Truppenappell der Legio I

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Er war, als er gefolgt von Titus vor die Tür der Casa getreten war, einen Moment stehen geblieben. Vor ihm eilte gerade die Centurien der VI. Kohorte auf ihren Weg von den Unterkünften zum Exzierplatz vorbei und so betrachtet er den Zug einen Moment, bevor er sich selbst auf die Via Principalis begibt und neben den Soldaten marschiert.


    Auf dem Exzierplatz angekommen geht er mit festen Schritten dorthin, wo sich der Stab versammeln wird. Und da er offensichtlich der erste Stabsoffizier war, geniesst der hochgewachsene Tiberier das Schauspiel, welches sich ihm bietet, verfolgt wie der Primus Pilus seine Centurie auf den Platz führt, verfolgt wie eine Centurie nach der anderen aufmarschiert.



    Plautius verließ poliert und in bestem Erscheinungsbild seine Casa. Seine Erscheinung schien zu passen, denn selbst Medeia war beeindruckt gewesen. Es war Zeit beim Appell anzutreten. Schon wieder hatte der Kaiser Geburtstag. Tempus fugit. War der letzte Geburtstag nicht erst vor Kurzem gewesen.


    Ah, der Nachbar wartete ja auch schon.


    "Salve, Herr Nachbar. Schönes Wetter heute, obgleich du etwas im Schatten stehst."


    Plautius wies mit der Hand knapp auf den riesigen Titus, dessen Schatten Vitamalacus zu verschlucken schien.


    "Nun, gedenkt der 2. Stabsoffizier meine Wenigkeit in meiner Eigenschaft als Praefectus Castrorum und 1. Stabsoffizier zum Appell zu begleiten? Ach übrigens, ich würde gerne später mal privat bei dir vorbei kommen. Oder du zu mir, wenn du mal etwas Ruhe haben willst. Mit den vielen Sklaven und Mündeln im Haus herrscht dort doch sicher jetzt immer Treiben. Ist ja nicht die Villa in Roma, wo sich alles im Haus verlaufen kann. Ich möchte mal deinen Rat als Absolvent des Cursus Iuris einholen und wir müssen auch mal in deinen Terminplaner reinschauen. Ich wollte die Tage ein kleines, ungezwungenes Essen geben und dabei noch eine Bekanntmachung machen. Wäre doch schade, wenn du dann gerade Wachdienst hättest" :D

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Als die Legio vollständig angetreten war, schickte der Centurio einen Legionär im Laufschritt los, der den Legatus Legionis benachrichtigen konnte. Dann hieß es nur noch abwarten, bis dieser ebenfalls eingetroffen war. Es dauerte auch nicht recht lange, da sah der Centurio den losgeschickten Legionär wieder am Exerzierplatz eintreffen und sich bei seiner Einheit einordnen. Kurz darauf erschien auch der Legatus am Rand des Platzes und steuerte zielstrebig auf das hölzerne Podium zu, das direkt neben dem Centurio aufgebaut war. Der Unteroffizier holte noch einmal tief Luft und ließ dann seine kommandogewohnte Stimme über die freie Fläche hallen.


    "Milites, aaaciem dirigite!
    Milites, staaate!


    Oculus ad prosam!"

  • Licinus und die anderen milites richteten sich aus und auf Befehl nahmen Habt-Acht-Stellung ein und erwarteten die Ankunft des Legaten. Einige hofften, wie auch Licinus, dass es zur Feier des Tages etwas besonderes gab, wie zum Beispiel einen Tag Sonderausgang auch für die probati oder gar ein donativum.

  • Es war wirklich beeindruckend. Noch nie hatte Lucullus so viele Soldaten auf einmal gesehen. Auch wäre es Heute das erste mal das er den Legaten sah. Was für ein Mensch er wohl ist? Geduldig warteten die Soldaten. Die Hälfte seines Lebens, wartet der Soldat vergebens...

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius


    "Plautius," begrüsste er den Praefectus knapp. "Es ist ist nie schlecht, einen eigenen Schattenspender dabei zu haben. Schon den Spartaner wurde nachgesagt, das sie über den Schatten des persischen Pfeilhagels nicht unglücklich waren."


    Dann tritt der Legatusd auf den Platz und Tiberius Vitamalacus sagt noch knapp zu Plautius : "Du kannst jeder Zeit bei mir vorbei schauen. Ich hoffe, es sind positive Bekanntmachungen."


