CURSUS: Operationsführung

  • Das der Claudier nicht verstand oder verstehen wollte, welchen Vorzug gerade der Einsatz der gemischten Einheiten für die Erkundung der Wälder hatte, war ihm schon klar gewesen. Und da es vergeblich wäre, ihm ein weiteres darauf aufmerksam zu machen, das es keine besonderes Frage der schnellig dieser Reiterei sei, sondern eben die Kombination aus einer grossen Anzahl von leichten Infantristen, welche gewohnt waren Wälder zu erkunden und den schnellen Reitern dieser Einheit, verzichtete er darauf. Stattdessen wandte er sich zunächst noich einmal an den Kursleiter.


    "Bevor wir in blinde Bauwut von Rampen und Türme verfallen, würde mich zunächst interessieren, wie genau die Verteidigungsanlage des Gegners aus sieht. Handelt es sich um eine massive Steinmauer ? Gibt es grössere hölzerne Teile ? Wie massiv erscheinen uns die Tore ? Gibt es bei den Toren Vorwerke ? Sind die Wege, welche zu den Toren führen gerade oder schlangenlienien Förmig ? Gibt es vorgelagerte Verteidigungsanlagen, wie Gräben oder Pallisaeden ? Wie ist die Bodenbeschaffenheit ?"


    "Daran, das wir möglichst bald mit einem kontinuierlichen Beschuss beginnen, tut dies zwar keinen Abbruch, doch für die art der Erstürmung und die Dauer des Beschusses sind diese Informationen wichtig."

  • "Die Mauern sind aus Stein und massiv, jedoch nicht von so präziser Machart wie es unsere wären", ergänzte Macer die bisher gegebenen Informationen. "Die Tore sind ebenfalls von stabiler, aber einfacher Art ohne Vorbauten. Türme oder hölzerne Aufbauten auf den Mauern gibt es nicht. Vor der Mauer verläuft ein Graben, ansonsten ist das Gelände wie in Ufernähe zu erwarten weitgehend flach."


    Sim-Off:

    Und auf die Idee, mit Steingeschossen ein Loch in die Mauer schießen zu wollen, braucht ihr erst gar nicht zu kommen, das ist nämlich rein physikalisch mit vertretbarem Aufwand nicht möglich. ;)

  • "Keine Türme und Aufbauten", wiederholte Claudius. "Das klingt gut. Das bedeutet, wenn wir gezielt die Verteidiger mittels Steingeschützen von ihren eigenen Mauern fernhalten, können sich unsere Männer den Stadtmauern nähern, ohne unter allzu gefährlichen Beschuss zu geraten.
    Wie breit ist der Graben?"


    Im Geiste plante Claudius bereits die Turm- und Fallbrückenkonstruktionen.

  • "Wir drohen uns wieder in Details zu verlieren. Wir sind noch immer in einem Kurs zur Operationsführung und nicht in einem nur zum Belagerungswesen", merkte Macer an. Trotzdem antwortete er natürlich nach einer kurzen Geste mit der Hand, die an das Werfen von Würfeln erinnerte: "Nun, sagen wir, der Graben ist 20 bis 30 Fuß breit und 5 bis 6 Fuß tief."

  • Jetzt hatte sie die Informationen, welche nötig waren, den eigentlichen Angriff konzipieren zu können. Auch wenn sich in seiner Vorstellung nicht viel änderte, denn an den Glücksfall von maroden Holzwänden hatte er nicht geglaubt. Aber so konnte er auch den Alptraum von einem morastigen und fallen gespickten Vorfeld der Stadt ausschliessen.


    "Wir sollten uns zunächst auf die eigentlichehn Angriffsziele bei der Erstürmung festlegen. Und, wie der Kursleiter richtig erwähnt, nicht in den Details verlieren. Wenn im Oberkommando eine Entscheidung fällt, dann werden die Tribune und Centurios, welche die Befehle umsetzen müssen, wissen, wie sie ihr Belagerungsgerät bauen müssen."


    Kurz reflektiert er das bisher gesagte.


    "Wir haben eine Stadt mit zwei Toren, einer Mauer und freien Strecken an der Wassserseite. Und, es ist ein gesicherte Stadt, keine Festungsanlage. Wir haben zwei Legionen, vier Cohorten leiche Infantrie und unsere Bogenschützen, platziert um die Stadt herum. Die verbleibenden Alae dienen als Flankenschutz und zur Aufklärungen. Dazu haben wir noch insgesamt vier Cohorten auf dem Fluss..... Wie sollte der Angriff erfolgen ? Und wann sollte dies geschehen ?"


