"Garum!"
Ich hielt ein angebissenes, halbes Ei einer Sklavin unter die Nase. Entweder meine Familienmitglieder waren ausgehungert - zumindest einer erweckte den Anschein - oder zu schüchtern in meiner Gegenwart auf mangelnde Würze aufmerksam zu machen.
Zufrieden mit dem korrigierten Geschmack orderte ich, auch die übrigen halbierten Eier nachzuwürzen. Die ganzen, gefüllten Eier waren ohnehin schon aufgegessen...
Kaum einer meiner Verwandten schien jedoch etwas von meiner Errettung des ersten Ganges mitbekommen zu haben, hatte sich doch in der Zwischenzeit ein Riesentumult ergeben. Eine junge Frau stand mitten im Raum, und der Ausgehungerte - ha! das musste Aristides sein - tanzte singend in der Gegend herum. Naja, beinahe.
Ich betrachtete das Schauspiel mit gehobener Augenbraue. Und versuchte mir ihren Namen zu merken.
"Sei gegrüßt, Arrecina. Bitte, setz dich doch. Du kannst dich auch wieder hinlegen, Aristides..."
Ein Sklave hatte nämlich die Initiative ergriffen und einen Korbsessel für die junge Dame herbeigeschleift.
Dann wurde es Zeit für eine zweite Eihälfte. Ich griff ins Leere, und blickte mich verwundert um. Die Schüssel stand vor einem zufrieden dreinschauenden Milo - und war leer.
"..."
Ich sehnte mich bereits nach der Abgeschiedenheit auf Sardinien. Nach einem Seufzer, einem bösen Blick für Milo und einem kurzen Magenknurren wandte ich mich dem einzigen Flavier zu, den ich halbwegs kannte.
"Wie ergeht es deiner Verlobten, Gracchus?"
Verdünnter Wein ertränkte ein erneutes Knurren.