Nadia und der Flavier

  • Es war schon ein seltsames Gefühl mit ihrem "Herrn" am Arm durch die Gassen von Rom zu laufen. Immer wieder überlegte sie sich was sie sagen sollte oder ob sie überhaupt sprechen sollte. Neben ihm konnte man sich ja nicht wie eine Sklavin fühlen und sie spürte wie ihre Finger langsam etwas feucht wurden.
    "An welche Plätze kannst du dich denn noch erinnern als du das letzte mal hier warst?" fragte sie ihn schließlich. "Vielleicht gehen wir rerst über das Forum und von dort die ganzen Wege zu den anderen Gebiten von Rom. Von dort kommen wir eigentlich überall hin wo du nur möchtest. Hast du dir schon die verschiedenen Tempel angesehen die hier sind?" Nadia selber war noch nie in einem dieser Tempel gewesen, aber vielleicht hatte sie ja bald einmal die Möglichkeit dies wahr zu nehmen.

  • Täuschte ich mich oder war ihre Hand tatsächlich recht warm auf meinem Arm? Aber bestimmt schwitzte sie, dieses Wetter war ja auch ausgesprochen gut dazu geeignet, dass einem der Schweiß mehr früher als später aus allen Poren hervor brach. In ihrer Gegenwart rechnete ich allerdings eher früher damit als später, dafür war mir ihre Gestalt zu bewusst. Frauen sollte es verboten werden, Tuniken zu tragen, dachte ich bei mir und antwortete ihr so beherrscht wie möglich:


    "Nun, das Forum kenne ich noch und auch den Markt, diese beiden Plätze besucht man wohl immer, wenn man in Rom ist. An Tempeln kenne ich eigentlich nur den Marstempel wirklich gut, bei den meisten anderen weiss ich zumindest halbwegs noch, wo sie stehen, aber ich war ewig nicht mehr darin. Fast fürchte ich, sie könnten zwischendrin umgebaut haben und alle Tempel in eine andere Ecke der Stadt verlegt haben ... bei so mancher Casa ist das wohl der Fall, in der Nachbarschaft der Villa Flavia erkenne ich fast nichts mehr." In Athen hätte ich mich deutlich besser geschlagen, soviel war sicher.

  • Immer noch ungewohnt lief sie mit ihm durch die Strassen. Wahrscheinlich bildete sie sich das einfach nur ein, aber sie hatte immer wieder das Gefühl, dass man sie von der Seite her ansah und tuschelte. Ganz sicher war es einfach nur Einbildung aber sie kam nicht drum herum das zu denken. Der Tag war schon fast unerträglich heiß und die Erde schrie förmlich nach ein paar Tropfen Wasser wie die Körper der Menschen Roms nach Abkühlung schrien.
    "Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, dass sie die Tempel einfach mitnehmen und an anderer Stelle wieder aufbauen" lachte sie "Zumindest haben sie es noch nicht getan seit dem ich hier in dieser Stadt bin." Nadia musste einmal überlegen wie lange sie denn schon eigentlich hier war, denn so lange war es eigentlich, vielleicht etwas über einem halben Jahr und es war mehr geschehen als das Leben lang in Britannia."Schau dort vorne kommen wir zur Curia, der Stadtverwaltung hier in Roma. Ich war auch dort noch nie drinne, habe also keine sonderliche Vorstellung von dem." Sie zeigte auf das große Gebäude, welches imposant sich vor ihnen aufbaute.
    "Und was die ganzen Casas betrifft vielleicht haben sie manche einfach nur umgebaut und es sind auch sehr viele neu dazugekommen und viele wurden wieder aufgegben. Ich habe festgestellt, dass es hier ein wahres kommen und gehen ist. Und ich spreche heute viel zu viel" gabe sie leise zu.

  • Ab und an mochten einige Passanten ihnen beiden nachsehen, aber das kümmerte mich herzlich wenig. Sollten sie doch denken, was sie wollten, immerhin war ich derjenige, der mit einer ausgesprochen hübschen jungen Frau am Arm durch die Straßen flanieren konnte, und kein anderer an diesem Tage. Nein, meine süße blonde Sylphide aus dem Norden war es, welche die meisten Blicke auf sich zog, und meine gebräunte Haut und das dunkle Haar bildeten einen sicherlich reizvollen Kontrast zu ihren eher hellen Farben. Es war mittlerweile so heiß geworden, dass ich mit dem Gedanken spielte, sie in einen kühlen Garten zu zerren und mich gemeinsam mit ihr in einen Brunnen zu setzen, aber ich hatte das dumpfe Gefühl, dass sie davon vielleicht nicht so begeistert sein würde, schien sie mir doch bisher eher zurückhaltend.


