DISKUSSION: Factio-Zwangsmitgliedschaft der Gentes

  • Da es hier noch um kein Gesetz sondern um einen Grundsatz geht, stelle ich das hier mal lediglich als Diskussion zur Rede.


    Die Factio Russata, vertreten durch ihren Pater Factiones Cicero Octavius Anton, hat mich gebeten, diese Diskussionsrunde in ihrem Namen zu eröffnen. Es wird laut Anton von der ganzen Factio getragen.
    Genau genommen geht es darum, dass Gentes sich nicht mehr zwangsläufig in eine Factio einschreiben müssen, sondern auch eine neutrale politische Richtung möglich sein soll.
    Weitere Stimmen in einer bereits früher geführten, öffentlichen Diskussion hier.l


    Meinungen hierzu?
    Sollte Anton als Tribunus Plebis dazu etwas sagen wollen, so wende er sich bitte an mich.



    PATER FAMILIAS GENTIS AVRELIA
    PRINCEPS SENATVS

  • Ich stelle mir die Frage, wie ernst die Mitgliedschaft in einer Factio zur Zeit genommen wird. Es sind damit keinerlei Pflichten verbunden, so dass man problemlos Mitglied einer Factio sein kann ohne dass daraus irgend etwas automatisch folgen würde. Somit besteht kein echter Zwang, Neutralität zu erlauben - trotz formaler Mitgliedschaft kann man auch jetzt schon neutral sein.
    Andererseits stellt sich die Frage, was die Zwangsmitgliedschaft in einer Factio soll, wenn das ausser einem formalen Eintrag keine weiteren Konsequenzen hat.


    Angenommen, die Factiones würden irgendwann auf die Idee kommen, Mitgliedsbeiträge von ihren Mitgliedern zu verlangen, müssten wir Neutralität aber in jedem Fall erlauben.

  • icb danke für die erteilung des Redrechts.


    Der Senator Spurius Purgitius Macer, führte an, dass die Zwangsmitgliedschaft noch kein Problem sein, da es ja keinerlei finanzielle Verpflichtungen gibt.
    Jedoch wird hier eines vergesse, die neutralität, sollte ja nicht nur aus finanziellen Gründen möglich sein, viel wichtiger ist doch, dass es möglich ist, dass sich der Pater einer Gens mit den Werten der Factios nich übereinstimmt, zumindest nicht mit allen, sprich er fühlt seine Werte nicht durch die Factio vertreten, vieleicht würde im eine Mischung aus den Programmen der verschiedenen Factios besser liegen und wenn die Zwangsmitgliedschaft fällt hat er die möglichkeit, die Factios geziehlt zu unterstützen, wenn sie seine Interessen vertreten.


    Was für mich auch ein sehr wichtiger Punkt ist, ist die Einmischung des Staates in das Leben seiner Bürger, diese Einmischung sollte doch so gering wie möglich sein, um den Bürgern möglichst viele Freiheiten zu geben, der Staat sollte das Private Leben der Bürger nur da regeln, wo es unabdingbar ist und das sehe ich hier nicht, daher bin ich für die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft so schnell wie möglich!


    Ich danke für die Aufmerksamkeit des Senates!

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



  • Diesen Ausführungen kann ich folgen. Allerdings sehe ich die Mitgliedschaft in einer Factio keineswegs allzu sklavisch. Wenn ein Mitglied seine Factio nicht in allen Punkten unterstützen kann, so sollte er das eigentlich auch jetzt schon sagen können.


    Trotzdem kann ich mich der Forderung nach der Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft anschließen - ich sehe in ihr zwar momentan kein allzu großes Problem, aber auch keinen Nutzen.

  • Naja, ich bin da anderer Meinung.


    Viele unterstützen sowieso nicht aktiv ihre Factio. Manche interessieren sich überhaupt nicht für die Politik hier. Es ist doch im Grunde genommen so, man entscheidet sich für jene Factio, die einem am nächsten liegt, ob einem einzelne Punkte taugen oder nicht, ist gar nicht so von großer Bedeutung. Und wenn einem diese strittigen Punkte zu sehr gegen den Strich gehen, kann er sich ja politisch engagieren.


    Außerdem decken die Grundtendenzen der Factios so ziemlich alle politischen Strömungen ab.


    Ich denke eher, daß man den Leuten im Imperium die Vorzüge der Factio erläutern sollte. Viele wissen ja z. B. gar nicht, daß man bei Geldknappheit sich an den Pater factionis wenden kann.


    Der langen Rede kurzer Sinn: ich bin für die bestehende Regelung.

  • Hungaricus, das klingt jetzt nicht ganz schlüssig. Willst Du die Leute nun von den Vorteilen einer (freiwilligen) Factio-Mitgliedschaft überzeugen oder die bestehende Zwangsregelung beibehalten?


    Prinzipiellem Desinteresse kann man mit Zwangsmaßnahmen ohnehin nicht begegnen.

  • Hm, vielleicht habe ich mich nicht gut ausgedrückt.


    Ich bin der Meinung: Wenn einen die Politik von vornherein nicht wirklich interessiert, wird es ihn auch nicht jucken, ob er Mitglied ist in einer Factio oder nicht (es sei denn natürlich, daß Mitgliedsbeiträge eingehoben werden, aber diese Frage stellt sich ja momentan nicht). Wozu also dann Neutralität?


