• Wie Künstler eben so waren. Maximian störte sich nicht an der Unordnung, denn er war selbst nicht der ordentlichste Mensch. Man musste nur seine Mutter fragen. Hm, vielleicht doch besser nicht. Er nahm die Leckereien entgegen und grinste dann leicht, während er sich auf die Kline legte und ein wenig unbeholfen an sich herunter sah, während er schonmal ausprobierte, wie er sich am besten legte. Welches Bein nach vorn, wohin die Arme usw.


    "Nein, besser ist es zu liegen, sonst hätten wir ja auch einen einfachen Stuhl nehmen können." Welch kluge Bemerkung! Maximian zog eine Augenbraue hoch, ließ eine Olive in seiner Futterluke verschwinden und beobachtete die Malerin. Während er kaute, hmmmmte er und deutete auf einen prachtvollen Rahmen.


    "Verkauft ihr die auch? Diese Rahmen?"

  • Svanja sah sie aber dennoch besorgt an, denn das war doch nicht normal, dass einem einfach schwindelig wurde. Bleib bitte sitzen ich bin gleich wieder da sagte sie und huschte auch schon in das kleine Nebenzimmer um frisches und kühles Wasser in einen Becher einzuschenken und kam kurz darauf wieder zurück und reichte Duccia Clara den Becher. Bitte. Wenn ich noch etwas machen kann dann sprich nur. Ich kann dir auch einen Medicus besorgen. Der könnteschauen ob alles in ordnung ist nicht, dass du noch umkippst oder so. Ihre Stirn hatte sich etwas gerunzelt und ihre Sorgen standen ihr in den Augen, als sie die Frau ansah.


    Svenja begann bei der Erzählung der Frau gleich an zu schmunzeln, denn die Verlegenheit verlieh ihr gleich wieder etwas mehr Farbe und sie stellte sich schon vor, wie man sie doch malen könnte, das war eine kleine Macke die Svenja hatte, sie sah in alles und jedem ein kleines Kunstobjekt.


    Dich zu malen wäre mir eine große Freude, egal für wen es sein sollte zwinkerte sie ihr zu. Aber Verina wirst du wohl eher in der Insula Annaea, Duccia finden, denn sie erzählte mir, dass sie aus der Casa ausgezogen war.
    Svenja hatte ja noch keinen Schimmer, was Verina zugestoßen war und schon wieder in der Casa lag weil man sie überfallen hatte.


    Oh bitte verzeih mir, dass ich mich noch nicht eher vorstellte. Ich bin Svenja, eine gute Freundin von Verina.

  • Während er dabei war sich mit raschelnden Geräuschen hinzulegen suchte sie die ganzen Malutensilien zusammen und stellte lauter kleine Schüsselchen zurecht in denen verschiedene Farben zu sehen waren. Es würde ihr eine große Freude sein diesen schnicken Herrn zu malen und innerlich gab sie einen Seufzer nach dem anderen von sich, denn die Frau ins einen Armen konnte sich doch wahrlich glücklich schätzen. Jaja, Svenja und ihre lieben Gedanken, aber sie hatte ja gar keine Zeit sich nach einem Mann umzuschauen.


    Hauptsache du hast es bequem bemerkte sie nebenbei und ließ ausversehen eine leere Schüssel fallen die dann auch noch zerbrach. Seufzend sammelte sie die Scherben gleich wieder auf und legte sie einfach neben hin. Die Rahmen? Sicher, eigentlich verkaufen wir hier fast alles, naja ausser mich grinste sie frech.

  • "S v e n j a .... ein schöner Name, entschuldige für die Ausprache, ich kann immer noch nicht die germanischen
    Namen richtig wiederholen..."


    sagte ich mit einem Lächeln -


    "Danke für das Wasser, es geht wieder... Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen...
    ich war sehr krank und bin noch nicht ganz gesund, aber ich
    wollte unbedingt spazieren gehen und habe diese "Pittura" gesehen... da bin ich nun hier..."


    ich seufzte und trank langsam das Wasser, ich wollte nun wirklich nicht der jungen Frau
    Angst einjagen:


    "Ich werde schon nicht umkippen... nur ein paar Minuten sitzen... und dann möchte ich mir die
    Bilder hier ansehen.."

  • Och, nu war eine der kleinen Schüsseln zu Bruch gegangen. Maximian beobachtete das mit einer hochgezogenen Augenbraue und entschied, dass er vielleicht ein wenig mehr als nötig von seinem Geld bei der Malerin lassen würde. Nur so, als Geschenk, wenn das Bild das würde, was er sich mittlerweise trotz mangelnder Kreativität oder künstlerischen Geschicks ausmalte.


