Den Schwall an Informationen galt es erstmal zu verarbeiten, aber diesmal spielte das Hirn Maximians schon wesentlich besser mit. Fast ohne Verzögerung konnte er den genauen Inhalt Valerias Aussage verstehen und für sich verwerten, sodass er sie schließlich blinzelnd ansah und sich mit der Hand über die kurzen Haare im Nacken fuhr.
"Ja, Hunger. Ich... ich tu das hin und wieder, wenn ich großen Hunger habe. Das kommt selbst zu den verrücktesten Tageszeiten vor, sodass es mich inzwischen nicht mehr wundert." Er lächelte dennoch leicht verwirrt (vielleicht allmählich auch ein wenig peinlich berührt) und schüttelte dann den Kopf. Schlafwandeln tat er nicht. "Und nein, ich bin hellwach."
Etwas versetzt neben ihr stehend, wanderte sein Blick also hin zur leeren Amphore. Dafür brauchte sie also das Wasser bzw. besser gesagt sollte es dort rein. Maximian lupfte kurz die Brauen, nahm sich das gläserne Gefäß und ging zu einem Eimer, der mit frischem Wasser gefüllt war. Sein Blick war inzwischen strenger geworden, denn ihm gefiel ganz und gar nicht, dass Valeria in ihrem Zustand durchs Haus lief. Mit diesem Blick begegnete er ihr auch, während er mittels einer Kelle Wasser in die Amphore umfüllte.
"Alesia ist eine Sklavin. Du hättest sie wecken sollen" sprach er. Jetzt war er also wieder ganz er selbst und voller Sorge um Valeria, die nicht umsonst eine Sklavin zur Überwachung abgestellt bekommen hatte. Während sie immer noch an Fieber litt, machte er sich Gedanken, ob sie durchkommen würde und da stand sie nun zu mitternächtlicher Zeit vor ihm. Er würde mit der Sklavin ein ernstes Wörtchen reden.
Mit der gefüllten Amphore ging Maximian zurück zu Valeria. Er schloss das Gefäß und stellte es neben die kranke Decima auf die Anrichte. Dann stützte er beide Hände darauf und sah Valeria mit schräg gelegtem Kopf und fragender Miene an.
"Geht es dir etwa schon besser?"