Officium des zweiten Duumvirs

  • Sextus betrat sein Officium und fand es tatsächlich angenehm warm vor. Er legte seinen Umhang ab lies sich in einen der Sessel sinken udn legte die Füße auf den Tisch.
    Ein genieserisches "Ah", kam über seine Lippen und er bewegte die Zehen in seinen Schuhen, damit sie langsam wieder auftauten. Doch lange blieb sein Kopf nicht so schön leer und mit einem schiefen Grinsen dachte sich Sextus, dass Helius nun wohl einiges zu tun bekommen würde, sobald er hier im Officium auftauchte.

  • Sextus überlegte kurz, ob es ihn arg in Verruf bringen würde, wenn ihn sein neuer Scriba mit den Füßen auf dem Tisch sehen würde. Seufzend entschied er sich, sich solche Macken erst später zu erlauben und nahm erst die Füße vom Tisch herunter, ehe er rief: "Herein"

  • Vorsichtig öffnete Helius die Tür und betrat das Officium.


    "Ich hoffe Du musstest nicht zu lange warten."


    Er stellte das Tablett auf einen Tisch und füllte einen Becher mit heißen Wein. Nachdem er den Becher Parfur reichte, platzierte er das Schreibzeug auf den Schreibtisch. Er freute sich sich endlich nützlich machen zu können.

  • Als er den Becher mit dem heißen Wein gereicht bekam meinte Sextus kurz: "Danke", ehe er vorsichtig daran zu nippen begann. Das getränk war wirklichv erdammt heiß, aber irgendwie auch genau richtig und er nippte nochmal daran. Kurz bließ er darüber, dann nahm er einen richtigen Scluck und spürte fast sofort, wie die Wärme sich in ihm ausbreitete. Mit einem zufriedenem Lächeln lies er sich zurück in den Sessel sinken und meinte wie nebenbei:
    "Nimm dir gleich eine Wachstafel für Notizen, Helius, ich hab ein paar Aufträge für dich."

  • Helius nickte und zückte eine Wachstafel und einen Schreibgriffel aus den Falten seiner Kleidung.


    "Ich bin bereit."


    Er war gespannt auf die Aufgaben, die nun auf ihm zukamen.

  • "Also", Sextus nippte nochmal an seinem Becher, ehe er richtig begann:
    "Als erstes aufgrund des anstehenden Frühlings ein Schreiben an die Legio. Weis' möglichst neutral darauf hin, dass nach der Schneeschmelze wieder Renovierungs- und Straßenbauarbeiten anstehen, wie jedes Jahr, und frag', ob die Legio neben den Leuten, die sie schon für die Taverne abgestellt hat, uns auch noch weitere für diese Arbeiten ausleihen könnte."
    Er schaute auf, um zu prüfen, ob helius so weit war und trank nochmal aus seinem Becher.

  • Sextus erwiderte das Nicken und fuhr dann fort:
    "Als nächstes einen Brief an die Classis. Das ist jetzt bezüglich des mit dem Frühling wieder auffrischenden Handels. Da die privaten Schiffe der Stadt nicht für unseren Bedarf ausreichen, die Frage, ob und in wie weit die Classis uns wieder, besonders für die ausserprovinziellen Aufgaben, entgegen kommen könnte."
    Nochmal sah Sextus auf, sprach jedoch fast gleich weiter:
    "Und zuletzt ein Schreiben an Augusta. Eine offizielle Einladung uns im Frühling wieder hier zu besuchen."

  • Er machte sich weiter seine Notizen als Parfur weiter sprach. Als dieser die Einladung der Augusta erwähnte, hob Helius kaum merklich die Augenbrauen, ließ sich aber sonst nichts weiter anmerken. Nachdem er sich auch diesen Punkt notierte fragte er etwas peinlich berührt:


    "Nur so aus Interesse..... äh..... Wann beginnt hier in Germania eigentlich der Frühling?"

  • Sextus trank grade wieder und langsam wurde sogar die letzte Kälte aus seinen Knochen vertrieben. Doch beinahe hätte er es bereuht grade in diesem Moment einen Schluck genommen zu haben. Er verschluckte sich fast und stellte grade noch rechtzeitig den becher auf den Tisch, ehe er ihm irgendwie aus der Hand gefallen wäre.
    Sich mit dem Handrücken der Linken über den Mund streichend versuchte Sextus einen völlig fehlplatzierten Lacher zu unterdrücken und schaffte es ihn auf ein mildes Schmunzeln herunter zu ringen.
    "Du.. du bist noch nicht lange hier, oder?", fragte er leicht belustigt. "Entschuldige bitte." Er rieb sich über den Mund, um das blöde Grinsen loszuwerden. Abermals entschuldigend lächelnd beantwortete er dann die eigentliche Frage: "Das ist recht unterschiedlich, aber meist schmilzt der Schnee Ende März [ich kenn mich mit den Römischen Monaten überhaupt nicht aus, deshalb jetzt mal die modernen 8)], aber der wirkliche Frühling, würde ich sagen beginnt Anfang Mai. Da brechen die Knospen auf und das Wetter ist auch nicht mehr so unberechenbar, wie im April. Beantwortet das deine Frage?"

