Cubiculum | Caius Flavius Aquilius

  • Sie wagte es kaum, den Blick auf ihren Herrn zu wenden, denn sie ahnte, dass es früher oder später ein enormes Donnerwetter geben würde. Das Zeitkontingent, das er ihr für ihre Reise zugestanden hatte, hatte sie sehr weit ausgereizt und er war nie ein geduldiger Mann gewesen, zumindest nicht, seit sie ihn kennengelernt hatte. So überkreuzte sie die Arme vor der Brust und verneigte sich still vor ihm, ohne etwas zu sagen, und blieb in einer Ecke des Raums neben der Tür stehen, um abzuwarten, was es zu sagen gab. Das Zimmer schien auf jeden Fall ein bisschen bescheidener als der Raum, den er in Athen bewohnt hatte, aber sie war sich sicher, dass er auch diesen Umstand bald zu seinem Vorteil zu wandeln imstande wäre.

  • Ich veränderte meine Haltung keineswegs, beide waren Sklaven, beide verdienten es nicht, dass ich mich erhob - in solchen Dingen war der Abstand zwischen römischen Bürgern, Patriziern, und Sklaven einmal mehr ein sehr deutlicher.
    "Sica, ich habe inzwischen erfahren, dass Du die Aufsicht über die im Haushalt befindlichen Sklaven führst, entspricht das der Wahrheit?" fragte ich den hochgewachsenen Mann und beobachtete seine Reaktion genau, während ich Nefertiri geflissentlich übersah. Sie sollte ruhig noch eine Weile schmoren, die Strafe, die ich ihr zugedacht hatte, würde noch folgen. Die siebentägige Verspätung, mit der sie mich nun erreicht hatte, verlangte einfach nach einem Denkzettel, und nicht nach einem einfachen, den man allzu schnell wieder vergaß. Nein, an diese Strafe würde sie sich lange erinnern ... meine Augen glommen bei dem Gedanken leicht auf und ich wusste, ich würde meinen Spaß daran haben.

  • Ja, Herr.


    Sica behielt seine reglose Miene bei. Seine Haltung stand in krassem Gegensatz zu derjenigen der ägyptischen Sklavin. Er senkte keineswegs demütig den Kopf, sondern stand aufrecht, als sei er selbst ein Patrizier und würde mit Seinesgleichen reden. Außer seinem Herrn Secundus Flavius Felix weigerte er sich bis zum heutigen Tage, einen anderen wirklich zu akzeptieren. Sein Gehorsam gegenüber den Bewohnern der Villa Flavia Felix begründete sich allein auf der Tatsache, dass sein eigentlicher Herr ihm dies bei seiner Abreise aufgetragen hatte und er sein Amt als Vilicus bestmöglichst auszuführen gedachte.

  • "Dann wird Dir auch die Sorge um Nefertiri obliegen, wenn ich nicht im Haus verweile. Ihre Kenntnisse liegen vor allem im Bereich der Medizin und der Unterhaltung, entsprechende Aufgaben wirst Du ihr zuweisen, so ich ihrer nicht bedarf."
    Sie sollte nicht müßig im Haus herumstreunen, das mochten andere Sklaven tun, aber nicht mein Eigentum. Nichts war schädlicher als Müßiggang für eine Frau, ob nun Sklavin oder nicht, es brachte sie nur immer auf falsche Gedanken.


    "Allerdings wünsche ich nicht, dass sie, sollte sie Deinen Weisungen nicht gehorchen, körperlich gezüchtigt wird oder auf sonstige Weise ihre Unversehrtheit beeinträchtigt wird." Ich blickte ihn sehr genau dabei an, Nadias Worte standen mir recht gut im Hinterkopf. "Wenn sie Fehler begeht, wirst Du mir sagen, was sie getan hat, und ich werde sie angemessen dafür bestrafen." Ich gab Nefertiri einen kurzen Wink und bedeutete ihr, jene Truhe neben meinem Bett zu öffnen.

  • Sica verzog noch immer keine Miene und blieb regungslos stehen. Er hörte sich die Schilderungen des Flaviers geduldig an und wartete, bis dieser geendet hatte. Für ihn war es natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass das Eigentum der Herren nicht beschädigt zu werden hatte. Schon seit geraumer Zeit hatte er sich daher eingehend mit anderweitigen Methoden der Bestrafung beschäftigt, die weder das Aussehen noch die Arbeitskraft der Sklaven beeinträchtigten.