    Er blickt sich kurz um und fährt dann fort.


    "Das die Geschütze, welche wir errichten nicht in der Lage sind, die Mauern zu zerstören, ist klar. Und da auch keine Holzaufbauten vorhanden sind, können wir diese nicht in Brandsetzen. Allerdings können unsere Geschütze, die Mauern von den Verteidigern säubern und auch in der Stadt selbst für eine Dezimierung der Feinde sorgen. Wir könnten uns nun erst einmal darauf beschränken, in der Stadt für Chaos zu sorgen. Doch wie schon gesagt, es handelt sich nicht um eine Festung und die Massgabe der Operation mit zwei Legionen war es auch, rasch erfolge zu erzielen."


    Wieder blickt er kurz in die Runde, stützt sich auf den Tisch mit dem Modell der Landschaft.


    "Zuviel Zeit sollten wir also nicht für den Beschuss der Stadt aufwenden und uns dem eigentlichen Angriff zu wenden. Und dieser Angriff sollte an allen drei verwundbaren Stellen gleichzeitig erfolgen. Grob gesagt, ohne mich in Detailas zu verlieren, heisst das, je eine Legion startet einen Sturmangriff auf ein Tor und die Classis greift von der Flusseite aus an."

  • "Die Breite des Grabens ist insofern von Relevanz, weil du uns nach dem Bau von Türmen mit einem überdimensionalen Graben hättest überraschen können. Nenne es Erfahrungswerte mit von dir ausgebildeten Offizieren, die mich wiederum geschult haben und nun solche Vorsorgefragen stellen lassen", sagte Claudius an den Kursleiter gewandt.


    "Des Weiteren rücke ich nicht von Türmen ab, weil sie wegen der geringen Höhe relativ schnell zu bauen sind UND vor allem: Weil ich keine ganze Legion auf ein Stadttor zurennen lasse. Praktischer könnten wir dem Feind unsere Männer gar nicht servieren, indem wir sie durch ein Nadelöhr schicken, wo der Gegner sie nacheinander gezielt abschießen kann.


    Darum: Unser Vorgehen muss von mehr als nur drei Stellen erfolgen. Ich schließe mich dem Vorschlag des zeitgleichen Angriffs über die Flussseite und die beiden Tore an, beharre aber darauf, Türme - sagen wir drei, also jeweils einen zwischen Tor und Tor bzw. Tor und Hafen - einzusetzen, mittels derer wir nun unsererseits über einer vortreffliche Schussposition auf den Gegner verfügen und ihn somit hindern, aus gesicherter Position unsere über die Tore angreifenden Männer wie Schlachtvieh im Akkord niederstrecken zu können. Der uns unterstützende Beschuss der Stadt mit den Steingeschützen hört nämlich dann auf, wenn sich unsere Männer in derselben befinden.


    Im Übrigen werde ich mich keineswegs durch die Vorgabe, wegen der beiden zur Verfügung gestellten Legionen rasch Erfolge erzielen zu müssen, zu einem überstürztem Handeln hinreißen lassen. Priorität hat immer noch, die verlustloseste Kriegsführung wie möglich zu finden. Jedenfalls ist das mein Anspruch."

  • Einen leichten Seufzer konnte sich Tiberius Vitamalacus an dieser Stelle nicht unterdrücken. Irgendwie schien der Claudier wirklich nur das zu hören, was er hören wollte.


    "Nun," wandte er sich trocken an den Claudier, "vielleicht ich für dich doch etwas detaillierter den Angriff auf die Tore erläutern sollen. Wenn du glaubst, ein es wäre ein blinder Sturmangriff, dann irrst du, denn das wäre in der Tat ein Gemetzel. Allein so etwas zu befehlen würde die Moral in den Einheiten soweit sinken lassen, das sogar die Gefahr der Befehlsverweigerung besteht."


    "Schüsselpunkt bei der Eroberung einer Stadt, deren Mauern wir nicht einfach einreissen können, ist die Kontrolle der Stadttore. Diese mögen Nadelöhre sein, doch zum einen sind das einzelne Türme genau so und zu anderen erlauben uns nur die Tore rasch unsere Truppen in die Stadt zu bringen."


    Er blickte sich noch einmal um, wandte sich dann noch einmal an den Claudier.


