Ludi Apollinaris

  • "Metellus scheint die Luft auszugehen. Der hat dieses Rennen völlig abgeschrieben und treibt seine Pferde kontinuierlich hinterher. Aber Vir fortis Orci macht mächtig Wind."


    "Ja, von seinem kleinen Malheur zu Beginn des Rennens hat er sich wohl erholt. Und er profitiert natürlich auch von der Unerfahrenheit der beiden Weißen gegen den erfahrenen Diocles entschieden gegen zu fahren."


    "Genau, man sieht bei den Lenkern der Albata deutliche Abstimmungsprobleme. Da fehlt einfach die Routine, es mit einem Mann wie Diocles aufzunehmen, der da vorne natürlich überhaupt nichts anbrennen lässt. Es sieht mehr so aus, als würden sich Felix und Fortunatus gegenseitig behindern."


    "Kein Wunder, Fortunatus fällt wieder eindeutig ab. Felix sprintet an ihm vorbei und ist jetzt erster Verfolger, na wenn man das Verfolger nennen kann."


    "Vir fortis Orci hat inzwischen gefährlich nah sich heran geschlichen."


    "Den darf man auch noch nicht abschreiben. Ouh, und jetzt zieht er an Fortunatus vorbei. So viel Platz darf man einem Fortis Orci einfach nicht lassen."


    "Fortunatus glaubt er jetzt zu realisieren, was da passiert ist. Jetzt brüllt er seine Pferde zusammen. So leicht will er sich auch nicht geschlagen geben."


    Liveticker: Diocles - Felix - Vir fortis Orci - Fortunatus - Maximus Didius Metellus

  • Oh Mann, so ein Holzkopf dieser Fortunatus, was sollte denn dieses lahme Manöver? X(


    Ich musste meine ganze Kraft zusammennehmen, um nicht ausfällig zu werden, aber ich nahm mir vor, den Mann in einer ruhigen Minuten in den Ställen mal zu stellen.


    Dann johlte ich weiter mit den Fangesängen der Albata.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Durus beruhigte sich wieder. Diocles lieferte eine hervorragende Leistung gegen die Jungspunde, die vergeblich versuchten, ihn einzuholen.
    Nach der halben Bahn setzte er sich sogar wieder.
    Da kam auch schon sein Sklave. Er hatte einen Becher Wasser, sowie ein paar getrocknete Früchte dabei. Durus schob sich eine Feige in den Mund und sah dabei weiter auf die Fahrbahn...

  • Das Rennen hatte Constantius wieder in seinen Bann gezogen. Mit leuchtenden Augen verfolgte er deshalb das Geschehen auf der Rennbahn und schien einen Moment die Welt um sich herum zu vergessen. Doch als der favorisierte Fahrer der Veneta seinem Ruf gerecht wurde, blickt er wieder zu Minervina. Ein entschuldigendes Lächeln trat auf seine Züge, als ihm bewusst wurde, dass er erneut eine kleine Unhöflichkeit begangen hatte. Versichernd, dass Helena nicht zu einem zweiten Tritt ansetzte, warf er seiner Schwester einen kleinen Seitenblick zu. War es Erleichterung die da einen Wimpernschlag auf seinem Gesicht zu erkennen war, als er Helena mit Minervina sprechen sah?


    „Im Grunde ist es ganz einfach. Die Wagen fahren 7 Runden und am Ende muss unbedingt der Fahrer in den blauen Farben als erster durchs Ziel fahren“, entgegnete er lächelnd.


    Versichernd blickte er zur Seite, dass die wogenden Massen weder Minervina, noch Helena gefährlich werden würden. Vielleicht würde zum Ende der Rennen der Platz zwischen Helena und Constantius sicherer sein, doch im Moment schien keine Gefahr zu bestehen.

    „Allerdings könnte es sein, dass in den Finalläufen die Blauen nicht mehr so einfach vorne liegen werden. Aber hoffen dürfen wir dennoch.“


    Als Diocles einmal mehr als Erster die Runde beendete, hob Constantius jubelnd den Arm und konnte den fröhlichen Ausruf
    „VENETA VICTRIX“ nicht unterdrücken.


