Officium Magistratus - Arbeitszimmer des zweiten Magistratus


  • Officium Magistratus Ostiensis:



    Dies ist der Amtssitz eines amtierenden Magistratus, nach geltendem Recht folglich Aedil oder Quaestor, von Ostia.



    Ein Magistratus ist ein einfacher öffentlicher Beamter einer Stadt. Er wird von den Duumviri mit bestimmten Aufgaben betraut, z.B. der Bauaufsicht oder der Marktaufsicht.
    Für die einfachen Bürger stellt die Tätigkeit als Magistratus den ersten Schritt ins öffentliche politische Leben dar und verschafft ihnen ein gewisses Ansehen.

  • ~~ OFFICIVM III ~~


    AEDILIS OSTIENSIS OPERVM PVBLICORVM
    QVINTVS TITINIVS CATIENVS




    &
    AEDILIS OSTIENSIS MERCATVVM
    MAMERCVS RVSIVS TEMPSANVS




    Besucher ohne schriftlichen Termin mögen sich im Officium IV beim entsprechenden Scriba Ostiensis melden.


    Auch an dieses Officium wurde eine neue Tafel angeschlagen. Sie zeigte grob die Zeiten, zu welchen die Aediles hier erreichbar sein könnten. In der Praxis jedoch würde man hier wohl um eine schriftliche Anmeldung im Voraus nur schwerlich umhin kommen, da sich Kontrollgänge auch stets unerwartet ausdehnen konnten und ein Teil der Bearbeitung von Anträgen und ähnlichem auch den Gang aus der Curia forderten.


    Folglich war es auch nur richtig, dass beide Aediles sich ein Officium teilten und jenes auch ein wenig kleiner war, als das des Quaestors. Es war eben ehemals die Geschäftsstelle des zweiten Magistratus von Ostia. Dennoch war es vollständig ausgestattet, sodass die beiden Neugewählten sofort mit ihrer Arbeit beginnnen konnten...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ocella erschien am Nachmmitag auf Einladung des iulischen Duumvirs um den Verkauf des ostiensischen Barbiers "Kaiserschnitt" zu verhandeln. Auch zwei andere Interessenten waren anwesend, die noch auf den letzten Drücker ein Schnäppchen machen wollten. Insgesamt standen also drei potentiele Käufer vor dem Officium und warteten darauf, dass sie vom Quaestor Asinius Celer eingelassen würden.

  • | Potitus Asinius Celer


    Die drei Interessenten wurden sodann zum Asinier vorgelassen, der hinter seinem Schreibtisch sitzend noch schnell einen Satz zu Ende schieb, bevor er aufsah.
    "Salvete! Bitte setzt euch.", grüßte er mit einem durchaus freundlichen Lächeln und zeigte kurz auf die beiden Sitzgelegenheiten vor seinem Schreibtisch. Ein dritter Platz wurde stante pede von einem Servus publicus in den Raum geschafft, sodass sich anschließend auch wirklich jeder setzen konnte.
    "Wie ich sehe, haben sich auf den letzten Passus noch zwei weitere Interessenten für den Barbier gefunden; sehr schön. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?", erkundigte sich Celer zum Gesprächseinstieg. Während es ihm hinlänglich lang bekannt gewesen war, dass der Aedilis Mercatuum sich zu diesem Gespräch hier einfinden würde, war er auf die anderen beiden potenziellen Käufer nicht ganz so gut vorbereitet - nichts jedoch, was ihn gleich aus der Ruhe gebracht hätte.




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zuerst meldete sich der jüngste der dreien zu Wort. Er war der Sohn eines Kleinhändlers aus dem Norden Ostias. Mein Name ist Sextus Vibidius Orata. Sodann sprach der zweite, ein älterer Peregrinus aus dem Süden Ich heiße Harpalus. Zuletzt schließlich sprach Ocella mit einem Schmunzeln. Ich bin Titus Helvetius Ocella. Der Vibidier kannte den Aedilis natürlich und überlegte kurz ob er bleiben und sich in die Bietschlacht mit dem Amtsträger einlassen sollte. Harpalus hingegen saß vollkommen unberührt da. Entweder kannte er den Helvetier nicht oder es interessierte ihn einfach nicht, gegen wen er bot.

