Sella Curulis des Praetor Urbanus

  • Wie von seinem Kanzlei-Cousin Crassus empfohlen suchte der iulische Decemvir nur wenige Tage nach jener verwandtschaftlichen Unterhaltung folglich die Sella Curulis - oder vielmehr den derzeit in ihr thronenden Praetor Urbanus - auf und brachte, als es an ihm war zum hohen Praetor zu sprechen, sein Anliegen vor:
    "Salve, ehrenwerter Praetor Urbanus. In meiner Funktion als Decemvir stlitibus iudicandis suche ich, Marcus Iulius Dives, dich heute auf, um einige wichtige Amtsangelegenheiten mit dir zu besprechen und zu klären.", leitete er zunächst ganz allgemein ein und versuchte sodann der Mimik des Würdenträgers zu entnehmen, inwieweit es jenem genehm wäre, wenn er sogleich weitersprach und zum ersten Punkt seiner Liste käme.
    "Als erstes würde ich auf Anraten des Augustus und seiner kaiserlichen Kanzlei mit deiner Hilfe ganz gerne in Erfahrung bringen, inwieweit die Beschlagnahmung aller Vermögenswerte des Aelius Archias nach dessen Tod vor einigen Jahren rechtmäßig war. Daraus nämlich vermag sich zu ergeben, inwiefern nach dieser langen Zeit jener Erbschaftsfall aus der Ära der faktischen Herrschaft des Vescularius Usurpator nun zugunsten unter anderem der sicherlich bekannten Iunia Axilla erneut aufgerollt werden kann und muss.", führte Dives aus und hatte hier in der Tat keinerlei Zweifel daran, dass seinem Gegenüber der Name der Iunia bekannt sein würde. Ein gewisser öffentlicher Auftritt der Frau mit dem ulpischen Testament in den Händen vor abertausenden Augen auf dem Forum Romanum war schließlich wohl nicht nur beim Iulier bleibend in Erinnerung geblieben - und das, wo er noch nicht einmal selbst dabei gewesen war, sondern derlei nur vom Hörensagen wusste.

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  • Der Praetor Urbanus, der ganz offensichtlich schon zu den älteren Semestern gehörte und seine Position deshalb mit einer recht gelassenen Würde ausfüllte, schaute tatsächlich etwas thronend von seiner Sella herunter, während ein Anliegen nach dem nächsten vor ihn vorgetragen wurde. Dass einer der Vigintiviri zu ihm kam, war eine nette Abwechslung im Strom der Klagen und sonstigen Anträge, aber auch keine Ausnahmesituation. Demensprechend fiel die Begrüßung wohlwollend, aber ensonsten nicht allzu emotional aus. "Salve, Decemvir Iulius." Dann hörte er gleich wieder zu, welches Anliegen als erstes auf der Liste stand. Sowohl der Name Aelius Archias als auch der Name Iunia Axilla sagten ihm dann etwas, denn trotz seines Alters verfügte der Mann über ein ausgezeichnetes Gedächtnis. "Möglicherweise ein in der Tat interessanter Fall. Ich höre", sagte er daher in der Erwartung eines vorläufigen Gutachtens, das der Decemvir über diesen Fall angefertigt hatte und das nun als Entscheidungsgrundlage dienen sollte.

  • "Nun, Praetor, nach allem, was ich weiß, liegt zunächst folgende Sachlage vor:", kündigte Dives zu Beginn an und sammelte seine Worte während einer kleinen Kunstpause. "Der Aelius hat den damaligen Praefectus Urbi Vescularius Salinator, der zu diesem Zeitpunkt bereits weit mehr als das in den Sitten und Traditionen unserer Väter und Vorväter verwurzelte Jahr dieses Amt ausfüllte", konnte sich der Iulier diesen Seitenhieb nicht verkneifen, "wohl brieflich beleidigt und sollte in der Folge - zu einem Zeitpunkt, da er wohl bereits nicht mehr unter den Lebenden weilte - durch eine Gruppe von Urbanern wegen übler Nachrede verhaftet werden, wie gleichsam auch sein Vermögen konfisziert werden sollte. Es ist sicherlich bekannt, dass der Aelius hernach nurmehr tot aufgefunden wurde, bevor man im Anschluss dessen einstiges Vermögen beschlagnahmte.", stellte der Decemvir dar und fügte erneut eine kleine Pause an.
    "Ich denke, ich kann mich an dieser Stelle nun auf die Betrachtung der beschlagnahmten Vermögenswerte beschränken und spare mir aus diesem Grund etwaige Ausführungen zum Unterschied zwischen Beleidigung und übler Nachrede.", fuhr er mit der Untergrabung der vescularischen Autorität in dieser Sache fort. Es wäre der Angelegenheit hoffentlich nur dienlich. "Denn schließlich geht es um die Frage, inwiefern die Beschlagnahmung rechtens war oder eben auch nicht. Und nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass hier entgegen erwähnter Anordnung - ob diese nun trotz offensichtlich fehlerhafter Anschuldigung rechts war oder nicht - keineswegs das Vermögen des toten Caius Aelius Archias in Beschlag genommen wurde, sondern - vermutlich aus einer gewissen Unwissenheit heraus - das seiner Erben.", ließ er diesen aus seiner Sicht entscheidenden Punkt kurz wirken. In gleicher oder zumindest ähnlicher Weise konnte man einen Toten ja auch nicht berauben... sondern nur dessen Erben. Der Schluss: "Damit folglich wäre die Beschlagnahmung jener damals eingezogenen Gelder, Ländereien, Betriebe, Sklaven und sonstiger Vermögensgegenstände aus meiner bescheidenden Sicht letztlich also _nicht_ rechtens.", womit der Decemvir vorläufig am Ende seiner Ausführungen hierzu angelangt war und hernach nun erwartungsvoll zu dem Praetor aufbickte, dessen Name ihm, wie ihm dabei auffiel, wohl in der Aufregung gerade entfallen war. Ebenfalls wohl der Aufregung geschuldet vergas er auch das Erwähnen der Sorge, dass die letztlichen Erben des Aelius hier womöglich gar Schadenersatz fordern könnten für zum Beispiel die Einnahmen aus den ehemaligen Ländereien des Aelius...

