Passend zu dem Fest, welches auch ihn ehren sollte, hatte Iuppiter für einen angenehmen Herbsttag gesorgt. Die Sonne schien mild auf die ewige Hauptstadt herab und nur ein leichter Windhauch sorgte ab und an dafür, dass die grünen Weinranken erzitterten. Rund um den Platz auf dem Capitol herum waren sie mit Schnüren befestigt worden, auch über die bereitstehenden Tische zogen sie sich und sorgten mit den dazwischenhängenden Weintrauben für ein passendes Festambiente.
Die Meditrinalia waren ein äußerst wichtiger Feiertag, denn auch wenn militärische Stärke das Imperium vergrößerte und zusammenhielt, die Landwirtschaft war noch immer einer der Grundpfeiler, auf welchen die Macht des römischen Reiches ruhte - und der Weinanbau bildete neben dem Getreide sozusagen das Fundament dieses Pfeilers. Die Meditrinalia repräsentierten das Ende der Weinlese, sorgten für den Dank an die gnädigen Götter und das Wohlergehen des Staates und seiner Bürger. Daneben kennzeichnete nicht nur dieser überaus traditionelle und religiöse Aspekt den Feiertag, sondern vor allem und in besonderem Maße auch das der Zeremonie anschließnde Fest, an welchem große Mengen Wein flossen, was die Bürger von Krankheit heilen sollte und somit der Gesundheit diente. Sich einmal im Jahr zugunsten des körperlichen Wohlergehens betrinken zu können, diese Gelegenheit nahmen die Bürger gewohnheitsgemäß recht zahlreich wahr.