CSC| Curio

  • Amatris hier der Ort, von dem sie also kam. Gut, irgendwas in dieser Richtung, das wusste ich, aber nicht mehr. Völlig unsinnnig, über was ich mir hier eigentlich Gedanken machte, aber so war das bei mir. Schon immer war ich zu nachdenklich gewesen und ich versuchte in alles einen Sinn hineinzu interpretieren, den man logisch nachvollziehen konnte. Die Sehnsucht nach einem Ort, oder einer Person schien mir da doch fremd, obwohl ich zugeben musste, dass dieses Gefühl langsam in mir Fuß fasste ... da gab es doch so eine Person - abgesehen von der Familie - zu der ich mich sehnte und es war doch irgendwie seltsam, dass nur die Anwesenheit von Aurora mir das wirklich klar machte. Sie hatte mir in derlei Dingen doch jetzt das zweite mal geholfen, auch wenn ich bei ihren letzten Worten, die Sabina betraf doch noch ein wenig ungläubig war.
    "Freuen? Natürlich freue ich mich, wie kannst du sowas fragen? Ich bin nur ... verblüfft und sprachlos und ..." Zu viele Worte auf einen Haufen und so ging ich den letzten paar Schritte zu ihr hinüber und umarmte sie sanft, dass würde mehr sagen, als alle Worte, die ich jetzt sagen konnte und es wäre eine wesentlich bessere Begrüßung, als die vorhin.
    "Wie geht es dir? Und deinem Freund? Habt ihr euch gut in ... Amatris eingelebt?"

  • Als Curio zu mir kam und mich umarmte weinte ich fast vor Freude


    und umarmte ihn auch:


    "Ich wollte Dich nicht sprachlos machen... ich glaube selbst noch


    nicht, dass ich wieder hier bin... ach, mir geht es ganz gut und, nun


    ja, Pelageos war nicht glücklich, dass ich wieder auf Reisen gehe,


    ich kann aber nicht lange auf einem Platz bleiben, er macht aber alles,


    was ich mir wünsche, außerdem wird er mich noch mehr lieben,


    die Trennung ist manchmal sehr gut... Man erfährt dabei, ob


    die Gefühle, die man für einander empfindet echt sind... aber was


    rede ich nun, erzähl mir, wie es Dir geht und was in der Familie so


    passiert ist?"


    das alles sagte ich in einem Atemzug und sah Curio an






  • Aufmerksam hörte ich ihren Worten zu, die ebenfalls eine Fülle von Informationen in einem Atemzug beinhalteten, wie ich mit meinen Fragen vorher, aber das war wohl nur die Aufregung, sich gegenseitig wiederzusehen. Langsam löste ich die Umarmung und bot ihr mit einer Handbewegung an, sich zu setzen. Es gab viel zu erzählen und da war Stehen nicht sehr bequem.
    “Möchtest du etwas trinken? Wein, Wasser, oder beides gemischt? Vielleicht auch etwas kleines zu essen?“ Wenn sie gerade erst von ihrer Reise kam, war sie sicher hungrig und durstig, denn so eine Reise war ziemlich anstrengend.,


    “Es ist viel passiert, während zu weg warst ... viele traurige Dinge sind passiert, aber auch Dinge, die dich erfreuen werden sind geschehen ... nur wo fange ich an? Willst du erst die schlechten und dann die guten Begebenheiten erfahren?“ Ich selbst setzte mich und wartete gespannt auf Severa.

  • "Danke, Curio, ja ich bin sehr hungrig und durstig, was könnten wir essen?