  • | Potitus Asinius Celer


    Als Ocella sich dem Asinier noch einmal vorstellte, musste auch jener ein wenig schmunzeln. Doch fand er schnell wieder zu angebrachter Sachlichkeit zurück.
    "Nun, dich kenne ich ja bereits und weiß, dass du als Aedilis Mercatuum unserer Civitas dienst und daher wohl zweifellos in der Lage sein solltest diesen städtischen Barbier-Betrieb angemessen weiterzuführen.", stellte Celer an den Helvetier gewandt fest. Aus seiner Sicht lag es durchaus sehr im Interesse der Civitas, dass der Barbier auch mindestens eine gewisse Zeit lang einigermaßen lief und nicht nach ein-zwei Wochen wieder verkauft oder gar dicht gemacht werden musste. Ostia sollte schließlich nicht in den Ruf geraten, dass es seine Bürger (und sonstigen Einwohner) ausnutzte, um miese Geschäfte günstig abzustoßen. Ein solcher Verdacht verbreitete sich ja mitunter schnell, obgleich der 'Kaiserschnitt' durchaus nicht mies lief...


    "Wie sieht es mit dir aus, Vibidius? Was machst du und wo kommst du her?", erkundigte sich der Asinier neutral, der als Quaestor von Ostia absolut nicht jede kleine Händlerfamilie der Stadt kannte und folglich aus der bisherigen Vorstellung lediglich schließen konnte, dass der junge Mann ein römischer Bürger war.
    "Und Harpalus, wie finanzierst du dich aktuell so?", schob er anschließend ebenso sachlich nach. Das Grundkapital für den Erwerb eines Betriebes wollte - gerade von einem offenbaren Peregrinus, wie der Name nahelegte - ja auch erst einmal irgendwie beschafft werden. Und ohne dem älteren Herrn irgendetwas unterstellen zu wollen, würde der Quaestor den städtischen Barbier ganz sicher keinem Gauner oder Verbrecher veräußern.




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ocella lehnte sich zurück und schaute, wie sich die anderen beiden Bewerber verhalten würden.


    Der junge Vibidier lehnte sich dementgegen vor und begann kurz über sich zu erzählen: Ich bin der Sohn des ostiensischen Kleinhändler Marcus Vibidius Orata. Dieser hat sich dafür entschieden, mir eine kleine Unternehmensgründung zu ermöglichen, sodass er mein Gespartes verdoppelt hat, sodass ich nun hier mitzubieten gedenke. Danach nickte er dem Quaestor, sich selbst bestätigend zu und stützte sich mit seinen Ellenbogen auf seinen Knien ab. Sein Blick ruhte auf Harpalus, der weiterhin vollkommen ungerührt schien.


    Der Alte blickte kurz auf, fixierte den Quaestor und sprach dann langsam und bedacht: Ich habe ge... geerbt. sagte er kurz angebunden und wartete dann, wie es weitergehen würde.

  • Ein Scriba der Aedile brachte zwei Tabulae zum Officium des Quaestors.


    Per Hauspost


    Ad
    Duumvir Marcus Iulius Dives
    Duumvir Iullus Cassius Hemina Minor


    Salvete,


    anbei sende ich euch den ersten Entwurf einer Marktordnung für die Stadt Ostia. Eine weitere Abschrift ist dem Quaestor Ostiensis zugestellt worden. Ich bitte darum, Kritik, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zu sammeln, damit diese in einem gemeinsamen Gespräch der Stadtverwaltung geäußert werden können.