    "Ich habe auch nichts gegen den Einsatz von Türmen, denn du hast recht, von ihnen haben unsere Bogenschützen ist ein gutes Schussfeld und so binden wir feindliche Kräfte auf dem Wall. Aber ich würde die Türme in den Sturmangriff auf die Tore einbeziehen. Setzen wir sie links und rechts nicht allzu weit vom Tor ein, unterstützen wir so wirksam die Truppen am Boden, welche sinnvoll geschützt, ihren Angriff auf die Tore starten. Würden wir die Türme vereinzelt einsetzen, so würden wir nur an drei weiteren schmalen Stellen angreifen, so aber erstürmen wir zwei Stadtore auf breiter Front. Zusätzlich erhöhen wir den Druck durch den Einsatz von Sturmleitern."

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Ich habe auch nichts gegen den Einsatz von Türmen, (...) Aber ich würde die Türme in den Sturmangriff auf die Tore einbeziehen. Setzen wir sie links und rechts nicht allzu weit vom Tor ein, unterstützen wir so wirksam die Truppen am Boden, welche sinnvoll geschützt, ihren Angriff auf die Tore starten."


    "Bedenke die Flugbahn der Geschosse und achte auf den besten Schusswinkel. Dann wird dir klar, dass die unmittelbare Anordnung der Türme neben den Toren ungünstig ist. Die Verteidiger werden ihre Tore schützen wollen, stehen also relativ nah davor. Von oben nach unten zielt es sich schwerer als seitlich. Außerdem entblößen unsere Schützen beim Anvisieren nach unten eher ihre Körper, als wenn sie aus der Deckung heraus schräg zielen können."

  • Kopfschüttelnd versucht Sev den ständigen Streit zu ignorieren und stattdessen den Gedankengängen der Sprecher zu folgen.
    "Ich stimme Tiberius zu. Die Türme sollten den Angriff auf die beiden Stadttore sinnvoll unterstützen." Er sieht zu dem Claudier. "Dabei heißt sinnvoll natürlich, dass wir auch einen angemessenen Abstand einhalten, wie bereits erläutert. Niemand sprach von einer Anordnung unmittelbar neben dem Tor." Dabei nickt er dem Tiberier kurz zu. "Sobald wir die Stadttore angreifen, wird der Feind einen Großteil seiner Kräfte genau hierhin verlegen. Also sollten wir besonders hier dafür sorgen, dass diese Nadelöhre ein wenig geweitet werden.


    Ich verspreche mir außerdem einiges vom Einsatz der Classis. Deren Anmarsch würde ich so unauffällig wie möglich gestalten und sie möglichst lange für den Feind als reine Versorgungsschiffe in Erscheinung treten lassen. Außerdem soll der Zeitpunkt ihres Angriffs auf den Hafen versetzt sein zu dem der Legionen auf die Tore. Mit dem Vormarsch auf die Stadttore wird der Feind ohne Zweifel rechnen. Wenn wir unsere Schiffe also ein wenig in der Hinterhand halten können und dann die Tore angreifen, werden sich alle Verteidigungsbemühungen hier konzentrieren. In dem Moment ist es dann die Aufgabe der Classis möglichst schnell den Wasserweg zum ungeschützten Ufer innerhalb der Stadt zurückzulegen und die dort möglicherweise vernachlässigte Verteidigung zu überraschen. Die Biegung des Flusses an dieser Stelle kann uns dabei vielleicht nützlich sein, auch wenn die Stadtmauer für einen wirklichen Sichtschutz wohl nicht hoch genug ist. Wenn wir sie während des Angriffs allerdings schön sauber halten, lässt sich die Reaktion des Feindes vielleicht um wertvolle Augenblicke verzögern."

  • Langsam erschien es ihm fast erstrebenswerter selbst gegen eine feindlche Stadtmauer anzurennen, als hier gegen den Claudier anreden zumüssen, die Argumenten so zugänglich zu sein schien wie eine Mauern. So nahm er zufrieden zur Kenntnis, das ein weiterer Kursteilnehmer sich zu Wort meldete. Ohne weiter auf den Claudier einzugehen, wandte er sich dem Valerier zu.


    "Ich stimme zu, das der zeitliche Ablauf des Angriffes von grosser Bedeutung ist. Für die Classis ist es natürlich am besten, wenn ihr Erscheinen möglichst spät dem Feind auffällt. So wäre ein Angriff im Morgengrauen natürlich ideal, allerdings geht dies nicht, wenn wir den Sturm auf die Tore zuvor starten wollen, ein Vorgehen, das mir aber auch sinnvoll erscheint."


    Er überlegte kurz.


    "Wenn wir unsere Angriff auf die Tore mit dem ersten Morgengrauen starten, dann wird der Gegner natürlich die meisten Kräfte an den Toren zusammenziehen. Die Classis würde in diesem Moment ihre Deckung verlieren, doch sollte es ihr möglich sein, recht dicht vor der Stadt zu sein, so das ihr genug Zeit bleibt in der Stadt anzulanden und Fuss zufassen, bevor der Gegner zu starke Kräfte ihnen entgegenwerfen kann."


