Via | Mogontiacum - Geneva

  • Primus hörte sich den Bericht an und übersah die allzu lockere Begrüßung,...schließlich waren sie hier und sich.
    Er nickte und sagte,
    Gut,...führ uns hin!
    Er winkte die Turma heran und sie ritten in die Stadt ein, vorbei an staunenden Bürgern, die wohl noch nie so viele Reiter gesehen hatten.
    Die Stadt war klein aber gemütlich,...etliche Bäder säumten die Strasse und bald kamen sie in der Garnison an.
    Primus glitt vom Pferd und ging ruhigen Schrittes auf den Centurio der Garnison zu,
    Salve Centurio, ...Duplicarius Terentius von der II. Legion. Ich begleite den Comes Tiberius Caecilius Metellus,...


    Der Centurio ein dicklicher Mann mit wäßrigen Augen nickte ihm servil zu, dabei knetete er unendwegt seine Hände.


    Centurio Flaminius ...Oh, keine Sorge, wir haben zwei Offziersquartiere hergerichtet,...mit allem bescheidenen Komfort versteht sich....für deine Reiter haben wir einen Platz in der Horrea geräumt,...äh...und du kannst bei meinem Optio schlafen...


    Der Optio, ein vierschrötiger Mann trat vor und sagte,
    Optio Fabius Quintus,...wir werden schon nicht aneinander geraten...


    Primus musterte den Mann und sagte,
    Keine Umstände, ich bleibe bei meinen Männern...wir reisen morgen früh wieder ab...


    Da trat der Comes mit seinem Scriba hinzu und Primus stellte die beiden vor.
    Centurio Flaminius,...dies ist Comes Tiberius Caecilius Metellus und sein Begleiter, Lucius Purgitius Maecenas.


    Flaminius warf sich in die Brust und baute eine schon ziemlich groteske Ehrenbezeichnung.
    Comes, ich heiße dich in unserer bescheidenen Garnison willkommen...darf ich euch eure Quartiere zeigen?



  • Nun war es soweit. Als mir der Tessararius das Schild in die Hand gedrückt hatte, hatte ich ihn nur groß angeschaut. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich tatsächlich für eine Kreuzigung mitverantwortlich sein sollte. Aber die Wirklichkeit zeigte meinen Augen das Gegenteil. Ich blinzelte den Tessararius an, als er mir und einem anderen Legionarius den Befehl gab, ein Loch für den Pfosten zu buddeln. In weiser Voraussicht hatte ein altgedienter Legionarius aus unserem Contubernium eine Hacke mit dabei, die er mir gab. Ich begann das Loch anzufertigen, wobei mir der andere Soldat half. Denn der Boden war hart, so dass wir uns beim Graben ablösten, damit es schneller ging. Kurze Zeit später waren wir fertig.


    „Das Loch ist fertig!“, meldete ich dem Tessararius. Ich blickte auf den Banditen. Er war jung und würde nun dieses junge Leben aushauchen. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in mir breit.

  • | Quintus Sulpicius Superbus

    Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    Nun war es soweit. Als mir der Tessararius das Schild in die Hand gedrückt hatte, hatte ich ihn nur groß angeschaut. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich tatsächlich für eine Kreuzigung mitverantwortlich sein sollte. Aber die Wirklichkeit zeigte meinen Augen das Gegenteil. Ich blinzelte den Tessararius an, als er mir und einem anderen Legionarius den Befehl gab, ein Loch für den Pfosten zu buddeln. In weiser Voraussicht hatte ein altgedienter Legionarius aus unserem Contubernium eine Hacke mit dabei, die er mir gab. Ich begann das Loch anzufertigen, wobei mir der andere Soldat half. Denn der Boden war hart, so dass wir uns beim Graben ablösten, damit es schneller ging. Kurze Zeit später waren wir fertig.


    „Das Loch ist fertig!“, meldete ich dem Tessararius. Ich blickte auf den Banditen. Er war jung und würde nun dieses junge Leben aushauchen. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in mir breit.


    Während die Legionäre das Loch gruben, betrachtete der Gefangene angstvoll das Treiben. Der Tesserarius hingegen betrachtete die verschneiten Felder. Ob der Junge tot sein würde, wenn sie auf dem Rückweg hier vorbeikommen würden? Vermutlich...