    "Die Curia dürfte innen zwar kühl, aber auch ziemlich langweilig sein, ein Officium neben dem nächsten, und ich habe nicht allzu viel Sehnsucht danach, sie zu besichtigen. Oder möchtest Du dort hinein? Dann können wir sie gern anschauen, aber ich glaube, da gibt es spannendere Orte als gerade ein Verwaltungszentrum," meinte ich zu ihren worten und es fiel mir nicht schwer, meine hübsche Führerin anzulächeln.
    "Rom ist wohl immer in Bewegung. Kennst Du das Sprichwort, dass alle Wege nach Rom führen würden? Manchmal glaube ich, die ganze Welt kennt es und versucht es auch ernst zu nehmen, alles drängt sich in diesen Moloch an Intrigen und Machtinteressen."


    Das klang nun doch bitterer, als ich gewollt hatte, und ich versuchte, meine Worte mit einem Scherz abzumildern.
    "Was wärst Du mir denn für eine Führerin, wenn Du schwiegest? Wir würden wohl stumm wie die Fische uns durch die Gassen drücken, das möchtest Du doch sicher nicht, Nadia."

  • Die Hitze schien je weiter sie in die Gassen eintauchten immer schlimmer und unerträglicher zu werden und sie fragte sich schon ob es ihm nicht unangenehm war, ihre warme Hand an seinen ebenfalls warmen Arm zu spüren. Viele Blicke waren ihr nicht erntgangen, aber sie versuchte es zu vermeiden wie eine kleine Sklavin zu wirken, schließlich war sie es nicht mehr lange. Es ging nur noch um wenige Tage es sei denn Furianus würde sich umentscheiden, aber das würde auch heißen sie könnte in der Villa wohnen bleiben denn die Freilassung war einem Rauswurf geleichzusetzen. Nein diese Gedanken gehörten nun nicht an diesen Ort. Der helle Stein dieses Gebäudes blendete schon fast so grell schien die Sonne vom Himmel. Einmal kurz musste sie tatsächlich ihre Augen abschirmen, da sie dachte jeden Moment müsse sie wirklich blind werden.


    "Ein kühles Plätzchen wäre sicher nicht das schlechteste aber auch diese Umgebung muss es nun wirklich nicht sein, denn damit anfangen könnte ich wohl recht wenig. Es freut mich, dass ich nicht still sein soll auch wenns ich sonst nicht grade zu den großen Rednern gehöre" schmunzelte sie ganz zaghaft, als sie ihn von der Seite her ansah. Ein leichtes Nicken der Zustimmung sollte die Frage beantworten. "Dieser Spruch ist mir bekannt und nun wu du es sagst kann ich dir nur zustimmen. Es ist unglaublich wie eine solche Stadt so viele Menschen beherbergen kann aber es macht mir auch Angst. So viele auf einmal." Unter anderes lag es wohl auch daran, dass sie so klein war und in der Menschenmasse einfach fast am untergehen war.

  • Als ob Rom geahnt hätte, wie wenig ich diese Stadt zu schätzen wusste, wurde die Hitze von Schritt zu Schritt drückender und unangenehmer, von den vielen Häusern gespeichert und vom Boden einmal mehr eingefangen, als müsste man mit den Städten Achaias einen Hitzewettbewerb austragen. Mir stand recht bald der Schweiß auf der Stirn und ich fühlte mich unter der Tunika wie in einem Backofen. Sie hatte Recht, allzu lange würde uns der Aufenthalt im Freien nicht besonders gut tun.


    "Nichts läge mir ferner, als Dir den Mund zu verbieten," sagte ich aufrichtig und steuerte dennoch die Curia an. Ein bisschen Schatten würde uns vielleicht abkühlen, und dann konnten wir uns zum nächsten Gebäude weiterhangeln. "Jetzt werden wir wahrscheinlich doch noch geschmolzen. Ich frage mich nur, wo wir nun jemanden mit Eimern herbekommen, damit wir auch aufgesammelt werden."


