Gespräch mit dem Duumvir Valentin Duccius Germanicus

  • Meridius lehnte sich zurück.


    "Mogontiacum ist die Hauptstadt der Provinz. In der Tat. Hier befindet sich das Verwaltungszentrum. Mogontiacum ist auch Truppenstützpunkt und ich habe sechtausend Männer alleine im Castellum unter meinem Kommando. Das schafft einen großen Markt, bedeutet aber auch eine große Nachfrage. Mogontiacum kann daher durchaus etwas selbstbewusster auftreten. Wir haben in dieser Stadt genug römische Bürger, ich muss Dir das sicher nicht sagen. Wozu sollten wir also immer die weite Reise antreten? Zumal ich schlecht die ganze Legion jedesmal an die anderen Orte reisen lassen kann..."


    Einen Moment dachte er nach.


    "Es wird auch den Markt positiv beeinflussen. Wenn hier ersteinmal Bauarbeiten im großen Stil anlaufen, die ich alle ausschreiben werde, wird dies sicher auch Händler und Künstler anziehen. Damit findet Dein Theater zusätzliches Publikum. Das Hippodrom und die Arena sind keine Konkurrenz. Ganz im Gegenteil."

  • In mancherlei Hinsicht hatte er sicher recht, aber er sah das wohl alles ein bisschen zu blauäugig, in seinen Augen, vielleicht sogar größenwahnsinnig? Vielleicht! Er wägte eine Weile ab und zuckte dann die Schultern. "Nun gut, lassen wir den Baugrund untersuchen und sehen weiter. Allerdings bleiben meine Bedenken, auch wenn Du einige Argumente vorgebracht hast, die nicht schlecht sind. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass alle 6000 Soldaten auf einmal erscheinen werden. Denn die Soldaten sind ja nicht nur zum Spaß haben da," schmunzelte er. "Und stell Dir mal vor, es gäbe mitten in einer Vorführung einen Überfall der Germanen, so überraschend wie einige letztes Jahr. Da wäre die Stadt ein gefundenes Fressen." Ausserdem gab es da noch einen Punkt. Einen wichtigen Punkt für die Wirtschaftlichkeit. "Wie oft denkst Du, werden da Veranstaltungen stattfinden?"

  • "Da ich davon ausgehe zu jeder Amtsperiode einen Quaestor zugewiesen zu bekommen und im Grunde jeder Qauestor das Bedürfnis hat, schon einmal für seine Aedilität zu üben, kannst Du davon ausgehen, dass in jeder Amtsperiode mindestens einmal Rennen oder Spiele abgehalten werden. Darum brauchst Du Dir also keine Gedanken machen. Ich bin Pater der Factio Aurata, habe genug Kontakte um immer ein paar Wagen in der Stadt zu haben. Ich bin Patron der Stadt Tarraco und kann sicher zu größeren Spielen auch Gladiatoren von dort hier einladen. Wichtig ist es, dass wir die Stadt atraktiv machen. Sie soll ein Magnet nördlich der Alpen werden. Und sie soll den Menschen so viel möglich bieten um sich hier niederzulassen. Vor allem jedoch genug Betätigungsfelder um sich in der Wirtschaft einzubringen. Das geht aber nur, wenn eine Nachfrage besteht."


    Er rollte die Karte zusammen.


    "Die Legion ist eine gute Ausgangsbasis. Ich gehe nicht davon aus, dass wir permanent Krieg haben werden. Es ist meine diplomatische Aufgabe, in dieser Provinz den Frieden zu bewahren, also werde ich den Frieden bewahren. Wenn die Ala ihre Arbeit macht, und unsere Verbündeten nicht blind auf ihren Augen sind, unsere Informanten nicht schlafen und der Limes lückenlos überwacht wird, reichen die Stadtwachen dieser Stadt, oder Deine Vigiles um während Spielen aufzupassen. Selbst wenn ich eine Kohorte zu Wachdiensten einteile, was 500 Mann wären, wären immer noch mehr als 5000 Soldaten da, die die Spiele besuchen könnten, die auf die Märkte strömen. Diese Gelegenheit muss man nutzen. Und wenn ein Soldat aus der Truppe aussteigt, soll er sich so an Mogontiacum gewöhnt haben, dass er sich gleich hier niederlässt, da er weiß, dass er Arbeit findet, sei es in der Verwaltung, sei es bei den Vigiles, sei es bei den Rennställen, sei es bei den Dienstleistern, indem er einen Barbier eröffnet, oder einen Schneider, eine Taverne, einen Bäcker. Die Legion ist der Schlüssel. Wir müssen ihn nur betätigen."


