[Taberna] Zum gerupften Huhn

  • Für einen Moment legte sich ein Schatten über Valentinas Blick.
    Er half ihr größtenteils nur, weil sie irgendwie verwandt waren? Valentina spürte wieder dieses erdrückende Gefühl in ihrer Brust.
    So als würde sie keine Luft bekommen. Zum Glück kam in diesem Moment der Kellner mit dem Wein und Valentina nahm den Becher dankend entgegen.
    Sie trank ebenfalls davon. Sie musste das so stehen lassen. Zu viel Einspruch war nicht in Ordnung. Vielleicht war es auch besser so.
    Deswegen tat sie ihr bestes und schob diesen Hinweis so weit es ging von sich weg als er weiter sprach und sie nach ihren Vorlieben fragte.
    „Ich liebe es Rosen zu züchten. In meiner Zeit in Mogontiacum war ich kurz davor eine neue Rosenart zu erschaffen.“
    Für einen kleinen Augenblick strahlte Valentina förmlich auf. Doch dann erinnerte sie sich wieder daran, dass sie sich zurück nehmen musste.
    „Wie vermutliche jede jung Frau gefällt mir Schmuck sehr gut. Diese Haarspange hier ist von meiner Mutter. Und diese Brosche von meiner besten Freundin.“
    Die junge Quintilia deutete auf die jeweiligen Schmuckstücke.
    „Doch ich bin da sehr bescheiden. Kleider liebe ich in hellen Farben und mein Haar trage ich am liebsten offen.“ Das waren nun so die grundlegendsten Dinge
    „Ansonsten mag ich es nicht wie man mit den Sklaven umgeht. Ich sehe das als erniedrigend für diese Menschen. Man hat ihnen meist alles genommen. Das ist nicht richtig.“
    Valentina wusste sehr wohl, dass sie sich da weit aus dem Fenster lehnte. Aber wenn Aculeo sie so fragte, dann nannte sie ihm auch alle Fakten.
    Hoffentlich hatte sie sich jetzt nicht ins Aus geschossen. Sie sah ihn offen an.

  • Aculeo musterte Valentina. Natürlich...Kleider und Schmuck. Was sonst würde Frau interessieren. Und...vllt kam Aculeo dazu Valentina....


    Rosen? Ich verstehe nicht von Blumen. Pflanzen sind wirklich unglücklich bei mir. Wenn du möchtest kannst du mir gerne mehr darüber erzählen. Vllt beginne ich auch damit...Blumen zu züchten. Damit schmunzelte er. Es wäre eine nette Beschäftigung...aber noch nicht jetzt...jetzt hatte er zu viel zu tun und noch viel mehr vor.
    Dann sollten wir vllt zusammen den Markt besuchen und sich darüm kümmern dir ein paar neue Kleider zu besorgen. So bleibt dir erstmal das was du als Lohn von mir bekommst.
    Kaum waren die Worte seinem Mund entkommen biß er sich leicht auf die Zunge. Valentina musste nun denken sie sähe nicht hübsch aus...was natürlich nicht der Fall war..

  • Wieder dieses kurze Lächeln auf den Zügen der jungen Frau, als ihr Gegenüber Interesse an Rosen zeigte. Leider erreichte es ihr Augen nicht und es erstarb auch so plötzlich wie es gekommen war. Doch es war da gewesen. Unter all dem was Valentina sich aufgebürdet hatte, war sie noch am Leben.
    Dann allerdings ging ihr Blick an sich herunter als Aculeo meinte sie würden neue Kleidung kaufen. Sie wusste es! Innerlich seufzte Valentina. Sie war nicht gut genug angezogen. Dabei hatte sie sich solche Mühe gegeben. Aber das Geld war nie im Überfluss da gewesen.
    Ihre Freude war etwas getrübt, was sie sich aber nicht anmerken zu lassen versuchte.
    "Natürlich können wir zusammen auf den Markt gehen. Dann sehe ich auch was du in Zukunft von mir erwartest und kann mich dementsprechend kleiden."

  • Erwarten? Also bitte, Valentina....Aculeo benutzte unbewusst diese Anrede und dachte auch nicht weiter darüber nach. Ausserdem wenn er darüber nachgedacht hätte bliebe es dabei.


    Valentina...ich will und kann dir doch nicht vorschreiben wie du dich zu kleiden hast. Mein Gedanke dabei war wirklich nur jener dass du dir ein paar Sesterzen ersparst. Wenn du nun sagst es sei nicht nötig dann ist es für mich in Ordnung. Und das Kleid...er blickte sie an...steht dir. Es ist nicht aufdringlich doch lässt es einem hinsehen.


