Ich geleitete den Pontifex in die Audienzhalle und wies ihn an zu warten. Dann machte ich mich auf zum Officium des Legaten.
Gespräch mit dem Pontifex Germania Titus Claudius Imperiosus Iulianus
- Decimus Pompeius Strabo
- Geschlossen
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Imperiosus stand ruhig, nicht allzu stramm, in der großen Halle und betrachtete die Fresken an der Wand.
So lenkte er sich zumindest ein wenig ab, ohne darüber nachdenken zu müssen was ihn erwarten würde. -
Einiges später erst erschien Meridius, welcher an diesem Tag einigen Stress hatte. In der Verwaltung lief gerade nicht alles nach seinen Vorstellungen, und so erschien er erst nachdem diese Dinge geklärt werden konnten.
"Sei gegrüßt, Claudius."
sprach er und ging auf diesen zu.
"Schön, dass Du gleich kommen konntest.
Wie war die Reise?" -
Imperiosus blickte in die Richtung des eintretenden Senators und drehte sich in jene um.
"Salve, Senator Meridius."
Sagte er ruhig und nickte ihm noch einmal zu.
"Die Reise war nicht so strapazenhaft, wie ich es mir vorgestellt hatte. Doch das lag an den milden Temperaturen."
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"Das freut mich zu hören."
antwortete Meridius.
"Wollen wir uns setzen?"
Er deutete auf eine Sitzgruppe und ging gleichfalls darauf zu.
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Imperiosus nickte nur leicht.
"Natürlich, wenn du es möchtest."
Und er folgte ihm zu der Sitzgruppe, nahm anschließend Platz.
Es schien etwas Ernstes zu sein, zumindest hatte es den Anschein, denn normalerweise begang man mit dem Anliegen oder der Frage schon nach dem obligatorischen `Salve`. -
Sie hatten sich kaum gesetzt, als Meridius gleich zur Sache kam.
"Ich habe eine Schreiben aus Rom erhalten. Ein persönliches Schreiben des Kaisers, in welchem er sich etwas ungehalten dahingehend äusserte, dass es in der mir anvertrauten Provinz zu Spannungen und Unruhen im Cultus Deorum kam."
Er sah den Pontifex an.
"Für mich kam dies etwas überraschend, da ich von solchen Spannungen bis dato nicht wirklich etwas wusste. Noch überraschender wurde es jedoch, als der Name einer Verwandten darin auftauchte.
Ich weiß nicht, in wieweit Du in dieser Sache informiert bist, doch würde ich es mir wünschen, wenn es in diesen Angelegenheiten keine weiteren Beschwerden mehr gibt, die nach Rom dringen könnten, da dies nicht nur dem Cultus Deorum schadet, sondern letzten endes auch meiner Statthalterschaft, wenn Du verstehst was ich meine. Ein Gedanke jedenfalls, der mir missfällt."
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Darum ging es wohl, das leidige Thema. Aber Imperiosus würde ja soweiso bald nach CCAA aufbrechen, um mit Decima Valeria zu sprechen, daher nickte er nur leicht.
"Es ist nicht verwunderlich, dass du dies nicht wusstest, denn es ist CD-intern. Ich versuchte dies nicht gerade zu zeigen, denn das hinterlässt einen schlechten Eindruck, bei der Zivilbevölkerung, sowie auch in Rom, der Gerüchteküche schlechthin. Decima Valeria war wohl auf das Gleiche bedacht."
Sprach er ruhig und besonnen.
"Ich war bei unserem werten Imperator Caesar Augustus diesbezüglich in seiner Funktion als Pontifex Maximus. Doch du kannst dir sicher sein, dass es eine Reise solchen Grundes nicht mehr geben wird, zumindest nicht von meiner Seite aus, denn ich bleibe wohl nicht mehr lange in meinem Amte als Pontifex.
Morgen werde ich nach CCAA aufbrechen und versuchen mit Decima Valeria zu reden, um wenigstens die Spannungen in der dortigen Priesterschaft weitestgehend zu lösen. Ich hoffe, dass ich Erfolg haben werde." -
"Nun, sicher wünsche ich, dass Angelegenheiten dieser Art nicht publik werden, weder in der Öffentlichkeit noch in Rom. Da hast Du vollkommen Recht, Pontifex."