    Mit ihrem kleinen Scherz brachte sie ihn dann schnell zum lachen. Auch er grinste frech und ließ eine Olive im Mund verschwinden.


    "Auch besser so" antwortete er kauend und kratzte sich die Nasenspitze, während er sie so ansah. "Es würde dem Geschäft schaden, meine ich."
    Das konnte man jetzt zwar so und so verstehen, aber wer Maximian kannte, der wusste, dass es keine anzügliche Bemerkung war. Ob die Malerin das verstand, konnte er dennoch nicht sagen und so sah er sie beinahe ein wenig skeptisch an, die Stirn leicht gerunzelt und die wachen Augen erwartungsvoll auf ihr ruhend.

  • Bitte entschuldige wenn ich dir zu nahe trete, aber bist du nicht auch eine Germanin? Ich meine du gehörst doch zu den Ducciern? Svenja war immer ziemlich direkt und es wunderte sie schon, dass jemand Probleme mit germanischen Namen hatte wenn man doch Germanin war. Oder irrte sie sich da und sie war gar keine Germanin?
    Lass dir Zeit, die Bilder werden nicht weglaufen und ich kann sie dir dann gerne zeigen, wenn du dich wieder besser fühlst.
    Svenja lächelte schon wieder fröhlich vor sich her und versuchte sich ein wenig weniger Sorgen um die Frau zu machen.

  • Mit ihrer dierekten Frage hat mich Svenja regelrecht aufgeheitert und ich fühlte mich gleich besser:


    "Nein, S v e n j a , ich bin keine Germanin, ich bin Römerin, in Rom geboren,,, aber ich habe dann
    einen Germanen geheiratet, Duccius Damian, der ein Großcousin von Verina ist,.... war..."


    das letzte Wort sagte ich ganz leise und wurde wieder traurig...

  • Svenja hob zwar ihre Braue in die Höhe, aber sie nahm es eher als kleines Kompliment auf und fühlte sich ganz bestimmt nicht auf den Fuß getreten. Sie wusste, dass sie gut malen konnte und tat dies auch gerne und so schnell würde Verina sie wohl nicht los werden. Ausserdem hatten Verina und sie einiges gemeinsam, zum Beispiel ihre Schusseligkeiten, denn Verina ließ auch immer wieder etwas fallen genau wie Svenja und das verband sie.
    Svenja lächelte den jungen Mann an und betrachtete ihn eine Weile wie er kauend auf der Cline lag.


    Hast du es bequem? Dann kann ich ja schon mal anfangen. Ich habe ja alles hier stehen und denke man könnte beginnen, natürlich erst einmal ganz grob und später dann die Feinarbeiten.


    Sie wog etwas ihren Kopf hin und her und ihr fiel auf, dass vor allem seine schönen Augen rausstechen würden.

  • Gut, das erklärte natürlich warum sie mit der germanischen Sprache ihre Probleme hatte, aber sie fand es auch seltsam, weil es halt so selten war, dass eine Römerin einen Germanen ehelichte, aber es ließ sie an Punkten gewinnen und machte sie noch viel sympatischer.
    Ich kenne ihn nicht, aber er war sicher ein guter Mann. Sie verwendete mit Absicht das war, denn sie hatte es rausgehört, dass er wohl nicht mehr unter den Lebenden verweilte.
    Wenn du reden mahgst, ich hab immer ein offenes Ohr vielleicht hilft es ja sagte sie leise und mit einem zarten Lächeln.

  • Svenjas Teilnahme rührte mich fast zu Tränen, aber ich konnte darüber nicht reden, noch nicht... oder nicht mehr?


    "Weisst Du, S v e n j a, es fällt mir sehr schwer über Damian zu sprechen, ich kam hierher, nach Mogontiacum
    um ihn zu treffen und
    erfuhr, dass er tödlich verunglückte , es war einen Schock für mich und ich wurde krank, jetzt geht es wieder...."


    ich holte tief Luft :


    "Das Leben geht weiter.... klingt banal, aber wahr... Und danke für Deine Teilnahme....ich freue mich Dich
    kennengelernt zu haben..."


    ich lächelte Svenja an und trank mein Wasser aus

  • "Ja, fang ruhig schon an. Geht das auch so, wie ich liege? Hast du Verbesserungsvorschläge? Ich liege das erste mal Modell, aber du hast das ja sicher schon ein paar mal gemacht."
    Es war schon ein seltsames Gefühl so auf dem Präsentierteller zu liegen. Obwohl, als Sohn des Statthaltes war Maximian das natürlich gewöhnt. Wenn die Familie irgendwo auftauchte, dann galt viel Aufmerksamkeit ihnen, sodass man ganz gleich anders stand, redete und handelte.