    Er sah den Duumvir eindringlich an.


    "Und hier wären wir bei Deiner Arbeit. Du bist der Chef dieser Stadt. es ist Dein Job diese Stadt zu verwalten, diese Stadt attraktiv zu machen, die Rahmenbedingungen zu stecken. Das fängt dabei ein, eine Marktordnung zu entwerfen, welche vorgibt, wie sich Betriebe auf den Märkten zu plazieren haben, wer alles einen Stand eröffnen kann und wer nicht, und diese Betriebe werden entstehen, denn auf diese Betriebe VOR ORT werde ich als Legatus bei der Ausrichtung der Feiern und Feste, der Spiele, bei der Versorgung der Legion zurückgreifen. Das geht weiter bei der Sicherung der dieser Märkte, bei dem Zuweisen von Grundstücken, einer einheitlichen Bauaufsicht, bei der Beseitigung von wilden Bauten, dem Errichten von Mietskasernen, dem Errichten von Straßenstationen. Wenn Straßen repariert werden müssen, meine Legion steht zu Verfügung. Nur müssen dann eben konkrete Anweisungen und Anforderungen kommen, KONKRETE und keine Abstrakte. Das geht ebenfalls weiter mit dem Ausbau der Therme, dem Erlass einer Badeverordnung, dem Veranstalten von besonderen Aktionstagen in den Thermen, mit freiem Einlass, oder eben dem Abkassieren am Eingang. Eine Sesterze Eintritt als Aufwandsentschädigung wäre kein Beinbruch, wenn zeitgleich die Therme um ein Gymnasion und eine Bibliothek erweitert werden, was ich beides plane. Und auch dies schafft wieder Arbeitsplätze. Stelle einen Bademeister ein, einen Bibliothekar... Es gibt viele Möglichkeiten. Man könnte darüber nachdenken, das Gewerbe in der Stadt zu fördern, indem man freie Plätze auf den Märkten abietet und den Bau von Betrieben vor Ort fördert. Meine Kasse steht zu Verfügung."


    Sim-Off:

    Konkret: Soviel wie möglich simon-wirtschaften und feste Veträge abschließen, statt sim-off ohne Linie einkaufen.

  • Er ging zunächst nicht auf alles ein, nur eines, wollte er, ehe er auf andere Dinge einging, noch geklärt haben, da es ihn etwas verwunderte. Auch wenn er einige Zeit in Rom gelebt hatte vor Jahren. "Noch eine Bibliothek? Reicht die der Schola nicht?"
    Nach der Antwort hätte er noch einiges mehr dazu zu sagen.


    Sim-Off:

    Bei allem gebührendem Respekt vor Deinem Wunsch und der Idee was zu reißen: Wo nimmst Du die Leute her?

  • "Die Schola hat in der Tat eine Bibliothek. Doch die Schola ist ein Ort des Lernens. Die Therme sind der Ort der Erholung, es gibt eine Menge Literatur, mit der sich der Bürger in seiner Freizeit beschäftigen möchte. Wo geht dies besser als in den Thermen? Soweit ich mich im Imperium auskenne, und das tue ich gut, verfügt jede größere Therme über eine Bibliothek. Die beiden Bibliotheken könnten sich nach Scwherpunkten sogar ergänzen und gegenseitig unterstützen. Schwierige Kost zum konkreten Lernen für die Kurse der Schola am einen Ort, Kunst und Unterhaltung am anderen."


    Sim-Off:

    Die Leute sind da. Sie klagen nur über Unterbeschäftigung, und schlagen sich die Zeit mit der hundersten Ausführung ihres selben Ausrittes in den Wald tot. Oder sie reisen nach Rom ab. Vielleicht sollte man da mal was ändern? Vielleicht will ja einer mal Bibliothekar spielen? Am Anfang muss das ganze subventioniert werden und es wird immer Lücken im Personal geben, doch wenn man nichts anbieten kann, bringt es nichts. Sukzessiv kann man das ganze ausbauen. Man braucht dazu jedoch Impulse und keine Verweise auf den Mangel an Kräften.

