[Ludi Apollinares] Das Opfer und Lectisternium

  • Victor betritt den Tempel des Apollo Sosiamus. Während draußen schon gefeiert wird, findet drinnen die Götterspeisung statt. An der Seitenwand sind zwei Tische aufgebaut, auf welchen die Gaben für die Götter stehen. Es ist nur das Beste vom Besten und im Hinblick darauf, dass es am Ende des Tages der Anteil für die Priester werden wird, ist es nicht so schlimm, dass sie nicht mit dem Volk draußen vor dem Tempel feiern können. Mit wenigen Blicken verständigt sich Vic mit den übrigen Priestern und sie beginnen mit dem lectisternium. Die Bilder von Apollo, Diana und Latona sind auf den lecti auf pulvinares um die mensa herum aufgestellt und warten auf ihren Anteil am Opfer. Doch vor den vitalia werden ihnen ersteinmal göttliche Vorspeisen aufgetragen, porchierte und gekochte Eier, mit frischen Kräutern garniert, dazu bester Falerner ausgeschenkt. Ganz so, als würden sie reale Personen bewirten, bringen die Priester die Gaben und bieten sie den göttlichen Bildern an.


    Wie bei jedem Mahl üblich folgt auf die Vorspeise der Hauptgang. Zwei Ministri tragen die Platten mit dem Opferfleisch, welches für die Götter bestimmt ist herbei. Apollo steht das Herz zu, die übrigen Eingeweide werden in gleichen Teilen an die drei Götter verteilt. Zu dem Fleisch wird frischgebackenes, duftendes Brot mit eingebackenen Oliven gereicht. Eine Schale mit Olivenöl steht bereit, in welche die Priester das Brot sogar fürsorglich eintunken.


    Zum Abschluss folgen süße, in Wein eingelegte Datteln und mit Honig marinierte Feigen. Dazu gibt es frische, milde Weintrauben, Kuchen und Kekse. Am Ende sind die Götter pappsatt und kriegen keinen Bissen mehr herunter. Victor geht noch einmal herum und fragt, ob es allen gemundet hat und da es keine Beschwerden gibt schenkt er nochmal etwas Wein nach, denn Wein geht immer.

  • Während des Opfers beobachtet Tacitus mit über dem Kopf gezogener Toga das Procedere. Er steht an der Seite neben den anderen Magistraten besieht die Priester bei ihrem Tun.


    Als das Opfer beendet und das Bankett eröffnet, greift auch Tacitus zu und nähert sich dem Tribunus Plebis, der nicht weit von ihm steht.


    "Salve Annaeus ! Apoll sei mit Dir. Wie ist es Dir seit deinem Amtsantritt ergangen ?"

  • Nachdem das Opfer angenommen wurde, verfolgte Macer noch, wie die Zeremonie abgeschlossen wurde. Der Tribunus Plebis hastete an ihm vorbei und verschwand schnell um die nächste Hausecke. Macer schaute ihm etwas verwundert nach, dachte sich aber nicht viel dabei. Auf die Ankündigung des Priesters, der auf das Mahl hinwies, reagierte er auch nicht sofort, hatte er es doch nicht eilig.
    Unter den Anwesenden entdeckte er seinen ehemaligen Scriba Flavius Milo und bahnte sich langsam einen Weg in seine Richtung.


    "Salve Flavius Milo. Schön, dich mal wieder zu treffen. Wie geht es dir?"

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Salve, Milo. Welch eine Freude zu sehen, dass du dir an den Ludi auch den sakralen Teil nicht entgehen lässt."


    Milo verfolgte die entschwindenden Priester noch mit den Augen, als sein Vetter Gracchus ihn auch schon ansprach. Er hatte ihn bereits unter den Opfernden erblickt und lächelte ihm nun freundlich zu.
    "Salve, Gracchus. Natürlich ist es mir eine Selbstverständlichkeit, auch dem Opfer und Lectisternium der Ludi beizuwohnen. Schließlich handelt es sich trotz aller Spannung bei den Wagenrennen letztlich um den essentiellen Teil. Es sind immerhin die Götter und unter ihnen vor allem Apollo, zu deren Ehren all die Spektakel in diesen Tagen stattfinden."


