[Confarreatio] Claudia Antonia et Manius Flavius Gracchus

  • Ein Blick zu meinem Vater zeigte mir, dass ich dem Brautzug beiwohnen durfte. Für mich war neben den Riten und Abläufen vor allem aufschlussreich, wie emotionsarm sich das Brautpaar gab. So, wie ich es hier erlebte, musste es wohl richtig sein, denn an meiner Familie und der der Flavier hegte ich keinen Zweifel. An den Umgang zwischen Mutter und Vater konnte ich mich auch nicht mehr erinnern. Ich war recht klein, als meine Mutter starb.


    Also schritt ich inmitten der Gäste zur Villa Flavia – gesittet, nicht überschwänglich bewegt, aber ein wenig neugierig auf das, was am heutigen Tag noch kam.

  • Macer verfolgte den traditionellen Raub der Braut wie immer amüsiert, denn die Mischung aus Tradition, Gefühlen, Pflichten und dem Willen der Akteure machte aus einem an sich recht einfachen Ereignis ein lustiges Spektakel.


    Als unauffälliger Gast begleitete er danach den Brautzug irgendwo in der hinteren Hälfte. Hin und wieder beteiligte er sich mit einem "Talassio" an den Segensrufen für das Brautpaar und genoss ansonsten den fröhlichen Zug durch Nacht, die von zahlreichen Fakeln erhellt wurde.

  • Milo hatte inzwischen Aristides wiedergefunden und hängte sich an ihn dran. ;) Während des Brautzuges wollte er es sich selbstverständlich nicht nehmen lassen, gemeinsam seinem Ziehbruder ganz wie in guten alten Zeiten ein paar zotige Sprüche zu reimen. Es dauerte nicht lang und schon kam ihm der erste kleine Vers in den Sinn.
    "Stolz ist die Löwin, erhaben zugleich!
    Nimm sie dir, Tiger, dann wird sie bald weich!"
    Er musste breit grinsen angesichts seiner eigenen Unbeholfenheit beim Reimen und auch der Vorstellung des Brautpaars als Löwin und Tiger. Gut gelaunt stimmte Milo in die Rufe der Menge ein.
    "Talassio!"

  • Als Macer aus nicht allzu weiter Entfernung im Brautzug eine Stimme die üblichen zotigen Spruche reimen hörte, horchte er auf. Die Stimme kannte er doch. Sie musste zu seinem ehemaligen Scriba Milo gehören, was bei einem flavischen Bräutigam durchaus nahe lag. Bevor zu sich auf die Suche nach seinem ehemaligen Untergeben machte, steuerte Macer auch noch rasch ein Bescheidenes Werk der Dichtkunst bei:


    "Dem Gracchus geht es wunderbar, der hat jetzt die Antonia;
    die sieht gut aus in voller Pracht, das hat er schonmal gut gemacht.
    Er nimmt sie mit zu sich nach Haus', den Phallus rein und wieder raus;
    im nächsten Sommer zeigt sich dann, ob sie auch gut gebären kann!"

  • Wie das so immer auf Feiern ist, man brandet auf einander, hat erst die Möglichkeit sich zu unterhalten, doch dann kommt schon die nächste Welle und man findet sich woanders wieder. So war es auch bei der kurzen Begegnung im Atrium gewesen. Entspannt und mit einigen der Gästen sich belanglos unterhalten hatte Medeia an dem folgenden gesellschaftliche Ereignis, die Verköstigung, mit teilgenommen, dabei die Speisen genossen und dann die Rede von Gracchus verfolgt. Pumilus wartete die ganze Zeit, mehr oder minder ruhig oder fröhlich schwätzend, an ihrer Seite. Als die Gäste einer nach dem anderen aufstand, folgte Medeia dem und auch sie stimmte in die Talassiorufe mithinein als sie die Villa Claudia verließen. Doch bei den folgenden Liedern hielt sich Medeia zurück. Pumilus wurde jedoch schnell davon angesteckt. Den Weg für seine Herrin leuchtend, wackelte er fröhlich mit dem Kopf hin und her. Aus seiner Sicht wäre es ja auch völlig unverständlich, wenn ein Bräutigam bei einer solchen schönen Braut nicht einfach nur glücklich war. Gerade wollte der kleine Ianitor und Leibsklave mit ansetzen, um ein zünftiges Lied zu schmettern. Doch ein Klaps auf sein Hinterhaupt ließ ihn schon nach dem ersten Brummer wieder verstummen. Mit hängenden Schultern folgte er dann jedoch und blinzelte immer mal wieder von einem weiblichen Gast zum nächsten.


    Sim-Off:

    aiaia...da kommt man ja kaum noch mit *gg*

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