Der Bote hatte den Vorteil das Pferd regelmässig an entsprechenden Stellen wechseln zu können, weshalb er gut voran kam und schon bald in Raetia einzog. Nicht mehr lange würde es wohl dauern, bis er in dem Lager ankommen würde, so er den Weg auch richtig drauf hatte.
Bote auf dem Weg zum Lager von Brigantium
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Er kam gut voran und konnte auch gutes Wetter mitnehmen. Die Wege trockneten langsam ab, weshalb es nicht so schwer wie befürchtet war durch die Gegend zu reiten.
Wenn er so weiter kam, dann würde es nicht mehr lange dauern, bis er die Hälfte der Strecke hier in Raetia geschafft hatte. -
Kaum vier Tage später kam an der selben Stelle eine größere Reitergruppe durch. An der Spitze befand sich der Legatus Augusti Pro Praetore, welcher auch der Legatus Legionis der Legio II war, sowie zwei Decuriones mit ihren Turmae, sowie zwei Centuriones, deren Männer ebenfalls aufgesessen folgten und den Tross aus Maultieren bewachten. Die Reitergruppe schien es eilig zu haben. Und so hielt man sich an keinem Flecken wirklich lange auf.
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Was bleibt einem alten Mann noch lange zu erzählen? Der Legatus kam zügig voran, auf der Strecke ereigneten sich keine Besonderheiten und man könnte fast meinen, dass sie wie im Fluge, oder im Schlaf, von einem Tag auf den anderen statt gefunden hatte.
Eines freilich blieb dem Legaten und seinen Männern nicht verborgen.
Auch wenn der letzte Krieg nun schon bald ein Jahr zurück lag, konnten auch die vollen Felder in den Siedlungskammern nicht darüber hinweg täuschen, dass es in vielen Dörfern noch immer nicht gut um die Bevölkerung stand. So mancher Flecken, welcher früher eine Siedlung gewesen war, lag heute brach und verlassen. Die Ruinen der Häuser wurden von Wind und Wetter, dem Bewuchs der Pflanzen und des Waldes wieder abgebaut, nicht wenige Lichtungen wurden kleiner.
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Wald, nichts als Wald. Wohin Meridius auch sah, Germanien bestand weitgehend nur aus Wald, welcher hier und da durch Siedlungskammern aufgebrochen worden war. Ohne die römischen Straßen wäre an ein schnelles Fortkommen in dieser Gegend kaum möglich gewesen. Und Germanien war um so vieles anders, als die anderen Provinzen Roms. Schon alleine des Waldes wegen.
"Decurio!" rief er zu dem Mann, welcher neben ihm ritt.
"Nimmt der Wald heute noch ein Ende? Wenn es keine Straße geben würde, könnte man sich glatt verlaufen."
Er lachte und die anderen Männer fielen mit ein. Und in der Tat: Ohne die Straßen hatten sich schon Legionen in den Wäldern Germaniens verlaufen und waren nie wieder zurück gekehrt. Meridius dachte an die Legionen des Varus.
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