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Salve Flavius Milo. Schön, dich mal wieder zu treffen. Wie geht es dir?"


    In dem Moment gesellte sich sein ehemaliger Arbeitgeber zu ihnen und erfreut begrüßte Milo auch diesen.
    "Salve, Purgitius Macer. Die Freude ist ganz meinerseits. Mir geht es prächtig und ich genieße noch meine freie Zeit, bevor ich mich wieder einer neuen Betätigung widme. Doch ich möchte dir den Vetter meines Vaters vorstellen, der Sacerdos Publicus Manius Flavius Gracchus."
    Er deutet leicht gen seinen Vetter und wendet sich anschließend diesem zu, um den Senator ebenso vorzustellen.
    "Gracchus, dies ist mein ehemaliger Arbeitgeber, der Senator Spurius Purgitius Macer."

  • Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus
    "Salve Annaeus ! Apoll sei mit Dir. Wie ist es Dir seit deinem Amtsantritt ergangen ?"


    Bei Apoll, erschrick mich nicht so, Helvetius Tacitus! Ich habe schreckliche Kopfschmerzen seit dem Opfer. Aber das Amt belastet mich nicht sehr.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus
    "Zuviel dem Bacchus, nein dem Apoll gehuldigt ? Ein erfrischendes Bad in diesen Tagen soll wahre Wunder wirken."


    Wohl kaum, ich trank bis vor wenigen Minuten ausschliesslich Wasser heute früh. Ich befürchte viel eher, es war zuviel Sonne. Aber ins Bad werde ich nachher sicher noch gehen.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "Gracchus, dies ist mein ehemaliger Arbeitgeber, der Senator Spurius Purgitius Macer."


    "Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen", wandte sich Macer an den Flavier, der ihm soeben vorgestellt wurde. Kurz überlegte er, ob er ihn schon von irgendwo her kannte, entschied sich dann aber dagegen. Am Kranz auf dem Kopf erkannte er ihn als Sacerdos, vielleicht hatte er ihn schon mal an einem Tempel gesehen. "Du gehörst zu den Priestern, die die Zeremonie mit durchgeführt haben?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen", wandte sich Macer an den Flavier, der ihm soeben vorgestellt wurde. Kurz überlegte er, ob er ihn schon von irgendwo her kannte, entschied sich dann aber dagegen. Am Kranz auf dem Kopf erkannte er ihn als Sacerdos, vielleicht hatte er ihn schon mal an einem Tempel gesehen. "Du gehörst zu den Priestern, die die Zeremonie mit durchgeführt haben?"


    "Salve, Senator Purgitius! Die Freude liegt ganz auf meiner Seite."
    Bisweilen hatte Gracchus nur Positives über den Senator gehört, er hielt es jedoch für falsche Schmeichelei, ihm direkt solcherlei als Honig um den Bart zu schmieren und beantwortete stattdessen die Frage.
    "Ich bin Teil der Priesterschaft, dies ist korrekt. Allerdings nehme ich eine rein repräsentative Funktion ein. Das Lectisternium wird von den Septemviri epulonum, den Quindecimviri sacris faciundis und einigen Sacerdotes, welche sich für gewöhnlich um die Tempel des Apollo kümmern und dem Gott daher sehr nahe stehen, durchgeführt. Ich selbst bin mehr dem Iuppiter zugeneigt, doch natürlich sind an einem solchen Tag wie heute beinahe alle Priester der Stadt versammelt. Es stimmt mich freudig, dass sich auch viele hochrangige Persönlichkeiten zu diesem Anlass eingefunden haben, wird doch heutzutage zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten nur immer betont, dass die Frömmigkeit des Volkes schwinden würde."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "In der Tat, davon wird viel gesprochen", stimmte Macer zu. "Den einen oder andere wird man aber wohl immer vermissen, aus welchen Gründen auch immer. Aber stimmt es, dass in der letzten Zeit schlechte Vorzeichen aufgetreten sein sollen angesichts der Missachtung der Götter?"