    EIn paar Schlucke vom Wein und den Becher abgesetzt....


    Wo wirst du in Rom wohnen? Soll ich vllt an der Casa Quintilia vorbeischauen und nachfragen bzw bescheid geben dass du in Italia weilst und nach Rom kommst? Damit etwas für dich vorbereitet ist? Oder soll ich mich umsehen um ein Quartier? Oder...in der Casa Germanica? dabei grinste er nun schelmisch und zwinkerte. Wie sie wohl darauf regieren würde? :D

  • Verstehend nickte Valentina. Er hatte es also gut gemeint. Sie sah noch an ihrem Kleid hinab, als Aculeo sie fragte ob sie in Rom in ihrer Casa wohnen würde.
    Valentina biss sich auf die Unterlippe. Es war nicht leicht gewesen als sie damals von Mogontiacum weg ging. Und es war vor allem nicht im Guten gewesen. Seit dem hatte weder sie sich bei ihrem Bruder gemeldet noch er sich bei ihr.
    "Nein!" Entfuhr es ihr dann fast etwas zu heftig, als er vorschlug er könnte an der Casa Quintilia vorbei schauen. Sie sah ihn entschuldigend an.
    "Nein, mach das bitte nicht." Fügte sie dann versöhnlicher hinzu. Das gäbe nur wieder böses Blut, dessen war sie sich sicher. Sie musste diesen Gang selbst antreten. Aber wollte sie das schon sofort nach ihrer Rückkehr?
    Der Vorschlag in der Casa Germanica eine Bleibe zu erhalten ließ Valentina den Kopf heben. "Meinst du das wäre möglich?"

  • Öhm...ich denke schon. Wenn nicht finden wir etwas anderes. Kann ja nicht so schwer sein eine Bleibe zu finden. antwortete Aculeo salopp sich dessen wirklich nicht bewusst ob es klappen würde.
    Dann....Aculeo blickte Valentina mit fragenden Blick an...


    Ich möchte mich nun nicht in Familienangelegenheiten einmischen aber....warum hast du nun so abwehrend reagiert bezüglich eines Besuchs der Casa Quintilia? Wenn Valerian dein Bruder ist so kann ich mir nicht vorstellen dass er, nach deiner Emotion nach, so reagieren wird.

  • Sie hatten zwei Maultiere mitgenommen, die aber nur wenig zu tragen hatten. Pacatus hatte das meiste seiner Habe in Roma zurückgelassen und so kam nur das mit, was für die Reise absolut notwendig war. Struthas hatte ohnehin keinen Besitz, wenigstens nicht offiziell. Er hatte trotzdem zwei kleine Säcke halb gefüllt, die jetzt schlaff an beiden Seiten des Maultierrückens herunterhingen.


    Bis Pisae hatten sie vorwiegend Vicinalstraßen benutzt und auf Landgütern um ein Dach über dem Kopf gebeten. Die Landbesitzer oder deren Verwalter waren nicht immer begeistert, wenn sich Reisende in den oft abseits gelegenen villae rusticae blicken ließen, sodass man gelegentlich auch unter Bäumen schlafen musste. So war das Gasthaus und die Thermen in Pisae eine willkommene Abwechslung.


    Von Pisae in die Ebene des Padus führte ohnehin keine Fernstraße und deshalb ging es auch jetzt weiter auf Vicinalwegen. So kam Mantua als nächste Station für einen erholsamen Halt in Frage.


    Einwohner hatten ihnen die Taberna zum gerupften Huhn empfohlen. Sie war nicht schwer zu finden und der Wirt, der tatsächlich wie ein aus dem Hades zurückgekehrtes gerupftes Huhn aussah, hatte noch eine Kammer frei. Und auch etwas zu Essen in den Töpfen.


    Die Gaststube war halb gefüllt, zum Teil mit Soldaten. Pacatus fielen zwei Gäste auf, ein Mann und eine junge Frau, die an einem Tisch abseits saßen. Er musterte sie aufmerksam. Aber dann nahm ihn sein Essen in Anspruch, das der gerupfte Wirt auf den Tisch stellte.

