Flottenschau

  • Die Paradeformation marschierte nun wieder auf die Ehrentribüne zu. Nachdem es eigentlich ansonsten immer üblich war, dass vor dem Imperator und den hohen militärischen Zusehern salutiert wurde, hatten wir das natürlich nicht vergessen. Wir hatten lediglich den Zeitpunkt ein wenig nach hinten verschoben.


    Die Formationen marschierten also nun wieder vor der Ehrentribüne auf, doch anstatt in einem Zug vorbeizumarschieren formierten sich die einzelnen Segmente zu einem einzigen Quadrat. Um dem Auge etwas Besonderes zu bieten stellte sich die vorderste Reihe aber nicht direkt in einer Linie zum Imperator, sondern es zeigte die Spitze des Quadrates genau auf die Mitte der Tribüne, dorthin wo der Imperator saß.


    Als jeder auf seinem Punkt angekommen war, blieben wir zwar stehen, marschierten aber im Stand weiter bis der Befehl zum Stillstand kam:


    "Milites, consistite!"


    Mit einem Schall stand nun die ganze Formation und blickte erstaunlicherweiße vom Imperator weg. Dann aber erklangen die nächsten Befehle in kürzester Zeit:


    "Milites, gladios stringite!"


    "Ad sinistram!"


    Wie ein einzelner Mann wurden die Befehle vom gesamten Truppenkörper ausgeführt. Alle zogen zusammen ihr Gladius aus der Scheide und hielten es dann nahe an ihrem Körper senkrecht wie zum Gruße. Dann drehten sich alle um 45° nach links, sodass jeder geradeaus zum Imperator blickte. Das nächste erfolgte dann ohne Befehl von allen gemeinsam:


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Alle leisteten gleichzeitig vor dem Imperator ihren Treueeid ab. Zugleich wurde salutiert. Wir verblieben für einige Momente in dieser Haltung um unseren Oberbefehlshaber damit zu ehren bevor es dann zum krönenden Finale weitergehen sollte......

  • Acuma schaute sich alles interessiert an. Die Römer hatten es wirklich drauf!


    Und so lehnte er sich weiter zurück, vernahm die Befehle und blickte weiter auf das Geschehen unter ihm.
    Und der Treue-Eid kam scharf und gut einstudiert aus allen Mündern gleichzeitig. Auch das Ziehen der Schwerter war vortrefflich.

  • Positiv überrascht und erstaunt blickte ich auf die phantasievolle Choreographie der Flotte.


    Als der Eid gesprochen wurde dachte ich: Gut, dann muss ich das schon mal nicht mehr tun und ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit.

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  • Beim Salut der Flottensoldaten erhebt sich der Kaiser und nimmt die Haltung eines Offiziers an. Im Stehen hört er zu, wie der Eid gesprochen wird und erwidert die Worte mit einer Armbewegung. Genauso schweigend wie die Soldaten verharrt er dann einige Augenblicke, dann setzt er sich wieder. Erst jetzt gestattet er sich auch einen Seitenblick auf Annaeus Florus und den Prinzen, um zu sehen, wie diese eine solche wichtige Zeremonie begleitet haben.

  • Ich hatte mich bereits erhoben, als die Formation vor uns stand, da ich irgendwie etwas in der Art eines Salutes erwartet hatte und musste mich nicht mehr erheben, als die Formation begann den Eid zu sprechen.


    Trotz meiner Befriedigung über den Umstand, dass dieser Punkt meiner Pläne schon erledigt war, sprach ich leise die Worte mit, welche ich in meiner Karriere schon so unzählige Male gesprochen hatte und schon von vielen tausenden von Soldaten abgenommen hatte.


    Danach blieb ich weiterhin stehen, es sollte ja noch mehr kommen.

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  • Als sich der Kaiser erhoben hatte, tat es Acuma ihm gleich. Ob es richtig war oder nicht, es konnte ja nicht schaden. Zwar machte er keine Bewegungen wie der Imperator, aber er nickte anerkennend, als er sah, was er sah. Ja, die Römer waren schon ausgezeichnet und dies zeigte sich in seinem Gesichtsausdruck. Was er darüber dachte und was sein Volk an ging, darüber zeigte er natürlich nichts.


    Nein, er verhielt sich, wie sich ein Staatsgast eben verhielt: Er zollte dem, was er sah Respekt, wenn auch nicht zu überschwänglich.


    Denn auch wenn die Verhandlungen gut verliefen, so waren sie eigentlch doch noch Feinde. Doch Acuma verstand es eben so wie der Kaiser, dies anders aussehen zu lassen.