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  • Der Praetor Urbanus, der in der Liste der gewählten Amtsträger unter dem Namen Mamercus Fundanius Fenestella geführt wurde, hörte den Ausführungen aufmerksam zu und vergleich sie mit seinen Erinnerungen, sowohl an die damaligen Ereignisse als auch an die gesetzlichen Regelungen. "Eine interessante Position, die du in diesem Gutachten einnimmst", konstatierte er dann. "Sie setzt allerdings voraus, dass der Aelius bereits zum Zeitpunkt der Anordung verstorben war oder aber der Erbschaftsfall zum Zeitpunkt der Konfiszierung der Güter bereits rechtsgültig abgeschlossen war. Letzteres können wir ausschließen und ersteres wird schwerlich nachzuweisen sein, meinst du nicht?" fragte er dann. "Doch selbst wenn man es nachweisen könnte, ist dies kein Ausschlussgrund, denn unsere Gesetze verbieten es nicht, fällige Strafen auch noch von den Erben einzufordern. Gleichzeitig möchte ich jedoch annehmen, dass wir hier von Vermögenswerten sprechen, die den Betrag von 800 Sesterzen, welcher als Höchststrafe für üble Nachrede im Gesetz festgelegt ist, überschreiten, oder nicht?" wechselte er dann von den eher rhetorischen Fragen zu einer tatsächlichen Frage, denn die Höhe des zur Disposition stehenden Erbes war bisher nicht genannt worden.

  • Ja, plötzlich und auf einmal fiel dem Iulier der Name seines Gegenübers wieder ein. Wie nur hatte er den kurzzeitig so vergessen können?
    "In der Tat, Praetor Fundanius, überschreiten die Vermögenswerte des aelischen Nachlasses den Betrag von acht Aurei. Mehrfach.", antwortete der Decemvir auch ohne eine konkrete Aufstellung aller Güter sicher. Denn mit vier Betrieben und Ländereien im Wert von mindestens 5000 Sesterzen, da dergleichen obligatorisch für den Ritterstand war, benötigte er hier auch kaum genauere Angaben für seine Aussage. "Allerdings stellen sich mir in deiner Darstellung, werter Praetor, ebenfalls gleich mehrere Fragen: So wäre mir zum Beispiel nicht bekannt, dass der ehemalige Praefectus Urbi tatsächlich förmlich Anzeige gegen den Aelius erstattet hat. Und da der Staat für gewöhnlich und gerade bei solchen Dingen nicht von allein aktiv wird und Ermittlungen aufnimmt, frage ich mich natürlich, wer hier eine solche Anzeige erstens noch stellen sollte, nachdem der Vescularius Usurpator bekanntlich tot ist. Zweitens aber ist weder eine Beleidigung noch eine üble Nachrede wohl ein Schwerverbrechen, sodass ich nur ganz simpel auch das Stichwort Verjährung in den Raum stellen möchte. Und zu guter Letzt möchte ich der Höchststrafe von 800 Sesterzen für eine einfache üble Nachrede dann doch nochmal explizit gegenüberstellen, dass sich die damalige Situation in meinen Augen keineswegs als üble Nachrede darstellt, sondern als Beleidigung - die wohlbemerkt jedoch nicht zur Begrüdung der Beschlagnahmung herangezogen wurde.", führte Dives aus und machte eine kurze Zäsur, bevor er näher auf den Unterschied einging, der seiner Meinung nach zwischen Beleidigung und übler Nachrede vorlag (ein Glück, dass er sich gerade auf den Cursus Iuris vorbereitete und folglich ein bisschen trainiert war):