    Als das Loch endlich fertig war, deutete der Wachoffizier auf den Gefangenen.


    "Kreuzigt ihn!"


    Der Germane schien zu verstehen, was nun kam, denn er begann zu schreien und versuchte sich loszureißen. Der Legionär, der ihn bewachte, packte ihn jedoch und stieß ihn zu Boden. Mit dem Gesicht im Schnee blieb der Junge liegen und mit vereinten Kräfte drehte man ihn um.


    "Halt' ihn fest!"


    fuhr einer Probus an, während zwei andere begannen, den Querbalken, an dem der Gefangene festgebunden war, hochzuheben und den Längsbalken festzubinden. Zur Sicherheit trieben sie zwei Nägel unter das Gebinde - nicht, dass der Querbalken später herunterrutschte!
    Sulpicius holte ebenfalls einen Nagel und nagelte eigenhändig das Schild, das das Verbrechen "LATRO" verkündete, über den Kopf des Jungen, der weiterhin herzzerreißend schrie und sich wehrte.


    "Aufstellen!"


    brüllte Superbus jedoch keuchend und die Legionäre gehorchten. Mit vereinten Kräften wurde das Kreuz in das Loch gestoßen und fixiert. Inzwischen rannen dem Delinquenten Tränen über die Wangen - er spührte seinen nahen Tod.


    "Brecht ihm die Beine!"


    befahl der Tesserarius. Einer der Soldaten hatte einen Knüppel. Er hielt ihn Probus hin und zuckte mit den Schultern.


    "Mach' du. Ich fühl' mich so schwach."





    TESSERARIUS – LEGIO II GERMANICA

  • Die Vexillatio marschierte über die Landstraße. Links und rechts begann der Schnee inzwischen zu tauen und auf die Steinplatten auf der Straße waren inzwischen nur noch nass, sodass die genagelten Sohlen darauf klapperten. Crispus marschierte voraus, dann folgte seine Einheit, dann die andern beiden. Zuletzt kamen, angeführt von Reatinus und dem germanischen Jungen auf dem Rücken des Maultiers des Centurios die Mulis.


    Die Stimmung von von Crispus besserte sich, je weiter sie sich von Borbetomagus und dem kurz darauf am Wegesrand auftauchenden Gekreuzigten, der bereits tot dahing, entfernten. Er hatte das dringende Bedürfnis nach einem richtigen römischen Bad, nach Sauberkeit, Frieden, Alltagstrott und seiner Freundin Heila. Ob er heute noch Zeit hatte, ihr sein Geschenk vorbeizubringen?

  • Die Vexillatio marschierte unentwegt weiter, hatte es so eilig wieder zum Castellum zu kommen, wie sie zum Einsatzort kam. Auf ihrem Weg begegnete den Soldaten der leblose Körper eines der Gekreuzigten, welcher auf seinem Kreuz hing und vor seinem Ableben noch Blut in hohen Maßen verloren hatte. Den Anblick wollte sich Reatinus sich selbst und dem Jungen nicht länger antun. So versperrten des Optios Pranken dem kleinen eiligst die Sicht auf die toten Körper des Gekreuzigten, während Reatinus selbst weg sah und einen Blick auf den Zug der Vexillatio warf. "Armes Schwein...", dachte Reatinus. Aber es musste einer von jenen Räubern sein, die geraubt und gemordet hatten. Reatinus hatte Schlimmeres erlebt, was er verarbeiten musste. Er konnte es kaum erwarten, wieder zurück ins Lager zu kommen. Er vermisste seine Pritsche und würde sich ein Bad gönnen, wenn die Wunde an der Schulter dies erlauben sollte...

  • Eine ganze Weile marschierte der Trupp, erneut vorbei an Gehöften, verschneiten Wäldern, überholten ein Fuhrwerk, doch sonst blieb alles ruhig.


    Nach ein paar Stunden tauchte endlich die Silhouette von Mogontiacum am Horizont auf. Crispus hielt auf das angeschlossene Castellum zu und bald schon hatten sie das Tor erreicht...

  • Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    Da trat der Comes mit seinem Scriba hinzu und Primus stellte die beiden vor.
    Centurio Flaminius,...dies ist Comes Tiberius Caecilius Metellus und sein Begleiter, Lucius Purgitius Maecenas.