    Valete bene,
    THO


    Titel: Marktordnung der Civitas Ostia



    I. Jeder römischer Bürger oder Peregrinus ist berechtigt einen Marktstand auf dem Marktplatz zu führen.
    II. Jeder, der einen solchen Stand öffnen will, benötigt die Genehmigung der Stadtverwaltung. Der Handel auf dem Marktplatz ist nur an Ständen erlaubt.
    III. Die Stadtverwaltung stellt sicher, dass eine angemessene Zahl von Ständen für reisende Händler zur Verfügung steht.
    IV. Die Stadtverwaltung ordnet jedem Händler einen nummerierten Standplatz zu und führt eine Liste über die registrierten Händler und deren Standnummern.
    V. Die Stadtverwaltung behält sich vor, jeden Stand ohne Angabe eines Grundes zu schließen.
    VI. Den Anordnungen der Vertreter der Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.
    VII. Die Stadtverwaltung garantiert die Sicherheit auf dem Marktplatz Davon ausgenommen sind grobe Fahrlässigkeiten von Seiten der Händler.
    VIII. Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur siebten Stunde. Geschäfte auf dem Marktplatz sind nur innerhalb der Marktzeit gestattet
    IX. Der Abstand zwischen den Ständen muss mindestens zwei Passus betragen.
    X. Durchgänge zu Haustüren und Gassen sind freizuhalten.
    XI. Jeder Marktstand hat zwei Eimer Wasser zum Brandschutz bereitzuhalten.
    XII. Die Bewegung von Karren und Kutschen ist während der Marktzeiten auf dem Forum verboten.
    XIII. Das Angebot von Waren erfolgt nach der Lex Mercatus.
    XIV. Die Entscheidung über die Qualität der Waren unterliegt der Stadtverwaltung.
    XV. Der Verkauf von mangelhafter Ware ist verboten.
    XVI. Der Handel mit Waffen ist nur mit einer besonderen Lizenz der Stadtverwaltung erlaubt.
    XVII. Der Handel mit Raubgut ist strengstens verboten. XV. Glücksspiele sind auf dem Marktplatz verboten.
    XVIII. Der Standplatz ist sauber zu hinterlassen.
    XIX Bei einmaligem Verstoß gegen die Marktordnung werden durch die Stadtverwaltung Geldstrafen verhängt oder der Entzug des Standplatzes vollzogen. Höhe und Art der Bestrafung liegen im Ermessen der Stadtverwaltung
    XX. Der Entzug des Standplatzes ist nur auf Grundlage dieser Marktordnung möglich.
    XXI. Der Entzug des Standplatzes wird nur durch beauftragte Beamte der Stadtverwaltung vollzogen.
    XXII. Bei wiederholten Verstößen gegen die Marktordnung ist es der Stadtverwaltung erlaubt, einen endgültigen Entzug des Standplatzes auszusprechen. In diesem Fall ist eine Wiedererlangung eines Standplatzes nicht möglich.
    XXIII. Besucher des Marktplatzes haben sich an die Regeln dieser Marktordnung zu halten. Verstöße gegen die Marktordnung und Handlungen gegen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf dem Marktplatz werden mit Platzverweisen oder Geldstrafen bestraft. Art und Höhe der Strafe liegt im Ermessen der Stadtverwaltung.
    XXIV. Änderungen an der Marktordnung sind öffentlich bekanntzumachen.

