"Ja, ich bin es! Wo ist mein Vater? Kann ich ihn sprechen?"
[vestibulum] - cave canem
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"Euer Vater befindet sich in der Urbs."
Bedenklich sieht der Sklave an dem jungen Herrn vorbei ins Freie. Schwarze Wolken ziehen sich zusammen und das Prasseln des nasskalten Regen auf den kahlen Steinplatten vor der Casa lässt nicht nach. Seine Augen wandern gen Himmel, ehe er sich wieder dem Sohn widmet.
"Doch er wird bald erwartet. Es dämmert schon. Bitte, wollt Ihr nicht eintreten ?"
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"Ich hoffe, dass er bald heimkommt, denn sonst werde ich wohl nur eine Nachricht hinterlassen."
Gabor folgte dem Sklaven. -
Nachdem ich nun meinen Marsch von Rom nach Ostia vollendet hatte, fragte ich mich zur Casa Helvetia durch. In den Straßen Ostias wich der Pöbel immer scheu zurück, wenn ich mein Reiseziel angab. Woran das liegen mochte? Naja, vielleicht hatten sie Angst vor mir; mein Schwert hatte ich vorsichtshalber mitgenommen, man sollte immer auf alles vorbereitet sein.
Auf dem Weg gingen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf. Würde Caius Helvetius Tacitus mein Ersuchen annehmen? Er wusste wahrscheinlich nicht einmal, dass ich nun wohl ein entfernter Vetter von ihm sei. Ich hatte mir mir vorgenommen nur das nötigste über meine ...Vergangenheit... und meine Pläne preiszugeben. Ich erinnerte mich an die positiven Dinge, die mir über diesen Mann erzählt wurden: Erfahren, gebildet und kultiviert sollte er sein und über vielseitige Fähigkeiten verfügen. Versunken in in diese und einige andere Betrachtungen erreichte ich nun die Casa Helvetia. Das Gebäude erschien mir nicht zu groß, aber fein und damit ganz nach meinem erlesenen Geschmack 8). Ein frecher Bengel, der in der Nähe des Hauses spielte, starrte mich unverschämter Weise an und sang ein Spottlied. Wenn ich in meiner alten Umgebung gewesen wäre, hätte dieser Junge eine derartige Impertinenz nicht überlebt, aber ich musste meinen Zorn beherrschen und mich mit meiner Situation arrangieren...
Ich klopfte nun am schlichten, aber edlen Tor der Casa und wartete auf Einlass
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Der schlacksige Kerl eines ianitors, seines Zeichens Türöffner in der Casa Helvetia und nun schon seit mehr als drei Jahren Sklave im Haus der Helvetia, huschte zur Tür, um zu schauen, wer zu dieser mittaglichen Stund an die Tür klopfte. Die Klienten des Hausherrn waren für gewöhnlich morgens dran und sonst war kein Besucher angekündigt.
Er reckte seinen schmalen Hals durch den Türspalt und fragte
"Ja ? Wer da ? Was ist Dein Begehr ?"
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Etwa nach einer halben Minute wurde ein Türspalt geöffnet und der schmale Kopf eines Bediensteten schaute neugierig heraus. Als er mich erblickte, musterte er mich und fragte mit einer sehr hohen Stimme, wer ich sei und was ich wöllte.
"Mein Name ist Appius Helvetius Sulla. Ist Dein Herr zu sprechen, Sklave?" erwiderte ich seine Frage mit einer Gegenfrage. Er sah mich verunsichert und zaghaft an und fuhr mit dem Kopf zurück und besprach sich anscheinend mit irgendwem. Es dauerte ganze fünf Minuten bis er wieder am Tor war. Er stotterte etwas unverständliches und bedeutete mir mit einer Geste, dass ich eintreten solle. Dabei öffnete er ängstlich und ungeschickt die Tür. Ich schmiss ihm ein paar Münzen zu und schritt durch das Tor. Der Sklave bat mich nun mich einen kleinen Moment zu gedulden bis der Hausherr bereit sei, Besuch zu empfangen. Ich blickte mich indessen ein wenig um und merkte sofort, dass der Hausherr ein Mann von Geschmack sein musste. Schöne Skulpturen, Malereien und Büsten verzierten die anmutigen Räume.