    Flaminius warf sich in die Brust und baute eine schon ziemlich groteske Ehrenbezeichnung.
    Comes, ich heiße dich in unserer bescheidenen Garnison willkommen...darf ich euch eure Quartiere zeigen?


    Tiberius hatte die Szenerie zunächst ruhig verfolgt und war dann hinzugetreten. Als der Soldat ihn begrüßte, tat dies auch der Comes.


    "Salve, Soldat. Ja, zeige uns unsere Quartiere. Und anschließend die Thermen..."


    Damit war sein Programm für heute vorgezeichnet, doch er wandte sich noch an den Duplicarius:


    "Ich denke, wir sollten Morgen zeitig aufbrechen, es wäre mir also Lieb wenn du deine Männer diesbezüglich instruieren würdest. Und sei herzlich eingeladen uns in die Thermen zu begleiten."

  • Primus hörte sich die Instruktionen des Comes an und nickte verstehend.


    Jawohl, Comes,...wird werden bei Sonnenaufgang Aufbruchsbereit sein.


    Was die Einladung anging,


    Es gibt hier noch einiges für mich zu tun,...wenn du erlaubst werde ich später nachkommen.


    Die Organisation der Unterkunft war nur ein Teil seiner Aufgaben, die Pferde mußten versorgt und untersucht werden,...es gan noch Absprachen zu treffen,...das würde sich noch etwas hinziehen,...wobei Primus auch das Gefühl hatte ein Besuch in den Thermen würde sein Befinden ...und das seiner Männer duchaus verbessern,...aber die würden dann eine der anderen Thermen benutzen.

  • Der Praetorianische Reiter hatte Mogontiacum verlassen und war nun auf dem Weg nach Rom. In seiner Begleitung befanden sich Duccius Eburnus, ein weiterer Eques der Ala II, sowie ein duccischer Zivilist, dessen Mitnahme der Praetorinaer nur zugestimmt hatte, da er sich dadurch vielleicht ein gutes Wort seines Vorgesetzten erhoffte.


    So war die kleine Reisegruppe nun auf dem Weg nach Süden, in Richtung Rom, dem Zentrum der Welt, wo die beiden Equites ihrer neuen Bestimmung übergeben werden sollten.

  • Der Ritt war straff und hart, und sie legten sehr viel mehr Meilen am Tag zurück, als es für gewöhnlich üblich gewesen wäre. Die Pferde wurden bis an die Grenzen ihrer Kraft getrieben, aber nicht darüber hinaus, so dass sich die Tiere während der Nachtruhen ausreichend regenerieren konnten, um auch den nächsten Tag schadlos zu überstehen.


    Aber auch an den Reitern gingen die scheinbar endlosen Stunden im Sattel nicht spurlos vorbei, wobei die Equites aber immer noch besser mit den Strapazen klar kamen, als es bei dem jungen Duccius Verus den Anschein hatte...

  • Auch ich beobachtete das Geschehen eher aus dem Hintergrund aber immer noch nah genug beim Comes, um beim kleinsten Wink zu Verfügung zu stehen.
    Noch zu sehr spukten bei mir noch die Worte des Comes beim Antritt der Reise
    im Kopf herum.


    Uns sollten als nächstes die Unterkünfte für die kommende Nacht gezeigt werden und auf die Thermen hatte der Comes ein Auge geworfen. Was bei mir nun doch innerlich ein wenig Freude aufbaute.
    Das wäre wenigstens eine Abwechslung zu dem öden Gereite tagein, tagaus.
    Jedoch wollte ich meine Freude gegenüber dem Comes so gut es ging verbergen, schließlich wollte er die Thermen sehen und noch kein Mensch sprach von mir.


    So lief ich immer einen Schritt hinter dem Comes.

  • Sim-Off:

    Wir überspringen das mit der Therma mal quasi...


    Die freie Zeit hatte Tiberius genutzt, in die Themren zu gehen und sich von den Strapazen der Reise so gut es ging zu erholen. Das war ihm auch recht gut gelungen, denn als er schließlich in seinem Quartier auf sein Bett fiel konnte sehr gut schlafen. Leider wusste er, dass dieser Zustand am nächsten Tag wieder verschwunden sein würde, was seine gute Laune etwas trübte.