    Ja, Herr. Wird die Sklavin hier bei Euch nächtigen, oder soll ihr ein Lager in der Unterkunft der Sklaven zugewiesen werden?

  • "Sie wird bei mir schlafen," sagte ich gelassen und beobachtete Nefertiris ruhige, sichere Bewegungen, die verrieten, dass sie nicht nur in der Entspannung ausgebildet war, sondern auch im Tanz. "Nefertiri, Sica ist der Aufseher der Sklaven in diesem Haushalt. Du wirst seinen Anweisungen folgen, wenn ich nicht im Haus bin," verdeutlichte ich noch einmal und blickte zu der Ägypterin herunter.

  • "Ja, Herr," sagte sie in dem leisen, unterwürfigen Tonfall, den sie stets benutzte, wenn andere in der Nähe waren, bevor sie die Truhe öffnete. Dort lag sie obenauf, jenes Spielzeug der Freuden und Schmerzen zur gleichen Zeit. Die Gerte, die er stets benutzte, um sie zum einen zu bestrafen, zum anderen das Spiel zwischen ihnen auszudehnen, bis sie eins ums andere Mal eine besondere Nähe damit erlangten. Er war ihr Herr, und nicht nur dadurch, dass er sie einst gemeinsam mit seinem Vetter gekauft hatte. Er war längst mehr als allein ihr Besitzer geworden, und die Freiheiten, die sie dadurch erlangt hatte, dass sie stets gehorchte, waren deutlich mehr als die so manch anderes Sklaven.


    Langsam berührten ihre Fingerspitzen die gerade geschnittene Gerte aus dunklem Holz, bevor sie diese mit der Würde einer Tempeldienerin anfasste, sich gleichzeitig geschmeidig erhob und sie auf das Pult neben das Bett ihres Herrn legte. Dann drehte sie sich um, blickte zuerst zu ihm, dann zu Sica. "Ich werde gehorchen," sagte sie ruhig und betrachtete den Sklavenaufseher der Villa Flavia, nicht ohne die vollen Lippen etwas vorzuwölben. Er sah streng aus. Und sie hatte Strenge schon immer zu schätzen gewusst.

  • Sehr wohl, Herr.


    Sica löste seinen Blick von dem Flavier und sah die Sklavin wenige ausdruckslose Sekunden an, um sich anschließend wieder dem Herrn zuzuwenden. Ob sie etwas taugen würde, würde er noch früh genug herausfinden. Zumindest auf den ersten Blick machte sie einen weitaus besseren Eindruck auf ihn, als diese so abscheulich schwachen Kreaturen, die der Sohn seines Herrn in den Haushalt zu bringen pflegte. Wenn er sich recht entsann, hatte Sica diese 'Nadia' noch zu keiner Gelegenheit wirklich arbeiten sehen. So sah er Aquilius ruhig an und wartete geduldig, dass ihn dieser zu gehen hieß.

  • "Sieh Dich im Haus um, Nefertiri," sagte ich und hielt den Blick dabei auf Sica gerichtet, wenngleich ich wartete, bis sie den Raum verlassen hatte, bis ich ihn abermals ansprach. Seine Miene ließ auf einen sehr geübten Mann schließen, und ich war mir sicher, dass er schon lange genug im Haus diente, um sämtliche Schatten- und Lichtseiten des Haushalts zu kennen. Der genau richtige Mann also, um die Dinge zu erfahren, die ich erfahren wollte.
    ´"Sica, ich nehme an, Du weisst, welchem Teil der Familie ich angehöre und was man meiner Familie nachsagt?" Ich hob leicht eine Braue an, aber im Grunde erwartete ich nicht einmal eine eindeutige Antwort.

  • Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, wandte Sica seine Aufmerksamkeit bei diesen Worten wieder ganz und gar dem Flavier zu. Es war ungewöhnlich, dass einer dieser arroganten Schnösel sich tatsächlich um seinen Ruf scherte. Er sprach ausdruckslos weiter. Das Gesagte hatte Sica längst als Tatsache akzpetiert und als etwas, mit dem man eben umgehen musste.