Der Sklave verschwand für einen Moment und kündigte mir nun den Hausherrn an, ich war gespannt, wer dieser vielgerühmte Mann nun war...
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Der Sklave führte den fremden Besucher ins Atrium.
Sim-Off: Nur ein kleiner Hinweis:
Spiel niemals die IDs oder Figuren von anderen Spielern, steht auch in den Spielregeln. Für diesesmal ist es nicht schlimm. Aber das kann uU schon ärgerlich für einen anderen Spieler sein, wenn du gegen seinen Willen seine Figur steuerst.
Nur ein gutgemeinter Rat.>> weiter gehts im Atrium
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Nach den Vorfällen der letzten Tage in Rom und dem sich immer stärker abzeichnenden Komplott gegen meinen Patron, war ich nach meinem erfolglosen Besuch beim Volkstribun sofort nach Ostia geeilt um mich mit Tacitus zu besprechen. Ich vermutete, dass er sich erst einmal hierher zurückgezogen hatte um den hässlichen Anfeindungen von Seiten seiner Feinde vorerst zu entgehen.
Hier stand ich nun am Tor der Casa Helvetia, vor dem ich vor gerade einmal einer Woche zuletzt unter ganz anderen, viel glücklicheren, Umständen stand und klopfte ans Tor.
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Der mir bereits bekannte Sklave öffnete die Tür und bat mich ihm in den hortus zu folgen, wo sich Tacitus befinden sollte.
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Er klopfte an die Porta.
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Der Haussklave des Tacitus, Philippos ging an die Tür, denn jene hatte geklopft und einen Besucher ließ man nicht lange warten. Er öffnete sie und blickte in das Gesicht eines Mann, das ihm vertraut vorkam.
Mit einer demutsvollen Geste verneigte er sich vor dem Proconsul und bat ihn daraufhin einzutreten."Tretet ein, verehrter Gast ! Ich werde dem Hausherrn sofort von eurer Ankunft berichten."
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"Ich danke dir, Sklave ..."
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Die Porta, der Weg darauf hin. Auftritt eines Mannes oder eher der Schatten eines Mannes.
Der HAUSGEIST tritt auf und spricht:
Ihr fragt mich, wer ich bin? So hört denn kurz:
Der Hausgeist bin ich dieses Hauses hier,
Aus dem ihr eben mich habt kommen seh’n.
Der Jahre viele sind’s, dass ich dies Haus
Bewohn’ und wahre, für den Vater, ja
Den Vatersvater schon des jetzigen Herrn.
Besagter Ahn hat einen goldenen Schatz
Mir angstvoll...Halt! Moment, falsche Komödie! Denn nicht der Hausgeist, nicht der alte Geizhals und seine verführte Tochter sind die Figuren jenes Stückes hier. Nein, es ist die schöne Scintilla und der verkleidete Hannibal. Sehen wir uns genau ihr Herannahen an.
Die Sonne strahlt auf den Weg vor der Casa Helvetia. Die beiden Hauptfiguren nähern sich, Scintilla voran marschiert Hannibal. Marschiert? Das wäre wohl der falsche Ausdruck. In den zierlichen Schühchen an seinen Füßen trippelte er den Weg entlang, sein langes Gewand, mit zarten Blumenmustern, schmiegte sich an den richtigen Stellen um seinen Körper, seiner schlanken Taille. Und dort wo Bedarf war, wurde das Kleid von Polstern für den Schein der Weiblichkeit unterstützt. Seine braunen Locken, von der adretten Frauenperücke, wippte bei jedem Schritt, die rote Schminke auf seinen vollen Lippen glänzte verführerisch und auch der zarte Teint, die sorgfältige Ummalung seiner dunklen Augen betonten mit jedem Strich die dargestellte Frau. Selbst die Schritte, Hannibal hatte lange genug üben müssen, waren die einer Frau doch würdig. Sinnlich, vielleicht einen Hauch übertrieben, schwang Hannibals Hüfte hin und her als er die Porta erreichte.