    Ein Schmunzeln umspielte daraufhin seine Lippen, als er so leise wie es in dem Trubel halt möglich war zu Minervina sagte:
    „Seit ich aus Tarraco hier her kam, habe ich noch nicht einmal die Fangesänge gelernt. Aber ich hoffe ich werde sie noch erlernen.“

  • Zitat

    Original von Tiberia Honoria
    Ein nützlicher Mann dieser Glabrio und gutaussehend dazu. Ich sollte Ihn im Auge behalten, dachte ich mir.
    "Oh, salve Glabrio. Rom scheint eine kleine Stadt zu sein, begegnen wir uns doch immer wieder."
    Dankbar nahm ich den Wein entgegen und nahm einen tiefen Zug.


    Auch Glabrio schenkte sich ein und trank, dann sprach er:


    "Tatsächlich ist es wohl wieder ein - wie ich sagen muss - glücklicher Zufall. Bis ich das Stadion betrat war ich mir nicht sicher in welchen Block ich gehen würde. Dass ich mich für die Grünen entschieden habe lag wohl daran, dass sie das erste Rennen gewonnen haben."


    Dass Glabrio auf diesen 'Zufall' Honoria zu begegnen gehofft hatte, wie ihm nun immer klarer wurde, verschwieg er - natürlich:


    "Und dann sind da noch so viele Menschen und wir begegnen uns trotzdem, da sind die Moiren doch wiedermal eifrig am Spinnen.",


    als er dies sagte lächelte er sie an und schaute sie wohl auch einen Moment zu lang an, jedenfalls schaute er dann aufs Rennen und sagte:


    "Diese Blaumiese von Diocles ist nicht schlecht..."

  • HA! Tatsächlich schaffte es vir fortis Orci den weißen Fahrer zu überholen. Würde er die dritte Position nun halten können, wäre es schon ein Erfolg, doch das Rennen war längst nicht vorbei und vielleicht wäre Platz zwei auch noch drin.
    Callidus stellte sich hin und wieder auf die Zehenspitzen, wenn ein größerer Zuschauer vor ihm die Sicht versperrte. Es war ein packender Lauf und die Aufholjagd des Purpurnen packte den Comes.










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  • "Ja, das stimmt. Er macht unseren Fahrern auch immer zu schaffen." antwortete ich Glabrio. "Wir hätten uns in den nächsten Wochen aber so oder so wiedergesehen." begann ich geheimnisvoll.
    "Ich erfülle zur Zeit das Amt des Magister Scriniorums der Regio Italia und werde in Kürze auch nach Misenum reisen. Ihr sollt dort ein grosses Projekt am Laufen haben. Vielleicht könntest du mir schon etwas darüber erzählen?"

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    Begeistert verfolgen die Fans der Veneta die Fahrt ihres Stars Diokles, der sich unbeeindruck an der Spitze des Felds hält. Niemand in der Südkurve zweifelt daran, dass er der Sieger dieses Rennens sein wird, denn Diokles ist nunmal der Größte.


    ~
    Wer jetzt nicht fährt,
    wird nichts erleben.
    Bei wems jetzt nicht vorwerts geht,
    bei dem geht was verkehrt.
    Das Tuch ist gefallen,
    die Bahnen vergeben.
    Du fühlst Du träumst.
    Du fühlst, du glaubst, du fliegst,
    du fliegst, du fliegst!


    Oeoleoe Oeoleoe!
    bis zum Leben Oeoe,
    bis zum Leben Oeoe!


    Es wird Zeit, dass sich was dreht,
    was dreht,
    was dreht.
    Zeit, dass sich was dreht,
    was dreht,
    was dreht.
    Es wird Zeit,
    dass sich was dreht!
    ~


    \o\ /o/ \o/ \o\ /o/ \o/ \o\ /o/ \o/ \o\ /o/ \o/ \o\ /o/ \o/\o/ \o\ /o/ \o/ \o\ /o/ \o/ \o\ /o/ \o/ \o\ /o/ \o/ \o\ /o/



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  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Und das Gebrüll ging wieder los. Am liebsten hätte ich gerade einen Felsen auf den Venetafahrer stürzen sehen, das Krakeelen der Blauen war wirklich unerträglich. Irgendwie weigerte sich meine Vorstellungskraft, mir den Lärm auszumalen, der bei einer gelungenen Runde der Goldenen ausbrechen würde, aber glücklicherweise waren sie bei diesem Rennen noch nicht dabei, wie es schien - falls man in diesem ganzen Staub und Dreck überhaupt richtig erkennen konnte, wer wo fuhr.