    Und wenn wir die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft durchführen, werden etliche Factios sehr schnell de facto nicht mehr existent sein, ob das im Sinne aller ist...

  • ich denke, nur um die kleinen Factios mit Mitgliedern zu füllen, sollten wir die Zwangsmitlgiedschaft nicht beibehalten.


    Außerdem ist es doch so, dass 90% der Neubürger der Veneta beitreten, ist das vieleicht der Grund, warum ihr an dieser Regel festhalten wollt?

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



  • Also ich seh das so wie der Senator Hungaricus!
    Warum erst Factiones erschaffen wenn man dann doch sagt, Leuts Ihr braucht die eigentlich gar nicht. Ist doch unsinnig...

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • Ich beantrage die Abstimmung über folgende Gesetzesänderung!




    PARS SEPTIMA - PARTEIENGESETZ - LEX FACTIONES CLAUDIA ET ULPIA


    (Alt)
    SUBPARS TERTIA - GENTES ET FRACTIONES
    Jede Factio versammelt als Mitglieder verschiedene Gentes. Es ist Pflicht einer jeden Gens, sich in eine der Factiones einzuschreiben. Die Meldefrist für jede neu gegründete Gens, beträgt maximal 7 Tage. Der Pater Familias gibt die politische Richtung der Gens vor und meldet sich somit mit seiner Gens in einer Factio an. Nicht selten ist dies für kleine Gentes, oder solche, die keinen Senator stellen, eine Möglichkeit, eine würdige politische Vertretung im Senat für sich zu sichern.


    Das Wort des Pater Familias ist bindend, er bestimmt und die Familienmitglieder sind verpflichtet, den politischen Eid zu respektieren und die Interessen der Factio zu wahren. Ein Familienmitglied kann sich von diesem Eid nur entbinden, wenn es die Gens verlässt. Da aber Gensfreiheit nicht gestattet ist, wird diese Person dann einer neuen Factio angehören. Familiäre Bindungen unter konkurrierenden Factiones werden nicht gerne gesehen.


    (Neu)
    SUBPARS TERTIA - GENTES ET FRACTIONES
    Jede Factio versammelt als Mitglieder verschiedene Gentes. Der Pater Familias gibt die politische Richtung der Gens vor und meldet sich somit mit seiner Gens in einer Factio an, er hat auch die möglich keit, sich keiner Factio anzuschließen und so mit die neutralität seiner Gens zu gewehrleisten.


    Das Wort des Pater Familias ist bindend, er bestimmt und die Familienmitglieder sind verpflichtet, den politischen Eid zu respektieren und die Interessen der Factio zu wahren. Ein Familienmitglied kann sich von diesem Eid nur entbinden, wenn es die Gens verlässt.



    Ich danke dem PS schon jetzt für das starten der Abstimmung und hoffe die Mehrheit der Senatoren, für eine Änderung gewinnen zu können!


    Vale


    Cicero Octavius Anton
    (für die Factio Russata)

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



  • Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass der vorgelegte Gesetzentwurf logische Unstimmigkeiten aufweist. Im zweiten Absatz ist zu lesen, dass eine person nach einem Gens-Wechsel automatisch einer neuen Factio angehört - dies wäre nicht mehr korrekt, wenn es neutrale Gentes gibt!


    Ferner hielte ich es für sehr angebracht, die mögliche Neutralität der Gentes explizit zu benennen.



    Dem vorliegenden Entwurf könnte ich daher wegen einem Mangel an Präzision nicht zustimmen!

  • Ich weiß auch nicht, was für eine Änderung der bestehenden Regel sprechen sollte. So wie jeder Bürger gezwungen ist, entweder eine neue Gens zu gründen, oder einer bestehenden beizutreten, wird er im Prinzip "automatisch" in eine Factio hineingeboren. Welche factio das sein soll, darüber kann ja jeder frei entscheiden. Und dass eine Gens verpflichtet sein muss, sich am Politischen Leben in Rom zu partizipieren, halte ich nur für logisch. Neutralitäten kann und darf es da auch nicht geben. Ich bin daher gegen eine Gesetzesänderung, welche die bestehende Struktur der Familie und der Factiones in Frage stellt. Am Ende verlieren sonst noch wir Senatoren, als die ältesten Vertreter der Bürgerschaften Roms unsere Daseinsberechtigung. Oder will jemand ernsthaft Wahlbeteiligungen von unter 40%?

  • wollen wir denn die politische Interesse erzwingen?


    Nein


    Wir sollten sie viel mehr durch unsere Arbeit herbeiführen!

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



  • Die Wahlbeteiligung wird kaum sinken, dafür werden die Geldsummen die vor den Wahltagen zu "Überzeugungszwecken" im Umlauf sind, erheblich steigen ;)


    Ich muß sagen, daß mir der neue Entwurf zu stark beschnitten sind. Da fallen noch Dinge raus, über die hier nicht diskutiert wurde. Warum?

  • Ich ziehe meinen Antrag zurück, nicht weil ich meine Meinung geändert habe, sondern weil es keine Mehrheit für eine Änderung gibt!


    Ich danke meinen Unterstützern!


    Vale


    Anton

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



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