    "Nicht ganz zufällig kann ich dir betreffs einer üblen Nachrede zitieren 'Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet'. So beginnt der entsprechende Paragraph. Ich kenne nicht deine Sicht darauf, doch ich selbst höre hier ganz klar mindestens drei verschiedene Personen heraus. Erstens denjenigen, der etwas behauptet oder verbreitet - in unserem Fall Aelius. Zweitens den 'anderen', in Beziehung auf den etwas behauptet oder verbreitet wird - in unserem Fall Vescularius. Schlussendlich aber auch denjenigen, gegenüber dem etwas behauptet oder verbreitet wird. Und an genau dieser Stelle beginnt der Hamster zu humpeln, weil ein Brief vom Aelius über den Vescularius an den Vescularius nur diese beiden Personen umfasst: den Aelius und den Vescularius.", versuchte der Iulier deutlich zu machen und mit einer Kunstpause zu unterstreichen. "Folglich sehe ich eine Beleidigung, vielleicht ja. Aber eine üble Nachrede kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Tut mir Leid.", schüttelte er letztlich überzeugt den Kopf.
    "Damit und auch mit der vorhergenannten Überlegung kann ich persönlich nun tatsächlich nur zu dem Schluss kommen, dass die Konfiszierung des aelischen Nachlasses nicht rechtens war.", fasste der Decemvir schlussendlich erneut seinen Standpunkt zusammen und hoffte, dass seine Ausführungen nun etwas überzeugender gewesen sein mochten. Denn ernsthaft: Wie viel poröser sollte das Fundament der Gegenargumentation noch werden? Keine förmliche Einreichung einer Klage, Verjährungsfristen und nicht zuletzt eine haltlose, weil falsche Anschuldigung. Dazu die vielleicht nicht ganz so sichere zeitliche Abfolge von Tod und Beschlagnahmungsbefehl, die in dubio pro reo gerade für den der Tat Beschuldigten gut eingesetzt werden konnte... Das zerriss wohl jeder gute Anwalt mit Vergnügen vor Gericht. FÜR die Erben. GEGEN den Staat - und damit nicht zuletzt auch gegen den Augustus.

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  • Der Decemvir schien die Sache wesentlich grundsätzlicher angehen zu wollen, als der Praetor zunächst angenommen hatte. Das war ihm durchaus sympathisch, auch wenn es mehr Arbeit für ihn bedeutete. Ambitionierte junge Magistrate waren schließlich eine gute Sache für Rom. Trotzdem wollte er sichergehen, den jungen Mann korrekt verstanden zu haben. "Was du sagst, läuft also auf eine Anfechtungsklage heraus, die die Erben anstrengen müssten, um die Anweisung der Konfiszierung anzufechte. Oder strebst du als amtierender Decemvir eine Feststellungsklage an, um im eigenen Interesse festgestellt zu wissen, ob in diesem Fall ein Erbe zu verteilen ist oder nicht?" fragte er nach. Für ihn als Praetor machte beides wenig Unterschied, aber für die Betroffenen war es sicher ein großer Unterschied. Schließlich waren die Kläger in den beiden verschiedenen Varianten verschiedene Personen.

  • Dem iulischen Decemvir war bis an diese Stelle nicht bewusst gewesen, dass er mitunter auch irgendeinen leichteren Weg hätte fahren können. (Welchen?) Folglich stockte er bei der Rede seines Gegenübers von möglichen Klagen (!) zunächst kurz, bevor er sich im Eilverfahren entschied:
    "In der Tat strebe ich in dieser Sache selbst und ganz und gar eigeninitiativ eine grundsätzliche Klärung der Situation an - gerne auch mithilfe einer Feststellungsklage.", gab sich Dives überzeugter davon als er war. Immerhin wollte er hier vor dem Praetor auch schließlich nicht dastehen wie das kleine Vigintivir-Blödchen ohne die geringste Rechts-Ahnung. Denn wer wählte nicht zuletzt einen ahnungslosen Magistraten später noch einmal zum Quaestor oder mehr? (Hier sah man einmal mehr, weshalb es ein keineswegs schlechtes Ansinnen gewesen war den vinicischen Consular für die Idee einer möglichst frühen Absolvierung des Cursus Iuris zu gewinnen!)