    Normalerweise gab Macer wenig auf solche Gerüchte, aber eine Nachfrage konnte ja nicht schaden.

  • Durus bediente sich ebenfalls an den reichen Tischen - nicht, weil er es nötig hatte, sondern um Gemeinschaft mit den Göttern zu haben. Leider kannte er die meisten der Leute hier nicht, aber dann erspähte er Flavius Milo, mit dem er schon einige Male diskutiert hatte. Er ging zu ihm, erkannte jedoch, dass der junge Flavier bereits in einige Gespräche verwickelt war. So schwieg er vorerst und hörte zu, um zu einer geeigneten Zeit das Wort zu ergreifen...

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "In der Tat, davon wird viel gesprochen", stimmte Macer zu. "Den einen oder andere wird man aber wohl immer vermissen, aus welchen Gründen auch immer. Aber stimmt es, dass in der letzten Zeit schlechte Vorzeichen aufgetreten sein sollen angesichts der Missachtung der Götter?"


    Normalerweise gab Macer wenig auf solche Gerüchte, aber eine Nachfrage konnte ja nicht schaden.


    Gracchus legte den Kopf ein wenig schief und formulierte seine Worte äußerst vorsichtig. Gerüchte zu schüren gehörte nicht zu seinen Intentionen.
    "Es ist sicherlich wahr, dass einiges nicht richtig läuft in Bezug auf die Religio. Ob das jedoch, was durch die Öffentlichkeit geistert und auch in der Zeitung zu lesen war, als schlechtes Vorzeichen gewertet werden kann, dies entzieht sich meiner Kenntnis. Doch es waren bereits einige Priester unterwegs, um die genauen Umstände zu prüfen, daher kann man davon ausgehen, dass wenn sich etwas dementsprechendes ergibt, die Sachlage dem Senat vorglegt werden wird."
    Er ließ seinen Blick über den gut gefüllten Platz schweifen.
    "Bei alledem sollte doch auch die öffentliche Komponente nicht missachtet werden. Der Zorn und die Befürchtungen der Bevölkerung können mindestens ebenso mächtig sein, wie der Ira deorum."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Da hast du wohl Recht. Wir müssen die Götter immer fürchten, aber den nächsten Schaden richten wohl eher die Menschen an.


    Apropos Berichte in der Zeitung, hast du dir Gedanken darüber gemacht, ob sdu bei der Acta Diurna anfängst?" wandte sich Macer dann an Milo, dem er diesen Vorschlag bei seinem Abschied als Scriba unterbreitet hatte.

  • Milo hörte dem Gespräch nachdenklich zu und nickte zustimmend. Obwohl er schon seit geraumer Zeit in Rom weilte, hatte er noch nicht viel Gelegenheit gehabt oder wahrgenommen, seinen Vetter Gracchus näher kennen zu lernen. Nun stellte er fest, dass dieser durchaus ein weitaus vernünftigerer Gesprächspartner war als so mancher anderer. Dem besprochenen Thema konnte er derzeit wohl leider noch kaum mehr als seine Zustimmung beitragen. So wandte er sich direkt der Frage des Senators zu.
    "Ja, das habe ich. Auch habe ich mich bereits eingehender über diese Tätigkeit informiert. Man sagte mir, dass zuvor eine Art Probezeit von Nöten ist, in welcher ich als rein freier Redakteur tätig wäre und auf unabhängiger Basis meine Artikel einschickte. Von diesem Angebot werde ich schon Gebrauch machen, so ich denn ein geeignetes Thema finde. Allerdings hat sich am Fest der Fors Fortuna noch eine weitere, äußerst interessante Möglichkeit aufgetan. Wie es der Zufall wollte, kam ich mit einem Septemvir ins Gespräch. Er erzählte mir, dass auch im Cultus Deorum von Zeit zu Zeit noch Scribae gesucht würden. Dies scheint mir Potenzial zu einer äußerst reizvolle Tätigkeit zu bieten. Denn obwohl mir die Belange der Götter sehr wichtig sind, sehe ich meine Fähigkeiten doch eher auf dem Gebiet der Verwaltung und Organisation. Eine Beschäftigung als Sacerdos Publicus, wie mein Vetter Gracchus einer ist, wäre nicht das richtige für mich. Als Scriba des Cultus Deorum wäre ein interessanter Mittelweg gefunden."
    Er blickte kurz zu Gracchus und nickte diesem anerkennend zu, seine Hochachtung für dessen Lebensweg ausdrückend.