  • Sim-Off:

    Und warum greifen die, die sich langweilen nicht mal nach den Jobs, die schon die ganze Zeit darauf warten besetzt zu werden? Wäre wohl mal der erste Schritt gewesen. -.-
    Ich kann da ne Menge anbieten: Vigiles in allen drei Städten, besonders CCAA und Mogo, Verwaltung CCAA, Confluentes, teilweise Mogo, ziviles Leben in allen Städten, aussimmen der Geschäfte und so weiter. Aber das scheint ja zu altbacken für die Leute. Und genau das ist das Enttäuschende! Neue Projekte schön und gut, aber damit wird ein krankes System, wenn es in der Basis schon krank ist und da nicht behandelt wird, auch nicht von gesund! Das ist wie ein Haus auf Treibsand bauen.
    Wenn die Basis mal endlich stimmen würde und die Leute, die sich langweilen die Chance auch mal ergreifen würden und was machen würden und nicht nur fordern, DANN bräuchte man sich endlich mal keine Gedanken darum machen, dass nichts läuft wie es soll, denn DANN würde endlich was laufen. Aber manchmal hab ich das Gefühl genau jene Leute sind sich zu schade dafür mal als Scriba wo anzufangen oder wollen zu schnell zu weit hinaus.


    Zitat

    "Und hier wären wir bei Deiner Arbeit. Du bist der Chef dieser Stadt. es ist Dein Job diese Stadt zu verwalten, diese Stadt attraktiv zu machen, die Rahmenbedingungen zu stecken. Das fängt dabei ein, eine Marktordnung zu entwerfen, welche vorgibt, wie sich Betriebe auf den Märkten zu plazieren haben, wer alles einen Stand eröffnen kann und wer nicht, und diese Betriebe werden entstehen, denn auf diese Betriebe VOR ORT werde ich als Legatus bei der Ausrichtung der Feiern und Feste, der Spiele, bei der Versorgung der Legion zurückgreifen. Das geht weiter bei der Sicherung der dieser Märkte, bei dem Zuweisen von Grundstücken, einer einheitlichen Bauaufsicht, bei der Beseitigung von wilden Bauten, dem Errichten von Mietskasernen, dem Errichten von Straßenstationen. Wenn Straßen repariert werden müssen, meine Legion steht zu Verfügung. Nur müssen dann eben konkrete Anweisungen und Anforderungen kommen, KONKRETE und keine Abstrakte. Das geht ebenfalls weiter mit dem Ausbau der Therme, dem Erlass einer Badeverordnung, dem Veranstalten von besonderen Aktionstagen in den Thermen, mit freiem Einlass, oder eben dem Abkassieren am Eingang. Eine Sesterze Eintritt als Aufwandsentschädigung wäre kein Beinbruch, wenn zeitgleich die Therme um ein Gymnasion und eine Bibliothek erweitert werden, was ich beides plane. Und auch dies schafft wieder Arbeitsplätze. Stelle einen Bademeister ein, einen Bibliothekar... Es gibt viele Möglichkeiten. Man könnte darüber nachdenken, das Gewerbe in der Stadt zu fördern, indem man freie Plätze auf den Märkten abietet und den Bau von Betrieben vor Ort fördert. Meine Kasse steht zu Verfügung."