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  • "Eine Feststellungsklage also", wiederholte der Praetor laut und deutlich, damit sein Schreiber das auch auf jeden Fall so festhalten konnte. "Iulius Dives klagt um feststellen zu lassen, ob das Vermögen des Aelius Archias Gegenstand einer Erbschaft sein kann oder ob es rechtmäßig auf Anweisung des Praefectus Urbi Vescularius Salinator konfisziert wurde" wiederholte er dann noch einmal die Klage, die er mit der Festsetzung der Verhandlung zulassen wollte. Zweifellos hätte ein gewiefter Anwalt in Frage ziehen können, ob ein Decemvir tatsächlich ein berechtigtes Interesse haben konnte, eine solche Klage überhaupt anzustrengen, aber die Definiton des Begriffs des "berechtigten Interesses" war zweifellos eine komplizierte Angelegenheit, über dfie man trefflich debattieren und mir drei Juristen zu vier verschiedenen Meinungen kommen konnte. Daher fuhr der Praetor gleich mit seiner Entscheidung zur Durchführung dieser Klage fort. "Die Verhandlung wird stattfinden vor einem Iuridicum Privatum, dessen Vorsitz ich selber führen werde. Die Verhandlung wird festgesetzt auf den ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXIV A.U.C. (2.2.2014/111 n.Chr.). Der Kläger hat persönlich in der Basilica Ulpia zu erscheinen." Damit war seine Tätigkeit für's erste abgeschlossen. Seine Mitarbeiter konnten sich um die Beschaffung von Unterlagen aus dem Büro des Praefectus Urbi bemühen beziehungsweise entsprechende Zeugen vorladen.

  • Na wunderbar! Denn das war es in gewisser Weise in der Tat: Jetzt müsste sich Dives zwar durch eine elende Verhandlung quälen - und er hatte soetwas als Hinterbänkler ja sogar hier in Roma schon einmal mitgemacht und hatte folglich bereits so eine leise Ahnung von dem damit verbundenen Aufwand und Stress. Allerdings bekäme er so auch - gerade wenn er sich keines extra Advokaten bediente - eine kleine Bühne zum Sprechen, eine bescheidene Plattform, um sich wenigstens vor dem Praetor - einem wahlberechtigen Senator (!) - etwas profilieren zu können. Und gerade als Iulier gegen den einstigen Fettwanst zu reden, dem doch seine Gens nach öffentlicher Meinung so nahe gestanden hatte, war bestimmt nicht verkehrt.
    "Ich danke dir für diese Entscheidung und werde selbstredend pünklich und persönlich zu diesem Zweck in der Basilica Ulpia erscheinen.", antwortete er folglich und unterstrich seine Dankbarkeit noch mit einem Nicken. Man musste eben nur das Gute in der Sache sehen. Und von seinem Officium, das er momentan von Amtswegen hier in der Basilica belegte, bis zum Verhandlungssaal würde es ja auch alles andere als eine Weltreise sein...


    "Wenn du erlaubst, dann würde ich damit zum zweiten Punkt meiner kleinen Liste kommen.", kündigte er nach kurzer Kunstpause an und ließ sodann wieder eine kleine Zäsur folgen.
    "In gewisser Weise handelt es sich auch nur um eine Formalie: So müssten die hier aufgelisteten Namen von der Vormundschaft bedürfenden Römern und ihrer zugehörigen Tutores aus der entsprechenden Übersicht deines Officiums gestrichen werden. Der Grund dafür ist ganz einfach der, dass in allen Fällen je mindestens eine der beiden Personen verstorben ist.", erklärte der Decemvir, während er dem Praetor eine Wachstafel überreichte, auf der unter anderem auch die Namenpaare 'Germanica Calvena - Quintus Germanicus Sedulus', 'Iulia Musa - Marcus Iulius Proximus' und 'Tiberia Septima - Manius Tiberius Durus' zu lesen waren. Das war auch schon der zweite Punkt.


    Sim-Off:

    Zur Erleichterung habe ich die betreffenden Profile schonmal verlinkt. Ich hoffe, dass ich den Vormundschaft-IR-Wiki-Artikel dahingehen richtig interpretiere, dass entsprechende Übersichten bei den Praetoren auch irgendwo existierten, wenn sie die Aufsicht über die Vermögensverwaltung des Tutors haben sollten (erstens) und wenn sie erst eine cautio rem pupilli salvam fore vom Tutor verlangten, bevor sie ihn als solchen zuließen (zweitens).

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  • Der Praetor nahm die Tafel, die ihm gereicht wurde, entgegen und überflog kurz die darauf aufgeführten Namen. Da ihm nichts bemerkenswertes daran auffiel, nickte er nur und reichte sie an einen seiner Schreiber weiter. "Danke. Ich werde die Daten entsprechend aktualisieren lassen", versprach er dann. Mehr gab es dazu schließlich auch nicht zu sagen, den eine Vormundschaft endete logischerweise mit dem Tod eines der Beteiligten, ohne dass dazu allzu viel weitere Nachforschung notwendig war.