Vor der Tür angelangt, sah er sich noch mal nach Scintilla um, lächelte kokett und wandte sich ganz wieder der Tür zu. Ein kleiner Teil von ihm bemerkte mit völligem Entsetzen: es fing an ihm ein klein wenig Spaß zu machen, die Frauenkleider zwickten nicht allzu sehr und irgendwie...schnell verscheuchen den Gedanken. So klopfte Hannibal und trat zurück, denn das Reden müsste Scintilla übernehmen.
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Philippos öffnete und starrte ungläubig auf das Besucherpaar, daß da vor ihm stand.
Bittsteller, Hausierer, Bettler oder Halunken, kam ihm als erstes in den Sinn bei dieser Maskerade, die sich ihm bot.
Ein aufgetakeltes Weib mit viel zu viel Schminke im Gesicht, es konnte sich nur um eine Lupa handeln. Und was solches Gesindel vor seines Herrn Domus suchte, war ihm ein Raetsel."Ksscht, was sucht hier ihr ? Wer seid ihr ?" versuchte Philippos die merkwürdigen Besucher wieder loszuwerden.
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"Salve!" Ungerührt trat Scintilla dem Ianitor entgegen. Der Vorhang hatte sich geöffnet, das Lampenfieber war verflogen, die Muse beseelte sie (Thalia wahrscheinlich. Oder doch Melpomene?).
Energisch warf sie das Haar zurück, dynamisch klackten ihre Sandalen auf den Boden, keck wippte der Gänsekiel hinter dem Ohr. Sie trug eine adrette helle Tunika, die ihre kurvigen Formen nur dezent erahnen ließ (seriös und verführerisch war das Schlagwort), darüber eine leger umgelegte dunkelgrüne Palla.
"Albia Milonia." stellte sie sich mit kurzem Nicken vor. "Ich komme von der Acta." Sie wies knapp auf Hannibal. "Meine Scriba."
Und mit geschäftsmäßigem Lächeln kam sie zu ihrem Anliegen: "Im Rahmen unserer Reihe über die römischen Magistrate hätten wir Interesse an einer Reportage über den sehr geehrten Helvetius Tacitus - hat er doch wahrlich für Kontroversen gesorgt..." fügte sie, beinahe andächtig hinzu, und murmelte ihrer "Scriba" frohgemut zu: "Das wird der Knüller, ich sags dir!"
"Ist der Herr zugegen?" Sie spielte leicht ungeduldig mit dem Riemen ihrer eleganten Ledertasche, und der Blick ihrer grünen Katzenaugen richtete sich eindringlich auf den Sklaven. Dann umspielte ein Lächeln ihre vollen Lippen, und ihre rauchige Stimme war wie warmer Honig, als sie hinzufügte: "Ich würde mich glücklich schätzen, wenn er etwas Zeit erübrigen könnte." -
~Und hier stehen wir nun am Eingang. Die Tür steht offen, der Köder wurde ausgeworfen. Hier ist der kritische Moment, werden unsere Halunken schon vom Ianitor abgewiesen, werden sie zu ihrem Opfer vordringen können? Lange genug haben wir euch, werte Zuschauer, darauf warten lassen und nun soll es weiter gehen...~
Hannibal machte eine erschreckende Erkenntnis. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er sich vorstellen, wie es für eine Frau war von oben bis unten ihres Aussehens wegen abschätzig gemustert zu werden. Etwas unbehaglich zupfte Hannibal an dem Gewand mit dem zarten Blumenmuster. Ob seine Polster an der Brust richtig saßen? War seine Schminke verwischt? Oder warum schaute der Ianitor so seltsam? Die ganzen Gedanken über sein Aussehen versuchte er mit einem erneuten Kopfschütteln zu vertreiben und ließ seinen Blick unauffällig zur Strasse schweifen. Noch war es recht ruhig in dieser Gegend, doch wer weiß, wann der nächste Wagen oder Müßiggänger auftauchte?