    Ich ging entschlossen voran und ebente uns mit dem freien Arm den Weg, schubste hier jemanden ein wenig in die Seite und machte an einem anderen Ort Front mit meiner Schulter gegen einen anderen Mann, der uns partout nicht hatte ausweichen wollen.
    "Gönnen wir uns ein wenig Schatten, Nadia, ansonsten muss ich Dich noch über meine Schulter werfen und in den nächsten Brunnen springen, damit wir uns ein wenig abkühlen können." Der Gedanke wurde gleich aus zwei Gründen immer angenehmer, und nur der eine hatte etwas mit Abkühlung zu tun.

  • Nadia wusste schon warum sie bei solch einem Wetter nie aus der Villa gegangen war. Drinne war es wesentlich angenehm als draussen wo die Sonne einen versuchte zu rösten und sie würde sich nicht wundern wenn sie es auch schon bei so manch einem geschafft hätte. Die Helligkeit in der Strasse trug auch nicht grade dazu bei, dass man wirklich gut sehen konnte und eigentlich war es irre, dass so viele Leute in dieser Gluthitze unterwegs waren. Vor allem störten sie ihre Wege auch wenn er versuchte immer wieder einen wegzustoßen so kam es recht häufig vor, dass die kleine Sklavin angerempelt wurde und es manchmal fast einer Tortuor glich sich den Weg zu ebnen.


    "Vielleicht hätten wir kleine Schalen mitnehmen sollen, damit wenigstens etwas von uns aufgefangen werden würde. Eigentlich schade drum wenn die anderen auf uns rumtrampeln werden wenn wir uns nicht wehren können" sagte sie mit sanftem Lächeln.


    Ein wenig Schatten war langsam wirklich das was sie beide brauchten und ihr war egal wo sie diesen her holen würden Hauptsache er würde nun gleich kommen. Nadia lachte. "Das würde ich jetzt gerne sehen" und wurde blitzerot im Gesicht auf ihr gesagtes. "So war das nicht gemeint" entschuldigte sie sich.

  • Einem Mann, der mir nicht schnell genug auswich, rammte ich die Schulter gegen die seine, damit meine Begleiterin nicht getroffen wurde, und so erreichten wir unter wüsten, langsam leiser werdenden Beschimpfungen langsam aber sicher unseren Bestimmungsort. Auch wenn ich immer mehr das Gefühl gewonnen hatte, demnächst am Boden festzukleben, hatten wir den Weg dann doch überlebt. Zumindest eines hatte mich Rom heute sehr nachdrücklich gelehrt: Wenn es noch einmal so heiß zu sein schien, würde ich keinen Fuß mehr vor die Villa setzen, ausser ich würde dazu mit ausgestrecktem pilum gegen mein sternum gedrückt gezwungen werden.


    "Zumindest jetzt ist die Gefahr einstweilen gebannt, aber vielleicht hat hier ja jemand eine Schale abzugeben," sagte ich vergnügt und blickte mich sogleich gespielt suchend um, als könnte ich jemanden entdecken, der mir sein Geschirr freiwillig überließe. Dass hier natürlich nur umhereilende Schreiber und andere Beamte unterwegs waren, war mir klar, aber zumindest für den Moment gehörte das Schauspiel zur lockeren, freien Stimmung des Tages. Dass sie innerhalb so kurzer Zeit puterrot wurde, ließ mich umso breiter schmunzeln - ob sie die Folgen ihrer Gedanken auch bedacht hatte?`


    So neigte ich mich zu ihr hinab, berührte ihr Kinn sanft mit einem Finger, sodass sie den Kopf nicht zu schnell vor mir wegdrehen konnte, und raunte ihr mit leiser, verheißungsvoller Stimme in ihr Ohr, über dem das blonde Haar in dünnen, wirren Strähnchen hing und entzückend von der Hitze gebannt schien: "Fordere niemals einen Flavier heraus, süsse Sylphide, es könnte sein, dass sich Deine Wünsche erfüllen und Du dann nicht mehr weisst, ob Du möchtest, dass sie jemals aufhören." Sachte atmete ich dabei, den Effekt eines vagen Windhauchs über der empfindlichen Ohrmuschel provozierend.