  • Und wieder nickte der Iulier zufrieden. Punkt zwei von erwähntermaßen drei: done.
    "Damit, ehrenwerter Praetor Fundanius, bleibt mir nurmehr eine offene Angelegenheit auf meiner kleinen Liste. Dabei geht es um die Erbfälle des Consulars Manius Tiberius Durus, sowie der Tiberia Arvinia, beide verblichen zu Zeiten der vescularischen Herrschaft.", drückte er sich vergleichsweise neutral aus. "Anders jedoch als im Fall des Aelius Archias, dessen Nachlass lediglich auf unbestimmte Zeit beschlagnahmt wurde, sodass sein Fall auch in den Erbschaftsakten entsprechend offen und als nur auf Eis gelegt markiert ist, wurden die Nachlässe der beiden besagten Tiberier damals unter Vescularius ganz offensichtlich direkt an die Staatskasse übertragen und ohne den üblichen Erbschaftsprozess eines Decemvirn... ja, einfach verstaatlicht!", strich er den aus seiner Sicht größten Unterschied beider Angelegenheiten heraus und fand diesen auch selbst nicht wenig skandalös.
    "Entsprechend, Praetor Fundanius, wurde ich auch erst durch ein Schreiben eines Verwandten der beiden verblichenen Tiberier auf diese Fälle aufmerksam gemacht und wende mich nun an dich mit der Frage, was hier nun für die Tiberier, für mich zu tun ist.", machte er nur eine kleine Pause. "Denn es liegt doch auf der Hand, dass weder der Consular Manius Tiberius Durus sich in irgendeiner Weise strafbar gemacht hat - zwar sollte er für den Mord an unserem geliebten Valerianus verhaftet werden, doch hätte unser verehrter Augustus Cornelius wohl keine Munera _höchst selbst_ gestattet, wenn da auch nur ein Fünkchen Wahrheit dran zu finden wäre - noch und erst recht nicht hat sich Tiberia Arvinia etwas zu Schulden kommen lassen, die nicht einmal im Ansatz mit dem Kaisermord oder irgendeinem anderen Verbrechen in Verbindung gebracht wurde - schon durch den Vescularius nicht. Darf also ein Mann, ein alles andere als unumstrittener Herr Romas", verwendete Dives hier bewusst keinen Kaisertitel, "jegliche Nachlässe, teils trotz existentem Testament, einfach komplett an sich reißen, nur weil ihm ganz offenbar der Name des Erblassers nicht gefällt?", schloss der Decemvir sodann den doch etwas längeren 'Nachsatz' wieder etwas provokanter und hoffte innerlich, dass in dieser Sache nicht wieder irgendeine Klage anzustrengen wäre. Denn erwähntermaßen gab es ja nicht einmal ein Verbrechen, nicht einmal einen handfesten Grund für die Verstaatlichung. Nein, hier existierten nur die zwei Namen Tiberius und Tiberia. Vielleicht also sollte diese Geschichte im Zweifelsfall lieber vor den Princeps getragen werden, der dann hoffentlich nicht nur wieder 'macht ihr mal' sagte? - Selbstredend hätte der Iulier ebendies auch ohne Umschweife direkt getan, hätte er nicht bereits mit einem Fuß beim Praetor Urbanus gestanden...

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  • Den Gefallen, in diesen Fällen eine einfache Entscheidung zu treffen, konnte der Praetor dem Decemvir nicht machen und schüttelte ob dieses Wunsches sogar leicht tadelnd den Kopf. "Wenn man mit der Entscheidung eines Amtsträgers nicht einverstanden ist, so sehen unsere Gesetze dafür die Erhebung einer Klage vor und daran kann auch die Tatsache, dass die eine oder andere Person beliebt oder unbeliebt oder in deinen Augen schuldig oder unschuldig ist, nichts ändern. Im eben genannten Fall hatten wir noch die Option, dass der Fall nicht abgeschlossen war und es daher als Decemvir dein eigenes Interesse sein konnte, eine gerichtliche Klärung herbeizuführen, für welche du eine Feststellungsklage erheben wirst. In diesem Fall nun, so wie du ihn mir dargelegt hast, sehe ich keine andere Möglichkeit, als dass ein Mitglied der betroffenen Familie eine Anfechtungsklage erhebt, um die getroffene Entscheidung aufheben zu lassen. Denn wäre es nicht so und es läge tatsächlich in deiner oder meiner Macht, frühere Entscheidungen nach Belieben aufzuheben, weil wir sie nach unserem ersten Eindruck für falsch halten, dann würde Rom nur von willkürlich handelnden Magistraten geführt und niemand könnte sich mehr darauf verlassen, dass das, was gestern gesagt wurde, auch morgen noch gilt. Das wäre Roms Untergang." Der Praetor sprach ruhig und in normaler Lautstärke, aber mit Nachdruck und Überzeugung in der Stimme und machte auch damit deutlich, dass er frühere Entscheidungen, selbst wenn sie im Handstreich gefallen waren, nicht ebenso im Handstreich wieder aufheben würde.