    Dann begrüsst er den Lewgatus militärisch korrekt.

  • "Ich sehe sie mal als positiv an, obgleich die juristische Sache eher eine formelle Lästigkeit darstellt. Aber über seinen Nachlass sollte man ruhig jemanden mit juristischen Kenntnissen schauen lassen."


    Auch Plautius begrüßte den Legatus militärisch korrekt. Und er war gespannt was der Legatus so verkünden würde.

  • Schnell hatte die Sonne Marcus durchaus zugesetzt, in Paraderüstung, mit Helm und schwerer Helmzier war es kein Vergnügen auf dem Platz dem Antreten einer ganzen legio auszuharren. So lief sein Gesicht schon verdächtig rot an, was nur von der campus- und Sonnenbräune seines Gesichtes gemildert wurde. Doch schweigend wartete Marcus, warf den Soldaten hinter sich immer wieder prüfende Blicke zu, doch er gedachte nicht, sich in die Arbeit des optio einzumischen, der doch alles im Griff hatte und dem Marcus vollends in dieser Hinsicht vertraute. Mit dem Funkeln der Erwartung und Neugier in den Augen, sah Marcus nur einen winzigen Augenblick dem Marsch des legatus entgegen, trat direkt neben der ersten Reihe seiner centuria, genau in die Lücke zwischen den einzelnen Blöcken der einzelnen Zenturien und war schon für die Befehle zum Ausrichten und Stillstehen bereit, warf noch mal den Soldaten einen prüfenden Blick zu, war- bis auf die üblichen Kleinigkeiten- doch recht zufrieden. Den Drang sich über die schwitzende Stirn zu wischen unterdrückend, wartete er ruhig und schweigend auf die Rede des legatus.

  • Priscus entdeckte einen Probatus, der Probleme mit Staub in den Augen hatte und gab ihm den Tipp, das Auge einfach einen Augenblick geschlossen zu halten, damit es dann beim Öffnen in einem Schwung von den Tränen gespült wurde. "Nicht mit den Fingern reiben," sagte er leise, "die sind meistens auch nicht sauber."


    Dann erklang die Stimme des Unteroffiziers und kündige die Ankunft des Legatus an. Priscus beeilte sich, seinen Platz wieder zu erreichen und blickte dann aufrecht stehend genau geradeaus. Zumindest hielt er den Kopf genau geradeaus, aber seine Augen wanderten ein Stück zur Seite, denn sonst hätte er gar nicht mitbekommen, was auf der Tribüne vor sich geht.

  • Imperiosus stand schon eien ganze weile und fragte sich, warum denn alle hier antreten mussten. Als dann, nach längerer Zeit, der Legatus angekündigt wurde, frgate er sich, wie dieser wohl aussehen würde, denn er hatte ihn ja noch nie gesehen.

  • Oh man... wie lang sollen wir den noch hier warten? Fragte sich Lucullus der keine Miene verzog und sich kaum bewegte, obwohl es furchtbar kratzte unter dem Helm. Dieser Legat wurde entweder aufgehalten mit etwas wichtigem, oder er legte ziemlich weibische Gebärden an den Tag. Normalerweise wartete man nur auf Frauen oder Griechen solang. -.^

  • Livianus trat an die Truppe heran und ließ seinen Blick über die stramm stehenden Soldaten schweifen. So manch einer machte einen unruhigen, fast ungeduldigen Eindruck auf den Legaten, aber er war sich sicher, dass die aufmerksamen Unteroffiziere ihre Männer durchaus im Blick hatten und sich ein solches Verhalten auswirken würde und schlimmstenfalls vielleicht sogar bei der einen oder anderen anstehenden Beförderung oder beim anstehenden Donativum bemerkbar machte. Dem kommandierenden Centurio gab Livianus ein Zeichen, dass er heute keine Meldung wollte und dieser sich wieder zu seiner Cohorte einreihen konnte. Danach begrüßte er die Offiziere mit einem knappen Kopfnicken und bestieg das aufgebaute Podest.


    „Milites!


    Ich gehe davon aus, dass jeder von euch weiß, welchen wichtigen und glorreichen Tag wir heute feiern. Den Geburtstag unserer Kaisers Lucius Ulpius Iulianus, dessen Grüße ich euch hiermit überbringe. Zu ehren dieses Festtages und um zu bezeugen, dass wir dem Kaiserhaus mit unserer ganzen Treue und Kraft dienen, wollen wir nun gemeinsam, sowie auch zigtausend unserer Kameraden jeglicher Waffengattung im ganzen Reich, dem Kaiser erneut unsere Treue schwören. Lasst uns also gemeinsam den Treueeid leisten.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!“

  • Nach der Rede des legatus wiederholten alle milites den Schwur, dabei dachte sich Licinus, während er sprach:
    "Man muss den Schwur doch hoffentlich nicht monatlich wiederholen."