  • Als sie den erholsamen Schatten erreichten spürte sie sofort wie die Kühle ihre Haut liebkoste, auch wenn es hier immer noch heiß war, war es um einige male kühler. Von der Hitze gekennzeichnet blieb sie dann vor ihm stehen und verfiel recht schnell wieder in ihr Lächeln und er entlockte ihr wieder einmal ein Kichern. "Einer der Schreiber könnte vielleicht ein Tintenfäßchen hergeben, auch wenn das nun gar nicht ausreichen würde." Sie fragte sich warum sie es die ganze Zeit schaffte wieder etwas zu scherzen, aber es fühlte sich gut an und tat gut.
    Nadia wusste etwas falsches gesagt zu haben, denn als er so schmunzelte meinte sie etwas in seinen Augen zu sehen, konnte es aber keinesfalls deuten.


    Sie begann ihre Luft anzuhalten, als sie seine warmen Finger unter ihrem Kinn spürte und sah ihm direkt in seine Augen, aber nur kurz denn seine Stimme ließ sie diese schließen und es war fast als würde ein sanftes und doch spürbares Zucken durch ihren Körper gehen. Auch wenn sie es nicht wollte, so hatte sie urplötzlich auf ihren Armen eine Gänsehaut und sie musste schlucken und stieß dann leicht ihren Atem aus.


    Ihre Wangen schienen immer weiter zu glühen und eine ungeheure Hitze abzustrahlen als sie flüsterte. "Ich würde mir nie anmaßen wen rauszufordern" sagte sie begleitet von einem weiteren Schlucken.

  • Wie anmutig sich ihre Brust hob und senkte, als sie atmete - und diese Röte auf den Wangen, man hätte fast meinen können, es mit einer Jungfrau zu tun zu haben, die zum ersten Mal erfahren hatte, was es bedeutete, einen anderen Menschen körperlich zu begehren. Ich lächelte leicht, entließ ihr Kinn jedoch noch nicht aus meinen Fingerspitzen, dafür schmeckte dieser Moment viel zu süß auf all meinen Sinnen. Am liebsten hätte ich sie jetzt schon an mich gezogen, ihren schlanken Leib mit meinen Armen umfangen und sie zu der meinen gemacht, aber ich konnte mich noch daran erinnern, wo wir uns befanden. Dass uns der ein oder andere vorbei laufende Scriba einen seltsamen Blick zugedachte, störte mich nicht unbedingt.


    Ich mochte ihren Geruch, diesen feinen, zarten Körperduft, den die Hitze hatte hervorlocken können, und genießerisch atmete ich ein.
    "Vielleicht nicht gedacht, meine süße Sylphide," flüsterte ich zurück. "Aber glaubst Du, dass ich blind bin? Manche Gedanken verdienen es, fertig gedacht zu werden, und seien sie noch so lästerlich oder ungewöhnlich ... würde es Dir gefallen, über meiner Schulter zu liegen?"

  • Das Atmen, es schien als würde ein mächtiger Felsbrocken auf ihrer Brust verharren den es bald galt hinunterzuwerfen. Er schien nicht zu wissen was er grade hier mit ihr anstellte, und das sie völlig durcheinander wurde. Immer wieder versuchte sie einfach nur an ihn zu denken, an ihre Liebe, aber nicht an das Hier und Jetzt. Das Fatale war, sie konnte es Aquilius nicht einmal sagen, dass was er tat nicht gut war, dass es sie durcheinander brachte.
    Ihr Kopf schien bald zu platzen so warm war er und sie sehnte sich nach nichts so sehr wie nach einer Abkühlung.


    Sanft bewegte sie ihre Lippen, noch immer von ihm gehalten und doch fehlte ein wenig der Ton zu diesen sanften Bewegungen. Ihre Augen schlossen sich wieder und sie fuhr sich mit der Zungenspitze über ihre Lippen um sie etwas zu benetzen. Er war ein Flavier, sie unterstand ihm noch, und sie wusste, dass sie ein Problem bekommen könnte wenn sie etwas sagte was nicht gewollt war. Doch hatte sie auch so viele Probleme, dass eines mehr oder weniger nicht auffallen würde.


    Einmal seufzend und mit den Fingern leicht über ihre Tunika fahrend, wobei sie ihn ausversehen etwas berührte öffnete sie wieder ihre Augen und schon wieder waren seine Augen vor ihren. "Ich.....das.....ja....." stotterte sie die Worte leise vor sich hin.