    Man sagt ihnen nichts nach, Herr. Ich habe die betreffenden Mitglieder der hispanischen Flavier persönlich kennengelernt.

  • Persönlich .. das war noch besser, als ich es vermutet hatte. Es gab an meiner Verwandtschaft und ihrem Verhalten nichts zu beschönigen, aber es gab sehr vieles, das sich in keinem Fall wiederholen durfte. Dass wir Patrizier waren, gab uns viele Freiheiten, aber auch eine fest gesteckte Grenze, innerhalb derer wir uns bewegen mussten, um voran zu kommen.
    "Dann weisst Du auch, welche Art Verhalten in diesem Haus niemals wieder einziehen wird. Ich habe nicht vor, dass irgendwelche unpassenden Freunde meines Vetters weiterhin glauben, unsere Ahnen beleidigen zu können oder dergleichen. Dieses Haus ist sehr weit von einer Ordnung entfernt, die es zu einem repräsentablen Ort machen könnte, und das liegt nicht an den Versäumnissen der Sklaven."

  • Sica schwieg einige Sekunden. Die Aussagen des Flaviers wurden immer ungewöhnlicher und er überlegte, wie er sie zu bewerten hatte. Dass sie der Wahrheit entsprachen, war für ihn nicht von der Hand zu weisen. Doch er fragte sich, was Aquilius damit bei ihm bezwecken wollte. Stumm musterte er dessen Miene. Sica vermutete, dass jener ihn auf diese Weise in mancherlei Hinsicht testen wollte. Seine eigene Miene blieb weiterhin ausdruckslos, während er antwortete.


    Falls die Schuld dennoch einen der Sklaven treffen sollte, werde ich den Betreffenden angemessen bestrafen lassen, Herr. In Bezug auf die übrigen Bewohner dieser Villa sind mir die Hände gebunden.

  • Wenn es um das Zeigen einer unbewegten Miene ging, war Sica nicht zu schlagen, soviel war sicher. Aber alles andere hätte mich auch sehr erstaunt. Er wäre nicht in der Stellung, die er inzwischen einnahm, wenn er schlampig gearbeitet oder sein Herz allzu offen auf der Zunge getragen hätte.
    "Ein Sklave kann immer nur innerhalb des ihm von seinem Herrn gesteckten Rahmen agieren, so ist das Versäumnis in diesem Haushalt letztendlich auch zu bewerten." Ich warf ihm den nächsten Brocken hin, über den er nachdenken sollte und ich fand Gefallen an dem Gedanken, dass er höchstwahrscheinlich auch auf die eigentliche Aussage des Satzes kommen würde.


    "Du wirst mir in Zukunft darüber berichten, wer in diesem Haus ein- und ausgeht, und wer welchen Hausbewohner besucht hat. Ich habe nicht die geringste Lust, irgendwann nach Hause zu kommen und eine wilde Orgie im Lararium auflösen zu müssen, weil irgendein unpassender Freund oder Klient meint, sich hier aufführen zu müssen wie die Wilden aus dem Wald. Und ich möchte wissen, wer hier lebt, wer wieviele Sklaven besitzt und welches ihre Aufgaben sind."

  • Jetzt wurde Sica klar, weshalb sich der Mann mit ihm gut stellen wollte. Der Dienst, den er von ihm verlangte, war bei weitem kein geringer. Der Sklave wusste nur allzu gut, wie wichtig und wie wertvoll Information sein konnte. Aus genau diesem Grund ging er damit gegenüber Fremden, zu denen er auch Aquilius zählte, auch äußerst sparsam um. Es kam für ihn natürlich nicht in Frage, dem Herrn zu wiedersprechen, doch ob und was er diesem tatsächlich an Wissen mitteilen würde, das stand noch auf einem ganz anderen Papyrus. Er kannte einfach zu viele Flavier zu gut, als dass er ihnen so einfach seine bedingungslose Loyalität gewähren würde. Diese galt letztlich einzig und allein seinem eigentlichen Herrn, dem Senator. Sica sah wieder unbeteiligt geradeaus.


    Ja, Herr. Wann wünscht Ihr diesen Bericht?

