Taberna Ciboria

"Ein wirklich turbulentes Leben! Ich habe gar nicht gewusst, dass du aus Gallien kommst.
Ich glaube, ich wäre dir schuldig, dass ich auch aus meinem Leben erzähle... ich komme aus Tarraco und bin dort aufgewachsen, bis ich 18 war. Dann wurde ich nach Britannien geschickt, dort habe ich die Güter meiner Familie verwaltet. Ich habe es offenbar gut gemacht, und ich hatte einen guten verwalter, deshalb habe ich immer wieder kleinere Ausflüge gemacht. Und Abenteuer erlebt, kann ich dir sagen." Er nippte an seinem Wein. "Was mich zurück nach Hispnia getriben hat, das... hm...", gedankenverloren spielte er an seinem Becher herum und wusste doch, dass er es Sevycius nicht verschweige sollte. Trotzdem blickte er ihn um Zustimmung suchend an.

"Zum einen ja... aber zum anderen eine dumme Sache in brtiannia, in die ich hineingeraten bin. Es gibt dort den kriegerischen Stamm der Silurer, der sich wiederholt gegen die Römer erhob. Ich war zur selben Zeit dabei, ein Gut meiner Familie in einem Dorf namens Pes Montis zu besuchen - und dabei kam ich in eine Schlacht hienin. Ich sah, wie Soldaten aus der Legion in Isca tausende von Silurern abmetzelten, und ich kam ins Kreuzfeuer. Und ich floh. Auf welcher Seite hätte ich denn kämpfen sollen? Auf der meiner Feinde, der Silurer? oder der grausamen, unmenschlichen Legionäre? Also bin ich auf und davon,. Undich entschloss mich, wieder in den Schoß meiner Familie zurückzukehren. mit Britannia wollte ich nichts mehr zu tun haben."

"Ja." Dann schwieg er und sah hinaus in die Dächerlandschaft von Carthago Nova. "Hispania ist ein gutes Land."

"Danke. Ich fühle mich geehrt.", meinte Valens, lächelte Sevycius zu und nahm dann einen weiteren Schluck. "Wann warst du eigentlich Duumvir? Und wann wurdest du Comes? Ist deine Arbeit sehr anstrengend?"

"Ausgezeichnet! Ich denke, Carthago Nova ist ideal - es ist nicht so viel los, nicht mit so viel Arbeit verbunden wie das selbe Amt in anderen Städten, und trotzdem genauso prestigeträchtig! Und man ist auch schnell in Tarraco, wenn man einmal in eine große Stadt will. Meine Magistrate kümmern sich dann darum."
Dann wanderte sein Blick in Richtung Hafen. "Aber trotzdem, es ist ein Haufen Verantwortung. Ich glaube nicht, dass ich mir für den Moment mehr zumuten will."

"Ja, da stimme ich mit dir überein. Und außerdem - die Bezahlung ist ja auch nicht ganz schlecht... obwohl... ein bisschen mehr könnte für einen tüchtigen Staatsdiener auch drinnen sein."

"Hm... nein... es gab einmal eine Zeit... aber das ist schon eine Weile her.", wischte er den Gedanken weg. "Ich habe bis jetzt einfach keine gefunden. Vielleicht sollte ich einmal nach Rom gehen zur Brautschau. Bei Agrippa hat es ja geholfen!"

"Au, nein, das wäre die letzte Instanz! Da würde ich ja zum Gespött von ganz Carthago Nova werden!
Hmm... ich verstehe." Valens tat es Sevycius gleich und nahm einen vorsichtigen Schluck. "Sie... sie heißt gleich wie deine verstorbene Frau..."

"Ähmmmm...", stammelte Valens. "Ja. Also, wie ihr euch beiden da am Marktstand angeschaut habt... und seither hat man euch nie voneinander getrennt gesehen, außer bei der Arbeit und jetzt." Valens konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Ja, da pflichte ich dir bei. Wenn ich nicht ihr Onkel wäre... hm...", auf seinem Gesicht bildete sich ein verschwörerisches Lächeln.
"Danke sehr!", sagte Valens auf Sevys Angebot. "Guten Appetit!"
Anschließend hörte er Sevycius wieder zu. "Das ist eben das alte Problem... jaja. Jeder kann davon ein Liedchen singen. Da hilft auch nur das Gänseblümchenorakel... sie liebt mich, sie liebt mich nicht...", sinnierte er.