Er nickte ihm zu.
"Allerdings stellt sich die Frage, unter welchem Stern meine Statthalterschaft steht, wenn in Rom die Türen des Kaisers eingerannt werden und zeitgleich in Mogontiacum die Arbeit der Priester etwas unkoordiniert verläuft.
Nach dem Einbruch im Tempel des Mars herrschte hier das Chaos, Deine ordnende und besonnene Hand hat gefehlt. Die Priester versuchten Ersatz für die entwendeten Gegenstände zu finden, fanden aber nichts. Es wurde geopfert, doch mir schien, mit wenig Sachverstand. Ob es an der Nervosität lag oder der Untergangsstimmung kann ich schlecht beurteilen.
Kurz: Ich hätte einen Mann von Deinem Sachverstand hier gut gebrauchen können und werde ihn auch in Zukunft hier gebrauchen. Ich bin der Statthalter von Germanien, der Stellvertreter des Kaisers, ich habe Spiele zu veranstalten, bei denen geopfert wird, ich gebe Feste, Empfänge, öffentliche Opfer. In Mogontiacum steht eine Legion. Das alles will koordiniert sein. Zuzüglich der Arbeit des Cultus in ganz Germanien."
Wieder hielt er inne und musterte die Reaktionen des Claudiers.
"Ich kenn Dich schon eine Weile, Pontifex. Seit meiner Sponsalia. Und Du schienst mir nie der Mann zu sein, der vor Aufgaben davon rann. Du schienst mir nie der Mann zu sein, der sich aufs Glatteis führen ließ.
Man hat Dir diese Fühungsposition überlasse. Ich bin mir sicher, dass Du sie ausfüllen kannst, denn an Weisheit, Geschick und Diplomatie fehlt es Dir nicht."
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Imperiosus lächelte leicht.
"Es ist deutlich herauszuhören, Senator, dass du mit meinem Weggang nicht zufrieden bist, mich hier behalten willst. Ich danke dir für dieses Kompliment, doch der Kaiser weiß bereits von meinen Plänen."
Der Kaiser wusste zwar aus welchem Grund Imperiosus sein Amt niederlegte, doch dies war der Falsche. Der wahre Grund für seinen Entschluss würde nur noch für mehr Aufregung und Konsequenzen sorgen, das war nicht in seinem Interesse und sicherlich auch nicht im Interesse derer, die auch betroffen waren.
"Ich bin Pontifex dieser Provinz. Zwar kann ich opfern und bin eigentlich auch noch ein Sacerdos Publicus, doch den hiesigen Sacerdotes kann ich keinen mangelnden Sachverstand vorwerfen, sowie auch den Mangel an Erfahrung. Wie mir der Kaiser in Rom noch einmal ans Herz legte, so bin ich kein Disziplinarvorgesetzer der Sacerdotes, ich kann sie nicht bestrafen, sie nicht rügen. Ich bin der Koordinator, der Vermittler. Dieser Funktion bedarf es nach meiner Reise in den Tempelbezirk CCAA´s hoffentlich nicht mehr."
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Meridius ließ den Mann nicht so einfach gehen.
"Vermittler braucht es immer, Claudius. Weswegen bist Du nach Germanien gekommen? Was wolltest Du erreichen? Diese Ziele sind nicht unerreichbar. Die Götter haben einen Plan mit Dir, sonst wärst Du nicht hier. Ich habe Dir bereits schon einmal zu verstehen gegeben, dass Du bei Deiner Arbeit in dieser Provinz meine vollste Unterstützung erhälst. Ich habe Dir die Hand gereicht und ich tue es heute wieder."
Er sah ihn eindringlich an.