    "Diese Punkte der Marktaufsicht, die Du da ansprichst, werden weitesgehend schon so betrieben. Dasselbe gilt im Übrigens für die Reparatur- und Neubauarbeiten. Eigentlich solltest Du das wissen, schliesslich ist es die Legio, auf die wir seit Jahren zurückgreifen. Dieses Jahr weniger, weil uns von Deinem Praefectus Castrorum trotz mehrerer definitiver Anfragen nicht so viele Leute wie nötig zur Verfügung gestellt wurden.Wann warst Du das letzte Mal in den Thermen? Sie kosten Geld. Gut, was den Ausbau betrifft spricht nichts dagegen. Auch die Stellen, die Du teilweise aufzählst, sind besetzt. Was die Neuanstellungen auf Grund von Neuausbauten betrifft, wird sich das dann ergeben, sobald das so weit ist.
    Deine Kasse wird im Übrigen bei Bedarf dankend angenommen," fügte er schmunzelnd hinzu, denn wie jede Stadt, musste auch diese haushalten mit dem Geld. "Nun ich denke, zu einigem kann ich Dir wohl demnächst mehr zu sagen, wenn ich die Berichte meiner Magistrate herein bekomme, die ich einmal wöchentlich erhalte. Was den Markt betrifft beschäftigt sich da ja gerade Petronia Marcia ausgiebig mit, wobei ich ihr eine Schonfrist gewähre, da sie sich einarbeiten muss in diesen Bereich und somit etwas mehr Zeit hat für ihren Bericht."


    Sim-Off:

    Du musst bei den Stellen bedenken, nur weil sie nicht gesimmt werden, heisst es nicht, dass es sie nicht gibt. Bedenke hier den sim-off-Part bitte. :)

  • Sim-Off:

    Du hast sicher recht. Spieler sind jedoch überfordert, wenn man sie nur auf einen Posten setzt, ihnen aber kein Handlungsgerüst mitgibt, an welchem sie sich entlang hangeln können. Es reicht nicht, einen Posten in der Verwaltung zu besetzen, wenn dieser Posten nicht irgendwie zu einem interessanten Betätigungsfeld werden kann. Es reicht daher auch nicht, in jeden Ort einen Duumvir zu setzen, wenn es dort eh keine Bevölkerung gibt. Jede einzelne Stadt muss selbst sehen, welches Potential sie hat.


    Das Potential von Mogontiacium ist die Tatsache, dass es Soldatenstützpunkt, Regierungsstützpunkt ist. Also muss man sich überlegen, wie man bei den Menschen, die aus diesen beiden Gründen in die Stadt kommen, eine Nachfrage schafft und deckt, so dass sie gerne hier sind und sich auch weiterhin betätigen, zum Beispiel im zivilen Leben. Kurz: Man spielt Zulieferer für die Truppe. Nicht alles auf einmal, aber schrittweise. So dass die Angebote auch angenommen werden können und mit der Zeit eine Vielfalt entsteht.


    Dazu zählt es, dass man eine Taverne ansiedelt, und wenn möglich auch aussimmt und guckt, ob sich einer findet, der diese Taverne simon und simoff plazieren möchte. Die Soldaten werden diese aufsuchen und wir alle in Mogontiacum werden auch dort reingehen und dort einkaufen, wenn der Kerl das nicht zu teuer macht.


    Das hat einen doppelten Effekt: a) hat er einen garantierten absatzmarkt und ein betätigungsfeld, b) werden die soldaten in der stadt aktiv. Das kann man Ausweiten auf einen Barbier, einen Schneider (der auch die Regia bedient). Die Therme habe ich ja schon erwähnt, man müsste da nur ein Kassenhäuschen an den Eingang pflanzen, und einen Kerl einstellen, der hin und wieder abkassiert und in den Thermen nach dem Rechten sieht. Für Peregrini der perfekte Einstieg. Oder wie wäre es mit einem Puff? Auch Soldaten haben Bedürfnisse.


    So kann man Schritt für Schritt Nachfragen erschaffen. Die Spiele und Feste, oder die Legion haben auch eine Nachfrage nach Wein, Brot, Kleidung, Keramik. Wenn ich als LAPP hingehe und diese garantierte Nachfrage publik mache, und garantiere, bei dem abzunehmen, der seinen Betrieb in Mogontiacum abnimmt, dann würde ich es mir als Betriebsanbieter überlegen, ob ich nicht diese garantierte Abnahme irgendwelchen Dumping-angeboten im ungesimmten Sim-off Bereich vorziehe. Und so weiter und so fort.


    Und schon hat man eine kleine Gemeinde von einer handvoll Leute, wie Nutte, Tavernenbesitzer, Schneider, Weinverkäufer, Bäcker, Töpfer, Priester, die alle einen Duumvir brauchen, in die Thermen gehen, das Theater besuchen, usw. Auf diesem lässt sich aufbauen. Usw.