    So, wie die Künstlerin ihn musterte, vertraute er ihrem genauen Auge. Wenn es nichts auszusetzen gab, konnte er sich ja entspannen. Und das tat er dann auch gleich, stützte den Kopf auf eine Hand und knabberte ein paar Krümel Brot.
    "Erzählst du mir etwas über dich? Wo kommst du beispielsweise her, wie hast du zu diesem Beruf gefunden.... wenn du magst?"

  • Svenja versuchte freundlich zu lächeln, aber ihre Geschichte tat ihr schon ziemlich leid. Da freute man sich drauf einen lieben Menschen wiederzusehen und dann gab es ihn nicht mehr, aber eigentlich stimmte das ja nicht.
    Ich bin mir ganz sicher, dass er immer bei dir sein wird, in deinem Herzen wird er auf ewig mit dir verbunden sein und auf dich aufpassen.
    Svenja berührte ganz kurz die Schulter von Duccia Clara und lächelte sie dann wieder aufmunternd an. Das ist eine gute Einstellung zum Leben, denn es geht weiter. Möchtest du noch etwas zu Trinken? fragte sie als sie sah, dass dre Becher schon leer war, aber sie wollte die Frau vor sich nicht bedrängen, denn manchmal hatte sie das Gefühl andere etwas in die Enge zu treiben mit ihrer Art.
    Langsam wurde Svenja ein wenig rot und schmunzelte. Ich freue mich auch dich kennengelernt zu haben.

  • Ich finde es perfekt wie du da liegst, denn es wirkt entspannt und nicht gestellt. Fühle dich einfach als wärst du zu Hause, das werden immer die besten Bilder. Denn wenn der Kunde entspannt ist, dann kann ich sie am besten malen grinste sie den jungen Mann an. Hmm eigentlich konnte sie sich an dem Burschen nicht sattsehen, aber das durfte sie ja natürlich nicht sagen und es wäre auch nicht ganz ihre Art gewesen.
    Sie wiegte ihren Kopr hin und her und hatte schon ihre Malutensilien in der Hand, aber sie war sich noch nicht sicher wie sie anfangen sollte und betrachtete ihn noch eine Weile und in dieser Zeit war sie ausnahmsweise einmal ganz still und konzentriert. Dann als sie endlich den passenden Punkt gefunden hatte begann sie zu malen.


    Gern! Ich wurde noch im freien Germanien geboren, aber meine Eltern ließen sich.....hmm...wie nennt man das romisieren? Ähm, romanisieren und gingen hier her nach Mogontiacum. Ungefähr so wie auch bei Duccia Verina. Sie wurde ja auch im freien Germanien geboren und lebt nun hier mit der Familie. Ich weiß gar nicht mehr. Wor beide kennen uns schon sehr lange und haben zusammen rausgefunden, dass uns das malen Spaß macht und deswegen kamen wir irgendwann auf die Idee mit diesem Laden hier. Leider fehlt ihr ja die Zeit noch viel zu machen, denn die Arbeit nimmt sie voll und ganz ein, Aber so ist das.

  • Zitat

    Original von Duccia Verina:
    Wenn du reden mahgst, ich hab immer ein offenes Ohr vielleicht hilft es ja .



    Aus einem unerklärlichen Grund wirkte Svenja auf mich so vertrauenerweckend, dass ich aus reiner Spontanität
    sagte:
    "Du magst Recht haben, manchmal fühle ich seine Anwesenheit, dann wieder nicht, aber... aber ich kann mich
    nicht mehr an sein Gesicht erinnern... ich erinnere mich an jeden Tag mit ihm, aber sein Gesicht bleibt nur noch
    verschwommen... "


    Das andere Gesicht stand vor meinen Augen, das geliebte Antlitz, das ich vor acht Jahren zuletzt gesehen hatte... .
    Den Blick senkend fügte ich hinzu:

    "Damian war nicht der Erste..., ich habe bereits zwei geliebten Menschen verloren..."




    edit/: Zitat eingefügt

  • Haja, wenn sie sagte, er lag perfekt da, dann blieb er natürlich so liegen und nippte am Wein, den sie ihm gebracht hatte, während er ihre eingehende Musterung über sich ergehen ließ ohne dabei rot anzulaufen. Aber er schmunzelte fragend kurz bevor sie schließlich den ersten Pinselstrich tat... oder mit was sie da malte.
    Er entspannte sich - und wie er das tat. Draußen war es windig und kühl, aber hier drinnen war es angenehm warm, es roch nach Farbe und noch dazu hatte er etwas, das er sich zwischen die Kauleisten schieben konnte, während eine hübsche Frau ihr ein wenig vom Leben erzählte.