    "Tritt die Aurata heute noch an?" brüllte ich zu Aurelius zurück und bemühte mich redlich, den Lärm auf den Rängen zu übertönen. Von der rechten Seite drückte die Menge nach und wir wurden unversehens recht eng aneinander gedrückt, wie auch die anderen Anwesenden neben ihm und mir.


    Ich verfolgte die Wagen, oder besser gesagt den Staub, mit stillem Interesse. Die Anhänger der jeweiligen factiones hatten teilweise richtig derbe Sprüche auf Lager, was mich doch etwas amüsierte. Wagenrennen! Wie lange war das letzte her? Ewigkeiten! Ich wollte gerade antworten, als Aquilius und ich aneinanderprallten. Ich grinste. Da war vorerst kein Fortkommen mehr, wir standen dicht an dicht wie Sardinen in der Büchse, wie es sie knapp zweitausend Jahre später in jedem großeren Nahrungsmittelgeschäft zu kaufen geben sollte. Unauffällig ließ ich eine Hand hinter den Flavier wandern und kniff ihm kurz in den knackigen Hintern. Das bekam niemand mit und gerade deswegen musste das auch sein. Dann grinste ich ihn wieder an. Wenigstens musste ich nun nicht mehr schreien, während ich bedauernd erwiderte:
    "Leider nicht. Meine Schwester und ich hatten heute früh eine lange Unterredung miteinander. Scheinbar wurde vergessen, den Wagen anzumelden. Die internen Strukturen der Aurata waren einige Zeit lang unklar. Ich habe zugestimmt, die factio in Italien zu repräsentieren. Sei dir also versichert, dass soetwas nicht noch einmal vorkommen wird."

  • PUUUURPUUUUR
    wir stehen auf deiner Seite
    und wir holen den Sieg mit euch
    und wir holen den Sieg mit euch
    Jetzt gehts looooos...


    PUUUURPUUUUR


    Gebt mir ein H
    gebt mir ein U
    gebt mir ein M
    gebt mir ein B
    gebt mir ein A
    gebt mir ein Tod und Hass der Veneta


    Wir singen Humba, Humba, Humba däteräää

  • Zitat

    Original von Lucius Caecilius Metellus

    ...
    gebt mir ein Tod und Hass der Veneta
    ...


    Nicht nur die Fangesänge der Veneta wehen zu den Plätzen hinüber, auf denen die Priester sitzen, auch die der anderen Factiones. Vor allem die der Purpurea. Victor glaubt nicht recht zu hören und hört genau hin, doch die Worte sind eindeutig. Kopfschüttelnd hebt er eine Augenbraue und wendet sich an seinen Sitznachbarn. "Unglaublich, die Purpurnen. Tod und Hass der Veneta, was hat das noch mit Sportsgeist zu tun? Es besteht doch ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Spiel um Leben und Tod und Leben und Tod. Wollen sie vielleicht dadurch gewinnen, dass Diokles auf der Bahn verreckt? Sehr nobel! Sowas gehört zu den Ringkämpfen in die Gosse, aber nicht auf die Fantribüne einer Factio. Mann, Mann, Mann."




    http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif

  • Minervina war, zugegebenermaßen, durchaus eingeschüchtert von dem Tumult um sie herum. Es war schon erstaunlich, welche Begeisterung bei den Wagenrennen auftrat und es ließ sie auch nicht völlig unberührt. Heute hatte sie eher einen Gaststatus und sie bezweifelte stark, dass sie sich einer Factio anschließen würde. Aber: Heute würde sie mit ihren beiden ‚Lehrern’ gemeinsam die Factio Veneta anfeuern, so gut es ging. Sie legte sich ja nicht für die Ewigkeit fest und es würde gewiss interessant, ein wenig unter den Fans zu sein. Angestrengt blickte sie auf die Fahrer und erkannte am allgemeinen Tumult, dass der blaue Fahrer sehr erfolgreich war. Wenn es auch zaghaft und kaum wahrnehmbar, versuchte sie ebenfalls ein lautes „Veneta Victrix“ – allein schon wegen der freundlichen Frau zu ihrer Seite.