"Wir haben unruhige Zeiten. Der Diebstahl im Tempel, der noch nicht aufgeklärt ist, der Zorn des Mars, zukünftige Opfer und zum Teil verunsicherte Priester. Ich selbst war bei einem Opfer anwesend und was ich sah war nicht sehr souverän. Wenn Du jetzt gehst, verlässt Du den Cultus Deorum in seiner schwersten Stunde. Willst Du Dir nachsagen lassen, ein Claudier habe ein sinkendes Schiff verlassen? Der Provinz Germanien und dem Cultus, dem Dienst an den Göttern genau dann den Rücken gekehrt, als es auf ihn ankam? Willst Du Dir eines Tages vorwerfen, Deine Pflicht nicht getan, die Arbeit unvollendet zurückgelassen zu haben? Meine Hand zweimal ausgeschlagen zu haben? Du bist ein Claudier und ich kenne die Ehre und den Stolz Deiner Familie, ebenso wie ich Deine Ehre und Deinen Stolz kenne."
Nun wurde er fast pathetisch.
"Ist es Dein Stolz, der Dich davon abhält hier zu bleiben und eine Kröte zu schlucken? Dann ist es Dein Stolz der Dich hindert Deine Pflicht zu tun und der Berufung nachzukommen, derer wegen die Götter Dich nach Germanien geschickt haben...
Ich weiß nicht genau was alles in Colonia vorgefallen ist und weshalb Du dort noch einmal hinreisen möchtest, doch ich appelliere an Dich das Vertrauen, welches Rom, und welches ich in Dich setze nicht leichtfertig zu verschenken.
Falls es meine Nichte ist, mit der Du Schwierigkeiten hast, so bitte ich Dich darum, es ihr zu Verzeihen. Sie kann bisweilen Engstirnig sein, ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen, und beileibe hat man es nicht immer leicht mit ihr und das weiß wohl keiner so gut wie ich, doch ist sie eine fähige Sacerdos. Gib ihr den Freiraum, den sie in Colonia braucht und es wird nicht Dein Schaden sein.
Im Gegenteil. Wenn der Cultus Deorum in Colonia blüht, und Du den Cultus in Confluentes und Mogontiacum wieder auf stabile, geordnete Füße stellst, so wird es Dein Name sein, der damit in Verbindung gebracht wird.
Solltest Du indess mit meiner Nichte weiterhin Schwierigkeiten haben, so komme zu mir und ich werde umgehend dafür Sorge tragen, dass sie sich im Cultus Deorum so einbringt, wie man es von einer disziplinierten und verantwortlichen Sacerdos erwarten darf.
Claudius, ich zähle auf Dich. Germanien braucht Dich!"
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Er argumentierte geschickt und wirklich gut, berief sich auf Imperiosus Stolz, doch es war für ihn zu spät, er hatte die Entscheidung gefällt, es war genug.
Man beschnitt seine Autorität, er wollte helfen, wurde jedoch mehr als behindert und seine Berufung war dies hier wahrlich nicht. Hätte er damals nicht diesen Traum gehabt, er wäre wohl schon heute Comes oder wenigstens wieder Duumvir, wie er es in Achaia war."Du appelierst an meinen Stolz, meine Ehre und Herkunft, doch darum geht es nicht. Ich bin Pontifex, da ich den Göttern schwor dies zu sein, ein Diener der Götter. Zu lange stellte ich meine Wünsche, Begierde und Sehnsüchte hinten an, zu lange diente ich ihnen und ich fühle schon seit einiger Zeit die Befreieung von meiner Bürde. Einst schworr ich, doch schon lange ist der Schwur erfüllt, ich ihm sehr lange ergeben gewesen.
Es gibt viele Priester und man wird mich ersetzen können, so, wie man alles ersetzen kann. In letzter Zeit hat der Cultus Deorum besonders viel Zuwachs, es werden Priester kommen voller Tatendrang, Enthusiasmus und junger Energie. so räume ich meinen Platz für neue Priester, die sich hier beweisen können, so wie ich einst vor hatte mich hier zu beweisen.
Doch ich werde nunmal nicht jünger und meine Wünsche und Sehnsüchte stärker. Glaube nicht ich sei schwach, gar egoistisch, doch ich diente schon lange den Göttern, opferte mich schon lange auf.
