• Eine Frage zur Grabkammer Jesu:


    Wenn Jesus tatsächlich gelebt haben sollte(die religiösen Ansichten lassen wir einfach mal weg) und nach seinem Tod in die Grabeskammer gebracht wurde, wie soll er dann angeblich wieder da rausgekommen sein? Ich habe irgendwo gehört(dieses Forum in Verdacht;-) ), dass die Römer sicher Wachen an die Höhle gestellt hätten.
    Mich interessieren jetzt nicht die religiösen Ansichten der Aufserstehung, sondern eigentlich nur die Tatsache, ob es den Römern zuzutrauen war, dass sie an die Höhle über Nacht Wachen postiert haben.

  • Natürlich ist ihnen das zuzutrauen. Die Römers wollten eben vorbeugen, da der Pilatus wohl selber nicht so ganz sicher war, dass Jesus nicht auferstehen würde. Wahrscheinlich waren die Abkommandierten Soldaten aber nicht besonders wachsam...


    Doch mir fällt ein, dass glaub ich die Juden/Christen selbst gefordert hatten, die Leiche zu haben und sie bewachen zu lassen. Dem wurde nachgegeben, doch das wiederspricht meiner ersten Argumentation ja... -.^

  • *reibtsichdieAugen* Als Atheist sollte ich ja fast schon schweigen...hmmm.doch nicht!


    Herrje, wo steht denn in der Bibel, daß die Römer die Vorwarnung über die Auferstehung Jesu erhalten haben? Übrigens ist in der Bibel, meines Wissens nach, nichts von Wachen erwähnt worden. Wenn man der Bibel nun als 'historisches' Dokument glaubt, war es halt so. (Mehr sag ich nicht dazu, man weiß ja wo religiöse Diskussionen enden ;))

  • Unwahrscheinlich, denn eigentlich hatte der Hohepriester doch selbst Wachen, siehe Gefangennahme von Jesus, ausserdem erwähnt es nur Matthäus, da allein er von dem jüdischen Gerücht über den Raub des Leichnams Jesu durch die Jünger spricht. Diese Notiz ist halt als Verteidigung des urchristlichen Auferstehungsglaubens zu verstehen.


    Zitat

    Doch mir fällt ein, dass glaub ich die Juden/Christen selbst gefordert hatten, die Leiche zu haben und sie bewachen zu lassen. Dem wurde nachgegeben, doch das wiederspricht meiner ersten Argumentation ja.


    Josef von Arimathäa bittet Pilatus nur um den Leichnam Jesu, von Bewachung steht da nichts. (siehe Mk. 15.42 - 47, Lk. 23.50 - 56, Joh. 19.38 - 42)

  • Es war üblich, daß die Toten von den Kreuzen abgenommen und von ihren Angehörigen bestattet werden konnten, sofern man nicht von Staats wegen aus religiösen Gründen ihnen die Aufnahme im Totenreich verwehrte. (Besipiele sind Staatsfeinde, die also 2x den Tod starben. 1x den körperlichen und das 2. x den religiösen)


    Jesus an und für sich bedeutete den Römern im Grunde nur soviel, daß sie ihn auf Wunsch des jüdischen Priestertums an das Kreuz nagelten.


    Erklärbar wäre nun die Aufstehungsgeschichte damit, daß Jesus bei seiner Abnahme vom Kreuz nicht tot war, sondern noch lebte, aber aufgrund seines Zustandes keine sichtbaren Lebenszeichen mehr von sich geben konnte. (Stich mit der Lanze in die Seite zur Probe, der positiv ausfiel)
    Nach der Abnahme wurde er in besagte Höhle getragen, wo sich dann Magdalena um ihn in dem Glauben kümmerte, daß er tot war. Irgendwann gab er dann vielleicht ein Lebenszeichen von sich und somit war sie diejenige, der er als 1. erschien. Nun könnte er einige Zeit vielleicht sogar auf dem Weg der Besserung gewesen sein, bis er dann trotzdem verschied.