    Da hörte sie neben sich die angestrengt rufende Iulia und mit interessiertem Blick wandte sie sich dieser zu. Erst blickte sie etwas verdutzt und sah wieder auf den Kreis, den die Wagen bestritten, dann sah sie wieder zu der fröhlichen Frau und auch auf Minervinas Gesicht erschien nun erst ein Grinsen und dann ein freundliches Lachen. „Ja, du hast Recht! Es schlägt auch mich schon in den Bann!“ – was wohl wirklich ein kleines Wunder war, denn bisher hatte Minervina immer sehr erfolgreich gegen ihre Gefühle bestehen können. Dass Constantius selbst ein wenig abwesend war, fiel ihr selbst gar nicht weiter auf, denn sie wurde seiner erst wieder richtig gewahr, als sie dicht hinter sich seine Stimme vernahm. Rasch wandte sie sich wieder zu ihm um und lauschte seinen Worten.


    „Ich werde mich daran halten und den Blauen anfeuern.“ rief sie nunmehr mit einem eher ausgelassenen Lachen zurück. Rang und Name waren wichtig, aber hier sollten sie nichts beitragen und sie selbst wollte einfach wieder die junge Frau war, die sie so lange nach hinten gedrängt hatte. Gewiss würde Tante Claudia nichts dagegen einzuwenden haben. Sie bemerkte noch seinen Blick, der nach links und nach rechts schweifte, konnte sich aber nicht recht vorstellen warum er dies tat. Suchte er jemanden? Auch sie blickte nun interessiert um sich, als sie durch einen weiteren Jubel direkt an ihrem Ohr wieder aus den Gedanken gerissen wurde. Als hätte man sie dazu angehalten, ließ auch sie wieder ein weiteres „Veneta! Veneta victrix“ vernehmen, doch geschah es so plötzlich, als habe man sie während einer Pause an ihre Pflicht erinnert.


    Dann allerdings zeichnete sich Überraschung in ihrem Gesicht ab. Sie musste sich verhört haben, anders konnte sie die Worte „Constantius“, „herkam“ und „Tarraco“ nicht erklären. Doch die Überraschung wich rasch einem Lächeln. „Du stammst aus Hispania?“ fragte sie laut und trat noch den letzten Schritt zurück, um näher bei ihm sein zu können. Doch sollte man das Gespräch nicht besser auf einen anderen Zeitpunkt verschieben? Ach, dachte sie, ein wenig Unterhaltung neben dem Rennen konnte nicht schaden.

  • Der gebannt nach vorne gerichtete Blick, löste sich abermals von der Rennbahn und schweifte zu Minervina. Er musste sich ein Stücken zu ihr hinab beugen, um ihre Worte unter den Anfeuerungsrufen zu vernehmen.


    Unter einem Nicken entgegnete er ihr lächelnd.


    „Ja in der Tat. Ich bin in Tarraco aufgewachsen. Auf dem dortigen Anwesen der Iulier. Iulia Helena kann sich sogar noch an ihre Zeit in Rom erinnern, bevor unsere Familie nach Hispania gegangen ist. Doch für mich ist Rom eine unbekannte Stadt gewesen, als ich hier eingetroffen bin. Die Götter haben es dem jüngsten Sprössling verwehrt in Rom aufwachsen zu dürfen. Aber die weiten Felder Hispaniens waren eine gute Entschädigung. Doch nun bin ich froh wieder im Herzen des Reiches leben zu können.“


    Kurzzeitig wanderte sein Blick wieder auf die Rennbahn. Scheinbar hatte sich nichts an der Führung der Veneta verändert, weshalb er sich wieder lächelnd Minervina zuwenden konnte.