    Das selbe betrifft Städte wie Colonia (die sich auf die Bedrüfnisse der Flotte konzentrieren sollten, womit automatisch die Flotte attraktiver wird, und damit wieder mehr Leute nach Colonia kommen), Confluentes (welches die Ala hat) usw.


    Wichtig ist nur, dass man erkennt, was man hat, wo man zuerst ansetzen muss. Das Bepflastern von Ämtern zur Selbstbeschäftigung ist dabei nicht die Lösung. Die Ämter schaffen sich von alleine, wenn das andere mal anläuft. Wenn das was ich in Mogontiacum plane, auch in Colonia und Confluentes im Rahmen ihrer Möglichkeiten umgesetzt wird (und man darf dabei eben nicht dem Irrglauben unterliegen, Confluentes größer als Mogontiacum werden zu lassen), dann kommt ein prozess in Gang, in dem dann eben auch die Comes wieder mehr Arbeit bekommen, automatisch, und wo diese regulativ und koordinierend eingreifen können.


    Das alles geht jedoch nur mit Impulsen los, und ich zumindest bin gewillt diese zu geben. :)


    Meridius nickte.


    "Gut. Dann werde ich diese Berichte abwarten."


    Er hielt inne und machte sich einige Notizen.


    "Also machen wir mal Nägel mit Köpfen. Ich werde Landvermesser der Legion aussenden um eine geeignete Stelle für den Bau der Rennbahn zu finden. Diese Arbeit wird von meinem Magister Officiorum koordiniert. Er soll dann die Arbeiten mit der Legion, also das Abernten, einebnen, Gerüstaufbauen mit der Legion, welche die Mannschaften stellt, Dir, der Stadt, welche die nötigen Gespräche mit der Bevölkerung führt und entsprechende Aushänge für lokale Werbung, dem Andeichseln von Weinständen, Wettbuden etc. ankurbelt, koordinieren.


    Das nächste wäre, ein Opfer für Mars. Ich war erst vor kurzem im Tempel und habe mit dem dortigen Priester gesprochen. Er hat angekündigt, sich um alles zu kümmern. Sobald er alle Unterlangen und alles was er benötigt hat, wir er die Regia, die Stadt und die Legion verständigen und wir werden alle zu dem Termin geschlossen eintreffen um dem Opfer beizuwohnen.


    Das nächste wäre die Aufbauarbeit der Taverne. Ich finanziere den Betrieb, wie ich schon vor Ort zugesagt habe. Ich überlasse es der Stadt einen geeigneten Pächter zu finden.


    Des weiteren werde ich Ausschreibungen für die Renovierung der Provinzkurie, dem Bau der Rennbahn, aushängen lassen. Der Architekt der sich diesbezüglich meldet bekommt den Auftrag und eine Menge Geld. Er wird sicher mehrere Monate hier in der Stadt sein, wäre gut, wenn man ihn dann bei seiner Arbeit unterstützen könnte. Auch muss man mit ihm korrdinieren, wo die entsprechenden Baumaßnahmen durchzuführen sind."

  • Sim-Off:

    Ich kann jetzt mal nur für Mogontiacum sprechen, aber wer in der Verwaltung von Mogontiacum arbeitet, bekommt in der Regel ein Handlungsgerüst, nämlich Aufgaben und zur Not, wenn sich kein Mensch findet da auch mal mit zu posten auch einen NPC zur Seite gestellt. Schon mit zwei Leuten, einem Scriba und einem Magistraten, kann man viel reißen, man muss nur wissen, wie man das Potential nutzt und auch mal den Mut haben nur unter sich zu posten oder den Leuten eine PN zu schicken und fragen, ob sie nicht Lust hätten da mit zu machen. (Die Erfahrung sagt mir, das einer von fünf dann tatsächlich mit macht, denn viele lesen immer nur in ihrem Bereich und wenn sie dann auf etwas Anderes gestoßen werden, können sie sich nicht selten damit anfreunden). Vor Allem aber muss man Wollen! Und da, so mein Eindruck, hapert es bei vielen, weil sie ales lieber serviert haben wollen statt mal selber an den Kühlschrank zu gehen und sich was zu Essen raus zu holen.