  • | Potitus Asinius Celer


    Der Quaestor musste kein Genie oder Empath sein, um zu erkennen, dass dieser Harpalus ganz offensichtlich etwas zu verbergen hatte. Er hakte nach:
    "Du lebst also von deinem Erbe? Erst einmal mein Beileid zu deinem Verlust. Aber sag, von wem hast du geerbt und was hat derjenige einst gemacht? Und vor allem: Fühlst du dich überhaupt der Aufgabe gewachsen nun gleich mit einem eigenen Betrieb in die Arbeitswelt einzusteigen?", bohrte Celer unnachgiebig weiter. So einfach kam ihm hier niemand davon - er nahm seine Amtspflichten schließlich ernst! Andererseits natürlich... mal sehen, was der überhaupt finanziell aufbieten konnte. Vielleicht erledigte sich das Gespräch mit ihm dadurch schon von ganz allein...
    "Falls dem so ist, Harpalus, sprich. Was hast du dir vorgestellt für den Barbier 'Kaiserschnitt' berappen zu können?", erkundigte er sich also und schaute kurz auf eine kleine Notiz, die er sich bereits im Vorfeld gemacht hatte. Ocella hatte schriftlich schon 85 Sesterzen geboten; nicht üppig, aber immerhin...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Harpalus schaute nun wieder auf. Ich bin in der Lage 87 Sz. für den Barbier auszugeben. sagte er, ohne weiter auf die Frage nach dem Erbe aufzugeben. Um das zu bestätigen, zog er einen Beutel hervor und ließ ihn klimpernd auf den Schreibtisch herab.


    Der Vibidier war wohl schon in diesem Moment draußen, zumal sie sich immer weiter jenem Wert näherten, mit dem man auch einen neuen Barbier eröffnen könnte. Er schüttelte daher den Kopf und lehnte sich im Stuhl zurück, um zu zeigen, dass er nicht mehr an der Verhandlung teilnehmen würde.


    Ocella jedoch ließ sich nicht davon abhalten. Er überlegte kurz, schaute dabei auf den Beutel und dann zu Celer. Nun, dann erhöhe ich auf 90 Sz. Wieder lehnte er sich zurück und wartete die Reaktion der anderen beiden ab.


    Harpalus schaute ihn an, blickte seufzend auf seinen Beutel und nahm ihn dann wieder vom Tisch. Schade... Wirklich schade.

  • | Potitus Asinius Celer


    Der Quaestor konnte sich bei dem Gebot des Peregrinus ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Der Typ war ja wohl durch und durch unrömisch einen solch krummen Betrag zu bieten; und dann auch noch diese Geste mit dem klimpernden Geldbeutel. Das konnte der bei den Barbaren machen.. oder vielleicht auch noch auf dem Markt, aber doch bitte nicht hier, in der civilisierten Welt einer römischen Curia! Dennoch schien es fast so, als ließe sich der Vibidier davon durchaus beeindrucken, oder?
    "Was ist mit dir, Vibidius? Hast du das Interesse etwa schon wieder verloren? Ich meine, bedenke die vielen Vorteile, die der Kauf eines bereits existierenden Betriebes gegenüber einer Neugründung hat...", erklärte Celer und blickte dabei von Orata zu Ocella.
    "Die wohl wichtigste Eigenschaft ist sicherlich die bereits existierende Stammkundschaft und dass sich der Barbier in der Civitas durchaus auch schon einen Namen gemacht hat.", führte er aus. Einen - rein materiellen - Wertverlust für Ostia von 10 Prozent wollte der Asinier nicht verantworten, gerade wo man andernorts insbesondere aufgrund genannter Eigenschaften sogar noch mehr für einen existenten Betrieb zahlte, denn man für eine Neugründung berappen müsste. Nein, mindestens in den einstelligen Minusbereich gedachte der Quaestor noch vorzudringen...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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  • Kurz nachdem auch der Asinier sich den Marktordnungsentwurf Ocellas zu Gemüte geführt hatte, traf der iulische Duumvir ein, um sich über genau diesen mit dem Quaestor zu unterhalten. Die Tür zum Officium ließ Dives dabei offen, da er offensichtlich noch mit weiteren Gesprächsteilnehmern rechnete...

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  • Hortalus war raus und der Vibidier schien es sich dann nochmal zu überlegen. Ocella beobachtete ihn aufmerksam und kurz bevor der Vibidier ein Angebot machen konnte, setze der Helvetier den letzten Stich: Ich erhöhe mein Gebot auf 93 Sesterzen. Er näherte sich damit dem Preis zur Verhandlungsbasis nahe an. Dadurch ließ sich der Vibidier endgültig vertreiben. Ich verzichte auf weitere Gebote, Quaestor. Ocella nickte zufrieden und blieb zurückgelehnt im Stuhl sitzen.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Kurz nachdem auch der Asinier sich den Marktordnungsentwurf Ocellas zu Gemüte geführt hatte, traf der iulische Duumvir ein, um sich über genau diesen mit dem Quaestor zu unterhalten. Die Tür zum Officium ließ Dives dabei offen, da er offensichtlich noch mit weiteren Gesprächsteilnehmern rechnete...