    Erinnerst Du Dich noch an unseren kleinen Imbiß im Park?"


    fragte ich und musste dabei lachen


    "Es war eine schöne Zeit, nicht wahr? Ja, Wein mit Wasser wäre jetzt genau das richtige..."


    dann seufzte ich auch:


    "Nun, erzähl mir zuerst, was ist denn so schlechtes passiert...Wo ist
    eigentlich Sulla?
    Ich habe an ihn ein paar mal geschrieben, aber leider keine Antwort bekommen
    "


    fragte ich nun besorgt

  • Ich nickte nur kurz und griff hinter mich auf den Tisch, wo einige gefüllte Tonschalen standen, in denen schmackhafte Oliven, süße Trauben und einige andere Leckereien lagen und stellte diese auf den kleinen Tisch zwischen uns ab. "Mehr habe ich jetzt nicht hier, aber ich kann was anderes holen lassen, ich glaube nicht, dass man davon wirklich satt wird..."
    Ein weiteres Mal drehte ich mich nach hinten und holte zwei Kelche und danach zwei Kannen, in welchen sich der köstliche rote Wein von meinem eigenen Weingut und kühles Quellwasser befand. Beide Kelche füllte ich mit einem Wein-Wassergemisch und behielt dann einen in meiner Linken, während ich mit der anderen Hand Aurora den zweiten Becher reichte.


    "Ja ... Sulla. Das ist einer der schlechten Neuigkeiten. Aus mir unerfindlichen Gründen ist Sulla 'ausgewandert', verreist, oder wie auch immer. Niemand weiß, wo er ist und auch niemand weiß, wann und ob er zurückkehrt. Selbst seine Frau hat er hier gelassen ..." Neugierig blickte ich zu Severa und war gespannt, wie sie auf diese Nachricht reagieren würde. Das ihre Briefe keine Beantwortung fanden, war nun zumindest einleuchtend. Strabon musste sie wortlos in Sullas Gemach gebracht haben ...

  • Die Nachricht über Sullas verschwinden hat mich tief getroffen....Immerhin
    hat er mich gefunden, nach Rom genommen und adoptiert. Er war mir
    ein liebevoller Vater, hat mich immer "Mein Sonnenschein" gennant und
    ich verdankte ihm alles...
    Ich stellte meinen Becher, der mir Curio gegeben hat wieder auf den
    Tischchen und fragte dann leise:


    "Was könnte denn ihm passiert sein? Ich habe ihn schon damals vor meiner Reise überall gesucht, vielleicht wurde er umgebracht..."


    bei diesem Gedanke bekam ich eine Gänsehaut...


    "Ausgewandert...? Nein, das glaube ich nicht, es muss ihm doch was
    zugestossen sein... "


    Nun hatte ich keinen Appetit mehr und musste weinen

  • Natürlich stand Sulla in einer viel näheren, emotionalen Bindung, als mit mir. Ich war zwar sein Halbbruder und somit anders als Aurora mit ihm blutsverwandt, aber sie war seine Adoptivtochter. Als ich ihre Tränen sah, stellte ich ebenfalls den Becher ab und ging langsam zu ihr, um sie zu umarmen und ein wenig Trost zu spenden.
    "Ihm ist nichts passiert ... er ist aus freien Stücken gegangen. Ich verstehe es auch nicht, aber wir können nur hoffen, dass er bald wieder zurückkommt...""

  • "Aus freien Stücken... wie könnte das bloß passieren, wer könnte ihn so verletzt haben, dass er alles hier verlässt, seine Frau, sein Haus, seine Familie?"


    Curio kam zu mir und nahm mich in die Arme, ich habe ihn auch umarmt
    und so standen wir eine Weile, bis ich mich wieder beruhigt habe.


    "Gibt es noch schleche Nachrichten?"


    fragte ich vorsichtig -


    "Dann setzte ich mich lieber..."


    ich nahm meinen Becher und wartete ängstlich auf meine Frage

  • Auf ihre erste Frage ging ich gar nicht erst ein. Ich kannte die Antwort selber nicht und war zu dem Zeitpunkt ebenfalls sehr verwundert, allerdings hatte ich mich damit abgefunden. Es nützte sowieso nichts, im hinterher zu trauern. Wenn er zurückkommen sollte, dann würde er zurückkommen...