  • "Inwiefern störte uns der Feind, wo fanden diese Zusammenstöße statt? Dies sind durchaus bedeutende Fragen. Zur Debatte um den Angriff auf die Stadt, sei angemerkt, dass - und jene Möglichkeit ist dem geschlossenen Vorstoß nach Norden hin gedankt - sie nicht im Handstreich genommen werden muss. Wer verbietet es uns, die Verteidiger einzuschnüren, während andere Heerhaufen den Vormarsch nach Osten hin beginnen?"

  • Langsam aber sicher schien sich die Diskussion nun doch in eine produktive Richtung zu entwickeln. "Gut, damit wären wir dann wieder beim Kern der Sache und der Operationsführung, in dem Fall der zeitlichen Abstimmung zwischen Classis und Legionen.


    Halten wir fest: eure beiden Legionen greifen von der Landseite die Tore an und zeitversetzt die Classis das Ufer. Das klingt nach einem sinnvollen Plan und einem geschickten Einsatz der Truppen.


    Wie koordiniert ihr das im Einsatz und welchen Tag in unserem Zeitplan setzen wir dafür an?"

  • "Am fünften Tag beginnt die Holzbeschaffung, so dass wir natürlich gleich mit dem Turmbau loslegen. Mindestens zwei Tage sollte man dafür ansetzen. Das bedeutet, dass wir am siebten oder achten Tag frühestens loslegen können. Da die anderen Vorbereitungen parallel laufen, sollten hier auch keine weiteren Verzögerungen auftreten.


    Als klassischen Startzeitpunkt nehmen wir natürlich den frühen Morgen. Sobald die Sicht ausreichend ist, beginnt der Angriff auf die beiden Tore. Da die berittenen Legionäre im direkten Angriff sowieso wenig ausrichten können, die Alae aber noch in den Wäldern gebunden sind, werden sie den Nachrichtenaustausch zwischen den Einheiten übernehmen. Dies betrifft zum einen die Absprache zwischen beiden Legionen für einen möglichst zeitgleichen Angriff, und zum anderen die Benachrichtigung der Classis über den richtigen Zeitpunkt für deren Eingreifen. Sobald die Verteidigung ihre Einheiten zu den Stadttoren verlegt, bekommt die Classis den Angriffsbefehl. Falls der Feind die Wachen am Fluss nicht reduzieren sollte, schicken wir sie einfach los sobald die Kämpfe am Tor in vollem Gange sind."

  • Als der Valeria geendet hatte nickte Tiberius Vitamalacus zustimmend, kamen des Erläuterungen seinen Vorstellung recht nahe.


    "Ich denke auch, das der achte Tag am besten ist, sollten wir doch bis zum Vortag auch die Geschütze bereit gestellt haben und können den Beschuss der Stadt zu voller Stärke gebracht haben. Desweiteren würde ich in den Tagen der Vorbereitung eine Besprechung mit den Komandanten der Einheiten ansetzen. Darin werden diese über die Art und den Zeitpunkt des Angriffes informiert. Gerade für den Angriff vom Fluss ist wichtig, das der Kommandeur dieses Abschnittes über den Sinn und Zweck seines Einsatzes bescheid weis, denn sobald die Classis auf dem Fluss ist wird die Kommunikation schwierig und wenn sie ihren Angriff gestartet hat, wird dies fast unmöglich. Wir müssen darauf vertrauen können, das dieser Angriff selbstständig erfolgt."


    Kurz macht er eine Pause, dann spricht er weiter.


    "Doch trotzdem sollten wir überlegen, wie die Classis über den Angriff und dessen Verlauf informiert weden kann. Zwischen den Legionen halten die Turmae Verbindiung, einen fast zeitgleichen Angriff zu erreichen wird auch durch die räumliche Nähe leicht möglich sein, dies lässt sich auch über aukustische Signale erreichen. Für die Classis wird dieses schwerer, da brauchen wir optische Signale. Um der Classis den tatsächlichen Beginn der Operation mitzuteilen, können wir diesen mit einem massiven Einsatz von Brandgeschossen beginnen. Dieses Zeichen wird die Classis deutlich sehen können. Im Verlauf des Angriffs können wir auch mit Feuerzeichen der Classis über den Verlauf des Angriffes auf dem laufenden Halten. Südlich und Nördlich der Stadt können, wenn das entsprechende Tor genommen wurde, Leuchtfeuer entzündet werden. Auch für den Fall, das der erste Angriff auf die Tore scheitert, müsste die Classis informiert werden. Dies könnte zum Beispiel durch zwei Leuchtfeuer erfolgen."