    Einige Minuten später erschien auch Ocella, mit einer großen und einer kleineren Tabula unterm Arm im Officium, grüßte mit einem gut aufgelegten Salvete und nahm auf einem freien Stuhl platz.

  • | Potitus Asinius Celer


    Der Quaestor blickte durchaus zufrieden von einem Gesicht ins nächste. Der sich verdächtig zurückhaltende Peregrinus schien tatsächlich raus zu sein und Celer konnte sich nicht helfen, doch erleichterte ihn dies schon irgendwie. Mit diesem beinahe zwielichtigen Kerl hätte er nur ungern ein Geschäft im Namen der Civitas gemacht. Als dann auch noch der Sohn des Kleinhändlers seinen Ausstieg verkündete (wahrscheinlich müsste der erst Papi fragen, ob dieser ihm sein Erspartes nicht nur verdoppelte, sondern besser verdreifachte), stand das Ergebnis fest:
    "Nun denn! Ich würde sagen, dass dieses Gespräch damit für dich, Vibidius, und dich, Harpalus, beendet ist. Im Namen der Civitas Ostia bedanke ich mich für euer Interesse und.. es hat mich gefreut eure Bekanntschaft zu machen.", verabschiedete der Asinier die beiden unterlegenen Parteien. Für den folgenden Vertragsabschluss würden sie schließlich nicht von Belang sein und hätten sicher auch noch etwas besseres zu tun als dabei zuzusehen, wie zwei Männer erfolgreich ein Geschäft abschlossen.
    "Valete!", fügte Celer seiner Verabschiedung noch hinzu und wartete dann, bis er mit Ocella allein gelassen werden würde.


    "Nun, dann zu uns beiden. Ich habe da schonmal so etwas vorbereitet...", klopfte der Quaestor lächelnd einen Spruch und holte zwei identische Tabulae hervor, in die er hier und dort letzte Details eintrug. Anschließend reichte er den Vertrag weiter an den Aedil...



    CONVENTIO PROPRIETATIS
    (Eigentumsvertrag)


    Mit diesem Schreiben wechselt der Barbier 'Kaiserschnitt' in Ostia aus dem Eigentum und dem Besitz der Civitas Ostia zum Preis von XCIII Sesterzen zum heutigen Datum mit allen rechtlichen Konsequenzen in das Eigentum und den Besitz des Titus Helvetius Ocella über.
    Der Verkäufer versichert dazu nach bestem Wissen und Gewissen auf jedwede zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Mängel des Verkaufsgegenstands hingewiesen zu haben, während der Käufer bestätigt jenen ausreichend in Augenschein genommen zu haben.
    Das Geschäft wird rechtsgültig durch Unterschrift beider Parteien oder eines jeweils zeichnungsbefugten Vertreters auf diesem Dokument, sowie durch Handschlag.


    ANTE DIEM X KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (23.1.2013/110 n.Chr.)












    "Ich würde dich dann bitten einmal auf dieser Tafel und einmal auf der hier zu unterzeichnen. Und sobald du den vereinbarten Kaufpreis bezahlt hast, werde ich dir deine Vertragsausfertigung zusammen mit den Schlüsseln zum Barbier in dein Officium bringen. Die zweite Tafel verbleibt logischerweise bei der Civitas...", erklärte der Quaestor nebenbei, während er Ocella Zeit zum Durchlesen des Kaufvertrages gab.




