CSC| Curio

  • Als ich das geräuscharme Klopfen an meiner Tür hörte, war mir innerlich schon klar, dass es Aurora sein musste. Sie war die einzige, die so zaghaft anklopfte. Zumindest die einzige, die derzeit in der Casa weilte, viele andere waren ja nicht mehr anwesend. Langsam schob ich den Stapel tabulae zur Seite, legte den Stilus oben drauf und stand auf, um den bekannten Gast herein zu bitten:


    “Du kannst herein kommen!“

  • "Salvete, Curio, da freue ich mich, dass Du zu Hause bist, so leer überall, seit Tagen schon
    habe ich keinen Mensch gesehen..."


    ich betrat das Cubiculum und blieb stehen:


    "Curio, gestern habe ich noch versucht Dich zu erreichen, denn heute Nachmittag fahre ich
    wieder nach Amatris... Ich habe eine Nachricht vom Pelageos erhalten, er sagte, ich muss
    noch vom Wintereinbruch zurückkehren, und unsere Freunde mit denen ich gekommen bin,
    nehmen mich heute wieder mit.... Also, ich möchte mich von Dir verabschieden und Dir
    alles Gute wünschen, ich werde Dir dann schreiben, wenn ich angekommen bin..."


    Ich umarmte Curio und blieb einen Moment so stehen, ich wusste nicht, ob ich ihn
    noch mal wiedersehen werde...

  • Dass sie irgendwann einmal wieder abreisen würde, war mir klar, aber das es nun doch sobald – schon heute – wäre, nicht. Wieder ein Abschied und wieder jemand wichtiges aus der Casa verschwinden. Sie machten sich alle auf und davon und sie hatte recht: Das Domus war wirklich seltsam leer. Ich schob die Gedanken schnell beiseite und gab mich ihrer Umarmung hin.


    “Es tut mir Leid, dass wir uns so wenig gesehen haben ... ich hätte gerne etwas mit dir unternommen, aber derzeit ist es einfach alles so stressig und ich finde leider nicht genügend Zeit.“


    Eine kurze Pause entstand, die ich allerdings schnell wieder überbrücken wollte. Sie sollte nicht noch von mir von ihren Reisevorbereitungen aufgehalten werden.


    “Gut ... dann wünsche ich dir eine gute Reise und eine schöne Zeit mit Pelageos. Grüße ihn vor mir, er soll sich weiterhin gut um dich kümmern!“

  • Zitat

    Original von Caius Sergius Curio
    Auf ihre Worte hin schwieg ich einen kleinen Moment. Ehrlich gesagt wusste ich kein bisschen, wie ich ihr weiterhelfen konnte. Ihre Entscheidung konnte und wollte ich ihr nicht abnehmen, dass musste sie selbst machen und ob sie hier bleiben würde, oder mit nach Hispania gehen würde hatte beides seine Vor- und Nachteile.
    "Dru ... das musst du selber entscheiden, ich kann dir nur helfen Gründe für eine jeweilige Entscheidung zu treffen. Da wäre zum einem dein Sohn Titus. Wenn du willst, dass er in einer großen Stadt, in ROm aufwächst, müsstest du hierbleiben. Soll er allerdings mehr auf dem Lande leben, dann wäre Hispania wohl angebrachter."
    Ich machte eine kurze Pause, in der ich zwei Becher mit Quellwasser füllte und einen Dru reichte, auch wenn sie auf die Frage, ob sie was trinken wollte, nicht geantwortet hatte.
    "Ein weiterer nicht unwichtiger Punkt ist auch, dass ja so gut wie die ganze Familie dann weg ist. Epulo, Severina, Seia wahrscheinlich ebenfalls. Messalina lebt ja denke ich auch bald bei Sabbatius Sebastianus und Severa ist ja auch auf langer Reise ... genauso wie dein Mann. Würde dann nur Lupus und ich bei dir bleiben, wobei Lupus in der Castra der lebt..."


    Dru war noch immer unentschlossen. Sie wusste einfach nicht wohin und warum. Im Prinzip hatte Curio ja recht... aber sollte sie wirklich Epulo alleine lassen? Sie hatte doch bereits einmal fest zugesagt... Ein leises Seuftzen entweicht ihrer Kehle, während sie den Becher von Curio entgegennahm... Du hast ja Recht... Ich sollte hier bleiben... sprach sie leise. Sie wollte Curio auch nicht alleine lassen. Er hatte so schon genug an der Backe mit der Arbeit und so weiter, seit ihr Mann einfach verschwunden war. Innerlich hatte sie eigentlich keine Hoffnung mehr, dass er überhaupt noch irgendwann auftauchen würde. Dann wächst ihr Kind eben ohne biologischen Vater auf... Sie war sich aber sicher, dass ihr Sohn Curio als Vater ansehen würde, wenn sich dieser um ihren Sohn kümmert. Aber das war ja nun nicht das Thema... Nach kurzer Pause sprach sie weiter: Ich lass dich nicht alleine... Epulo kommt auch ganz gut ohne mich klar. Immerhin hat er eine der Caecilia dabei...
    Leicht erwartungsvoll blickt sie Curio an... erwartete seine Reaktion.