  • Valentina zögerte den Moment hinaus, in dem sie antworten musste, indem sie einen Schluck von ihrem Becher nahm.
    Dann atmete sie durch. Ihr Gegenüber und neuer Vorgesetzter hatte ein Recht darauf zumindest den groben Rahmen zu erfahren.
    „Wie schon erwähnt, war ich vorher in Mogontiacum. Zusammen mit meinem Bruder und dessen Frau. Dort habe ich jemanden kennen gelernt, der aber, nunja sagen wir nicht den Erwartungen entsprochen hat.“
    Valentina atmete tief durch. „Es war auch mein Fehlverhalten, welches zu den Umständen geführt hat. Doch am Ende war es dann so, dass ich das Haus meines Bruders verlassen habe und mit dem Mann weggehen wollte.
    Er ist in eine andere Stadt versetzt worden. Das heißt wir sind nicht ganz im Guten auseinander gegangen. Nachdem mein Liebster dann von uns gegangen ist, habe ich mich in meinem Schmerz zurück gezogen.
    Lange habe ich in Ägypten verweilt. Und in all der Zeit habe ich nichts von meinem Bruder gehört.“
    Sie sah Aculeo direkt an. „Es wäre besser, wenn ich ihm zuerst selbst unter die Augen trete, bevor das jemand in meinem Namen macht.“

  • Ja dann machen wir es eben so.....du betrittst vor mir die Casa Quintilia. Das geht doch oder? die ersten Sekunden nach diesem Satz blieb Aculeo ernst. Aber...kurz darauf begann er zu grinsen.


    Ich verstehe...dann möcht ich nun nicht weiter lästig sein.


    Haben wir nun schon etwas zu essen? Aculeo blickte sich um und versuchte die oder den Serviersklaven zu entdecken.


    Also entweder müssen die das Lamm erst einfangen und die Muscheln erst vom Meeregrund holen oder ich weiß nicht. Naja...auch egal. Also...Tagesablauf. Wenn es dir recht ist so würde ich gerne einmal in der Woche ein Treffen festlegen in dem wir über die Dinge sprechen die wichtig sind. Was nun wichtig ist...das überlasse ich dir. er grinste kurz.


    Ich gebe dir auch gleich ein paar Informationen die wichtig sind. Was den Marmorbruch angeht. Es gibt einen Kunden der regelmässig 20 Einheiten Marmor abnimmt. Zur Zeit beläuft sich die Produktion auf 36 Einheiten. Werkzeug kaufe ich meistens von einer jungen Unternehmerin. DIe anderen Betriebe erhalten sich rein von Laufkundschaft. Die Ware wird am Markt veräussert. Und am besten wäre es wenn du dich mal am Markt wegen der Preise erkundigst. Ich werde den Händlern bescheid sagen dass du vorbei kommst um ein wenig Einblick in die Sache zu bekommen.


    Äh...du selbst hast auch den einen oder anderen Betrieb? Die Frage war mehr als Information für Aculeo gedacht als Valentina auszuhorchen. Wenn sie Betriebe hätte wäre es ihm gleichgültig. Schliesslich kann jeder sein Geld verdienen wie er will. Nur...er überlegte kurz wie Valentina alles unter einen Hut bekommen wollte.

  • Der Weg über die Alpes lag noch vor ihnen. Man hatte Pacatus erzählt, dass dort der Winter früh Einzug hielt, weshalb er sich hier nicht allzu lange aufhalten wollte. Dennoch wollte er hier einen Ruhetag einlegen, der für einige Erledigungen gut sein sollte.


    So bekam Struthas den Auftrag, warme Klamotten und brauchbares Schuhwerk auf dem Markt zu besorgen. Er selber würde versuchen, Einen seiner Sippe, der hier bei der Legio I diente, ausfindig zu machen.

  • Erleichtert darüber, dass Aculeo nicht weiter auf dieses heikle Familienthema einging, schmunzelte Valentina kurz als er meinte ob man die Muscheln erst vom Meeresgrund holen musste. Es dauert wirklich lange, dafür, dass das Lokal nicht ganz voll besetzt war.
    Dann aber wurde sie sofort wieder ernst und wünschte sich sie hätte etwas zum schreiben dabei. Denn die folgenden Informationen waren äußerst wichtig. Sie blendete alles um sich herum aus und hörte nur ihrem Gegenüber zu. Ab und zu nickte Valentina als Zeichen, dass sie verstand.
    Wöchentliche Treffen waren gut. Valentina war auch ein großer Freund von Absprachen. Ein Stammkunde musste beachtet werden und die Preise im Auge behalten. Das waren machbare Aufgaben. Und vor allem lenkten sie die junge Quintilia ab.
    Dann wollte Aculeo wissen ob sie auch einen Betrieb hatte. Valentina war gedanklich noch dabei alles zu verstauen, bevor sie nickte.
    "Ja, ich besitze eine Getreidefarm, eine Kleintierfarm, einen Fischer und eine kleine Taverne in Rom." Sie lächelte verlegen. Das hörte sich jetzt viel an.
    "Aber das sind alles noch kleine Familienbetriebe. Ich kümmere mich nur um die Buchhaltung." Zu was Trauer einen alles führen konnte.
    Sie sah nun auf und ihren Gegenüber an. War das nun zu viel gewesen? Oder zeigte es davon, dass sie ein gutes Organisationstalent hatte?