  • "Jeden Abend, wenn es Deine Pflichten zulassen," erwiederte ich gelassen und betrachtete Sica sinnierend. Ich hatte mich offenbart, und er hatte nicht anders reagiert als zuvor, es erstaunte mich nicht, dass er sich keinerlei Blöße gab. Wieder ein Zeichen dessen, dass er wusste, wie er seine Macht über die Sklaven in diesem Haushalt erhalten konnte - und zudem die Macht über das Wissen. Ich hatte ihm darob sehr bewusst einen Spielraum offen gelassen, denn wenn es Deine Pflichten zulassen war ein ausgesprochen dehnbarer Begriff. Würde er wirklich daran interessiert sein, mir Wissen weiterzugeben, würde er diesen Auftrag ernst nehmen, wenn nicht, würde ich sehr schnell wissen, woran ich war. Und der Wille zu dienen, nicht nur eine Pflicht zu erfüllen, würde nicht an einem Tag wachsen.
    "Ich werde dieses Wissen nicht unbelohnt lassen," fügte ich in gelassenem Ton an. "Gibt es etwas, dessen Du bedarfst - oder Dir wünscht?"

  • Ja, Herr.


    '...wenn es Deine Pflichten zulassen.' Sica wusste genau, was diese Formulierung zu bedeuten hatte und dass seine Pflichten dies zuzulassen hatten, wenn er sich nicht mit dem Flavier anlegen wollte. Vermutlich besaß jener einen ähnlichen Humor, wie Sicas eigentlicher Herr. Doch das kümmerte ihn wenig. Es passierte tagtäglich viel in der Villa Flavia, so dass es stets zahlreiche Belanglosigkeiten zu berichten gab. Es war ein leichtes, die wirklich relevanten Dinge dabei 'versehentlich' wegzulassen, ohne dass es auffallen würde, und die Geschehnisse so zu erzählen, wie es ihm passte.


    Nein, Herr. Ich habe alles, was ich brauche.


    Was Sica nicht hatte, benötigte er nicht oder er würde es sich anderweitig besorgen. Er wusste, dass dies eine verhängnisvolle Fangfrage war. Den Fehler irgendwelche Wünsche zu äußern, hatte er bereits bei einem seiner vorherigen Besitzer gemacht. Bedürfnisse und Wünsche waren ein sehr gutes Instrument, um jemanden in Schach zu halten. Sica selbst setzte es hin und wieder gerne ein.

  • Dumm war Sica wirklich nicht, aber das würde mich nicht hindern, nach und nach einen Fuß in die Tür zu seinem Inneren zu schieben. Jeder Mann hatte Bedürfnisse, und irgendwann würde ich die Sicas sicher noch herausfinden, ich hatte Zeit und nicht den Zwang, eilig vorgehen zu müssen. Sollte er glauben, dass er mir nun genug geantwortet hatte - seine Handlungen würden mir offenbaren, wessen Geistes er wirklich war. Worte trogen und täuschten, Handlungen verrieten die Gedanken irgendwann immer.


    "Gut. Du kannst gehen, Sica - und zeige Nefertiri das Haus, damit sie sich nicht verirrt oder an Orte gelangt, zu denen sie nicht gehört," traf ich meine Anweisungen, nicht ohne einen gewissen Hintergedanken. Verbotene Orte zu kennen, war nicht ohne Vorteile - wenn man sie denn dann unbeobachtet besuchen konnte. Es würde mir hoffentlich ein wenig mehr über die Gepflogenheiten in diesem Haushalt verraten.

  • Leise betrat sie die Räumlichkeiten, welche sie mit ihrem Herrn gemeinsam bewohnte. Noch immer lag der vage Geruch der Leidenschaft der vergangenen Nacht darin, obwohl gelüftet worden war - oder narrten sie ihre Sinne so sehr, dass sie etwas zu riechen glaubte, das nicht vorhanden war? Diesem Gedanken einige Momente nachhängend, trat sie zu dem kleinen Tisch, der im Raum ebenso Platz gefunden hatte, um den Brief, welchen sie an der porta erhalten hatte, dort abzulegen und sich danach wieder ihren Pflichten zuzuwenden.