Doch was tat der Ianitor?
Das Wort 'Acta' blieb natürlich nicht ohne Resonanz bei Philippos. Doch etwas zu seinem Innenleben zu sagen, das werden wir wohl nicht vermögen. Aus diesem Grund sehen wir uns deswegen mal seinen äußeren Gesichtsausdruck an. Verwirrung mischt sich hier mit Empörung, aber auch mit Vorsicht und Sorge. Die Acta konnte schließlich sowohl einen Ruf schaffen als auch zerstören. Doch gewisse Umstände hinderte den Ianitor schnell genug zu reagieren. Außerdem näherten sich die Schritte von genagelten Stiefeln, es konnte nur Soldatenstiefel sein oder jemand, der solche Schuhe besonders gerne trug. Mit einem: „Kein Interesse!“ wollte Philippos schon die Tür vor den Beiden zuschlagen, sie einfach auf der Türmatte stehen lassen.
Zurück zu den Handlungsträgern dieser Geschichte:
Auch Hannibal war das nicht entgangen. Blitzschnell, wenn sie nicht noch mal stundenlang warten wollten und sich einen anderen Plan überlegen mussten, trat er auf Philippos zu, packte ihn an der Schulter, presste die Hand vor dessen Mund und drängte ihn hinein in die Casa und das Atrium. Was Hannibal schon nicht mehr sah, um die Ecke der Strasse kam eine Gruppe junger Leute, die große Tonkrüge auf ihren Schultern trugen, die Geräusche der genagelten Stiefel kam von ihnen. -
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„Da wären wir.“ Bei der Casa Helvetia angekommen, klopfte Álvaro an die Tür an und nickte dem Ianitor zu. Da er bereits seit gestern hier war und schon eine Nacht in der Casa geschlafen hatte, wusste der helvetische Sklave bestens Bescheid, weswegen er keine Fragen stellte, sondern sie nur begrüßte – Álvaro mit einem kurzen Nicken, die Decima ausführlicher: „Salve, Decima Messalina. Es ist uns eine Freude, dass die Tochter von Helvetia Esquilina hier übernachten wird. Es ist bereits alles vorbereitet für dich.“ Er lächelte ihr höflich zu und hielt ihnen die Tür auf.
CUSTOS CORPORIS - DECIMA SEIANA -
Der Weg zur Casa war wirklich nicht sehr lang, trotzdem kam es ihr wie eine Ewigkeit vor, das Ganze unterstützt durch die Kälte der angebrochenen Nacht. Sie war froh als die beiden das Ziel erreicht hatten und jemand die Tür öffnete. An den Sklaven konnte sie sich aber nicht erinnern, ebenso wenig an die Umgebung, zu lange war es her gewesen als sie das letzte Mal hier gewesen war.
"Salve, es freut mich auch und danke, dass du dir die Mühe gemacht hast." Álvaro war bestimmt erstaunt, wie nett Messalina sein konnte. Gezwungener Maßen, denn sie fror und sie mochte die Nacht nicht sonderlich, ebenso wurde sie von dem ihr Unbekannten getrieben, hinein zu gehen. Sie zitterte am ganzen Leib und ihre Zehen sind leicht bläulich gefärbt.
"Lass uns reingehen, Álvaro." -
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Sie gingen also hinein in die Casa – und Álvaro war erleichtert, weil er nun erst mal seine Ruhe haben würde. Die helvetischen Sklaven würden sich um sämtliche Belange und Wünsche der jungen Decima kümmern, so lange sie hier waren, während er dafür Sorge trug, dass das Gepäck auch sicher geliefert wurde.
Am nächsten Tag stand er schon im Morgengrauen auf, um alles für die Reise vorzubereiten, das Gepäck auf Karren zu verstauen und die Sänfte für die Decima zu kontrollieren – und frühzeitig brachen sie dann auf, um rasch nach Rom zu gelangen.
CUSTOS CORPORIS - DECIMA SEIANA
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