  • Na da wärst du ja eine richtig gute Partie unkte Aculeo und blickte sich erneut um.


    Und ich hoffe die Bedienung bei euch in der Taverne ist nicht so lasch wie hier. leicht angesäuert blieb sein Blick auf der Bedienung hängen die sich gerade mit einem anderen Gast amüsierte. Vllt sollte man hier mal etwas unternehmen und dem Besitzer erklären dass soetwas ziemlich schlimm enden könnte. Mundpropaganda war ja doch die effektivste Werbung. Ob positiv oder negativ gesetzt.


    Ich will nur hoffen dass du deine Kräfte nicht überschätzt. Er hatte sich wieder Valentina zugewandt und lächelte.


    Aber....ich bin beeindruckt dass du es zumindest versuchst. Schliesslich könntest du ja weiterhin die Familienbetriebe verwalten und so etwas ruhiger Leben.

  • Ihre Wangen wurden rot, als er meint sie wäre eine gute Partie und schnell senkte Valentina den Blick. Nein, darüber wollte sie in nächster Zeit nicht nachdenken.
    Aculeo ärgerte sich über die Bedienung. "Ja, sie sind schneller. Dadurch, dass es ein Familienbetrieb ist, servieren Mutter und Tochter und der Vater ist Koch. Dort haben sie dann noch einen Gesellen. Aber die Taverne ist auch nicht so groß wie diese hier. Sie befindet sich an einer Seitenstraße in Rom. Wenn du möchtest kann ich sie dir gerne mal zeigen."
    Sie nickte.
    "Ja, das könnte ich sehr wohl. Aber vielleicht will ich im Moment keine Ruhe. dabei komme ich viel zu sehr ins grübeln und frage mich warum die Götter das alles für mich vorgesehen haben."

  • Wieder eine Antwort die Aculeo neugierig machte. Sollte er nachfragen und sich darüber erkundigen warum und worüber sie grübelte oder sollte er sich nicht darauf einlassen? Einerseits lief er Gefahr die Frau wieder in eine unangenehme, möglicherweise für sie gleichzeitig schmerzliche Erinnerung zurückzuversetzen wenn er nachfragte oder, wenn er es nicht tat, als oberflächlich und ignorant dastehen.


    Glückllicherweise kam in dieser Sekunde das Essen und die Ablenkung war wie bestellt. So kam er drum rum eine Entscheidung zu treffen.


    Ahh....auch schon da maulte er stattdessen die Servierkraft an. Ich hatte schon die Befürchtung wir müssen uns selbst ums Essen kümmern.


    Gute Frage....also die Frage welchen Weg die Götter für einen bestimmt haben. Ich frage mich häufig warum die Götter nicht darauf achteten was mit meinem Bruder passiert war. eröffnete der Germanicer eine möglichen Meinungsaustausch über dieses Thema.


    Das Lamm ließ ihm auch schon das Wasser im Mund zusammen laufen und die lukanischen Würste die Valentina bestellt hatte waren mit grünen Bohnen und diversen Kräutern und Salat angerichtet auf einen großen Teller serviert worden.

  • Zwar äußerte Valentina ihren Unmut nicht, doch auch sie war froh als der Kellner schließlich kam. Sie merkte erst jetzt wie hungrig sie war.
    Kaum waren sie alleine, da wanderte die Gabel auch schon beladen mit einigen grünen Bohnen in ihren Mund.
    „Darf ich fragen was mit deinem Bruder passiert ist?“ Sah Valentina dann ihren Gegenüber fragend an.
    Froh darüber, dass er ein Thema gefunden hatte bei dem sie sich nicht unwohl fühlte.