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Kurz nach dem iulischen Duumvir traf auch schon Ocella ein und setzte sich.
    "Salve, Ocella! Und, wo hast du deinen Collega gelassen? Sollen wir noch warten?", erwiderte Dives ebenfalls gut gelaunt, machte jedoch sogleich eine wegwerfende Handbewegung.
    "Wir können ja einfach schonmal anfangen, nicht? - Ich muss zunächst sagen, dass mir deine Arbeit durchaus sehr zugesagt hat, auch wenn ich hier und da zumindest noch ein paar Nachfragen beziehungsweise Anmerkungen hätte. Zum Beispiels hier, beim siebten Punkt: Hälst du es wirklich für sinnvoll das Abschließen von Geschäften auf dem Marktplatz zeitlich zu begrenzen? Ich meine, sollte es mir beispielsweise verboten sein einen Ehevertrag auf dem Marktplatz abzuschließen, nur weil ich mich eben außerhalb der Marktzeit dort befinde und nicht zehn Passus weiter in einer Taverne?", fragte er nach und zuckte leicht mit den Schultern.


    "Ich weiß, das klingt jetzt ziemlich konstruiert und an den Haaren herbei gezogen, aber ich hoffe, du verstehst meinen Punkt.", führte der Iulier weiter aus.
    "Ja... Salve erstmal, Ocella... Und ich glaube, dass man das, falls du eher den Handel mit Waren und so meintest, vielleicht im zweiten Punkt besser mit unterbringen könnte...", meldete sich dann auch Celer zu Wort. Damit war die Diskussion wohl eröffnet...

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  • Sowohl Harpalus, als auch der Vibidier erhoben sich und verließen das Officium. Zurück blieb Ocella, der zwar etwas mehr geboten hatte, als er wollte, aber der Civitas gegenüber auch nicht zu knauserig wirken wollte. Schließlich war sein nächstes Ziel das Amt eines Decurio, und dafür musste man dann auch mal das eine oder andere Opfer bringen. Jedenfalls nahm Ocella jetzt die Tabula an sich, las sie aufmerksam durch.


    Er nickt dann und unterschrieb unter dem Vertragstext.



    CONVENTIO PROPRIETATIS
    (Eigentumsvertrag)


    Mit diesem Schreiben wechselt der Barbier 'Kaiserschnitt' in Ostia aus dem Eigentum und dem Besitz der Civitas Ostia zum Preis von XCIII Sesterzen zum heutigen Datum mit allen rechtlichen Konsequenzen in das Eigentum und den Besitz des Titus Helvetius Ocella über.
    Der Verkäufer versichert dazu nach bestem Wissen und Gewissen auf jedwede zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Mängel des Verkaufsgegenstands hingewiesen zu haben, während der Käufer bestätigt jenen ausreichend in Augenschein genommen zu haben.
    Das Geschäft wird rechtsgültig durch Unterschrift beider Parteien oder eines jeweils zeichnungsbefugten Vertreters auf diesem Dokument, sowie durch Handschlag.


    ANTE DIEM X KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.
    (23.1.2013/110 n.Chr.)


    Der Käufer
    Titus Helvetius Ocella







  • Nun, Vaticanus lässt sich entschuldigen. Er plant grade am vor Ort den Abriss des Schreins des Iupitter Serapis zugunsten den neuen Tempels. sagte Ocella kurz, zumal Vaticanus sowieso meist draußen unterwegs war.


    Ocella nahm sich sodann den Entwurf zur Hand, suchte nach Punkt VII, runzelte kurz die Stirn und ging einen Punkt weiter, wo er schließlich den betreffenden Punkt fand. Du meinst sicherlich den achten Punkt. Hier ist tatsächlich ausschließlich der ordentliche Markthandel, also der Handel mit Waren durch die Händler gemeint. Schließlich haben wir die Verantwortung für die Sicherheit des Platzes und können nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht für den Marktplatz sorgen. Sonstige Geschäfte jeglicher Art können auch weiterhin auf dem Marktplatz getätigt werden, wobei die Stadtverwaltung dann keine Verantwortung mehr übernimmt. Er schaute kurz hoch, erst zu dem Iulier, dann zu dem Asinier. Das scheint allerdings nicht klar zu werden. Habt alternative Formulierungsvorschläge?

