Die Schmerzen, die jeder Schritt ihr bereitete, waren nicht zu übersehen. Trotz ihrer Bemühungen den Schmerz tapfer verbergen zu wollen, vermochte Constantius die charakteristische Anspannung zu erkennen, die er nur zu gut von sich selbst kannte, wenn er mit geschundenen Knochen von der Grundausbildung heimgekehrt war. Wie schwer war es ihm doch manchmal gefallen seine Schwester anzulächeln. Und wie dankbar war doch so oft gewesen, wenn er seine Maske fallen lassen konnte, sobald sich dir Tür seines Zimmers hinter ihm schloss.
Langsam schritt er neben Sabina her. Bereit jederzeit sie zu stützen, sollte sie ins Wanken geraten. Doch seine stützende Hilfe sollte nicht erforderlich werden, denn sie erreichten die Ruhe verheißende Mauer ohne weitere Zwischenfälle. Still nahm er die wachsame Position in ihrer Nähe ein. Betrachtete sie aus einer Mischung aus Sorge und Hilflosigkeit. Hilflosigkeit, weil er nicht wusste, wie er ihr den Schmerz hätte nehmen können.
„Möchtest du vielleicht etwas zu trinken haben? Vielleicht geht es dir dann etwas besser. Ich könnte sehen, ob ich nicht zumindest frisches Wasser auftreiben kann.“
„Und sollte es dir nicht besser gehen, könnte ich versuchen einen Boten zur Castra zu schicken....“, er stockte und schüttelte den Kopf. Was könnte ein Bote in der Castra schon erreichen? Er könnte höchstens einen der alten Karren holen. Und die Reise auf einem dreckigen Karren, der eigentlich zum Transport von Mehlsäcken gedacht war, war ganz und gar nicht angemessen für eine Senatorentochter.
„Ich könnte allerdings auch einen Boten zu Casa der Iulier schicken und eine Sänfte herbeordern.“
Ja diese Idee hatte wenigstens eine gewisse Aussicht auf Realisierung. Auch wenn Constantius das Problem einen Boten zu finden noch nicht gelöst hatte, geschweige denn überhaupt darüber nachgedacht hatte.