    Da die Auferstehung und die Himmelfahrt auch bereits als religiöse Motive bekannt waren, könnte sich das reale mit bekannten Mysterien verbunden haben.


    Ob, das "reale" denn auch tatsächlich so ablief, kann höchstwahrscheinlich nie bewiesen werden. Für mich aber eine der logischsten Erklärungen.

  • Ich hab übrigens die Bibelstelle gefunden:


    Zitat

    Mt 27,62-66
    Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester mit den Pharisäern zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, daß dieser Verführer bsprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.


    Ergo wurde Pilatus angestachelt
    @Detri: Ein Evangelium übersehen :P

  • Zitat

    Original von Titus Helvetius Gabor
    Doch mir fällt ein, dass glaub ich die Juden/Christen selbst gefordert hatten, die Leiche zu haben und sie bewachen zu lassen. Dem wurde nachgegeben, doch das wiederspricht meiner ersten Argumentation ja... -.^


    Gabor hat behauptet die Juden/Christen hätten den Leichnam gefordert. Da es zur Zeit aber keine Christen gab sondern nur jüdische Sympatisanten und zwar die Jünger und noch ein paar Kumpels, nahm ich an er könnte diese Herrschaften meinen und die forderten nur den Leichnam und keine Bewachung, die Bewachung wird nur von den Juden gefordert.

  • und wie kommt man auf diese Idee?


    PS: Ich will ja nicht unsachlich sein, aber ich bin der Meinung, entweder man glaubt, dass Jesus auferstanden ist oder man glaubt, dass er einfach tot war.
    Soweit ich weiß gibt es keine Quellen außerhalb des Neuen Testaments, die von einer Auferstehung Jesu berichten.
    Somit glaube ich nicht, dass man die Bibel rechtfertigen muss, wenn man nicht an sie glaubt...


    aber diskutiert ruhig weiter^^

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    und wie kommt man auf diese Idee?


    PS: Ich will ja nicht unsachlich sein, aber ich bin der Meinung, entweder man glaubt, dass Jesus auferstanden ist oder man glaubt, dass er einfach tot war.
    Soweit ich weiß gibt es keine Quellen außerhalb des Neuen Testaments, die von einer Auferstehung Jesu berichten.
    Somit glaube ich nicht, dass man die Bibel rechtfertigen muss, wenn man nicht an sie glaubt...


    aber diskutiert ruhig weiter^^


    Die Chancen dass es wahr ist stehn sehr schlecht, man bedenke z.B. wieviele Leute gestorben sind und wieviele von denen auferstanden sind. Also Hume lernt uns ja nach der Erfahrung zu beurteilen und die sieht ziemlich schlecht aus, denn wir sollen eigentlich glauben dass ein Mann es geschafft hat vom Toten zurückkehren und alle anderen nicht. Ich interpretiere die Auferstehung als einen Komazustand nicht mehr und nicht weniger.


    Im Alten Testament ist Jesus auch nicht Jesus sondern der Gesalbte oder Messias. Ausserdem findet sich die Auferstehung bereits im Alten Testament wieder (2 Kön 4.37; 13.21; 2 Makk 7.9-23; Ijob 14.12; 19.26; Spr 4.23; Kohl 3.21; 12.7; Sir 46.12; 48.11; Jes 26.19; Dan 12.2). Jesus war letztendlich ein Prediger von vielen, der von seinen eigenen Leuten ermordert wurde weil seine Reden die Leute aufhetzten und die Priester und die Pharisäer dadurch an Macht und Prestige verloren, dessen Geschichte aber aufgeschrieben wurde und mit dem Alten Testament verbunden wurde, weil eben anfangs nur Juden Anfänger von Jesus waren, erst später mit Paulus kommen die Heiden dazu.