  • Ganz so schnell war Dives von seinen Vorstellungen nicht nur in diesem Fall, sondern auch ganz allgemein, nicht abzubringen. Und so würde er an dieser Stelle auch nicht gehen, bevor er nicht wenigstens noch einen zweiten Anlauf in dieser Sache unternommen hätte:
    "Bei allem gebietenden Respekt, werter Praetor Fundanius, möchte ich dir dennoch gerne widersprechen an dieser Stelle. Denn wie ich ausführte - und zufällig seitens eines der damals tätigen Decemvirn" namens Iulius Proximus * "auch direkt aus erster Hand weiß - geht es eben nicht darum, die Amtshandlung eines Decemvirn oder anderen Magistrats anzufechten. Mein Anliegen richtet sich noch ein wenig grundsätzlicher daran, dass die Erbschaftsfälle des Tiberius Durus und der Tiberia Arvinia dereinst gar nicht erst über den Tisch irgendeines Decemvirn gegangen sind, sondern meines Wissens nach vom damaligen Herrn Romas", blieb er bei diesem Titel für den vescularischen Fettsack, "höchst selbst einfach kassiert wurden. Erwähntermaßen genauso unbegründet, wie die einstige Herrschaft jenes Mannes zu diesem Zeitpunkt bekannlich unrechtmäßig war.", führte der Iulier einen Punkt an, in dem man ihm hoffentlich nicht widersprechen würde. Denn, Achtung Logikkette: Wer die Herrschaft des Vesculariers als rechtmäßig ansah, der implizierte, dass auch dessen Testament das echte wäre, was folglich das den Cornelier begünstigende Testament zum falschen machte und ebendiesem Cornelius damit einen Teil - genauer: den nichtmilitärischen Teil - seines rechtmäßigen Herrschaftsanspruches entzog. Und das wollte doch sicherlich niemand sagen, oder?
    "In diesem Sinne also geht es nicht um die Korrektur eines einstmals abgeschlossenen Erbschaftsfalls, verehrter Praetor Urbanus, sondern im Gegenteil darum, dass die erwähnten beiden Fälle überhaupt erst einmal eröffnet werden - ganz in dem Sinne, dass sich Roma und die Römer auf ihre Gesetze verlassen können und eben KEINE Willkür herrscht.", warf der Iulier sodann das Argument seines Gegenübers genau zu diesem nun auch wieder zurück.


    Sim-Off:

    * Auch Tiberius Ahala Tiberianus unterstützte die Aussage, dass es damals wohl von Seiten der SL hieß, dass der Sohn Durus' in der Gesamtsituation einfach nichts erben KANN - einfach weil er Durus' Sohn ist und Durus ein mutmaßlicher Kaisermörder und Gegner Salinators. Daraus schließe ich also, dass der Fall direkt von ganz oben (eben auch SimOn) kassiert wurde. Dass die Vermögenswerte anders als bei Archias gleich dem Staat zugeschrieben wurden, betrachte ich erwähntermaßen folglich auch als ungerechtfertigte Verstaatlichung und nicht etwa als zugunsten der Staatskasse abgeschlossene Erbschaftsfälle...

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  • Erneut schüttelte der Praetor den Kopf, diesmal nicht tadelnd sondern einfach so als Zeichen des Widerspruchs. "Ich sprach auch gar nicht davon, dass gegen die Handlung eines Magistrats des Cursus Honorum Klage eingereicht werden soll", erklärte er dann auch sogleich, welche Äußerung des Decemvirs ihm nicht gefiel. "Das Mittel der Klage steht gegen jede Handlung zur Verfügung, ganz gleich ob es sich um einen gewählten oder eingesetzten Beamten oder Vertreter des Kaisers oder einer lokalen Autorität handelt oder überhaupt um einen beliebigen Bürger oder sogar Peregrinus. Du kannst deinen Obsthändler verklagen oder deinen Schneider, wenn du magst. Es kann auch gegen die Anweisung eines Curators oder eines kaiserlichen Legaten geklagt werden, warum also nicht auch gegen eine Anweisung des Praefectus Urbi oder der kaiserlichen Kanzlei oder wer auch immer in diesem Fall nun letztlich die bewussten Erbschaftsfälle kassiert hat?" fragte er rhetorisch. "Mir ist völlig klar, dass es den betroffenen Erben langwierig und vielleicht sogar demütigend erscheinen mag, diesen Weg beschreiten zu müssen, aber dir ist zweifellos bekannt, dass der Consul Decimus Livianus eine sorgfältige Aufarbeitung der Vergangenheit angekündigt hat und sich dabei auch auf kaiserliche Unterstützung stützen konnte. Gerade vor diesem Hintergrund sollte sich sicher niemand scheuen, sich an dieser Aufarbeitung zu beteiligen, indem er öffentlich Klage erhebt. Das, was damals im Stillen zum persönlichen Vorteil weniger besprochen wurde, kann doch am besten korrigiert werden, indem es nun öffentlich zum Vorteil Roms besprochen wird, oder nicht?" fuhr er dann fort und endete wieder mit einer Frage, bei der er Zustimmung des Decemvirs erwartete.