    “Ich weiß nicht, ob du in kennst, er war nicht besonders oft hier. Sergius Glabrio ist vor kurzem erst verstorben...“ Die Antwort auf ihre zweite Frage und wieder war es nicht besonders schonend herübergebracht. Aber sie war ja alt genug, dass zu verstehen – hoffte ich zumindest.

  • "Glabrio ist tot? Es ist ja schrecklich... Wir haben uns sehr gut
    verstanden... Aber er war doch noch jung? Was ist denn ihm zugestoßen?


    ich machte eine Pause, um mich zusammen zu fassen:


    "Wir wollten ihn noch mit Seia in Misenum besuchen, aber dann bin ich ja
    abgereist...


    ich saß nun ganz still da und hatte Angst von weiteren Nachrichten:


    "Wie geht es denn Seia? "


    fragte ich und hielt den Atem....

  • “Ich weiß nicht, woran er gestorben ist. Vermutlich akuter Herzstillstand oder so etwas...“ Ich zuckte mit den Schultern. Ja, er war noch jung und es war grauenhaft, dass so jemand schon so früh sterben musste, aber so war es nunmal und man konnte auch nichts daran ändern.
    Langsam ging ich wieder zu meinem Platz und setzte mich. Während ich Auroras Worten lauschte trank ich einen Schluck vom Wein-Wassergemisch und antwortete schließlich:
    “Keine Sorge, Seia geht es gut. Es gibt keine anderen schlechten Nachrichten mehr. Man kann es so sehen: Dafür, dass man uns Glabrio genommen hat, brachte man uns jemand anderen. Drusilla hat ihr Kind geboren. Ein kräftiger Junge ... Titus ist sein Name.“

  • Nun war ich erleichtet, das es Seia wenigstens gut ging .
    Ich trank auch einen Schluck aus meinem Becher und sagte:


    "Oh, es freut mich wirklich zu hören, dass es auch noch gute Nachrichten
    gibt, ein Junge Titus, sagtest Du, und wo sind sie nun: Mutter und Sohn,
    er ist ja sozusagen mein kleiner Bruder, den hätte ich gern gesehen..."


    endlich entspannte ich mich und lächelte Curio an

  • “Öhm, ich weiß gar nicht so genau. Sie schwirren wohl hier irgendwo in der Casa rum. Du kannst ja mal in Drus Cubiculum vorbeischauen, sie wird sich sicherlich freuen.“ antwortete ich und schnappte mir einige der Oliven vor mir, die ich dann genüßlich aß.

  • "Ja, das werde ich tun, auch die kleine Seia werde ich noch besuchen, wer


    ist da noch im Hause, es ist so ruhig hier...?"


    ich hatte einen sehr grossen Hunger, aß aber zuerst die Oliven


    "Und was machst Du so, schon eine grosse Karierre gemacht? ..."

  • “Ja, wer ist noch im Haus ... vor kurzem kam eine entfernte verwandte von uns. Eine Cousine von mir, keine Ahnung. Sie heißt Severina und wird aber bald mit Epulo abreißen. Ach ja stimmt: Publius und einige andere werden nach Hispania ziehen, wer genau alles, weiß ich aber nicht.“


    Mit einem neugierigen Blick begutachtete ich Aurora, wie sie sich an den Oliven bediente. Sie hatte wohl wirklich großen Hunger. “Soll ich dir was vernünftiges zum Essen bringen lassen?“ Nur von Oliven konnte man ja nicht satt werden, zumindest nicht in der Menge, wie ich sie hier in der Schale hatte.