Das sinkende Schiff, wie du es bezeichnest, ist es auf keinen Fall. So wie ich die Dinge sehe, so waren diese Einbrüche in Tarraco und Maguntiacum nur ein Zeichen der Christen. Es war organisiert, es war von Menschen-, nicht von Götterhand. Der Cultus Deorum hier wird sich erholen und noch bin ich ja nicht weg, ich werde noch vermitteln, bis ich mir sicher bin, dass ein friedliches Dienen allen Priestern hier ermöglicht wird.
Ich diente in Rom viele Jahre, es kommt mir so vor, als seien es zu viele gewesen, den Göttern als Sacerdos Mercurialis. Und dies wurde auch belohnt, ich wurde Pontifex und nun um viele Erfahrungen reicher."Natürlich ahnte der Senator nicht welche Erfahrungen es waren, doch man könnte sagen, dass sie alle negativer Natur waren. Das Amt des Pontifex, vielleicht auch nur seine Person, wurden nicht geachtet, man setzte sich über ihn hinfort, hinterging und log ihn an. Den Dank für dies alles hatte er schon in der Audienz mit dem Kaiser erhalten, man warf ihm Fehler vor, man spottete über ihn. Dies alleine war nun die Bedeutung seiner Person und auch er hatte besagten Stolz, er würde sich nicht weiter demütigen lassen, er würde sich anderen Dingen widmen. Dingen, an denen er auch nur eine geringe Freude erfahren könnte, doch nicht hier und nicht in diesem Amt, er war es leid.
"Deine Nichte ist ein Faktor, jedoch nicht der Grund meines Entschlusses. Ich werde versuchen mit ihr zu reden, entschuldige dich nicht für sie, denn sie mag Fehler begangen haben, doch diese sind nicht deine Fehler. Ich denke, dass sie daraus gelernt hat und ich werde ihr neutral gegenüberstehen, wie es sich gehört."
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Nun gut. Betteln würde er nicht.
"In diesem Fall bleibt mir nichts anderes übrig als Dir viel Erfolg für die Zukunft zu wünschen, Claudius. Ich bin davon ausgegangen, dass man mit den Jahren den eigenen Wünschen der Jugend entsagt, diesen gegenüber gelassener auftritt, die Dinge mit mehr Ruhe annimmt. Doch ich habe mich offensichtlich getäuscht."
Meridius musterte den Mann nachdenklich.
"Vielleicht noch eines. Ich war vor Ort in dem Tempel, welcher ausgeraubt wurde. Und ich kann mit Sicherheit sagen, dass es keine Tempelzerstörer waren, die Götterstatuen zerschmettern, Altare umwerfen, Wände bemalen und dergleichen, wie es hin und wieder heißt, dass es die Christen täten. Auch gab es in meiner Stadt keine entsprechenden Aktionen von Christen und sind mich auch keine christlichen Aktivitäten bekannt. Was ich jedoch ganz sicher weiß, ist dass der Einbruch lautlos geschah, dass er schnell geschah, und dass sie alles mitnahmen. Das erfordert Planung, Organisation, Koordination, Kalkül und Berechnung und weist auf Kunsträuber hin. Vor Ort beurteilen sich die Dinge anders. Ich hätte gewünscht Du wärst öfters vor Ort gewesen, in Deiner kurzen Zeit..."
Er erhob sich.
"Wie auch immer, mein Haus steht Dir immer offen. Sollte es Dich nach Mogontiacum oder Tarraco führen, Du bist immer willkommen."
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Imperiosus lächelte leicht und fast entschuldigend.
"Du verstehst nicht, Senator Meridius, dieser Wunsch ist nicht innerhalb von zwei Tagen gewachsen, nein, es waren Monate. Ich habe es mir wohl überlegt, es ist eine Entscheidung des Herzens und nicht der Wut oder Hast."
Es war sehr wohl möglich, dass es, wie es der Senator erörterte, Kunstdiebe waren. Doch so recht konnte er es nicht glauben, besonders, wenn es um Kunst ging. Wer beging schon einen Raub, wer konnte sich erlauben der Götter Zorn herauf zu beschwören, um dann nur ein paar Statuen, römsiche Statuen, zu entwenden. Bei alten, griechischen Kunstschätzen hätte er dies verstehen können. Der Drang nach Reichtum oder der gezielten Aufmerksamkeit schien da doch eher beinhaltet zu sein.