  • Zitat

    Im Alten Testament ist Jesus auch nicht Jesus sondern der Gesalbte oder Messias


    Im alten Testament ist überhaupt keine Rede von einem Jesus, den man später Christus nannte.


    Zitat

    war letztendlich ein Prediger von vielen, der von seinen eigenen Leuten ermordert wurde weil seine Reden die Leute aufhetzten und die Priester und die Pharisäer dadurch an Macht und Prestige verloren


    Das jüdische Priestertum war zu keiner Zeit unter der anhängerschaft des Jesus Christus zu finden. Demzufolge ist die Aussage, daß ihn seine eigenen Leute mordeten falsch.
    Der Schlußteil des Satzes ist allerdings sinngemäß richtig.


    Zitat

    weil eben anfangs nur Juden Anfänger von Jesus waren


    Es ist richtig, daß man das Urchristentum ursprünglich als Teil des judentums ansah. Allerdings gehörten hierzu auch Proselyten (konvertierte Menschen) und Heiden, die sich von den Predigten des Jesus angesprochen fühlten.

  • Zitat

    Im alten Testament ist überhaupt keine Rede von einem Jesus, den man später Christus nannte.


    Von Jesus ist schon die Rede von Christus natürlich nicht und Jesus behauptet ja der Abgesandte des Herrn zu sein, also der Messias.


    Zitat

    Das jüdische Priestertum war zu keiner Zeit unter der anhängerschaft des Jesus Christus zu finden. Demzufolge ist die Aussage, daß ihn seine eigenen Leute mordeten falsch.
    Der Schlußteil des Satzes ist allerdings sinngemäß richtig.


    War Jesus kein Jude? War Jesus anscheinend nicht zum Teil priesterlicher Herkunft? Ich denk da an Maria und zum anderen ein Nachfahre des Königs Davids? Ich denk da an Josef. Die Priester und die Pharisäer galten als die Vertreter des jüdischen Volkes.


    Zitat

    Es ist richtig, daß man das Urchristentum ursprünglich als Teil des judentums ansah. Allerdings gehörten hierzu auch Proselyten (konvertierte Menschen) und Heiden, die sich von den Predigten des Jesus angesprochen fühlten.


    Kann es sein dass du die Apostelgeschichte meinst?

  • Zitat

    Von Jesus ist schon die Rede von Christus natürlich nicht und Jesus behauptet ja der Abgesandte des Herrn zu sein, also der Messias.



    Das eine (die Messiasgeschichte) hat überhaupt nichts mit dem anderen (Vornamen) zu tun.

    Jesus war übrigens ein solch gebräuchlicher Vorname wie Heinrich und Otto in Deutschland auch.


    Zitat

    War Jesus kein Jude? War Jesus anscheinend nicht zum Teil priesterlicher Herkunft? Ich denk da an Maria und zum anderen ein Nachfahre des Königs Davids? Ich denk da an Josef. Die Priester und die Pharisäer galten als die Vertreter des jüdischen Volkes.



    Interessante Sichtweise, aber ich bin trotzdem noch lange kein Katholik und/oder ein Anhänger des Selben, nur weil ein Deutscher den Oberhirten in dieser Religion stellt. Und so war das damals bei Jeus auch, wenn man davon ausgeht, daß er eine historische Persönlichkeit war.
    Er gehörte zwar zum jüdischem Volk und zur jüdischen Religionsgemeinschaft, aber grundlegende Teile unterschieden ihn von seiner Ansicht der jüdischen Religion von der der vorherrschenden jüdischen Lehrmeinung.

    Die Verbindung Jesus- David ist auf ein Mysterium zurückzuführen. Nach späterem jüdischem Glauben mußte eine Verbindung zwischen David und dem zu erwartendem Messias bestehen,weil die Davidsche Zeit mit der des Salomon als Blütezeit des jüdischen Volkes galt.

    Zitat

    Kann es sein dass du die Apostelgeschichte meinst?