    “Naja, meine Karriere ... ich wurde vom Stationarius zum Praefectus Vehiculorum der Regio Italia befördert. Heißt, ich bin der Vorsteher des Cursus Publicus in ganz Italien ... und ansonsten ... ich bin noch in das Weingeschäft eingestiegen. Den Wein, den du da gerade trinkst ist von mir angebaut worden.“

  • "Das ist die beste Nachricht, ich gratuliere, mein lieber Freund, ich meine Deine Beförderung, und der Wein schmeckt wirklich hervorragend...ich wollte schon fragen, was Du dafür bezahlen müsstest..."


    ich stand auf, ging zu Curio und umarmte ihn


    "Du wirst einen Tages ganz groß rauskommen..."


    dann setzte ich mich wieder und seufzte


    "Ja, ich habe Hunger, aber warte bis wir alle zusammen essen, die ganze Familie, ich meine wer noch übrig geblieben ist... Jetzt gehe ich lieber,
    dein schöner Wein hat mich sehr schön müde gemacht... ich werde mich bis zum essen hinlegen..."


    sagte ich lächelte Curio freundlich an und stand auf

  • "Du schmeichelst mir." antwortete ich mit einem kleinen Grinsen und nahm noch einen Schluck aus dem Kelch.


    "Gut, ich werde dich eine Zeit lang schlafen lassen und dann die Cena ein klein wenig nach hinten verlagern lassen, damit du ein wenig Schlaf findest." beschloss ich, ohne Rücksicht auf etwaige andere Familienmitglieder zu nehmen. Sie mussten sich dem nun einfach fügen, oder sollten das Essen selbst zubereiten. Wie sie erhob ich mich schließlich und ging voraus, um ihr die Tür zu öffnen.


    "Dann wünsche ich dir einen behutsamen und krätfegebenden Schlaf."

  • "Danke, Curio, das ist sehr liebenswürdig von Dir, aber besser Du schickst
    doch jemanden, wenn es so weit ist, um mich zu wecken, nach dem Essen
    werde ich wieder sofort schlafen gehen, bin doch zu müde... dann bis später..."

    verabschiedete ich mich von Curio und ging in mein Zimmer

  • Diese seltsame Bekanntmachung ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wer veröffentlichte nur diese Anschläge und vor allem, was wollte er damit bezwecken? Es war vielleicht jemand aus dem Cursus Publicus, der unzufrieden war. Dachte ich zwar immer, dass die Arbeitsatmosphätre beim CP mit am besten wäre, irrte ich anscheinend. Aber wer? Wer sollte es getan haben und was wollte er bezwecken? Wenn er unzufrieden war, was sollten dann diese Bekanntmachungen bringen oder ändern? Wie sollte man jemanden finden, wenn man nur vermutete? Es gab tausende Angestellte des Cursus Publicus, hunderte allein in Rom, es wäre eine Arbeit ihn zu finden, die der berühmten Nadelsuche im Heuhaufen glich.


    Aber heute kam ich mit diesen Gedanken auch nicht weiter und deswegen ging ich in mein Zimmer, ignorierte die Post für mich – die könnte ich später noch öffnen – und legte mich völlig entkräftet auf mein Bett. Das war ein absolut anstrengender Tag gewesen.
    “Taurus!“ rief ich in den Flur und auch wenig später kam er auch herein.
    “Ja Herr. Geht es euch gut?“
    “Was? Ähm ja ja ... ich bin nur etwas müde. Bitte, wenn irgendwer nach mir verlangt ... dann soll er morgen wieder kommen, heute nicht. Ich will niemanden mehr sehen!“
    “Natürlich Herr und Briefe? Du hast dort noch einen ganzen Stapel auf dem Tisch.“ Er deutete auf die Pergamente am Tisch, die wild verteilt und ungeöffnet dort herumlagen.
    “Nein, alles morgen ... Es wird auf einen Tag schon nicht ankommen und wenn doch ... so bin ich nunmal dran Schuld.“
    “Geht klar, Herr. Dann ... will ich auch nicht weiter stören. Guten Schlaf!“
    “Danke Taurus“ erwiderte ich nach einer kurzen Pause, in der der Sklave bereits das Zimmer verlassen hatte. Und so lag ich halb wach, halb im Schlaf versunken auf meinem Bett und dachte wieder weiter ...

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