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In freudiger Erwartung trat Leontia in das Atrium hinein, darauf vertrauend, daß der Ianitor ihre Ankunft schon melden würde, und sehr gespannt, wen von ihrer weitläufigen Verwandtschaft sie als erstes zu Gesicht bekommen würde. Als sie die wohlige Wärme spürte, atmete sie auf, und ließ ihren Mantel achtlos von den Schultern gleiten. Dido, die ihre Herrin inzwischen wieder eingeholt hatte, konnte ihn gerade noch auffangen.
Sorgfältig strich sich Leontia ihr rabenschwarzes Haar glatt, das sie im Nacken zu einem einfachen Knoten geschlungen trug, und zupfte an ihrer flauschigwarmen blauen Tunika herum, die in der Sänfte einige Falten bekommen hatte. Ein heiteres Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie durch das Atrium schritt, und betrachtete, was sich an der Einrichtung seit ihrem letzten Besuch geändert hatte.
Nach dem langen Sitzen tat es gut, sich etwas die Beine zu vertreten, und das Atrium war, natürlich, wie immer, tadellos repräsentativ. Doch es schien Leontia, als ob ein paar mehr Pflanzen dem ganzen Arrangement mehr Leichtigkeit gegeben hätten. Sie blieb stehen, und ihre feingliedrige Hand spielte unentwegt mit ihrem filigranen saphirverzierten Ohrgehänge, ließ es leise klimpern, während sie grübelte wo sich was am besten machen würde... hier vielleicht etwas dunkles, dort etwas blühendes, dort am Wasser etwas rankendes - oder nein, noch viel besser -
„Seerosen...!“