    Alles was Du aufgezählt hast, hat seine Richtigkeit. Doch vieles davon wurde oder wird schon seit ewigen Zeiten versucht und auch versucht so umzusetzen, dass die Leute da mit machen. Das Problem ist, man kann nict mehr machen als es anbieten, publik machen und mit den wenigen, die da mitspielen auch spielen. Oder eben auch mit sich selbst, aber das ist letztlich dann sowas von demotivierend, dass man es verstehen kann, wenn wieder alles im Sande verläuft.


    Deine Bemühungen sind gut und lobenswert, ja vielleicht fruchten sie sogar irgendwann mal, aber erlaube mir meine Skepsis, sind sie in zwei Jahren IR und davon weit über ein Jahr Leben nach Germanien bekommen, gewachsen und sprechen aus Erfahrungen. Sicher wir können peu a peu da weiter ausbauen, aber wenn die Leute da nicht drauf anspringen, dann haben wir wieder einmal die A.karte gezogen. Attraktivität hin und her, der stimme ich Dir zu, aber die Leute, die hier leben, arbeiten, dienen, müssen dann auch anfangen über ihren eigenen Tellerrand mal hinweg zu gucken. Und da, und dafür kann man mich auch gerne steinigen, sehe ich einfach schwarz, weil es zu wenige sind, die mal in Sachen einsteigen, wenn die angeboten werden. Ich kann da Massen an Beispiele für aufzählen, kurz genannt seien nur die Bemühungen in Thermen, Theater, Markt und als großes Beispiel die Spiele vor ein paar Monaten mit Markt und Co. aber da haben, wenn überhaupt, gerade mal 10% derer mitgemacht, die in Germanien mit machen konnten (vom Rest des geladenen Imperiums will und werde ich gar nicht reden).


    Ruhig hörte er den weiteren Ausführungen zu und nickte nachdenklich. "Gut, ich werde gleich Leute losschicken, die mit den entsprechenden Bauern reden. Diese werden dann nach Aberntung eine Entschädigung und Platz bekommen. Eine Namensliste lasse ich Dir heute Nachmittag zukommen, damit Dein Magister weiss, wo er sich hinwenden muss. Was die Buden und Stände betrifft, können wir sowohl auf das hiesige Kontingent als auch auf die aus der Umgebung und vielleicht sogar bei einigen Gauklern und Co. auf jene zurückgreifen, die bei den letzten Spielen bereits aktiv waren. Da die Curie das organisiert hatte, sollte dies kein Problem sein."
    Das mit dem Opfer, da hatte er ja so seine Probleme mit, hielt er doch nichts von den römischen Göttern, aber dennoch nickte er. Er gewöhnte sich langsam daran wenigstens Präsenz zu zeigen. Als dann die Sprache auf die Taverne kam, meinte er nachdenklich. "Da hätte ich eventuell schon jemanden im Auge. Der Besitzer der Taberna Mogontiaci wollte seine Taverne ausweiten und einen neuen, attraktiveren Standort finden. Vielleicht kann man ihn dazu animieren." Zum Architekten nickte er nur. "Wenn er sagt was er braucht, werden wir sehen, was wir bieten und machen können, da sehe ich kein Problem drin. Wenn er nur ein paar Monate hier zu bleiben gedenkt, wird die Stadt ihm auch eine Unterkunft zur Verfügung stellen."

  • Sim-Off:

    Ich kann Deine Skepsis verstehen. Und ich sehe auch, dass sich die Verwaltungen in ganz Germanien überall abmühen. Ich als LAPP wurde jedoch eingesetzt, um mich zu bemühen, und nicht um mein Amt abzusitzen. Wenn ich also anecke, manchmal zu dynamisch erscheine, manchmal zu sehr provoziere, herausfordere oder den einen und anderen vor den Kopf trete, dann liegt es simon eben daran, dass Rom hier Ergebnisse erwartet. Wenn Rom die Verwaltung des Status-quo gewollt hätte, hätte es keinen dynamischen Legaten dort hin geschickt (als solchen definiere ich Meridius mal), sondern einen dickbäuchigen älteren Genußmenschen. Ich werde also nicht meine Amtszeit hier absitzen, sondern im Rahmen der Möglichkeiten offensiv vorgehen. Die Sprache dabei mag martialisch sein, ist sie auch, und ebenso das Verhalten. Was will man von einem Soldaten erwarten? ;)


    Ich jedenfalls gehen in die kontrollierte Offensive. Eine stabile Ausgangsbasis schaffen, die Verhältnisse ordnen und sortieren, die Ressourcen sichern, Ziel setzen, schrittweise vorgehen und "keine Gefangenen machen" ;) Wenn die Verwaltung mitmacht wäre das cool. :dafuer:


    "Sehr gut. Dann brauche ich mir um die Rahmenbedingungen bezüglich der kommenden Spiele keine Gedanken machen."