    Sim-Off:

    Falls es ein grundsätzliches Problem mit der Konzeption gibt, dass sich ein Rechtsstaat auch im Fall von offensichtlich willkürlichen Handlungen an seine eigenen Gesetze halten muss, sollten wir das vorab per PN klären, bevor wir hier weiter posten.

  • Der Iulier brauchte einen kurzen Moment die Worte seines Gegenübers aufzunehmen und zu verinnerlichen. Nein, hier schien er so nicht weiterzukommen, zumal er ungleich des Aelier-Falles wohl nicht einmal ein begründetes eigenes Interesse an der Wiederaufrollung des Falles anmelden könnte. Denn wenn sein direkter Vorgesetzter hier sagte, dass ein kassierter Fall gleichen einem (fehlerhaft) abgeschlossenen Fall zu betrachten wäre, dann konnte er als Decemvir allein nichts tun. Und FÜR die Tiberier sprechen konnte er erst recht nicht. Blieb maximal die Frage nach der Herausgabe des Testaments, nach dem sich Lepidus erkundigt hatte. Doch eh er an dieser Stelle in dieser Sache ebenfalls eine Abfuhr erhielt und man in der Folge womöglich besonders genau darauf achten würde, was Dives wem so genau schickte, behielt der Iulier diese Frage letztlich lieber für sich. Er würde es einfach 'im Vertrauen unter Freunden' in Kopie an den Tiberier weiterreichen. Ohne Nachfrage. Schließlich nickte er.
    "Ja, Praetor Fundanius. Ich glaube, ich verstehe - und natürlich hast du vollkommen recht mit dem, was du sagst.", lenkte er also treu ein. "Entsprechend werde ich den Verwandten der beiden verblichenen Tiberier, die diesen meinen übereifrigen Aktionismus hier in Gang setzte, über das von dir erklärte _richtige_ Vorgehen in diesen Fällen informieren. Bitte verzeih meine gleich doppelte Nachfrage.", entschuldigte er sich letztlich sogar beim Praetor. Denn das Prinzip von Keksen und Krümeln war ihm durchaus nicht fremd.


    "Wenn es von deiner Seite aus ansonsten nichts mehr zu sagen gibt, von meiner Seite aus war es das, dann würde ich mich nun wieder an meine Arbeit machen, das Antwortschreiben aufsetzen und nicht zuletzt auch meine Feststellungsklage vorbereiten.", erklärte er sodann mit einem freundlichen Lächeln und hoffte, dass dieser sein Vorstoß nicht am Ende noch negative Konsequenzen in seiner Klagesache hätte, welcher der Praetor ja immerhin persönlich und allein vorstehen würde...

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  • Anders als in den Jahren zuvor, in denen Vala seine Amtszeit mit der Verve und der positiven Energie seiner Wahlerfolge begonnen hatte, trat er seine Prätur mit einer bleiernen Müdigkeit in den Gliedern an. Da sein Vigintivirat nun schon ein paar Jahre zurücklag, erkannte Vala nicht alle Gesichter die sich ihm bei seinem Dienstantritt offenbarten. Natürlich waren vor allem die Diener größtenteils diesselben, aber der Stab an Angestellten hatte sich doch merklich gewandelt.
    Mit einem leisen Seufzen, dass er nicht erfolgreich auf sein langsam zunehmendes Alter abschieben konnte, ließ der erste germanischstämmige Prätor Roms sich auf seinem Stuhl nieder und blickte in die Runde. Es fiel ihm schwer dabei zumindest ansatzweise enthusiastisch zu erscheinen, aber letztlich war Sirius es, der ihn mit seinem bohrenden Blick daran erinnerte, dass er hier eine gewisse Vorbildfunktion hatte.
    Und egal wie die Lage im Moment aussah, er hatte immer etwas womit er punkten konnte: seine Fähigkeit zur guten Arbeit.