  • Helius lachte zurück und winkte ab.


    "Ich kann Deine Belustigung verstehen. Aber ich bin erst seit wenigen Tagen hier. Es hätte ja sein können, das es hier anders ist, als in meiner Heimat in Dakien. Aber als Antwort reicht es mir selbstverständlich."


    Dann machte er sich wieder schreibbereit.


    "Hast Du noch weitere Aufträge für mich?"

  • "Nein, momentan nicht", Sextus schmunzelte. Sein neuer Scriba schien ja ganz versessen auf Arbeit. Aber das konnte einem nur gut tun, wenn man sich so einen Job suchte. Aber Sextus hatte das Gefühl, dass sie zwei beide ganz gut miteinander auskommen würden. Aber eins belastete seine Neugierde noch: "Aufträge habe ich nicht, aber eine Frage: welche gute Seele hat dich eingestellt und wie es schein schon eingearbeitet?" Das fragte er sichw irklich, denn um ehrlich zu sein, konnte er sich niemanden vorstellen.

  • Jetzt schmunzelte auch Helius, hatte er die Frage doch schon bei ihrem ersten Zusammentreffen erwartet.


    "Nun, als ich hier in der Stadt angekommen bin, war mir klar, das ich in der Verwaltung arbeiten möchte. Du warst verreist, also sprach ich bei der Comes in der Regia vor. Sie war es die mich einstellte und mich zu Germanicus schickte, der mir meinen Arbeitsplatz zeigte und mir erste hilfreiche Ratschläge gab. Ich hoffe, die Comes hat Dir damit nicht vor den Kopf gestoßen?"

  • "Wärst du ein völlig inkompetenter Schwachkopf, hätte sie das. Aber da ich mich eigentlich auf meine Verwandschaft verlassen kann und du mir nicht wie ein inkompetenter Schwachkopf vorkommst... Keinesfalls."
    Sextus lachte fröhlich.
    "Ich würde sogar sagen die beiden haben mir einen Gefallen getan. Einen wie großen wird die Zeit zeigen."
    Immer noch fröhlich lächelnd griff Sextus nach dem Weinkrug und füllte sich noch etwas nach. Nicht all zu viel, da er ja noch arbeiten wollte, aber der warme Wein tat zu gut nach der Reise.

  • Helius neigte leicht seinen Kopf.


    "Vielen Dank für das Kompliment. Ich war etwas in Sorge das Du mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden sein könntest."


    Sein neues Leben in Germania begann ihm zu gefallen. Im Kopf ging er die auf ihn zukommenden Aufgaben durch.


    "Wenn Du erlaubst, würde ich mich gleich an die Arbeit machen. Möchtest Du die Briefe gezeigt bekommen bevor ich sie verschicke?"

  • "Das wäre mir sehr recht. Ich möchte gerne wissen, was in meinem Namen verschickt wird. Außerdem kannst du dann gleich noch ein zwei Briefe mitnehmen, die ich verfasst habe.", erwiderte Sextus und nickte. Außerdem würde er, wenn sich Helius jetzt gleich auf seine Aufgaben stürzte, den zweiten Becher mit hochgelegten Beinen genießen können, ehe er sich selbst an die Arbei machte. Und darauf freute er sich jetzt schon.

  • "Gut. Wenn Du mir die zwei Briefe gibst, bist Du mich auch schon los."


    Er grinste Parfur an.


    "Wie entlohne ich den Postdienst für die Einladung an die Augusta? Gibst Du mir Geld mit, oder wird das anderweitig geregelt?"

  • „Ah, ich glaub du hast das falsch verstanden. Ich gebe dir die Briefe, wenn du mir die Deinen zum kurz durchlesen bringst.“, stellte Sextus richtig. „Ich muss sie erst schreiben“ Er grinste leicht und überlegte dann kurz, wie das noch mal mit der Bezahlung war. Er hatte nur sehr selten Briefe herumgetragen oder selbst verschickt, aber ... „So weit ich weiß hat die Stadt eine Wertkarte. Wenn du die Briefe abgibst sollen sie es einfach auf diese abbuchen.“ Er nickte noch mal, wie um sich selbst zu bestätigen und blickte dann Helius auffordernd an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!