    »Ich sehen grosse Disziplin ... beeindruckend!« sagte er nur und schaute weiter nach unten.

  • Jetzt, als Crassus nicht damit gerechnet hatte, hätte er sich erheben müssen. War wohl heute nicht sein Tag. Doch er bemerkte sein Versäumnis noch früh genug, nämlich als sich die anderen Ehrengäste erhoben, und erhob sich somit kaum merklich später.


    Als die Soldaten den Eid bestätigt hatten, war Crassus schon im Begriff sich wieder hinzusetzen, als er bemekrte, dass alle anderen Ehrengäste noch stehen blieben. Er blickte runter zu den Seeleuten, konnte für das Stehenbleiben keinen Grund erkennen, blieb aber natürlich ebenfalls stehen. Schließlich könnte er sich schlecht wieder hinsetzen, wenn sein Chef noch stand. Dann schauen wir eben im Stehen weiter zu, dachte er bei sich und wartete gespannt auf die nächste Darstellung.

  • Nachdem vom Imperator der Salut abgenommen worden war, löste sich das Quadrat wieder auf und die Einzelnen Abteilungen marschierten wieder in Richtung Ende der Hafenmole.


    Dort angekommen erfolgte diesesmal eine gekonnte Wende im Gleichschritt, auch wenn der Platz dazu erdenklich knapp war. Hierbei schlich sich auch ein winziger Fehler ein, der aber kaum zu bemerken war. Da die äußerste Reihe zu wenig Platz hatte konnte sie nicht so rasch nachrücken, wie es die anderen Reihen taten. Deshalb verschob sich alles um wenige Centimeter. Doch nachdem wir uns wieder auf dem Geradeausmarsch in Richtung Ehrentribüne befanden wurde diese kleine Unzulänglichkeit unmerklich wieder ausgebügelt. Und auch wenn es bemerkt worden war, so hofften wir doch alle, dass der Abschluss unseres Paradeexerzierens diesen kleinen Fehler bei weitem in den Schatten stellte:


    Ein Mann mit Adleraugen hätte villeicht bemerkt, dass auf dem Platz vor der Ehrentribüne kleine, weiße Kieselsteine verstreut lagen. Doch wenn man von oben herab sah waren diese wohl kaum zu erkennen. Diese Steine lagen aber nicht einfach so an diesem Platz, sondern waren geschickt gelegt. Sie stellten Anhaltspunkte für die abschließende Choreographie dar, welche wir Soldaten uns ausgedacht hatten und sie unseren Vorgesetzten vorgeschlagen hatten. Sie war sehr schwer ein zu studieren gewesen und auch schwer auszuführen, doch wenn sie gelang, dann könnte man damit villeicht sogar so manche Legio in den Schatten stellen, was das Paradeexerzieren anbelangte.


    Mein Herz begann schneller zu schlagen, als wir uns dem Ende näherten. In Gedanken ging ich noch einmal alles durch was wir so lange geübt und einstudiert hatten. Trotz allem Übens war aber selbst die Generalprobe schief gegangen, was meine Unruhe noch verstärkte. Doch diesesmal musste es einfach klappen.


    Dann kam der Befehl mit der Ausführung zu beginnen. Die einzelnen Reihen marschierten nur in unterschiedlicher, aber immer noch genau aufeinander abgestimmter Geschwindigkeit weiter und teilten sich nun. Die Kieselsteine dienten jeder Reihe und jedem Mann als Markierung wo er am Ende zu stehen hatte. Und tatsächlich, diesesmal schien alles zu klappen. Nach und nach konnte man die Konturen von dem Erkennen was wir uns ausgedacht hatten. Nachdem auch der letzt Mann dort angekommen war wo er hingehörte war das Werk dann vollendet.


    Alle Männer standen mit dem Gesicht zum Imperator. Die am weitesten vorne stehenden Abteilungen bildeten einen Schriftzug


    ROMA VICTOR


    Die Männer die dahinter in Stellung gegangen waren hingegen bildeten in ihrer Gesamtheit einen römischen Adler, wie er von den römischen Legionen auf ihren Siegeszügen durch die bekannte Welt immer vorne weg getragen wurden.


    Wir selbst wussten nicht wie uns die Formation gelungen war, deshalb schauten wir gespannt auf die Reaktion auf der Tribüne. Doch ich hatte diesesmal ein gutes Gefühl.....