  • Ob es hier nicht irgendwo einen ruhigen Gang ohne irgendwelche entgegen kommende Beamte gab? Irgendeinen Ort, an dem ihre Tunika schnell hochgeschoben war und die meine auch, um meinen dampfenden Leib an ihren zu schmiegen, sie so lange zu necken, bis sie Wachs in meinen Händen sein würde, um sich die Vereinigung mit eigenen Worten zu ersehnen?
    Meine Augen mussten dunkler aufgeglommen haben bei diesem Gedanken, denn viel trennte mich nicht mehr davon, meinem Rausch nachzugeben. Dreimal verfluchte Nefertiri, wie konnte es diese Hure wagen, so lange auszubleiben, mich so lange des Nachts alleine zu lassen, dass ich schon fast über die Sklavin des Furianus herfiel? Ich würde sie für ihre Säumigkeit bestrafen müssen - der Gedanke allein an ihre erstickten, zwischen Lust und Schmerz schwebenden Laute, wenn meine Handfläche auf ihren nackten Po herunterfuhr, ließ mich kurz schlucken.


    Ein leichtes Zittern lief über meinen Leib, als ihre Finger mich berührten, so brennend, als hätte sie reines Feuer in meine Glieder ausgegossen. "Wenn Du wüsstest, was ich mir denke, wenn ich Dich ansehe, meine süße Sylphide mit dem blonden Haar," raunte ich mit kratzig gewordener Stimme, bevor ich mich dazu überwand, ihr Kinn loszulassen, um mich selbst wieder aufzurichten. Einen langen Blick in ihre Augen ließ ich folgen, bevor ich mit einer Hand meine Kleidung wieder richtete. "Lass uns etwas zu trinken organisieren, mein Täubchen, ich bin durstig." So war es viel zu leicht, und ich musste mich beherrschen, zwang mich in diese eiserne Ruhe zurück, die es mir hoffentlich erlauben würde, eine halbwegs unbeteiligte Miene zu behalten.

  • Das Ziehen in ihrer Magengegend besagte nichts Gutes und es schien sich langsam wie eine Krankheit in ihr auszubreiten. Sie durfte ihm nicht nachgeben und musste dieses Ziehen verbannen in die hinterste Ecke ihres Seins. Schwerer und schwerer ging ihr Atem und sie schien gelähmt zu sein, starr stand sie da und doch dachte sie, dass ihre Füße gleich den Halt unter sich verlieren würden und sie in eine Abgrundtiefe Tiefe fallen würde. Sie durfte ihm nicht nachgeben, weder jetzt, noch hier, noch irgendwann, nein freiwillig würde er sie nicht bekommen und es schien als könne sie seine Gedanken greifen, sie aufschlagen wie Buch und darin lesen und Bilder entdecken.
    Alleine seine Augen verrieten soviel von ihm wie sein ganzer Körper, denn durch seine Fingerspitzen schien sein Zittern direkt in ihren Körper überzugehen.

    Einen lauteren Seufzer konnte sie noch grade unterdrücken, denn dann hätte sie sich selber verloren und das galt es zu verhindern. Nein dies durfte sie nicht begehren auf keinen Fall würde sie Cato hintergehen, denn danach würde sie sich vor Unglück eher wieder ins Messer stürzen als, dass sie je wieder sich ansehen könnte.


    Seine Worte brannten sich wie pures Feuer in sie, ganz tief und erneut zitterte sie und verspannte sich nur noch mehr. Oh ja sie wusste es und er wusste es auch, dass sie es ahnte was er dachte. Es war wohl schon im Garten gewesen, dasss ie Ahnungen gehabt hatte ob seiner Gedanken. Und vielleicht noch dort im Garten hätte sie sich eventuell noch auf ein Spiel eingelassen aber nun sah es alles anders aus.


    Sein Blick so unendlich lange schien sie fast durchbohren zu wollen und sie schluckte aber es brachte nichts und er hatte Recht etwas zu Trinken war keine schlechte Idee, aber vielleicht am besten etwas wo man den ganzen Körper zum abkühlen hineintunken konnte. Doch soetwas gab es hier sicher nicht.