    Sim-Off:

    Entschuldige, dass ich so lange nicht da war... hatte zum einen keine Zeit weil ich viel und hart arbeite... und zum anderen keine Lust. :D

  • Bei ihrer Antwort nickte. Hoffentlich war ihre Unentschlossenheit weggefegt und sie würde wirklich hier bleiben. Sicherlich war es von Vorteil, wenn ihr Sohn schon vom Anfang Rom erlebt, das würde es später für ihn einfach er machen, wenn er etwas erreichen wollte. Zügig nahm ich einen Schluck des Quellwassers, ließ ihn langsam die Kehle hinunterlaufen und antwortete dann. “Gut, ich denke, du hast die richtige Entscheidung getroffen und ich werde versuchen, dich soweit zu unterstützen, wie ich kann. Ich denke, dass ist selbstverständlich!“
    Unter anderem dachte ich da an die Erziehung des Kindes. Schließlich war sein Vater ja auf einem selbstauferlegten Exil, wie es scheint und ansonsten war – abgesehen von den Sklaven – keine andere männliche Person außer mir in der Casa.
    “Ah stimmt, diese Caecilia wie auch immer. Einen bleibenden Eindruck – ob positiv oder negativ – hab ich von ihr nicht bekommen. Sie verhielt sich recht still, als ich sie das erste und bisher einzige Mal sah. Aber wenn Epulo glücklich ist, dann wird sie wohl in Ordnung sein. Außerdem hat er ja dann noch Seia und Severina bei sich. Er ist in netter Gesellschaft, wie mir scheint.“


    Sim-Off:

    Kein Ding.

  • Ein leichtes Nicken nach den Worten von Curio war nur von ihr zusehen... ansonsten regte sie sich keinen Millimeter. Das einzige was sie tat, war den Inhalt des Becher zu beobachten, mehr nicht. Irgendwie war sie in Gedanken versunken... Wahrscheinlich in Gedanken an ihren Mann... Wo er wohl sein mag... flüstert sie leis'. Eigentlich sollte es mehr ein Denken sein, doch anscheinend hatte sie für sich unbemerkt laut gedacht. Mit einem Mal reißt sie sich selbst aus den Gedanken und trinkt einen Schluck aus dem Becher. Sie versuchte die Gedanken an Sulla zu verdrängen... mit aller Kraft. Auch wenn es schwer fällt würde sie es zumindest versuchen...



    Sim-Off:

    Ich werde auch jetzt zu Bett gehen. x3 Bin Morgen wieder hier... versprochen!

  • Einen Moment lang verstand ich nicht. Wo wer wohl sein wird? Das Gespräch drehte sich schließlich um Dru, ihren Sohn und Epulo. Wo jeder der drei sich aufhielt sollte sie eigentlich wissen. Schnell kam mir allerdings die Erleuchtung, als ich bemerkte, wie trübselig und in Gedanken versunken diese Worte vor sich her murmelte. Sulla also.
    “So schwer es sein mag Dru ... ich finde er hat es nicht verdient eine Frau zu haben wie dich, ebenso deinen Sohn. Welcher pflichtbewusste Mann würde seine Familie im Stich lassen? Das hat ihn in meinen Augen ins negative Licht rücken lassen...“ meinte ich, so verletzend die Worte vielleicht klingen mochten.

  • Leicht nickt Dru. Endlich kam sie zur Besinnung und fasste einen Entschluss.
    Du hast ja recht... Ich sollte endlich aufhören zu trauern. meint sie selbstbewusst.
    Vielleicht würde sie ja einen Neuanfang wagen... vielleicht auch mit einem anderen Mann. Aber das entscheidet sie nicht jetzt... sondern sie lässt es spontan auf sich zukommen.
    Doch die Erinnerungen an ihn kann ich nicht einfach so verdrängen. Das geht einfach nicht von heut' auf morgen. Ich werde einige Zeit dafür brauchen... fügt sie noch hinzu.
    Es wird ihr zwar sehr schwer fallen all das auch nur annähernd verdrängen zu können, aber sie will es auf jeden Fall versuchen... das merkt man ihr sofort an. Kurz nippt sie erneut an ihrem Becher. Die Flüssigkeit benetzt ihre Kehle, welche von der ganzen Weinerei in den letzten Stunden trocken war. Deswegen war wohl auch ihre Stimme so komisch... heiser.