  • Sim-Off:

    Ich beginne mal mit einem simOFF-Kommentar, ausnahmsweise ;) :D


    Dass solche Evolutionen noch nicht bekannt waren, ist euch sicher bekannt, doch die Idee finde ich, der ich selbst mit Militär- und Polizeimusik oft solche Dinge laufe und dazu noch Musik spiele, sehr interessant :app:


    Doch eine Sache stört mich, die Kieselsteine ;)
    Gerade seid ihr 2mal über den Platz gelaufen, mehrere hundert Soldaten. Wie sollen diese Steinchen noch am richtigen Platz liegen ;)


    Doch zurück zur Idee: :dafuer:


    Ich war entzückt, die Idee gefiel mir sehr gut, doch wartete ich unter Anspannung aller meiner Sinne und Aufbietung aller inneren Kraft auf die Reaktion des Kaisers.

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  • Der Kaiser ist schwer beeindruckt von dieser Vorführung. Hätte es sich um eine Leistung im sportlichen Wettkampf gehandelt, hätte er laut applaudiert. Stattdessen wendet er sich an den bisherigen Kommandeur der Einheit.


    "Du hast hervorragende Arbeit mit deinen Männern geleistet, sie verdienen sich ein großes Lob für diese Präzision. Die Disziplin der Einheit hat sich unter deiner Leitung bestens entwickelt."


    Er blickt zu Annaeus Florus und zurück.


    "Dann lasst uns die Kommandoübergabe durchführen."


    Mit einer leichten Geste bedeutet er den beiden Männern, mit ihm nach vorne an den Rand des Tribünen-Podestes zu treten.

  • Ich nickte dem Kaiser auf seine Aufforderung hin zu. Dem Nauarchus blinzelte ich wohlwollend zu und hoffte, dass er dieses Zeichen verstehen würde.


    Dann trat ich wie vom Kaiser aufgefordert vor.

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  • Theodores neigte demütig sein Haupt, als er die lobenden Worte des Kasiers vernahm. "Vielen Dank, mein Kaiser, doch der größte Teil des Lobes gebührt den Männern und den Offizieren, die diese Schaustellung durchgeführt haben und unter höchsten Anstrengungen dafür trainiert haben."


    Als der Kaiser dann die Kommandoübergabe ankündigte, trat Theodores vor und wartete geduldig.

  • Als die beiden Männer an seiner Seite stehen, wendet sich der Kaiser zunächst mit lauter Stimme an die Soldaten.


    "Soldaten und Offiziere der Classis Misenensis. Es ist mir eine Freude, nach langer Zeit wieder euren Stützpunkt besuchen zu dürfen und euch bei euren Übungen beobachten zu dürfen. Ihr habt alles wunderbar in Reihe und Glied ausgeführt und den Platz mit euren Manövern und Formationen gefüllt. Wenn etwas gefehlt hätte, würde ich es euch nennen, wenn etwas Besonderes herausgeragt hätte, würde ich es aufzeigen. Während der ganzen Übung habt ihr mit ohne Unterschied gefallen. Euer bisheriger Kommandeur scheint sorgfältig auf euch aufgepasst zu haben. So wie ihr mit dieser Übung Disziplin und Gehorsam gezeigt habt, so werdet ihr in Zukunft auch Tapferkeit und Mut beweisen können, wenn es eure Aufgaben erfordern.


    Und in dieser Zukunft und bei diesen Aufgaben wird ein neuer Mann euer Kommandeur sein.


    Soldaten der Classis Misenensis, für seine bisherigen Leistungen gilt Nauarchus Aulus Ferrius Theodores mein Dank und meine Anerkennung. Mein Vertrauen in ihn wird durch die Amtsübergabe nicht geschmälert und auch eures sollte es nicht sein. Mit allen Rechten und Pflichten des Praefectus Classis der Classis Misenensis statte ich hiermit Lucius Annaeus Florus aus. Er wird für euch die Fürsorge und Verantwortung zeigen, die ein Kommandeur zeigt, wenn ihr ihm den gehorsam und das Vertrauen entgegen bringt, dass ihr eurem Kommandeur schuldet."


    Der Kaiser wendet sich an den neuen Praefectus Classis.


    "Annaeus Florus, dies sind nun deine Männer."


    Ein Diener tritt aus dem Hintergrund hervor und überreicht ihm die Ernennungsurkunde. Theodores erhält ebenfalls eine Urkunde und der Kaiser zeichnet ihn mit einer Phalera für das außergewöhnliche Kommado aus.