    „Warst du schon einmal in Hispanien?“

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich verfolgte die Wagen, oder besser gesagt den Staub, mit stillem Interesse. Die Anhänger der jeweiligen factiones hatten teilweise richtig derbe Sprüche auf Lager, was mich doch etwas amüsierte. Wagenrennen! Wie lange war das letzte her? Ewigkeiten! Ich wollte gerade antworten, als Aquilius und ich aneinanderprallten. Ich grinste. Da war vorerst kein Fortkommen mehr, wir standen dicht an dicht wie Sardinen in der Büchse, wie es sie knapp zweitausend Jahre später in jedem großeren Nahrungsmittelgeschäft zu kaufen geben sollte. Unauffällig ließ ich eine Hand hinter den Flavier wandern und kniff ihm kurz in den knackigen Hintern. Das bekam niemand mit und gerade deswegen musste das auch sein. Dann grinste ich ihn wieder an. Wenigstens musste ich nun nicht mehr schreien, während ich bedauernd erwiderte:
    "Leider nicht. Meine Schwester und ich hatten heute früh eine lange Unterredung miteinander. Scheinbar wurde vergessen, den Wagen anzumelden. Die internen Strukturen der Aurata waren einige Zeit lang unklar. Ich habe zugestimmt, die factio in Italien zu repräsentieren. Sei dir also versichert, dass soetwas nicht noch einmal vorkommen wird."


    Verflucht! Da hatte mir doch tatsächlich jemand ... ich blickte mich eilends um, um den Frevler noch zu erwischen, aber in dieser Menge jemanden zu entdecken, der einem gerade erfolgreich in die Hinterbacke gekniffen hatte, war so gut wie unmöglich. Meine Haltung hatte sich doch merklich verspannt und der Impuls in meiner Rechten, sie geballt diesem Filou ins Gesicht zu rammen, war fast überdeutlich. Also wirklich, und das beim Wagenrennen. Diese proletarische Sportbegeisterung gefiel mir immer weniger, aber einen Vorteil hatte es - ich konnte den Körper des Aureliers nahe an dem meinen fühlen, der Länge nach, als die Menge wieder einmal um uns herum wogte.


    "Nun, dann warte ich gespannt die nächsten Rennen ab, sonst gibt es hier ja überhaupt nichts zu jubeln. Diese Gesänge der einzelnen factiones sind schon ausgesprochen primitiv zum größten Teil. Ich kann mir nicht vorstellen, das mitzumachen ..." Zweifelnd blickte ich in die Richtung der Purpurea-Anhänger und schüttelte den Kopf. Die taten ja schon fast, als befänden sie sich auf einem echten Schlachtfeld, und das nur wegen einigen Karren mit Pferden und Lenkern. Man konnte es schließlich auch übertreiben, befand ich in patrizischer Nonchalance und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Arena hinab, um mit dem Blick die Aufholjagd des weißen Fahrers auf den Blauen zu verfolgen.

  • Als sie sene Worte vernahm, machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer. Es lag zwar in Minervinas Sinne, die Heimat hinter sich zu lassen, doch es tat auch gut 'Landsleute' zu treffen. Mochte es auch berechnend sein, so würde sie doch nun alles darauf geben, dass sie mit diesen beiden einen engeren Kontakt pfllegte, denn sie würden ihr gewiss gut beim Einleben helfen. Und, was noch viel wichtiger war, sie mochte das Geschwisterpaar, was zumindest der erste Eindruck ausmachte. "Oh.." machte sie erst schmunzelnd. Er war der Jüngste? Sie wandte sich ihm nun mit dem ganzen Gesicht zu und versuchte sein Alter abzuschätzen. War er vielleicht 20? Viel älter mochte er nicht sein, sah er einfach nicht aus.


    Auf seine Frage hin entgegnete sie grinsend: "Bis vor wenigen Tagen konnte ich Hispania meine Heimat nennen. Dann allerdings verschlug es mich nach Rom. Ich lebte in Tarraco!" Sie legte sich kurz ihre Palla zurück, wandte sich kurz wieder dem Rennen zu, um sich kurz darauf wieder um Iulius zu 'kümmern'. "Wielang schon bist du in Rom?" lautete ihre interessierte Frage, während sie seine Züge beobachtete. Auch wenn die Frage in ihr brannte, sie wollte nicht direkt in Erfahrung bringen, wie alt er war. Durch einige weitere Anhaltspunkte würde ihr eine Einschätzung sicherlich besser gelingen.