    Wer hatte ihm wohl geschrieben? Die Sklavin an der Tür hatte besorgt gewirkt, es musste eine wichtige Botschaft gewesen sein, die sie überbrachte. Und nun lag das gerollte Pergament auf dem Tisch, einladend und verlockend zugleich. Sie betrachtete den Brief nachdenklich und ordnete dabei einige frisch gewaschene Tuniken ihres Herrn in dessen Kleiderkiste ein, strich über den weichen, qualitativ hochwertigen Stoff mit den Fingerkuppen, als wäre dies seine Haut, nicht nur seine Kleidung. Ob er ....?
    Ruckartig stand sie auf, klappte die Kiste zu und verließ eilig den Raum, bevor die Versuchung, den Brief zu öffnen und zu lesen, übermächtig werden würde.


    Lieber Aquilius,


    ich habe keine Ahnung ob du weißt wo ich bin oder was mit mit ist. Hat es Furianus vor seiner Abreise noch gesagt? Ich denke nicht. Falls du dachtest ich sei schon frei....ich bin es nicht.
    Ich habe einen großen Fehler begannen und mich auf der Strasse mit dem Praetorianer Praefecten Caecilius Crassus angelegt und landetet im Carcer. Furianus gab ihm die Verfügungsgewalt über mich und nun bin ich in seiner Casa. Er hat mich in seiner Hand und ich habe Angst, ich will hier nicht bleiben, denn ich gab ihm mein Wort alles zu machen was er will. Ich weiß nicht wie lange ich es hier aushalte ohne durchzudrehen oder etwas schlimmes anzustellen.


    Dieser Brief ist geheim, denn es weiß keiner, ausser derjenige der ihn dir überbringt, dass ich ihn schreibe. Ich darf die Casa nicht verlassen, weil er denkt ich würde mich mit jemandem treffen wollen. Ich habe ihm nichts gesagt, aber er wäre nicht bei den Praetorianern wenn er nicht wüsste, wie er etwas rausbekommen kann und davor habe ich Angst.


    Ich weiß nicht mehr weiter....


    Nadia


  • Es war spät in der Nacht, als ich in mein cubiculum zurückkehrte, und ich hätte mich fast schon an der Türschwelle auf meine eigene Nase gelegt - der Wein in dieser kleinen taberna war zu gut gewesen und ich hatte zu viele Münzen bei mir gehabt, sodass es ein recht feuchtfröhlicher Abend gewesen war. Ab und an musste auch ein angehender sacerdos den Kopf frei bekommen. Als ich mich auf mein Bett warf, bemerkte ich, dass Nefertiri nicht darin lag - sie wartete meist, bis ich zurück war, bevor sie sich zu mir begab - dafür aber ein Brief auf mich zu warten schien.


    Ich griff gähnend danach, rollte ihn auf und las ihn mit einem immer größer werdenden Ausdruck des Staunens durch, bevor ich leise vor mich hin seufzte. Dorthin also war sie entschwunden, ich hatte schon vermutet, sie wäre mit ihrem geheimnisvollen Geliebten auf und davon gegangen ... nun, ich würde mich darum kümmern, aber nicht mehr heute. Schon öffnete sich leise die Türe und die schlanke, weibliche Gestalt meiner liebsten Bettwärmerin schlüpfte in mein Schlafzimmer, um mir die trüben Gedanken zu vertreiben, die mich stets in Rom bewegten ...

  • Sie hatte einfach mal Lust etwas mit ihrem Onkel zu plaudern und hatte sich einen Sklaven geschnappt, der ihr den Weg zu seinem Cubiculum gezeigt hatte, doch klopfen wollte sie selbst und scheuchte den Sklaven auch schoch wieder davon. Sie war sich immer noch nicht sicher was sie von den Sklaven hier im Haus halten sollte. Die einen waren wahre Sklaven und die anderen schienen es immer wieder provozieren zu wollen eine Strafe zu erhalten und da waren sie bei ihr ja wirklich an der richtigen Adresse, denn bei ihr ging das immer recht schnell. Arrecina hatte einer ihrer zarten Tuniken an die eine leichte Transparenz zeigten, aber dennoch nur erahnen ließen was sich drunter versteckte. Vielleicht bewusst, vielleicht aber auch unbewusst von ihr heute getragen.
    So klopfte sie zweimal an die Tür und hoffte ihn anzutreffen.

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