Im Keller der Regia Legati Augusti Pro Praetore

  • Doch so etwas gab es bei ihnen auch, aber daran hatte sie einfach nicht mehr gedacht. Alles was sie gesehen hatte war ihre kleine Schwester und sonst nichts. Nein, da gebe ich dir Recht. Bei uns ist das auch so Sie rieb sich über die Wange und wischte das Blut weg. Aber es steht nicht fest, dass ich hier je rauskomme und warum es nicht jetzt beenden? Ausserdem habe ich keine Zukunft mehr. Es ist niemand mehr da. Hedda hatte noch nicht einmal eine Ahnung wohin sie gehen könnte, falls man sie wirklich irgendwann laufen ließ. Sie war allein und würde es immer bleiben. Ich habe mehr Angst vor euch Römern als du glaubst, als ich je zugeben würde und ich weiß nicht ob ich das Verhör schaffe. Ich habe doch alles erzählt. Oder sie war sich nicht mehr sicher was sie alles gesagt hatte und was nicht zu verworren war es alles in ihren Kopf.

  • Eben aus genau diesem Grund! Wenn du lebst, bist du nur dein Leben lang ohne deine Schwester, wenn du es jetzt beendest, bist du bis in die Ewigkeit von deiner Schwester getrennt! Dann bist du allein in der unterwelt! Also ich frage dich was ist jetzt schlimmer? Sicher schaffst du das, wenn du uns die Wahrheit sagst!

  • Beides ist schlimm wenn man alleine ist. Und leider spürte sie es hier drinne erst recht, dass sie alleine war und keiner da war der sie in den Arm nahm. Aber als sie darüber nachdachte wusste sie auch, dass sie schon die ganze Zeit allein gewesen war, denn man hatte sie schon ewig nicht mehr in den Arm genommen und alleine gelassen hatte man sie seit langem. Ihre Schwester hatte man ihr genommen schon damals und jetzt ganz. Wieder keimte in ihr der Verdacht, dass er das nur sagte damit sie redete, obwohl sie das schon getan hatte. Ihr denkt sicher ich weiß noch was, oder? Aber ich habe doch alles erzählt sagte sie in einem merkwürdigen Ton.

  • Sicher beides ist schlimm, aber das was du vor hattest ist schlimmer! Ja da hatte sie mich ertappt, ich dachte wirklich, dass sie noch etwas wusste.
    hrm.. ja ich denke du weißt noch was! Willst du nicht den Mörder deiner schwester heimzahlen was er getan hat? was hat es mit der Schriftrolle auf sich?

  • Sie hatte es gewusst, denn sie kannte diesen Mann einfach schon zu gut. Es war schrecklich, es war einfach grausam, dass man ihr nicht glauben wollte, dabei hatte sie ihnen doch erzählt was sie wusste. Wer sagte denn, dass ich noch etwas weiß? Warum beharrst du so sehr auf diese Schriftrollen die ich erwähnt haben soll? Wann werde ich mit dem Legaten sprechen müssen? Ich möchte nicht warten, ich möchte es endlich hinter mich bringen. Das Warten war das allerschlimmste was man ihr antun konnte, denn das brachte sie zum nachdenken und das tat ihr nicht gut.

  • Gemeinsam mit dem Germanen und einigen Männern betrat ich den Keller der Regia Legati Augusti Pro Praetore, um den Blondschopf ein neues Zuhause einzurichten. Als wir eine leere Zelle erreicht hatten, ließ ich sie erstmal durchsuchen.


    " Lucius, Severus durchsucht die Zelle. Wir wollen doch nicht das sich der Bastard verletzen kann!"


    " Zu Befehl, Optio Iulius!"


    So machten sich die zwei Legionarii daran die Zelle zu durchsuchen. Jede Ecke wurde nach möglichen Selbstmord-Werkzeuge untersucht. Doch wurde nichts gefunden.



    " Negativ, Optio Iulius! Wir konnten nichts finden!"


    " Sehr gut! Milites, werft diesen Bastard in seine neue 'Höhle'! Ich werde dann dem Centurio Statorum schon mal Bescheid geben!"


    Nachdem der Germane in sein neues Zuhause gesteckt wurden, marschierte der Trupp wieder davon und freute sich schon auf die Auspeitschung des Gefangenen.

