Gens Annaea eingeladen)
    Alle weiteren Iulier (durch die Gens Iulia eingeladen)
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Spurius Purgitius Macer
    Valentin Duccius Germanicus
    Aurelia Deandra
    Titus Aurelius Cicero
    Marcus Aurelius Antoninus
    Publius Terentius Pictor
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Artoria Medeia
    Decimus Artorius Corvinus


    "Du wirst Dich sicher fragen, wieso ich diese Namen noch mit aufgenommen habe - es gibt gute Gründe für jeden. Vinicius Lucianus ist ebenso wie sein Bruder Senator und ich versuche derzeit, ein freundschaftliches Verhältnis zwischen unseren Familien zu etablieren - was bedeutet, ich möchte ihn nicht dadurch vergrämen, keine Einladung zu einer wichtigen Hochzeit zu erhalten. Tiberius Vitamalacus ist derzeit der wichtigste Mann der Tiberier in Roma, und die Aurelier einzuladen, alle anderen Patrizier jedoch nicht, könnte als sehr einseitige Bevorzugung einer politischen Richtung verstanden werden, die wir nicht teilen können - er wäre daher ein gutes Gegengewicht und durch seine Ämterlaufbahn sicher kein schlechter Gast. Artoria Medeia und Artorius Corvinus sind ebenso aus dem Grund des gewahrten Verhältnisses, aber auch persönlicher Bindungen im dienstlichen Bereich statthafte Gäste - ich denke, dass den Artoriern langfristig ein politischer Aufstieg beschieden sein wird, und es kann nicht schaden, eine gewisse Verbindung zu etablieren. Was meinst Du?" Damit blickte sie fragend in die Richtung des Annaeus Florus und lächelte.

  • Ich habe keine Probleme damit. Jede Familie hat ihre Freunde und Klienten und eure gehören ebenso dazu wie meine. Da kommt gerazu hinzu, ich glaube, ich habe noch einen Klienten von mir vergessen, doch das muss ich erst noch überprüfen. 1 Person mehr oder weniger wird ja nicht schlimm sein.

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  • "Auf eine Person mehr oder weniger kommt es nun wirklich nicht an, da gebe ich Dir Recht - allerdings müssen die Einladungen dann recht schnell herausgeschickt werden, damit Meridius und Severa auch Zeit genug haben, die Reise zu planen - der Weg von Germania hierher ist schließlich keiner von zwei Tagen Reisezeit," überlegte sie schon weiter und war bei der Liste zumindest darüber beruhigt, dass viele der Gäste ihr eigenes Domizil in Roma hatten und man sie deswegen nicht beherbergen musste.

  • "Es ist Deine Vermählung, Annaeus Florus, nicht die meine," scherzte sie mit einem vergnügten Lächeln auf den Lippen, während eine Sklavin herum ging und kontrollierte, ob alle Gäste noch genug zu trinken hatten - auch eine Schale mit Obststücken als kleine Ablenkung, sollten die Gespräche zu langweilig werden, wurde auf einem Beistelltisch drapiert. "So bin ich gespannt auf Deine Ideen und werde, wenn es Dir recht ist, etwas beisteuern, sollte mir noch etwas dazu einfallen. Einverstanden?"

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