  • "Jetzt ist hier aber der Bär los. Die Fangesänge übertrumpfen den Lärmpegel."


    "Wie sagte ein britannischer Lenker einst, bei den Wagenrennen geht es nicht um Leben oder Tod, es geht um mehr als das." ;)


    "Diocles ist schon weit weg, wenn den nicht Iuppiter persönlich mit einem Blitz trifft, brennt da nichts mehr an und die Blauen feiern zurecht."


    "Fortunatus hängt sich wieder an die Spur von Vir fortis Orci dran, wild entschlossen seinen Fehler auszubügeln."


    "Mit Tempo peitscht er seine Rösser über die Bahn. Er ist schon direkt hinter Fortis Orci, jetzt kommt die Wende. Fortunatus versucht innen an dem purpurnen vorbeizuziehen."


    "Gleichauf ziehen sie um die Kurve, Vir fortis Orci mit dem weiteren Weg."


    "Da gibt keiner einen Pes nach."


    Liveticker: Diocles - Felix - Fortunatus - Vir fortis Orci - Maximus Didius Metellus

  • Ausgiebig nahm sich Helena die Zeit, den Fahrer der Veneta zu bejubeln, Diocles machte seine Sache wirklich gut und die Stimmung in der Südkurve schien ausgesprochen glänzend, denn Diocles schaffte es noch, seinen Vorsprung auszubauen. Das war heute wirklich ein glücklicher Tag für die Veneta, neben Rothar auch Diocles recht sicher in den Endläufen zu wissen, hob die Stimmung einfach in weite Höhen an. Wonga schien mit seiner zugewiesenen Arbeit, die riesige blaue Flagge zu schwenken, durchaus zufrieden, er grinste breit über das ganze Gesicht und offenbarte die weißen Zähne dabei - und sie hatte den riesigen Nubier bisher fast noch nie lächeln sehen. Vielleicht gefiel ihm das Wagenrennen ja, man konnte es bei den langsamen Denkprozessen des ianitors eigentlich nie so recht wissen. Mit einem Lächeln auf den Lippen verfolgte sie das Gespräch zwischen ihrem Bruder und der jungen Frau, froh darum, einmal nicht versuchen zu müssen, ein Thema für ihn zu finden, bei dem er sich ebenso sicher mit einer fremden Person unterhielt wie sie selbst. Vielleicht begann ihr kleiner Bruder endlich aufzutauen, sie hoffte es wirklich - aber manchmal vermochte das reizende, offene Lächeln einer Frau eben Berge zu bewegen, gegen die man ansonsten eine halbe Ewigkeit angerannt war.


    Das Gebrüll auf den Rängen allerdings schwoll schon wieder so sehr an, dass sie die Unterhaltung nur in Fetzen verstand und sich den Sinn beider Worte irgendwie zusammenreimen musste. Es ging wohl um Tarraco und Rom, aber genaueres konnte sie nicht ausmachen, weil schräg hinter ihrem Ohr eine neue Gruppe junger Männer zu brüllen begann.


    "Wo die Veneta fährt, da lassen sich Sieger nieder,
    Verlierer singen nicht und kennen nicht unsere Lieder!"


    Sie gab es einfach auf, sich an dem Gespräch zu beteiligen und brüllte in Minervinas Richtung: "Hast Du vielleicht Lust, uns in der Casa Iulia zu besuchen? Dann können wir uns vielleicht unterhalten, ohne heiser zu werden!"


    http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Verflucht! Da hatte mir doch tatsächlich jemand ... ich blickte mich eilends um, um den Frevler noch zu erwischen, aber in dieser Menge jemanden zu entdecken, der einem gerade erfolgreich in die Hinterbacke gekniffen hatte, war so gut wie unmöglich. Meine Haltung hatte sich doch merklich verspannt und der Impuls in meiner Rechten, sie geballt diesem Filou ins Gesicht zu rammen, war fast überdeutlich. Also wirklich, und das beim Wagenrennen. Diese proletarische Sportbegeisterung gefiel mir immer weniger, aber einen Vorteil hatte es - ich konnte den Körper des Aureliers nahe an dem meinen fühlen, der Länge nach, als die Menge wieder einmal um uns herum wogte.