  • Blondschopf, teilweise mittlerweile Rotschopf, landete auf dem Boden und rang erst einmal nach Luft. Es war dunkel und unangenehm, aber ihm tat die Dunkelheit gerade sogar gut und so blieb er erst einmal nur liegen und versuchte sich von den Schlägen zu erholen.

  • Mit einigen Milites marschierte ich zu Zelle III, um den Gefangenen für das Verhör abzuholen. Es würde ein grausamer Tag für ihn werden, aber wen kümmert es? Er hat sich gegen den Staat aufgelehnt und musste nun mit den Konsequenzen leben, ob er wollte oder nicht.


    Als wir schließlich die Zelle III erreichten, ließ ich Severus und Secundus den Häftling aus seiner "Wohnung" holen. Zwar weigerte er sich - vermutlich ahnte er was jetzt kommen würde- aber da die Milites zu zweit waren und er durch den Carceraufenthalt geschwächt war, hielt er nicht lange durch. So wurde er wohl oder übel über den Boden zum Innenhof geschleift.

  • Ich kam direkt vom kleinen Innenhof in den keller, die Wachen wies ich doch etwas schroff an die Tür zu öffnen und ich betrat diese eiligen schrittes! Als ich drinnen war, knallte ich die Tür zu, sodass sich die beiden Soldaten draußen nur Schulterzuckend anschauten. Eine weile schaute ich Hedda an, beruhigte mich ein wenig.

    Hedda, findest du nicht du hast da etwas sehr wichtiges vergessen mir zu sagen??

  • Wie immer hatte Hedda auf der Pritsche gesessen, denn viel konnte sie nicht machen. Ihr Rücken bereitete ihr weiterhin Probleme, denn die Wunden wollten nur schwer verheilen und sie konnte den Tod ihrer Schwester nicht überwinden, zumal war es erst wenige Tage hergewesen. Hedda hatte nichts mehr gegessen und auch nicht viel getrunken. Es war ihr alles egal geworden und so erschreckte sie sich noch viel mehr, als die Tür mit einem mal so aufgerissen wurde, dass sie von der Pritsche aufsprang und sich gegen die Wand drückte, was ihr neue Schmerzen verursachte. Mit großen Augen schaute sie den Centurio an.
    Was habe ich jetzt wieder verbrochen?

  • Was du verbrochen hast? Nun lass mich mal überlegen, vielleicht warst du immer noch nicht ehrlich zu mir! Wie wärs mit dem? sagte ich mit einem sehr sarkastisch freundlichen Ton.
    Warum hast du mir nicht gesagt, dass DU die Nachrichten von und für Numerianus überbracht hast? Findest du nicht dass mich das interessiert hätte?

  • Hedda drängte sich nach hinten in die Ecke, denn sie hatte Angst vor ihm. Sie hatte Angst davor, dass er sie nun wieder bestrafen würde oder was ihm grade einfiel. Was? Sie wusste nicht von was er sprach und musste erst einmal nachdenken. Sie bekam im Moment gedanklich sowieso nichts auf die Reihe und starrte ihn deswegen auch erst einmal an. Die Wut und der Zorn, der von ihm ausging konnte sie spüren und das machte ihr Behagen nicht besser.
    Es tut mir leid, das habe ich vergessen. Ja, hin und wieder habe ich Nachrichten mitgenommen, wenn ich bei ihm war, aber warum ist das so wichtig?

  • Warum das so wichtig ist? WARUM DAS SO WICHTIG IST?
    Ich schaute sie sehr wütend an.
    Das ist so wichtig, weil ich dir auch in den anderen sachen so nicht glauben kann! Ist DIR das wichtig genug Hedda? Also was hast du mir sonst noch verschwiegen, und sag jetzt nicht nichts!

  • Verzweifelt sah Hedda ihn an und es hatte den Anschein als wollte sie versuchen durch die Wand zu entkommen, so drückte sie sich dagegen. Ihr Magen krampfte sich zusammen und sie hatte schon so Probleme sich auf den Beinen zu halten, weil sie nichts mehr gegessen hatte. Die laute Stimme von ihm dröhnte in ihren Ohren. Es war nicht meine Absicht gewesen das zu verheimlichen. Ich habe es nicht mit Absicht getan versuchte sie sich zu verteidigen, aber ihre Stimme klang so schwach, als käme sie von ganz weit weg. Einen Moment lang verschwamm der Mann vor ihr, aber so schnell wie das Bild gekommen war verblasste es auch wieder. Was genau willst du?