    "Bestimmt gibt es dort drüben etwas" sagte sie immer noch recht leise und das Zittern war nicht zu überhören, als sie in die Richtung zeigte. Ein kleiner schmaler Weg.

  • Irgendwann würde sie mir gehören. Ich wusste es, als ich in ihre Augen blickte, ihren schwer gewordenen Atem hörte, mein Blick über ihr Gesicht huschte, die etwas bebenden Lippen sah, ihr Zittern. Dieser überaus süße Honigtopf war es wert, irgendwann bis in das allerletzte Detail ausgekostet zu werden, und vielleicht war es gerade ihre Unschuld, die mich an ihr so besonders reizte. Dieser Wunsch, vor mir zurück zu schrecken, mir auszuweichen, so gut es ging, sich mir nicht zu ergeben, den ihr Körper ebenso ausdrückte wie ein unterdrücktes Begehren. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die sich mir wie eine läufige Hündin an den Hals werfen würde, dafür war sie viel zu unschuldig .. vielleicht liebte sie gar jemanden. Und doch, ich hatte mit meinen Worten, meinem Blick eine Saat gepflanzt, die ich irgendwann aufgehen sehen wollte. Irgendwann würde sich ihr heller, zarter Leib unter dem meinen winden, würde ich diese Lippen seufzen und stöhnen hören ...


    Wieder schluckte ich sehr langsam und blickte in die gedeutete Richtung. Ein schmaler Gang. Viel zu schmal, um sich groß auszuweichen, würde sie weiterhin neben mir hergehen, würden sich unsere Körper unweigerlich bewegen. "Du hast einen guten Blick für solche Dinge," bemerkte ich und gab mir große Mühe, unbeteiligt zu wirken. Dignitas, gravitas, nie hatten sie mich mehr verlassen als in diesem Augenblick. Ich nahm mir vor, dies alles für Nefertiri aufzubewahren, damit sie lernte, wie man sich seinem Herrn gegenüber zu verhalten hatte - und lange Abwesenheiten waren schon gar nicht angemessen. "Gehen wir." Damit setzte ich mich in Bewegung, zu ihr zurückblickend, damit sie mir folgen würde. Ob sie wohl neben oder hinter mir gehen wollte? Zumindest würde es mir verraten, was ihre bewusste Entscheidung in der Sache war ... die unbewusste zu beeinflussen würde mir schon noch gelingen.

  • Nadia war immern noch in einem merkwürdigen Gefühl gefangen welchen sie gerne entkommen würde. Er machte ihr auf der einen Seite Angst, auf der anderen Seite hatte er dieses Anziehende was fast stärker war als bei Furianus aber sie wusste, dass sie diesem niemals nachgeben würde, denn sie würde nicht den Menschen verletzen den sie liebte und ausserdem war sie niemand, der mit dem erst besten das Bett teilte. Seine Gedanken, wenn sie gewusst hätte was er dachte hätte sie sich wohl vieles überlegt.
    Den Moment wo er sich von ihr wegdrehte und einige Schritte nach vorne lief war sie noch völlig gelähmt von dem was eben geschehen war. Noch immer schlug ihr Herz in einem unregelmäßigen Takt und es war schwer es wieder auf die richtige Bahn zu lenken, als er aber sie wieder ansah, löste sie sich von ihren Gedanken und brachte ein Lächeln zustande.


    "Hab ich das?" fragte sie verwirrt, weil sie nicht genau deuten konnte was er meinte. Dennoch war sie gleich neben ihm und schlug den Weg in die Gasse ein. Vielleicht irgendwie ein Fehler, vielleicht auch nicht. Sie dachte sich nichts dabei und lief neben ihn, so klein war die Gasse nun auch wieder nicht aber es war ein Problem wenn ihnen jemand entgegen kommen würde. "Ich weiß, dass es hier in der Nähe einen Laden gibt und dort bekommst du auch guten Wein und alles was dein Herz begehrt" sagte sie als sie gegen ihn stieß "Entschuldige bitte" flüsterte sie als sie zu ihm aufblickte und dann weiter wollte.