    "Wie ist es dort - im freien Germanien?" fragte Maximian neugierig nach. "Und hat euch schonmal ein bedeutender Mensch zum Modell gestanden?"

  • Svenja begann mit den ersten Strichen und war kurz darauf auch schon in ihrer eigenen Welt gefangen. Sie schaltete dann immer ab und ließ nur die wichtigen Dinge zu sich durch. Aber wenn er redete hörte sie ihn natürlich und würde ihm auch so weit es möglich war antworten. Germanien? Es ist einfach frei. Schwer zu beschreiben. Wir leben in kleinen Döfern zusammen und haben nicht die ganzen Sachen die es hier gibt. Unsere Häuser sind einfach aber zweckmäßig. Es ist schön in solchen Gruppen zu leben, denn wir sind eine richtige Gemeinschaft, aber es gibt nicht mehr wirklich viele da draussen. Sie wurden durch die Römner ziemlich zersteut. Sie plapperte mal wieder viel zu viel und musste dann lachen. Hmmm mal überlegen, ich würde sagen den Duumvir aber der gehört ja zur Familie grinste sie.

  • Svenja faltete ihre Hände vor ihrem Körper ineinander und lauschte ihren Worten. Sie schien schon einiges mitgemacht zu haben und das tat ihr leid. Weißt du um sich an ihn zu erinnern musst du sein Gesicht nicht sehen, denn du hast ihn in deinem Herzen und dort auf ewig, lächelte sie. Es ist normal, dass wir mit der Zeit vergessen, es ist menschlich und es wäre schlimm wenn wir keine Menschen wären. Was sie nun hören musste tat ihr noch mehr leid, denn wenn man gleich zwei geliebte Menschen verlor musste alles umso schlimmer sein. Betreten sah sie zu Boden. Das tut mir sehr leid zu hören. War es auch dein Mann oder eine andere Person? Konnten die Götter denn ein solches Spiel mit jemanden spielen?

  • Als ob ich Svenjas Gedanken lesen konnte, sagte ich leise:


    "Ja, die Götter hatten es nicht gut mit mir..., nein der andere war mein Verlobte... ich war damals 18 Jahre alt
    und lebte mit meinem Vater in Britannia... da haben wir uns kennengelernt... Als ich ihn zum ersten mal sah und sein Gesicht
    erblickte war es um mich geschehen... "


    ich machte eine Pause und sah in meinen leeren Becher...


    "Er war ein römischer Offizier und eines Tages wurde er mit seinen Legioneren in einen Hinterhalt geraten...
    er kam nicht wieder zurück, man fand ihn weder unter Verwunderten, noch unter Toten... er galt als verschollen..."


    die Erinnerung schmerzte mich sehr, aber ich erzählte weiter:


    "Fünf Jahre habe ich auf ihn gewartet, immer in der Hoffnung, er kommt bald zurück... nun, er kam nicht...,
    dann traf ich Damian und heiratete ihn, ich habe ihn auch geliebt, aber auf eine andere Weise... und wir waren
    glücklich, bis dieses Unglück hier passierte..."


    nun war ich mit meiner Kraft am Ende und konnte kein Wort mehr herausbringen...

  • Die Götter gehen manchmal seltsame Wege aber sie haben dabei immer einen Hintergedanken, also denke nicht, dass sie es nicht gut mit dir meinten oder meinen. Etwas werden sie sich dabei gedacht haben und vielleicht erfährst du auch bald was.
    Svenja hörte der Römerin zu und nickte hin und wieder verständnisvoll. Das war eine tragische Geschichte und sie war nicht schön und traurig und sie konnte sich vorstellen, wenn auch nicht in dem Ausmaße wie es sicher wirklich war, was sie fühlen musste.


    Es tut mir wirklich leid was alles geschehen ist und ich hoffe, dass das alles wieder gut wird. Du scheinst aber eine starke Frau zu sein und vielleicht prüfen dich die Götter für eine besondere Aufgabe.


    Sanft lächelte sie Clara an. Möchtest du noch etwas trinken?

  • "Ja, Svenja, ich möchte bitte noch etwas Wasser, wenn es Dir keine Mühe gibt..."


    sagte ich leise, immer noch leicht benommen, aber Svenjas sanfte Worte beruhigten mich
    allmählich und ich lächelte sie auch an:


    "Du bist sehr optimistisch, aber es gibt mir Hoffnung, und ich bin Dir sehr dankbar, dass Du
    mir zugehört hast, ich habe bis heute mit niemanden darüber gesprochen... "


    ich dachte kurz nach:


    "Für eine besondere Aufgabe... sagst Du, nun ich werde mich natürlich nicht, wie eine Schnecke
    zurückverstecken und mich den Göttern stellen, was sie auch immer mit mir vorhaben..."

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