    Sim-Off:

    Eine Kleinigkeit muss ich aber doch noch loswerden: es heißt "Roma Victrix", nicht "Roma Victor". ;)

  • Jawohl, mein Kaiser, habt Dank! antwortete ich laut vernehmbar mit fester Stimme und salutierte dazu.


    Dann wandte ich mich den Männer zu.


    Soldaten und Offiziere der Classis Misenensis, als neuer Kommandant versichere ich euch, dass ich versuchen werde, die Flotte weiter so zu führen, dass sie ihrem Namen Ehre macht. Ich fülle vom Rang her eine Position aus, welche mich vornehmlich an die Officia binden wird, doch werde ich versuchen, mich trotzdem oft blicken zu lassen.


    Der Nauarchus wird weiterhin für euch da sein und sein Amt wie bisher ausüben. Ich werde mich mit ihm unterhalten und alles nötige einleiten, dass der Betrieb wie gewohnt weiter läuft.


    Es warten auf uns sicher interessante Aufgaben. Gerüchte besagen, dass wir auch im Winter werden ausrücken müssen. Ob sich diese Gerüchte verdichten und ihnen Befehle folgen, das werden die kommenden Tage entscheiden. Doch seid euch gewiss, was auch immer kommt, ich bin ein Mann der die Verantwortung nicht scheut und ich werde alles daran setzen, dass es mir und euch eine Ehre sein wird, Verantwortung zu tragen.


    Ich danke euch.


    Dann salutierte ich und rief laut: Roma Victrix, Classis Victrix!

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  • Theodores salutiert ehrerbietig vor dem Kaiser und bedankte sich für die ihm zuteil werdende Ehrung, dann wandte er sich dem neuen Praefectus Classis zu und salutierte ebenfalls vor ihm. "Praefectus Classis Annaeus, ich darf euch wohl zu eurer Ernennung gratulieren."

  • Noch bevor meiner Rede an die Soldaten spielte sich dies ab und ich nahm diesen ersten Salut militärisch und bestimmt entgegen.


    Ich danke dir, Nauarchus und gratuliere dir für die ausgezeichnete Arbeit und die entsprechend verdiente Ehrung! Ich hoffe, wir werden gemeinsam den richtigen Weg für die Classis finden.


    Eine erste Besprechung wird so schnell als möglich stattfinden, ich melde mich bei dir.

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  • Acuma hatte sich dieses Paradebeispiel an militärischer Präzision schweigsam angeschaut, doch sein Blick verriet viel Anerkennung.
    Da hier aber niemand klatschte, tat auch er es nicht, sondern lehnte sich entspannt zurück und wartete ab, was als nächstes passieren würde.


    Als dann der Kaiser aufstand und mit Lucius Annaeus Florus nach vorne trat, um die Kommandoübergabe durchzuführen, lauschte er der Rede des Kaisers und blickte dabei in die Gesichter der unten stehenden Soldaten, bei denen er bei einigen grossen Stolz in ihren Mienen erkennen konnte.

  • Nach der Durchführung der Ernennung und der Ehrung zieht sich der Kaiser bald von der Tribüne zurück, um dem neuen Kommandeur das Feld zu überlassen.

  • Schweigend, aber nicht unaufmerksam folgte Crassus der Vorführung der Seemänner. Ihn beeindruckte die Vorführung, fragte sich allerdings im gleichen Moment, wieviel Zeit, welche normalerweise für das normale Training eingeplant gewesen wäre, für die Einübung wohl drauf gegangen sei. Aber gut, der Kaiser kam ja nicht jeden Tag vorbei und da konnte man auch ruhig etaws mehr bieten.
    Nachdem dann auch Florus offiziell zum neuen Kommandeur ernannt wurde, gratulierte ihm Crassus mit einem Salut und einigen anerkennenden Worten. Als dann allerdings der Kaiser schon die Tribüne verließ, folgte ihm Crassus. Denn wie es beim Auftreten war, so war es auch beim Abgang: der Praetorianerpraefekt war immer dicht hinter dem Kaiser.

  • Nach meinen Worten an die Soldaten ging alles sehr schnell. Der Kaiser verliess die Tribüne und als er weg war, sprach ich zum Nauarchus:


    Ich denke es wäre nur normal, wenn du die Männer abtreten lässt, schliesslich hast du sie auch vorbereitet, also ist dies noch deine Sache.


    Die Auszahlung von Donativa darfst du gerne in meinem Namen ankündigen, falls du möchtest, sonst tue ich das in den nächsten Tagen.

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