  • Ich lächelte auf ihre kurze Nachfrage nur und nickte ihr zu. Ach, ihr Götter, wieso habt ihr mir an diesem Tag in dieser verfluchten Stadt nur wieder einen solchen Fallstrick ausgelegt? Insgeheim war ich froh darum, mir eine gewisse Beherrschung meiner Triebe antrainiert zu haben, um mich nicht dauernd in die Bredoullie zu bringen, aber an manchen Tagen war es einfach vertrackt schwierig, einen klaren Kopf zu behalten, nicht zuletzt, wenn man sich in der Begleitung einer jungen, allzu unschuldigen Schönheit befand. Zumindest lächelte sie wieder, und schien auch nicht von der Tatsache allzu erschreckt zu sein, dass meine Gedanken sie betreffend wenig mit Blümchen und Liebesschwüren zu tun hatten. Liebe war ein Ballast, mit dem ich mich noch nie belastet hatte, warum also jetzt damit beginnen?


    "Alles, was mein Herz begehrt?" entgegnete ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, das mein Amüsement über die Vieldeutigkeit ihrer Worte nicht verbergen konnte. "Bei diesem Wetter bleiben wir besser beim Wasser, der Wein löst allzu leicht die Zunge und verführt einen zu einer Menge Dinge, die man vielleicht gar nicht tun möchte ..." Mit diesem Gedanken sollte sie ruhig ein wenig spielen in ihrem Kopf, vielleicht würde sie auch erkennen, wie viele Deutungsmöglichkeiten ihre Worte von eben gegeben hatten. Wieder durchzuckte mich das Lohfeuer der Begierde, als ich ihre weichen Hüften gegen meinen Leib spüren fühlte, aber diesmal hatte ich mich besser im Griff und nickte nur, sie mit einer Hand, mit der ich ihren Rücken nur zart berührte, vorwärts dirigierend. "Natürlich.."

  • Oh ja seine Worte lösten eine großen Denkprozess in ihr aus, aber sie versuchte so einiges zu verbergen und wünschte sich einen Eimer mit kaltem Wasser, denn sie sich überschütten könnte damit sie endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Seine Hand auf ihrem Rücken machte das alles nicht einfacher vor allem weil diese noch zusätzlich eine sehr große Hitze abstrahlte. Wein, ja sie würde sowieso keinen Wein trinken, da Wein sie gewöhnlich sofort umhaute und das wäre heute ganz sicher fatal und so bläute sie sich ein, dass Wasser immer das beste sei was sie beide trinken konnten, zumal es erheblich abkühlen würde. "Wasser wird wirklich das Beste sein" flüsterte sie mit einem leichten Räuspern in der Stimme, als sie langsam weiter ging.


    Irgendwie kam bei ihr dann doch die Frage auf ob sie ihn nun in die richtige Gasse geführt hatte oder ob es nicht die andere gewesen war, denn hier schien nichts los zu sein und so blieb sie aprubt stehe, dass er einfach gegen sie laufen musste. Nadia bekam wieder einen roten Kopf und drehte sich mit entschuldigendem Blick um. "Tut mir leid....ich glaube ihc habe dich in die falsche Gasse geführt und es wäre die nächste hier ist nichts los und eigentlich, ja, in der anderen sind dann die Läden."
    Sie stand vor ihm und sah ihn an und versuchte nichts weiter von sich preis zu geben.

  • Sachte fuhr ich mit meiner Hand ihren Rücken entlang, sie sollte nicht zu viel Zeit zum Denken erhalten - überhaupt war ich der Ansicht, dass es den wenigsten Frauen gut tat, wenn sie zuviel dachten. Manche kamen dabei auf sehr ungute Gedanken, und verloren sich irgendwann vollkommen aus den Augen. Wahrscheinlich würde ich nie verstehen, warum manche Frauen eine Karriere einem Leben in der Familie vorzogen, aber das waren auch selten jene, die mich in irgendeiner Form herausforderten, verleugneten sie doch die emotionalen Teile ihrer Weiblichkeit zugunsten der ratio vollkommen. Dass die Gasse nicht zu dem bedeuteten Stand zu führen schien, wurde mir nach einer Weile auch klarer, doch überlegte ich auch, ob sie sich nur aus Zufall verirrt hatte oder ob es Absicht gewesen war, mich hierher zu führen. Die Tatsache, dass ich unvermittelt gegen ihren Rücken prallte und so gänzlich der Wärme ihres Körpers an meinem Leib ausgeliefert war, tat ihr Übriges, um die Beherrschung wieder von mir weichen zu lassen.