  • Hedda schien mit jedem Wort kleiner zu werden und sie war den Tränen nahe. Nichts mehr war von der starken, jungen Germanin über geblieben. Hedda stand einedutig kurz vor ihrem seelichen und körperlichen Zusammenbruch und sie konnte nichts dagegen machen. Bitte, bitte sag mir was für eine Schriftrolle du meinst flehte sie ihn an und das mit zittriger Stimme. Bitte, ich will doch helfen, aber ich weiß nicht was du willst oder meinst. Hedda konnte sich im Moment einfach nicht erinnern und sie geriet fast in Panik, was er an ihrer Stimme hören konnte und sehen an ihren Zittern.

  • Bitte bitte sag mir was du willst! soll ich dir mal was sagen? Mit deiner ewigen Warterei hast du deine eigene Schwester auf dem Gewissen! Wenn du gleich mit der Sprache rausgerückt wärst könntest du jetzt bei ihr sein, aber nein du musstest dich ja unbedingt stur stellen!
    Ich meine die Schriftrolle die du erwähnt hast! Fast hättest du mich soweit gehabt, dass ich dir geglaubt habe dass sie nicht existiert, aber jetzt denke ich sie existiert, es ist ein schriftlicher befehl von Numerianus den du noch nicht zerstört hast! Und genau diese Schriftrolle will ich haben!

  • Bei seinen Anschuldigungen blieb ihr die Stimme weg und sie vergaß fast das Atmen dabei, als sie ihn anstarrte. Es schien er hätte sie geschlagen so stand sie da und wusste weder ein noch auch. Hedda wünschte sich, dass jemand anderes hier wäre, jemand der sie beschützte und in den Arm nahm, aber denjenigen würde es niemals geben. Heddas Farbe war vollkommen aus ihrem Gesicht gewichen und sie wirkte wie eine Hülle ohne Seele. Er hatte Recht, sie hatte ihre Schwester auf dem Gewissen obwohl sie diese doch nur schützen wollte. Ein Schwindelgefühl packte die junge Frau und sie taumelte auf die Seite und musste sich an der Wand stützen.
    Sie hätte auch so schon bei ihrer Schwester sein können, wenn man sie gelassen hätte. Er hatte sie auch belogen, seine ganze Anteilnahme war eine einzige Lüge gewesen. Er hasste sie und sie hasste ihn. Das ganze Vertrauen was sie diesem Mann gegenüber aufgebaut hatte zerbrach wie die Tonschüssel in tausend Scherben.
    Hedda dachte nach und überlegte welche Schriftrolle er meinte. Sie erinnerte sich einfach nicht mehr und dann kam es.
    Der Befehl flüsterte sie fast wie zu sich selbst Ich erinner mich. Er gab mir das Stück Pergament auf dem stand was ich machen sollte. Sie ist in einer kleinen Kiste in meinem Unterschlupf den ich einmal hatte.


    Sie hatte es vergessen, hatte einfach nicht mehr dran gedacht, aber das spielte keine Rolle mehr, denn man glaubte ihr nicht und sie hatte ihre Schwester getötet. Sie hat ihre Schwester getötet.


    Ich habe meine Schwester getötet flüsterte sie immer wieder und sah auf ihre Hände, diese verschwammen langsam vor ihren Augen.

  • Und wo ist dein Versteck? Ich sah, wie sie beinahe zusammenbrach, aber es war mir egal. Oft genug hatte ich ihr eine helfende Hand gereicht, und nun waren mir die Hände ausgegangen. Ich brauchte nur mehr diese Info, und dann konnte mit ihr geschehen was wollte! Dann war ich fertig mit ihr, dann konnte sie machen was sie wollte. Ich schaute sie an, aber mein Blick war kalt.

  • Es ist .... Hedda musste wieder überlegen, denn ihre Gedanken wollten sich nicht ordnen lassen. Wo war sie gewesen? Sie wusste wie es ausschaute, aber wo war es? Hedda begann zittrig zu erzählen wo es liegen musste, aber sie war sich der Beschreibung nicht vollkommen sicher. Sie hatte sich nur die Anhaltspunkte und Geschäfte gemerkt, die in der Nähe waren. Sogar wo das Kistchen versteckt war sagte sie und er würde darin noch einen kleinen Anhänger an einem Band finden.
    Es gehört meiner Schwester flüsterte sie und noch bevor sie ihn um etwas bitten konnte brach sie zusammen und lendete auf dem Steinboden.

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