"Römische Kunst wird nicht gerade hoch gehandelt, Senator, daher würde ich das ausschliessen. Es war doch eher der Materielle Wert, der die Diebe dazu veranlasste, mögen es nun gewissen- und gottlose Hirten gewesen sein oder doch eine geschickte Aktion der Christen, die damit auf ihre angebliche Überlegenheit anspielen wollten und noch durch den Wert der Gegenstände angelockt wurden.
Ich glaube nicht, dass sich die Christen durch Vandalismus bemerkbar machen wollen, da stimme ich dir zu, doch gerade diese `saubere`Vorgehensweise lenkt doch ein wenig von den Christen ab und lässt auch andere Tätergruppen zu. Tätergruppen, wie Barbaren, was aber nicht den Einbruch in Tarraco erklären könnte oder doch diesen räuberischen Hirtenbanden, die seit je her das Imperium Romanum unsicher machten und selbst vor Mord und Frevel nicht zurückschreckten. Doch diese Spekulationen überlasse ich lieber den zuständigen Ermittlungsbehörden, ich bin nur Pontifex und Priester und als solcher kümmert mich die Pax Deorum mehr, als diese Frevler."Und sogleich erhob auch er sich und seine Mundwinkel wurden ein weiteres Mal nach oben gezogen und bildeten ein mildes Lächeln.
"Ich danke dir, Senator Meridius. Möge auch dir mein Haus immer offen stehen, solange ich bin. Auch du bist immer willkommen. Sollen die Götter Germania, Dich und alle Römer schützen, dafür werde ich opfern."
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Eine Überzeugung, gewachsen in Monaten. Meridius konnte den Mann schon längst nicht mehr verstehen, denn wozu ließ er sich erst als Pontifex nach Germanien berufen, wenn er eh schon wusste, dass es nicht der richtige Weg wäre? Es war jedoch müßig darüber zu diskutieren. Als Soldat, wie Meridius einer war, war die Welt wesentlich einfacher gestrickt. Der Kaiser befahl, und wo auch immer dieser Befehl den Soldaten hinbeorderte, er marschierte. Sei es nun nach Germanien, in das Ilyriucm, nach Asia, Syrien oder Africa. Eigene Vorlieben spielten da keine Rolle. Doch vielleicht wurde dies im Cultus Deorum ja grundsätzlich anders gehandhabt.
"Ich begleite Dich noch nach draussen."
erwiderte Meridius und führte den Mann dann, noch etwas über dieses und jenes plaudernd nach draussen. Er hoffte, dass er in Colonia mit Weisheit agieren würde und nicht mit Sturheit und dem Beharren auf Positionen. Doch wissen konnte man es nicht. Die ganzen Vorfälle um den Cultus Deorum in Germanien jedenfalls, ließ ihn vorerst etwas auf Abstand gehen. Die Streitereien unter Priestern kamen ihm ebenso sinnlos wie die im Senat vor, und in beiden Institutionen vermisste er bisweilen die Disziplin der Legion.
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Imperiosus kam hierher, als entschlossener und tatkräftiger Mann. Gehen würde er nicht minder schwächer, vielleicht ein wenig stärker und an Erfahrung reicher.
Die ersten Monate in Germania waren interessant, er lernte viel kennen, viel lieben und auch hassen. Doch nach einer gewissen Zeit, mit dem Anfang dieses Dilemmas, da wandte sich sein Enthusiasmus in pure Pflichterfüllung und etwa einen Monat vor seiner Abreise nach Rom zu einem entgültigen Entschluss. Es hätte anders kommen können, doch der Götter Wege verstand er selber nicht immer.
Und die pure Pflichterfüllung mit den dazu gewonnenen Erkenntnissen, Einblicken und einer neuen Definition seines Amtes, seiner Rolle und dem Verhalten gegenüber seiner Person, diese Faktoren hätten ihn mit der Zeit wohl eher krank gemacht, als glücklich."Ich danke dir, Senator. Vale."
Sagte er an der Tür angekommen und verschwand sogleich. Der Weg nach CCAA war weit und der Weg nach Rom noch weiter.
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