ZitatOriginal von Decimus Claudius Donatus
Donatus blickte erfreut. Er hatte mit weniger Entgegenkommen gerechnet, weil es einfach keinerlei Kontakt oder Beziehung gab.
"Vielleicht können wir das Fest zum Anlass nehmen und einander vertrauter machen. Schließlich ist eure Ehe einer der wenigen Lichtpunkte wenn ich mal die Vergangenheit betrachte."
"Ich hoffe dies. So lasst uns doch hinüber in das Triclinium gehen."
Gracchus bot Antonia seinen Arm an und geleitete sie bis zu dem für sie bereitstehenden Korbsessel hin. Nachdem sich die Männer gelegt hatten, wandte sich Gracchus dem Bruder seiner Gemahlin zu.
"Antonia erzählte mir nicht, dass du in Rom bist. Ich vermutete dich nichteinmal in der Provinz, seit wann bist du zurück?"
Er konnte sich dunkel erinnern, dass Antonia einst erwäht hatte, dass ihr Bruder außerhalb der Provinz weilte, kam jedoch nicht mehr auf den Zusammenhang.
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ZitatOriginal von Caius Flavius Aquilius
Sie trank nichts, mochte sie den unverdünnten Wein vielleicht nicht? Zeit für die nächste charmante Notlüge. "Was meinst Du, ob wir einen Sklaven finden, der uns etwas Wasser zukommen lässt? Mir scheint, in diesem Haus spricht man dem unverdünnten Wein sehr gerne zu und ich möchte schließlich den Brautzug noch in nüchternem Zustand mitbekommen," sagte ich und blickte mich suchend um. Mir wäre zwar nach einem ordentlichen Besäufnis gewesen, aber was tat man nicht alles, um den schönen Schein zu wahren. "Verrätst Du mir Deinen Namen, Claudia? Es wäre schön zu wissen, mit wem ich spreche ..."
In der Culina des Hauses, fern von Feiern und Fröhlichkeit - und auch fern von schweren Herzen - trug sich unterdessen ganz anderes zu. Portisculus, ein Junge von vielleicht zehn Jahren und seit Geburt im Dienste des Hauses Claudia wurde am Ohr durch die halbe Küche gezogen, so dass er entsetzt sein Tablett fallen ließ.
"Es tut mir leid, es tut mir leid! Ich habe es in der Aufregung vergessen, es tut mir leid!" stammelte er in einem Anflug von Wahnwitz, wusste er doch genau, dass keines seiner Worte ihn noch retten würde.
"Nichtsnutziger Bastard! Fluch über dich, du kleines Stück Dreck! Puren Wein an die Gäste auszuschenken! In die Kammer mit dir, und die Kleider vom Leib! Die Peitsche wird dich lehren besser aufzupassen!"
So wurde der Junge in die Sklavenkammer gleich hinter der Culina gestoßen und wenig später drangen leise seine Schmerzensschreie durch die Tür - unhörbar jedoch in jedem anderen Raum des Hauses.