  • | Potitus Asinius Celer


    Tja, damit war das Geschäft dann also so gut wie abgeschlossen.
    "Sehr schön!", meinte der Quaestor dann und naahm die Tafel mit einem kurzen kontrollierenden Blick wieder an sich. Anschließend erhob er sich von seinem Platz und streckte - immerhin stand in dem Vertrag ja auch etwas von einem Handschlag - seine Hand entgegen.
    "Dann gratuliere ich dir an dieser Stelle schon einmal zu deinem neuen Betrieb, wünsche dir viel Erfolg und ich bringe dir dann, wie gesagt, deine Vertragsausfertigung zusammen mit den Schlüsseln schnellstmöglich nach Zahlungseingang in dein Officium.", erklärte Celer mit einem freundlichen Lächeln. Gleichsam leitete er damit aber auch die Verabschiedung ein...


    Sim-Off:

    Zum Ablauf: Da man einen Betrieb nicht in der WiSim direkt verkaufen kann, würde ich dich also um die Überweisung der 93 Sz auf das Konto von Ostia (1217) bitten, bevor ich dann SimOff die Überschreibung des Betriebes an Ocella in Auftrag gebe.



    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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  • Huch? Dives nickte. Ja, scheinbar hatte er da tatsächlich einen Knick in der Optik gehabt.
    "Ja, ich meinte den achten Punkt.. natürlich.", erklärte er mit entschuldigendem Lächeln und überlegte kurz.
    "Und wo du, Celer, den zweiten Punkt ansprichst, könnte man ja entweder 'Geschäfte' nach diesem Vorbild in 'der Handel' umschreiben, was das Ganze vielleicht wieder etwas klarer macht, oder man fast das zu einem Satz zusammen... á la: Der Handel auf dem Marktplatz ist nur an den Ständen und nur innerhalb der Marktzeiten gestattet.", schlug der Duumvir gleich zwei aus seiner Sicht mögliche Alternativen vor, um dem Helvetier auch einen gewissen Freiraum zu lassen. Immerhin wollte der ja schließlich selbst irgendwann mal nach dem Duumvirat streben und da musste man, wenn man sich nicht ständig von seinem Collega dominieren lassen wollte, auch diese oder jene knifflige Entscheidung allein treffen... Nun war die Wahl zwischen diesen vorgeschlagenen Alternativformulierungen weder sonderlich knifflig noch konsequenzenreich, aber so sehr kam es darauf im Moment auch noch garnicht an. Routine und Eingewöhnung waren aus Sicht des Iuliers erst einmal die entscheidenderen Schlagworte.


    "Anschließend habe ich noch zwei kleinere Fragen. Die erste betrifft - lass mich zur Sicherheit lieber nochmal nachschauen - den siebzehnten Punkt. Den sollte man aufgrund des Inhaltes vielleicht aufteilen.", fuhr der Iulier nach der Klärung der ersten Nachfrage fort. Dabei vermutete er natürlich, dass Ocella ursprünglich sicherlich auch die angesprochene Aufteilung vorgehabt hatte. Aber letztlich konnte und sollte er hier ja nunmal etwas zu dem tatsächlich Geschriebenen sagen...
    "Und noch eine Nachfrage bezüglich des Werbens und Plakatierens: Da in der Marktordnung Misenums, die ich dir als hoffentlich einigermaßen hilfreiche Anregung habe geben lassen, auch ein Punkt zum Werben und Plakatieren enthalten war, den ich in diesem Entwurf weder so noch in anderer Form gesehen habe, wollte ich schlicht und einfach nachfragen, warum du dich gegen die Aufnahme einer vergleichbaren Formulierung entschieden hast.", erkundigte sich der Duumvir interessiert mit einer Nachfrage, die nicht mehr und nicht weniger als ebendies war.

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