    "Nun, dann warte ich gespannt die nächsten Rennen ab, sonst gibt es hier ja überhaupt nichts zu jubeln. Diese Gesänge der einzelnen factiones sind schon ausgesprochen primitiv zum größten Teil. Ich kann mir nicht vorstellen, das mitzumachen ..." Zweifelnd blickte ich in die Richtung der Purpurea-Anhänger und schüttelte den Kopf. Die taten ja schon fast, als befänden sie sich auf einem echten Schlachtfeld, und das nur wegen einigen Karren mit Pferden und Lenkern. Man konnte es schließlich auch übertreiben, befand ich in patrizischer Nonchalance und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Arena hinab, um mit dem Blick die Aufholjagd des weißen Fahrers auf den Blauen zu verfolgen.


    Ich grinste verhalten, als Aquilius sich so gebärdete. Gut, es war kein guter Zeitpunkt und erst recht kein guter Ort gewesen, um ihn in de Hintern zu zwicken, aber es war einfach zu verlockend gewesen. Und außerdem hatte es sowieso niemand mitbekommen, denn alle standen dicht an dicht und keiner hatte seine Aufmerksamkeit auf uns gelenkt, denn alle blickten nach vorn.


    "Du sprichst wahre Worte, mein Freund", pflichtete ich ihm bedauernd nickend bei.
    "Wäre ein Auratagespann mit von der Partie, wäre es um einiges lauter, hektischer und, ja, auch primitiver, was die Anfeuerungsgesänge angeht. Aber die Hauptsache ist, dass man Spaß an der Sache hat. Andererseits hast du natürlich recht, man kann es auch übertreiben. Einige dieser Schlachtrufe und Gesänge sind eher etwas für adulescentes...."
    Ich zuckte mit den Schultern.
    "Aber wenn's hilft, warum nicht?"

  • Durus fischte sich noch eine Feige aus dem Beutelchen. Die Süße breitete sich in seinem Mund aus, bis er schluckte und der Speichel den Honig mitnahm.
    Ein Kontrollblick auf die Bahn zeigte, dass Diocles den Abstand nicht verringerte, sondern vergrößerte. Wenn er sich mal nicht zu sehr verausgabte...
    Er widmete sich dem Kampf um die hinteren Ränge: Diese beiden Weißen waren auch gar nicht schlecht...für ihre Erfahrung zumindest...

  • In den Reihen der Russataanhänger rings um Corvinus war es recht still geworden. Metellus hatte noch viel zu üben, das wussten die meisten. Und während der arme Metellus immer abgeschlagener fuhr, unterhielten sich die Anhänger der Russata über Techniken, über verschiedene Streitwägen, Aufhängungen, diverse Achsen, unfaire Methoden und dergleichen.


    "Was meinst du, ob der.." - "Ach nein, das kann ich mir nicht vorstellen.."
    "Aber wenn ich es dir doch sage.." - "Brutus, du sagst so viel, wenn der Tag lang ist.."


    Und immer wieder ging ein leises Raunen durch die Menge, wenn Metellus sich nun doch daran machte, den Vorletzten fast einzuholen. Corvinus war amüsiert, denn würde es nach den Gesprächen gehen, die er so aufschnappte, müsste die Russata ihre Fahrer nur in den Reihen ihrer Anhänger rekrutieren und hätte mindestens 100 Spitzenfahrer, die auf der finalen Runde dem Fahrer der Praesina den nackten Hintern zeigen und dann durch die Ziellinie preschen würden. Aber er mochte es, so trank er seinen Wein und aß von den Würsten und vom Brot, während er seine Frau im Arm hielt.


    Er war zufrieden.



    [Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/4836/russata2cx.gif]

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