  • "Das verlangt ja auch keiner und es ist nur verständlich, dass man eine solche Verbindung und die dazugehörigen Erinnerungen nicht einfach abstreifen kann, wie es eine Schlange mit ihrer Haut tut. Aber du solltest dir ein Ziel setzen und dann wird es auch irgendwann soweit sein, dass du dieses Ziel erfüllst."


    Besorgt schaute ich Dru an. In diesem Zustand konnte sie einem richtig leid tun, aber das würde niemanden helfen.


    "Unter den Gesichtspunkten wäre vielleicht eine Reise nach Hispania doch nicht so schlecht, oder? Ich glaube dort könntest du dich vielleicht ein wenig besser auf andere Gedanken bringen lassen."

  • Dru schüttelte sofort ihr Haupt, als Curio diese Worte sprach.
    Ich kann dich nicht alleine lassen hier. Das kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren... erwiedert sie.
    Was wenn während ihrer Abwesenheit irgendwas passieren sollte? Das kann sie einfach nicht machen... sie würde sich das nie verzeihen. Sie würde sich nur Vorwürfe machen... Ihr Leben hatte so oder so schon eine heftige Wende genommen. Ein weiteres Mal würde sie das nicht aushalten...


    Ich bleibe bei dir, Curio. Egal was du sagst... spricht sie selbstbewusst. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck blickt sie ihn an.

  • Ein wenig überraschte mich ihre selbstbewusste Stimme schon. Nein, sie überraschte mich völlig, da sie noch vor wenigen Augenblicken diejenige war, die man trösten musste, die in einem Mitleid auslösen vermochte und nun war sie völlig anders.
    “Öhm ... gut, ich zwing dich auch nicht. Ich dachte nur, es wäre vielleicht nicht schlecht. Nur für ein, zwei Monate, aber wenn du hier bleiben willst ... bitte.“


    “Zumindest solltest du hier irgendetwas machen. Zeige deinem Sohn die schönen und großartigen Seiten Roms, die Tempel und andere schöne Meisterwerke der Architektur. Und du machst auch etwas! Versprich mir das, du musst ein wenig auf andere Gedanken kommen, es gibt sicherlich ein paar nette Sachen, die du machen könntest. Das lenkt dich ab.“ meinte ich und diesmal war ich die Person, die eine ernste Miene aufgesetzt hatte.

  • Man sah ihm die Müdigkeit regelrecht an: Schlurfend trug er sich zu seinem Cubiculum, gähnend öffnete er die Tür und noch schlurfender betrat er das Zimmer. Erst jetzt, nach dem glücklichen Familientreff – oder was von der Familie bislang übrig war – wurde Curio bewusst, wie anstrengend die Reise wirklich war. Er verspürte zwar bei der direkten Ankunft schon eine gewisse Schläfrigkeit, aber das hier ... das übertraf seine kühnsten Vorstellungen. In der Reisekutsche kam er aufgrund eines miserablen Fahrers, der meinte jeden auf der Straße liegenden Stein mitzunehmen nicht zum Schlaf. Die Person in mitten des Raumes, sein Zustand ... das war das Ergebnis davon.


    Auf den ersten Blick sah das Zimmer noch aus, wie bei der Abfahrt. Aufgeräumt, ordentlich. Die Sklaven hatten sich alle Mühe gegeben, ihrer Berufung nachzukommen. Sie hatten geputzt, geputzt und geputzt. Plotina mochte wohl nicht nur Titus die zeit über auf Trab gehalten haben, was natürlich nur löblich war. Untüchtige Sklaven waren nichts wert, sie lebten auf den Kosten der Familie und taten nichts dafür. Es war das gute Recht eines jeden Bürgers, seine Sklaven immer an der Arbeit zu halten! Er war zufrieden ... eher weniger aufgrund der Ordnung im Zimmer, sondern mehr, dass er endlich den schier ewigen Weg zum Cubiculum geschafft hatte und das Bett nur wenige Schritte entfernt war. Es stand direkt vor ihm, er machte einen kleinen Schritt, er kam näher, ein weiterer Schritt, wieder ein Stück näher ... Er fiel ... Er landete ... weich. Sein Zimmer, sein Bett, sein Schlaf.

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