  • Macer hatte den Einwurf des Aureliers zwar nicht sofort beantwortet, jedoch auch nicht gänzlich überhört. "Nein, zweifellos verbietet uns niemand grundsätzlich, die Stadt nur einzuschnüren und einen Teil der Truppen anders zu verwenden. Wir haben uns nun allerdings mehrheitlich schon auf eine Belagerung und Eroberung festgelegt. Im Rahmen dieses Planspiels können wir nicht alle denkbaren Lösungen gleichzeitig durchgehen."


    Er überlegt einen Augenblick, ob er eine Frage nach alternativen Lösungen für das Planspiel in die noch ausstehende abschließende schriftliche Prüfung einbauen sollte. Doch eine solche Fragestellung erscheint ihm dafür doch zu umfangreich.


    "Die Störung durch den Gegner erfolgt im Umfeld der Lager und hält auch die nächsten Tage an, auch wenn sie wegen der verstärkten Befestigung und den vorbereitenden Anlagen für eine Belagerung weitgehend wirkungslos bleibt. In der Summe steht euch demnach am achten Tag durch temporäre Ausfälle eine Cohorte leichte Infanterie nicht zur Verfügung."


    Die weiteren Planungen, bei denen sich die beiden Vortragenden weitgehend einig sind, quittiert er mit einem zustimmenden Nicken.


    "Gibt es weitere Ideen, Gegenvorschläge oder Anmerkungen zur Durchführung? Oder soll ich euch verraten, wie die Belagerung bei dieser Planung ausgeht?"

  • Da es keine weiteren Anmerkungen gab, erläuterte Macer, wie die Gegner auf diese Maßnahmen reagierten und welche weiteren Maßnahmen danach zur Auswahl standen.


    Sim-Off:

    Da die Mehrheit der Kursteilnehmer hier inzwischen aus verschiedenen Gründen (von RL-Abwesenheit über Motivationsverlust bis hin zu persönlichen Abneigungen gegen andere Teilnehmer) nicht teilnehmen kann oder will, breche ich die Sache an dieser Stelle wegen Sinnlosigkeit ab. Eigentlich seltsam, dass wir hier so ein Ende bekommen, denn die Mehrheit der Teilnehmer versicherte mir ebenfalls, dass dieses Planspiel eine sehr spaßige Angelegenheit sei oder zumindest hätte werden können.


    Vielleicht greife ich die Idee irgendwann mal wieder für einen neuen Versuch auf. Vielleicht lasse ich es auch bleiben, weil Aktionen, bei denen jeder unbedingt Recht haben will, dem Spielspass offenbar nicht förderlich sind.


    Wer das Examen noch ordnungsgemäß mit einer Prüfung zu einem Abschluß bringen möchte, der kann mich per PN kontaktieren.

  • Von der anfangs nicht ganz kleinen Zahl von Kursteilnehmern waren am Ende nicht mehr viele übrig, als Macer die Korrekturen beendet hatte und dem Scriba im Vorzimmer die Tafel mit den Ergebnissen reichte. Genau zwei Namen befanden sich darauf:


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Herius Claudius Vesuvianus


    "Keine große Anzahl. Das macht mir bestenfalls das nächste Examen Quartum leichter," kommentierte er noch und wies den Schreiber an, die Namen in die entsprechenden Listen einzutragen.

  • Vesuvianus nahm die Ergebnisse nachdenklich zur Kenntnis. Mit seinem Bestehen hatte er von Anbeginn gerechnet, allerdings verwunderte ihn die Nichtabgabe seines ehemaligen Kameraden. Er kannte dessen Qualitäten - ein Nichtbestehen war demnach ausgeschlossen. Zudem war ihm bekannt, dass Aurelius gut in das Examen gestartet war. Die Beantwortung der ersten Frage hatte, wie bei ihm selbst, einen ungeahnt großen Umfang eingenommen. Was also war geschehen?


    Die Versetzung zu den CU war in doppelter Hinsicht ein fataler Einschnitt gewesen: Offensichtlich hatte sich der Aurelier verändert, sein Engagement war herabgesetzt. Aber auch an Vesuvianus war diese Versetzung nicht spurlos vorübergegangen. Ihm fehlten verlässliche Kameraden innerhalb der Legion und mit den teils ungeordneten Verhältnisse kam er nur schlecht zurecht.


    Claudius verließ in sich gekehrt das Gebäude und strebte - wenn auch mit wenig Elan - dem Castellum in Mantua zu.

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