Pharsalus - Pompeius vs. Caesar

  • An dieser Stelle möchte ich eine kleine militär-historische Diskussion darüber lostreten, inwieweit die Niederlage des Pompeius bei Pharsalus das Ergebnis eigenen strategischen Unvermögens bzw. einfach nur Ergebnis ungünstiger Bedingungen war. Kurz gesagt: Wen haltet ihr für den fähigeren Feldherren von beiden? In dem Buch "Warfare in the Classical World" (John Warry) wird die Niederlage des Pompeius maßgeblich auf die höhere Erfahrung/Moral von Caesars Legionären zurückgeführt, welche ihnen trotz Unterzahl zum Sieg verhalf. Durch den Einsatz seiner Infanteriereserve (8 Kohorten) auf dem rechten Flügel konnte er das dortige Reitergefecht für sich entscheiden. Inwieweit hätte Pompeius das Ruder eurer Meinung nach zu diesem Zeitpunkt noch herumreißen können, wenn er nicht geflohen wäre?


    Schlachtverlauf:


    http://history.boisestate.edu/…anrev/pharsalusbattle.jpg



    Videoclips Teil I und II):


    http://www.youtube.com/watch?v=Euk0maujEg0


    http://www.youtube.com/watch?v=FcagjzguHt0


    Eine letzte Frage:
    Weiß jemand genaueres über die Rolle des Labienus und die Gründe, die ihn zu seinem Seitenwechsel bewogen? der artikel in der Wikipedia ist an dieser Stelle etwas dürftig...


    http://de.wikipedia.org/wiki/Titus_Labienus

  • Ich glaub irgendwo mal gelesen zu haben, dass Labienus hatte die Schlacht geplant hat, Pompeius war fertig mit den Nerven, da er sich mit dem Senatadel rumschlagen musste, der alles besser wissen wollte, da hatte es Caesar besser, er musste sich nicht für jedes kleinste Detail rechtfertigen ...

    itrit-curatorreipublicae.png matinia2.jpg

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Schau mal hier, ....


    http://www.burgmannschaft.info…t=995&highlight=pharsalus



    Labienus:


    http://www.burgmannschaft.info…ost.php?p=325&postcount=4


    Ein Vergleich Caesar / Pompeius ...naja ich bin Caesarianer...


    Pompeius war ein grossartiger Organisator. Das zeigt z.B. seine Neuordnung des Ostens.Das konnte Caesar aber auch hervorragend.
    Als Feldherrn halte ich ihn eher nur für ...gut.
    Man kann ihn einfach nicht mit den Scipii, Caesar oder Marius in einer Reihe nennen.
    Sein Glanzstück war der Krieg gegen die Piraten. Der Spanienfeldzug war doch eher zäh... mit vielen militärischen Niederlagen.
    Im Bürgerkrieg zauderte er... den Sieg über Caesar verschenkte er bei Dyrrhachium. Pharsalus war dann nur ein Aufmrsch sich abschlachten zu lassen.....

  • Danke für die detaillierte Schlachtbeschreibung? Mit welchen Quellen hast Du gearbeitet? Sueton?


    Zitat

    Original von Caesarion
    Persönlich glaube ich, Pompeius hatte auch grossen Respekt, vielleicht sogar Angst, vor Caesar. Er war eine Person, ohne grosses Selbstbewusstsein, was seine Leistungen und sein Ansehen bei anderen anging, hatte seit Jahren keinen Krieg mehr geführt und dann die Berichte Caesars aus Gallien gelesen, die seine eigenen Leistungen deutlich in den Schatten stellten.


    Dass es Pompeius an Selbstbewusstsein gemangelt haben soll, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Schließlich hat er sich ein Leben lang mit Alexander dem Großen verglichen...

  • Ich halte Caesar hier für den fähigeren Feldherren. Es mag sein, dass Pompeius ein sehr begabter Verwalter und Staatsmann war und dass er gegen barbarische Völker, deren militärische Unterlegenheit oft schon allein dadurch entstand, dass sie weniger geordnet kämpften, Siege erringen konnte. Allerdings hatte er gegen Caesar, der nach fast einem Jahrzehnt im andauernden Krieg mit mehreren Schlachten pro Jahr nicht nur mehr Erfahrung hatte sondern auch viele Strategien erdacht hatte, keine wirklich gute Chance. Dazu kam hier, dass Pompeius mit seiner Strategie sehr unflexibel gegenüber unvorhergesehenen Veränderungen der Lage war. Er setzte quasi alles auf eine Karte, nämlich die der Kavallerie. Ich möchte Pompeius allerdings nicht als Trottel hinstellen und schließe mich meinen Vorrednern an, dass der Mann damals wirklich den Kopf viel zu voll hatte...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Cotta
    Danke für die detaillierte Schlachtbeschreibung? Mit welchen Quellen hast Du gearbeitet? Sueton?


    Nein, das ist eine Mischung aus ganz viel Caesars "Bürgerkrieg" und einer Schlachtbeschreibung von einer englischen Seite, welche ich übersetzt habe.


    Zitat

    Original von Marcus Petronius Cotta
    Dass es Pompeius an Selbstbewusstsein gemangelt haben soll, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Schließlich hat er sich ein Leben lang mit Alexander dem Großen verglichen...


    Der Vergleich mit Alexander kam in seiner Jugend auf... bzw. in seinen ersten Jahren als Feldherr unter Sulla. Er war jung und erfolgreich... mal unabhängig von der Qualität seiner Gegner...


    Trotzdem zieht es sich wie ein roter Faden durch seine Laufbahn, dass er nur mit deutlicher militärischer Überlegenheit angriff. Wohl ein Ergebnis der Kämpfe gegen Sertorius in Spanien ;).
    Beispiele aus dem Bürgerkrieg gibt es ja auch... die Flucht aus Italien, obwohl er genug Truppen gehabt hätte (okok ...die hatten mal unter Caesar gediehnt und waren nicht verlässlich)...
    aber dann Dyrrhachium und die Kämpfe in Griechenland, wo er Caesar so deutlich überlegen war an Material und Männern und sich von ihm hat belagern lassen!!! ...
    Das er tagelang wartete, bis er bei Pharsalus die Schlacht annahm....


    Er hatte 49/48 v.u.Z. schon seit Jahren keine Truppen mehr geführt. Stattdessen bekam er die Kriegsberichte Caesars aus Gallien zu lesen und sah die Ergebnisse ... Hätte Pompeius mit 4 Legionen einen Angriff auf Gallien gewagt? Es mit 10/12 Legionen geschafft, diesen zu vollenden?


    Ein zusätzlicher Punkt war dei Abstammung... Pompeius ein Fast-Gallier... und Caesar von edelstem römischen Patrizierblut. Etwas, das er sich wohl zeitlebens gewünscht hat.....

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