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus


    Wohl kaum, ich trank bis vor wenigen Minuten ausschliesslich Wasser heute früh. Ich befürchte viel eher, es war zuviel Sonne. Aber ins Bad werde ich nachher sicher noch gehen.


    "In den Thermen war ich auch schon nicht mehr lange, und dabei hat es mir mein medicus sogar verordnet. Ärzte !"


    Tacitus verdrehte die Augen.


    "Sie schicken dich zu allen möglichen Kuren, verordnen tausend Medikamente, schreiben dir vor, was du essen und trinken darfst..."


    *fasst sich dabei demonstrativ an seinen Bauch*


  • *lachen muss*
    So ist es, so ist es, daher suche ich sie nur dann auf, wenn alles Andere, was ich mir selbst verordnen kann, versagt. Und gegen Kopfschmerzen ist ein Becher Wein noch immer das Beste :D

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • "Ein Becher Wein hilft gegen so manche Beschwerden, seien sie körperlicher oder seelischer Natur. Leider hat mir mein Arzt das Trinken diesen Nectars untersagt. Da sieht man es wieder, was wissen schon Ärzte."

  • Ja, gar viele sind lediglich Quacksalber und führen einem komische Kunststücke vor, ohne eine Ahnung zu haben.


    Doch wie sieht es in deinem Amt aus?

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • "In meinem Amt ? Ich bin recht zufrieden, man bekommt doch einen Einblick wie straff der Verwaltungsapparat der Urbs organisiert ist, was anders auch gar nicht möglich wäre."


    Tacitus sah sein Gegenüber an, wartete einen Moment ab, ehe er weitersprach.


    "Annaeus, ich würde Dich gerne einmal einladen in meine Casa. Ich denke, wir könnten einiges diskutieren."

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "Ja, das habe ich. Auch habe ich mich bereits eingehender über diese Tätigkeit informiert. Man sagte mir, dass zuvor eine Art Probezeit von Nöten ist, in welcher ich als rein freier Redakteur tätig wäre und auf unabhängiger Basis meine Artikel einschickte. Von diesem Angebot werde ich schon Gebrauch machen, so ich denn ein geeignetes Thema finde. Allerdings hat sich am Fest der Fors Fortuna noch eine weitere, äußerst interessante Möglichkeit aufgetan. Wie es der Zufall wollte, kam ich mit einem Septemvir ins Gespräch. Er erzählte mir, dass auch im Cultus Deorum von Zeit zu Zeit noch Scribae gesucht würden. Dies scheint mir Potenzial zu einer äußerst reizvolle Tätigkeit zu bieten. Denn obwohl mir die Belange der Götter sehr wichtig sind, sehe ich meine Fähigkeiten doch eher auf dem Gebiet der Verwaltung und Organisation. Eine Beschäftigung als Sacerdos Publicus, wie mein Vetter Gracchus einer ist, wäre nicht das richtige für mich. Als Scriba des Cultus Deorum wäre ein interessanter Mittelweg gefunden."


    Macer hörte den Ausführungen aufmerksam zu.


    "Das hört sich nach einer äußerst interessanten Tätigkeit an. Spielst du mit dem Gedanken, später als Pontifex zum Collegium Pontificium hinzu zu stoßen?"


    Macer glaubte zumindest zu wissen, dass diese auch viel mit Verwaltung und Organisation zu tun hätten.


    "Auf jeden Fall scheint sich in eurer Familie keine mangelnde Nähe zu den Göttern breit zu machen", fügte er lächelnd hinzu.

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