    Am nächsten Tag dann machte sich die Reisegruppe früh am Morgen bereit, um den Weg fortzusetzen; es wurde nun Zeit dass sie an ihrem Zielort angelangten.

  • Primus wartete bereits mit seinen Männern auf die beiden Männer der Regia.
    Der Morgen war frisch und Nebel lag auf den angrenzenden Wiesen.
    Primus trat auf die beiden zu und sagte,
    " Guten Morgen, Comes,...Purgius Maecenas...wenn ihr bereit seid,...
    Dann wandte er sich zu seinen Männern um.
    "Lucius, Lupus,...primum agmen!"
    Die genannten Eques ritten los und bildeten das Auge der Gruppe,...die Vorhut. Die beiden Pferde der Zivilisten wurden von zwei Eques gehalten die den beiden notfalls in den Sattel halfen.

  • Tiberius nahm sein Pferd und schwang sich in den Sattel; Dabei verzichtete er bewusst auf die Hilfe der Eques, denn soviel Ehrgefühl hatte er ja doch noch. Er war schließlich in seinen besten Jahren!


    nachdem auch sein Scriba bereit war, gab Tiberius dem Reiteroffizier zu verstehen dass sie für die Weiterreise bereit waren.

  • Primus nickte dem Comes zu und gab die Befehle zum Abmarsch.
    Sie würden das Tempo ein wenig erhöhen. Primus hatte den Comes so verstanden, daß er heute noch ankommen und etwas zu regeln hatte.
    So verließen sie Aquae,...einem ungewissen Schicksal entgegen.

  • Die Secunda kam gut voran,...die Strasse war frei und nur selten mußten sie die Formation ändern um einem Fuhrwerk auszuweichen. Langsam näherte sich die Sonne dem höchsten Punkt und der Morgennebel war entgültig verschwunden. Primus winkte Ocellus zu sich. Dieser ritt nah an ihn heran und sah ihn nur aufmerksam an.
    Primus übersah diese unmilitärische Haltung bei ihm und sagte,
    Ocellus,...schick´mir mal zwei Mann um die Vorhut einzufangen und einen um die Speculatores zurückzuholen! Wir machen in einer halben Stunde Rast!
    Ocellus nickte verstehend und zog sein Pferd in vollem Lauf herum.
    Kurz darauf sprengten drei Equites an der Spitze vorbei um die Kameraden einzufangen. In seinem Augenwinkel sah Primus, daß Ocellus wieder seine Position kurz hinter ihm eingenommen hatte.
    Nach einer Viertelstunde kam die Vorhut zurück und reihte sich in die Formation ein und kurz darauf kamen die drei übrigen Männer hinzu.
    Bald sahen sie eine geeignete Stelle auf einem Hügel und richteten sich dort für eine Rast ein.
    Primus stieg ab und unterhielt sich kruz mit Lucius und Lupus, welche als Speculatores der Truppe vorausritten.
    Sie meldeten keine besonderen Vorkommnisse.
    Primus nickte und meinte,
    " Gut,...wir machen hier zwei Stunden Rast,...ich möchte vor der Dunkelheit in Borbetomagus sein.

  • Nach der Rast begaben sich Lucius und Lupus wieder auf Patrouille als Speculatores. Kurze Zeit später brach der Rest der Turma auf.
    Wie immer hinterließen sie auf ihrem Rastplatz kaum Spuren.
    Eine alte Angewohnheit von Primus, denn niemand sollte nachvollziehen können wann, wo und wieviele Männer hier rasteten. Die Spuren im Gras würden später verschwinden, aber die Feuerstellen waren als solche unkenntlich. Abfälle wurden gesammelt und mitgeführt. So konnte ein gewiefter Fährtensucher feststellen, daß hier eine Gruppe Reiter campiert hat, aber kaum daß es sich um Equites handelte.
    Für manche Missionen nicht unwichtig.

  • Tiberius und die Reiter der Legio fegten so schnell wie möglich über die Straße, immer in richtung Mogontiacum. Der festgenommene Duumvir hing mehr oder weniger bequem im Sattel seines Pferdes und konnte nur hoffen, dass die Reise schenll zu Ende ging. Eines war sicher, er würde sich an diese Strapazen noch lange erinnern dürfen.

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