    Apostelgeschichte und Lukasevangelium. Leider scheinen dies die einzigsten erhalten gebliebenen 2 Dokumente zu sein, wobei man sich ja selbst um deren Datierung der Entstehung und der Verfasser streitet.

  • Ich habe letztens auch eine Theorie im Fernsehen gesehen:



    Jesus war angeblich in Indien Mitglied bei einer "Organisation" von Fakieren, die schmerzunempfindlicher waren, als andere Leute.(gibt glaub ich dort irgendwo Quelle, dass Jesus tatsächlich dort war)


    Jesus lernte dort diese Kunst der Schmerzunempfindlichkeit.


    Als er ans Kreuz genagelt wurde, fiel er in eine Art Trancezustand oder er wurde bewusstlos oder fiel ins Koma.


    Dass er nicht tot war, beweist ja der Stich mit der Lanze.
    bei Lebenden kommt Wasser aus der Wunde, wie bei Jesus.


    Als man ihn in die Grabhöhle brachte und dort hinlegte, erwachte er aus seinem Koma.
    Ich frage mich dann aber nur, wie er den Stein von der Höhle wegbekommen hat.



    Es könnte natürlich von der Bibel auch alles symbolisch gemeint sein, sprich Jesus ist den Jüngern und Maria Magdalena im Geiste erschienen.

  • Was für eine Debatte. In der Zwischenzeit ist bekannt, dass das Sterben am Kreuz im Grunde ein Ersticken, oder besser ein Ertrinken ist. Der der oben hängt, hängt ja nicht bequem sondern nach vorne hinunter. Der Druck der sich aufbaut betrifft vor allem die Lungen und so weit ich mich erinnern kann - hab ich mal in einer Vorlesung gehört - führt das dazu, dass die Lunge kolabiert. Wenn also einer da reinsticht, tritt eben Blut und Lungenflüssigkeit aus, genau kenn ich mich da jedoch nicht aus. Daher der Bericht, dass Wasser und Blut ausgetreten sein soll, als man Jesus in die Seite stach.


    Man kann zur Bibel stehen, wie man will, falls man jedoch davon ausgeht, dass er gekreuzigt wurde, und man stach ihm in die Seite und es trat Wasser aus, dann war er tot. Ende der Diskussion.


    Ob man jetzt glaubt, dass er von den Toten auferstand, oder nicht, spielt diesbezüglich keine weitere Rolle. Entweder er war auch Gott, was der biblische Bericht beansprucht und er wurde wieder lebendig, was ja für einen Gott eine Leichtigkeit ist, oder aber er war kein Gott und blieb tot. In dem Fall ist die Auferstehungsgeschichte dann vermutlich eh erfunden und etwaige Geschichten über Atemtechniken, Scheintot, Fakirverbidnungen etc. sind eh Müll und zu vergessen.


    Für mich gibt es nur die zwei Alternativen:
    - die Auferstehung geschah, weil er Mensch und Gott war
    - die Auferstehung geschah nicht, und ist entweder symbolisch zu verstehen, oder eben ein Schwindel, oder nur eine nette Geschichte...


    Alles andere ist Spekulation und irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Warum muss man es sich immer so kompliziert machen?

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Was für eine Debatte. In der Zwischenzeit ist bekannt, dass das Sterben am Kreuz im Grunde ein Ersticken, oder besser ein Ertrinken ist. Der der oben hängt, hängt ja nicht bequem sondern nach vorne hinunter. Der Druck der sich aufbaut betrifft vor allem die Lungen und so weit ich mich erinnern kann - hab ich mal in einer Vorlesung gehört - führt das dazu, dass die Lunge kolabiert.


    Klingt abenteuerlich ;)
    Plausibler ist imho: Man kann nicht mehr einatmen, da der Brustkorb durch die Haltung am Kreuz stark überdehnt wird. Je tiefer man sich sacken lässt, desto schwerer fällt das Einatmen.

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