    Schließlich hatte er ihn erst bei seiner Aufnahme in die legio geschworen, und monatlich immer dran denken zum sacellum zu laufen wäre ihm wirklich zu dumm, er war ja treu gegen den Kaiser und die legion, wozu es also imer beschwören? Jemand, der Intrigen gegen den kaiser schmiedete würde auch diesen Eid einfach brechen, davon war Licinus überzeugt.

  • Laut sprach Cunctator den Treueeid mit.


    Seine Gedanken gingen ein Jahr zurück, wie er den Treueeid bei der ALA II NVMIDIA in Confluentes geleistet hatte und wo er anschließend sein Pferd in den Stallungen aufsuchte, um es ein wenig zu bewegen, da die Vierbeiner an diesem Tage "dienstfrei" hatten.


    Nun dachte er an sein Pferd, das in Mantua untergestellt war und das er seit Wochen nicht mehr gesehen hatte.


    Hoffentlich kam bald das erlösende Kommando zum Wegtreten. Alles weitere würde sich dann von selbst ergeben!

  • So wie schon vor etlichen Monaten sprach Lucullus erneut seinen Eid.
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!“
    Hoffentlich konnten sie nun endlich wegtreten. Lang genug hatten sie hier gestanden und gewartet. Auch wenn die "Parade" einwenig Abwechslung vom tristen Lageralltag bot, so konnte Lucullus es kaum noch erwarten, endlich in sein Bett zu fallen.

  • Imperiosus sah nun endlich zum erstenmal den Legaten, doch stand er soweit weg, dass man auch so nicht gerade viel erkennen konnte. Nach seiner Ansprache, leistete auch Tiberius erneut seinen Treueschwur, auch wenn er es erst vor kurzem schonmal geschworen hatte.


    " IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA! "


    Nun wartete Imperiosus ab, was noch auf ihnen zukommen würde.

  • Avitus schwor den Eid, den er schon mehrmals in seinem Soldatenleben geschworen hatte. Nicht zu oft, um den Eid nicht zu etwas reinformalen und belanglosen zu degradieren, aber immer wieder bei passender Gelegenheit.
    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!
    sprach er laut und deutlich mit seiner gewohnt rauhen Kasernenhofstimme.

  • Ja, diesen Eid hätte er nach all den Jahren selbst im Schlaf aufsagen können.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Auch Sparsus sprach den Eid erneut. Er beklagte sihc nicht - wenn er verlangt würde so würde er ihn leisten. Das war für ihn kein Grun für einen genervten Gesichtsausdruck.


    Und so sprach er wie alle anderen Soldaten auf dem Platz den Eid nach, den erst wenige Monate zuvor geleitet hatte.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!“

  • Wenn es etwas gab, was Priscus an seinem Helm störte, dann war es die Tatsache, dass man mit einem fest geschnürten Helm nicht sonderlich beeindruckend laut und deutlich einen Eid aufsagen konnte. Scharfe Kommandos brüllen konnte man, leise murmeln konnte man, aber laut, langsam, deutlich und betont sprechen konnte er auch nach Jahren nicht. Dabei war es nun wirklich nicht seine erste Parade.


    "Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit Imperator Caesar Augustus, numquam desrturos militiam nec mortem recusaturos pro romana republica."

  • Da Marcus mehr im stillen Kämmerlein, sprich alleine, den Eid geleistet hatte, war er doch nicht minder erstaunt, wie laut der Chor an Stimmen sich zu den feierlichen Worten, an Republik und insbesondere Kaiser gerichtet, sich über den campus erhoben. Auch Marcus tiefer Bariton vermischte sich in die vielen tausend Stimmen der Soldaten.


    iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperator caesar augustus, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro romana republica!


    Dann verstummte Marcus wieder, dachte kurz über die Formulierung nach, daß er niemals den Dienst verlassen würde und begann über die Bedeutung dieser wenigen Worte tiefgründiger nachzudenken- ehe er sich innerlich zur Ordnung rief und die gar aufkeimenden philosophischen Gedankengänge noch vor dem ersten Sproß erstickte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!