  • Das Lamm war gut. Die Kräuter hatten ihren Geschmack ins Fleisch abgegeben und durch den Wein war es zart und zerfiel fast sobald man es anfasste. Ein solch schmackhaftes Stück schob sich Aculeo gerade in den Mund als Valentina mit DER Frage kam. Aculeo konnte sich nicht verschlucken denn der Bissen den er gerade kaute rutsche ohne Probleme seine Kehle hinunter....


    Klar...er hatte von seinem Bruder gesprochen und es war natürlich...in der Natur des Weibes....das nachgefragt werden würde. Welch ein Idiot er doch war. Etwas erwähnen über das nicht gesprochen werden wollte....


    Verzeih Valentina. Aber ich möchte nicht darüber sprechen. Zu tief sitzt der Verlust um etwas sagen zu können. Ich selbst verdränge es mehr oder weniger. Leichter Schimmer war in seinen Augen zu erkennen doch Träne floß keine. Dafür war er zu...stur, zu eigensinnig. Es war sein Schmerz und niemand anderer sollte daran teilhaben. Doch....es war gefährlich...lauernd hatte sich der Schmerz in sein Innerstes gefressen und würde eines Tages ausbrechen. Wie sich das alles entwickeln würde wusste nicht mal er.


    Probier das Lamm. Es ist wirklich vorzüglich. Du würdest es bereuen. Aculeo versuchte gefasst zu bleiben und grinste, immer noch mit leicht schimmernden Augen, Valentina an.


    Und wenn wir hier fertig sind gehen wir einkaufen. In Ordnung? Der Tag ist noch lang und ich habe keine Lust diesen zu vergeuden und irgendwo Zeit zu verdrödeln.

  • Betroffen sah Valentina schnell auf ihren Teller, als sie die Trauer in den Augen ihres Gegenübers sah. Es hätte seiner Worte nicht mehr bedarft. Valentina hätte auch so nicht mehr nachgefragt. Der Bruder war ihm also genommen worden. So wie sie jemanden verloren hatte, der ihr so viel bedeutete. Vielleicht war es die gemeinsame Trauer, welche die beiden nun einhüllte. Denn auch Valentina aß betreten weiter. Die Würste schmeckten sehr gut und das Gemüse war frisch. Der Kellner hatte zwar lange auf sich warten lassen. Dafür wurde man nun dafür belohnt.
    Aculeo forderte sie auf das Lamm zu probieren. Und eigentlich war es nicht ihre Art von fremden Tellern zu essen. Aber erstens wurde es ihr angeboten und zweitens hatte sie ihren Gegenüber gerade eben erst in eine unangenehme Situation gebracht. So nahm Valentina etwas von dem Lamm und ließ es auf ihrer Zunge zergehen.
    "Es schmeckt wirklich herrlich."
    Stimmte sie dann zu. Wenngleich auch mehr aus Höflichkeit. Hoffentlich würden ihre zukünftigen Gespräche nicht immer so verlaufen, dass einer von ihnen von dem Thema unangenehm berührt wurde.
    Es würde sicherlich besser laufen, wenn sie sich über das Geschäftliche unterhalten konnten.
    "Sehr gerne. Der Markt heute ist besonders groß. Einige Händler die von weit her kommen sind heute hier. Da werden wir sicherlich das passende finden."

  • Struthas hatte die Klamotten besorgt und er hatte noch ein Stück weiter gedacht. Er hatte auch Fressalien zusammengekauft. Speck, geschrotetes Getreide, getrocknete Datteln, Wein und ähnliches. Er sagte, die Leute würden davon reden, dass bald große Heere aus dem Norden kämen. Und die würden wie die Heuschrecken über die Lebensmittel in der Gegend herfallen, so dass man bald auf dem Markt nichts mehr bekäme.


    Während sie aßen, kam er immer wieder auf dieses Thema zurück und begann Pacatus zu bedrängen, möglichst bald aufzubrechen. Er meinte, dass die Luft in Mantua nicht mehr rein sei. Pacatus versuchte zwar herauszufinden, wie diese Verschlechterung der Luftreinheit zustande gekommen war, aber Struthas blieb stur und schwieg.

  • Die Idee ist nicht mal schlecht... Kannst du mir auch sagen wer hier derzeit der Duumvir ist? Schließlich möchte ich ja auch nicht unvorbereitet bei den Herrschaften vorsprechen. Wie schaut denn das aus?


    Lächelte ich meinem Vetter zu.

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