    Am liebsten hätte ich sie nun mit beiden Armen umfangen und sie wissen lassen, dass ich sie begehrte, in dieser Haltung hätte sie das ausgesprochen schnell gespürt, aber so machte ich mich wieder von ihr los und blickte zu ihr herunter, ihren Blick mit dem meinen suchend. "Dann müssen wir wohl die andere Gasse nehmen, würde ich sagen," presste ich hervor, aber dass sie errötet war, ließ mich innerlich leise jubilieren. Es war ihr wohl peinlich, den falschen Weg genommen zu haben, und diese Röte stand ihr so herrlich. Furianus musste sie in sein Bett mitgenommen haben, es konnte einfach nicht anders sein. Dieses süsse Geschenk der Verlockung konnte doch kein echter Mann einfach beiseite schieben. "Bist Du Dir sicher, dass sich in diesem Gebäude überhaupt ein Weg zu einem Laden befindet?" heizte ich ihre Unsicherheit noch etwas an und lächelte breit zu ihr herunter, hoffend, dass meine Tunika samt dem straff gebundenen Lendentuch imstande waren, mir meine Würde zu bewahren.

  • Sie versuchte seinem Blick irgendwie auszuweichen so gut es ging und ihre Unsicherheit nicht prei zu geben. Die berührung zuvor mit seiner Hand hatte sie einen Moment lang fast aus der Bahn gebracht. Sie hatte den Zusammenprall nicht gewollt und noch immer seine Worte von eben im Ohr. Sie seufzte nicht hörbar, versuchte alles zu verbergen vor allem ihre Unsicherheit ihm gegenüber die so groß war wie nie zuvor. Er trug ein ganzes Stück dazu bei, dass sie immer unsicherer wurde.


    "Ja die andere Gasse und ja ich denke schon, dass der Laden dort sein wird, naja ich hoffe es" fügte sie fast flüsternd bei und folgte mit ihrem Blick seinen Händen wie sie die Tunika richteten, schaute dann aber wieder schnell weg auf die Wand die fast neben ihr war und von wo sie fast das kalte Gestein berührem konnte. Ja Abkühlung, da war es wieder diese Sehnsucht nach etwas Kaltem. "Hier irgendwo müsste er sein, aber ansonsten gibt es noch den Brunnen" versuchte sie einen kleinen Scherz und bemerkte so langsam, dass diese Gasse verweist war. Sie waren hier völlig alleine und sollten hier langsam verschwinden. "Wir sollten zurück laufen" meinte sie, konnte aber nicht gehen, da er genau vor ihr stand.

  • "Du willst also immernoch, dass ich Dich über meine Schulter lege und in den Brunnen werfe?" fragte ich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und ich musste gestehen, dass mir dieser Gedanke gefiel. Vielleicht würde sie noch etwas mit den Beinen zappeln, sodass ich sie mit beiden Armen würde halten müssen, was die ganze Sache nur noch köstlicher gestalten würde. Ein bisschen Widerstand gehörte zu diesem Spiel schließlich dazu und machte es ungleich reizvoller. Vielleicht dachte ich mir zuviel bei dieser jungen Frau, die einer reifen Frucht gleich süß duftete, aber manches Mal wollte ich einfach nur genießen, was sich bot, ohne denken zu müssen. Allerdings, mein Vetter würde es mir wohl nicht verzeihen, würde ich sie mir gegen ihren Willen nehmen, also galt es diesen Willen zu schaffen ...


    Langsam, aber nicht zu langsam, trat ich beiseite, aber nur so weit, dass sie mich würde abermals streifen müssen, wenn sie vorbei wollte. Ich hätte nichts dagegen gehabt, noch ein Weilchen in dieser nach Staub riechenden Gasse zu verweilen, aber man musste es nicht übertreiben. Noch war der richtige Moment nicht gekommen, noch schien es nicht perfekt zu sein, mir etwas von ihr zu stehlen, das mir vielleicht ihr Kopf verweigern würde, nicht aber ihr Körper. "Aber sicher, ich will schließlich nicht, dass Du hier am ausgestreckten Arm ... verdurstest," raunte ich ihr zu und ließ dabei offen, wo ich sie gerade verdursten glaubte. Wann sie wohl das letzte Mal eine leidenschaftliche Nacht genossen hatte?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!