    Meridius notierte auch dies.


    "Ich werde Pompeius sagen, dass er zu Dir Kontakt aufnehmen soll."


    Er dachte einen Moment nach.


    "Die Wirtschaft indess könntest Du gut zur Chefsache machen."


    Sim-Off:

    Fangen wir mal konkret bei der Taverne an. Hast Du wirklich eine richtige ID in Aussicht? Also jemand, der die Taverne simon und in der WISIM bedienen wird? Das wäre ein genialer Anfang. Also Gespräche diesbezüglich, Aushänge, eine Konzession, alles was dazugehört... Bist ja groß genug und schaffst das mit Sicherheit. :D

  • Sim-Off:

    So weit es in Macht und Kraft steht... Und das anecken, das hatten wir ja schon öfter ;)
    Vielleicht sollten wir da mal beginnen mehr sim-off auch zu besprechen, damit es in der sim nicht zu Reibungspunkten kommt, die dann ins Off vielleicht überschlagen, weil sie so rüberkommen (ich denke, Du weisst, was ich meine :))


    "Er weiss ja, wo er mich findet," schmunzelte er kurz und nickte dann. "Ich werde sehen, was sich alles machen lässt." Dann wartete er, was als Nächstes kam.


    Sim-Off:

    Der da! ;)

  • Sim-Off:

    Haben wir noch was, was nicht ausgesprochen wurde? Mir fällt gerade konkret nix ein. Man kann ja auch schlecht alles auf einmal machen. :D Jedenfalls haben wir schon mal eine Menge Ideen, die man im Laufe der Zeit Schritt für Schritt umsetzen kann.


    Meridius lehnte sich dann zurück.


    "Von offizieller Seite hätte ich nichts mehr. Du?"


    Er nickte einem Sklaven zu, welcher Wein auftrug.

  • Sim-Off:

    Der Punkt war allgemein gedacht, in Erinnerung an Vergangenes und Mahnung an Zukünftiges ;)


    "Offiziell, jein," meinte er einen Moment nachdenklich. "Es ginge da zwar um eine offizielle Sache aber einem dazu persönlichen Wunsch, wenn Du gestattest offen z sprechen."

  • "Nur zu. Ich bin ganz Ohr."


    Meridius nickte dem Duumvir aufmunternd zu.
    Dann ließ er sich und dem Gast Wein einschenken.
    Der Sklave entfernte sich wieder.

  • Er brauchte einen Moment um sich zu sammeln, dann fuhr er in ruhigem, beinahe neutralem Ton fort. "Du hast garantiert vom Centurio Scipio einen Bericht zu den Vorfällen meine Person und die meiner Familie betreffend erhalten." Er wartete nur kurz ein Zeichen der Bestätigung ab, ehe er fortfuhr. "In diese ganze Sache ist eine junge Frau involviert, ihr Name ist Hedda. Sie ist germanischer Herkunft, jung, naiv, beeinflußbar und zu früh in die falschen Hände geraten. Da sie kein römisches Bürgerrecht hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Naivität ihr in diesem Fall das Genick im wahrsten Sinne des Wortes brechen wird, recht hoch." Er sah Meridius lange und ernst offen in die Augen. "Da ich jedoch der Meinung bin, dass aus ihr noch eine Menge werden kann und sie nur wieder in die richtigen Bahnen geleitet werden muss, möchte ich, da Du der entscheidende Richter in dieser Angelegenheit sein wirst, für ihr Leben bitten und wenn nötig auch um mehr." Sie hatte versucht ihn zu töten, sie hatte versucht Ancius und Venusia zu töten, aber er konnte sie nicht hassen, nicht verdammen. Es ging nicht. Sie tat ihm einfach nur leid und er wollte ihr helfen!

  • Meridius war überrascht mit dieser Sache konfrontiert zu werden. Der Centurio Statorum hatte ihn in der Tat vor mehreren Wochen informiert und seine Instruktionen erhalten, seitdem jedoch hatte sich die Sache irgendwie verlaufen.


    "Deine Bitte ist ungewöhnlich. Und ich weiß nicht, ob ich Dir dazu eine Zusage geben kann. Ich möchte erst lückenlos über den Fall aufgeklärt werden und dann die entsprechende Entscheidung fällen. Diese wird jedoch in jedem Fall der Sache angemessen sein. Und es wäre das falsche Signal, wenn man die Attentäter an römischen Beamten einfach so begnadigt. Das Signal wäre verheerend und würde Nachahmer einladen. Auch Soldaten die in den Kampf ziehen sind jung und naiv. Und nicht alle von ihnen kehren zurück."

  • Er lächelte matt. "Und doch sollte man davon ausgehen, dass die Soldaten dem Befehl eines Offiziers gehorchen, der sie in die richtige Richtung lenkt. Wenn die Soldaten etwas auf Befehl tun, für den der Offizier verantwortlich ist, wird in erster Linie der Offizier zur Rechenschaft gezogen werden, nicht die ihm in befehlsgewalt stehenden Männer, oder sehe ich das falsch?" Er sah ihn weiterhin ernst an. "Sieh es, wenn Du dieses Bild bevorzugst, als einen Soldat an, dem etwas antrainiert und eingeimpft wurde, von einem fehlgeleiteten Offizier und der Befehle befolgte, die dieser Offizier zu verantworten hat, nicht der Soldat, weil er es nicht besser wusste und seine bis dahin existierende Erziehung ihm Widerspruch verbat."

  • Meridius schmunzelte.


    "Ich bin lange genug bei der Legion, Duccius, um zu wissen, wie die Mechanismen dort laufen. Unterlegene Soldaten werden entweder getötet, oder versklavt. Unterlegene Völker werden getötet oder versklavt. Die Römer sind nicht die ersten, die dieses Spiel erfunden haben und nicht die einzigen die es spielen. Außer den Christen, von denen man hier und dort hört, würde keiner reden, wie Du gerade redest. Selbst die großen Philosophen Griechenlands sind sich darin einige, die Gerechtigkeit walten zu lassen, nicht die Gnade."


    Er nahm einen Schluck aus seinem Becher.


    "Ich werde mir den Fall gründlich ansehen. Und ich werde die Schuldigen verurteilen. Wie das Strafmaß aussieht, entscheidet der Einzelfall."

  • Meridius lächelte.


    "Du bist römischer Bürger, Duccius. Es mag sein, dass Deine Väter Germanen waren, doch Du bist römischer Bürger, wie auch ich römischer Bürger bin. Wenn ich den Angriff auf einen Verwaltungsbeamten des Kaisers nicht bestrafe, bestrafe ich den Angriff auf den Kaiser nicht. Dieser Freispruch obliegt jedoch nicht mir, sondern ihm allein. Ich bin hier um als Stellvertreter Recht zu üben, nicht Gnade."


    Er stellte den Becher ab. Das Gespräch misshagte ihm, hatte er doch keine große Lust, über eine germanische Attentäterin und ihre mögliche Verurteilung zu sprechen.


    "Welches war das andere Anliegen?"

  • "Und doch bin ich als Germane geboren worden und als Germane fast getötet worden und nur durch die Gnade der Gegner mit dem Leben und einem Teil der Familie davongekommen," lächelte er leicht. "Und durch die Gnade des Schicksals, eines dankbaren hohen Beamten und dem Kaiser in den Genuss des Bürgerrechtes gekommen. Ich verstehe Deine Bedenken, würde aber noch etwas dazu sagen wollen: Vielleicht kann man einen Tod in eine andere Strafe umwandeln, die letztlich vielleicht schlimmer ist und doch Möglichkeiten birgt, wenn es denn schon unbedingt auf eine entsprechende Strafe hinauslaufen würde."
    Einen Moment dachte er nach, schüttelte dann aber den Kopf. "Momentan hatte ich eigentlich erst einmal nur dieses."

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