    "Also dann..." , brummte Vala und zog sich im Sitzen ein wenig aufrechter, streckte die Schultern durch und klopfte auf die Stuhllehne, "...viele von euch kennen mich, ich bin Titus Duccius Vala, Sohn des Flavus Duccius Germanicus. Ich kann euch jetzt schon versprechen, dass wir keine Wundertaten vollbringen werden, denn Wunder gehören nicht in die Welt des Rechts. Wir halten uns hier an die Gesetze Roms und gestalten sie neu, aber wir wirken keine Wunder. Dementsprechend erwarte ich, dass ihr eure Arbeit für mich genauso gewissenhaft und genauso penibel erfüllt wie für jeden meiner Vorgänger. Mein Vorgänger hat sich die Mühe gespart mich einzuweisen, also benötige ich euch dafür... ich brauche vor allem die Liste mit den laufenden Verfahren und vor allem jenen, die noch unbearbeitet oder halbgar auf ihre Aktivierung warten. Sirius, schaff mir die Decimviri heute zur Hora Quinta heran. Wir haben einiges zu besprechen."
    Nach dieser kurzen Rede, die Vala als die missglückteste und unkreativste Antrittsrede seiner bisherigen Laufbahn verbuchte, wandte er sich seinem jungen Tiro zu: "Helvetius. Die Vestalin Decima Messalina schrieb mir vor einiger Zeit einen kurzen Protest über die Lex Flavia De Operositas. Leider hat sich keine Gelegenheit ergeben, ihren Protest weiter auszuführen... ich wünsche die Decima zum nächstgelegenen Zeitpunkt hier zu sprechen. Des weiteren glaube ich mich daran zu erinnern, dass mein Patron sich bereits vor einigen Jahren über diese Lex ereifert hat und dies in seiner Abwesenheit im Senat zum Thema gemacht wurde. Allerdings verlief dies ergebnislos. Ich bräuchte die Protokolle der damaligen Sitzung und eine Abschrift des Briefs, der damals zum Gegenstand gemacht wurde."

  • Commodus fragte sich was mit dem Duccier los war. Erst mit soviel Elan an die Spitze oder fast bis an die Spitze geprescht und nun schon Verfall. Nein es war hoffentlich nur ein kurzzeitiger Anfall oder vielleicht eine Krankheit.
    Commodus überlegte ob er den Senator in Varus Lupanar einladen sollte damit dieser sich ein wenig entspannen konnte. Aber wenn erst am Ende dieses Tages.
    Die "Rede" verfolgte er und machte dabei ein möglichst angesporntes Gesicht um so die anderen Zuhörer anzuspornen.
    Schließlich kam er an die Reihe
    "Natürlich Senator ich werde sie so schnell es geht hier ... "einladen"."


    Er überlegte kurz wie schnell er das andere besorgen konnte und beschloss ohne genaue Zeitangabe diese Aufgabe anzunehmen.


    "Protokoll und Abschrift des Briefes werden umgehend auf deinem Tisch landen!"


    Er wartete noch einen Moment ob er "entlassen" war um sich dann an die Arbeit zu machen.

  • Es dauerte einen Moment bis Vals sich gewahr wurde, dass sein Tiro noch auf etwas wartete und noch einen längeren, bis er begriff, dass der Junge entlassen werden wollte. Er wedelte einmal locker mit der Hand und schickte so den jungen Helvetius von dannen, rief ihn aber eine Sekunde später zurück, während er sich selbst die Prozessliste geben ließ und einige Minuten in deren Studium versank.
    "Das hier könnte dich interessieren. Kein einziger Prozess über die Zeit des Vescularius." , brummte Vala und strich sich nachdenklich durch den Bart, als er die Liste der Prozesse seit Amtsantritt des neuen Princeps erneut überflog, "Nein, kein einziger. Man könnte fast meinen, die Amnestie des Princeps sei allumfassend... allerdings... allerdings... heh, DU DAS..., wie heißt du?" , richtete er sein Wort an einen der wartenden Diener des Praetors.
    "Ich bin Lucius Burrus von den Fabriciern, Praetor.", antwortete der Angesprochene prompt.
    "Was ist deine momentane Aufgabe, Lucius Burrus?" , fragte Vala und senkte seinen Blick wieder auf die Prozessliste.
    "Die, die du mir zuweist, Praetor.", antwortete der Gehilfe mit dezentem Unwohlsein in der Stimme, "Dein Vorgänger setzte mich für die Informationsbeschaffung aus den Archiven ein."
    "Informationsbeschaffung ist gut. Geh und finde heraus, ob der Kaiser den Statthalter Dacias, Quintus Marius Turbo, ebenfalls Amnestie gewährt hat." , orderte Vala eine Information, die grundlegend für sein weiteres Vorgehen war.
    "Die Amnestien des Princeps sind informeller Natur." , zeigte sich der Angestellte noch unwohler, "Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, zumindest nicht über die hier in Rom bewilligten, schließlich hätte denen erst einmal ein formeller Prozess samt Verurteilung vorangehen müssen. Da die Männer des Vescularius aber nie formell angeklagt und verurteilt wurden, konnten sie de facto auch keine formelle Amnestie erhalten."
    "Das ist ein Punkt, danke. Dann finde heraus, ob der Marius vom Princeps informell mit Amnestie versehen wurde. Irgendwas... hauptsache, wir wissen, dass der Marius jetzt einer von uns ist."
    "Einer von uns, Praetor?", zögerte der Mann.
    "Ja, einer von uns. Du weißt genau was ich meine... geh, und finde das heraus." , schickte Vala den Mann schließlich von dannen, der noch weiterem Zögern mit den Schultern zuckte und sich schließlich trollte um herauszufinden was der Praetor wissen wollte.
    "Wenn es so ist wie ich denke, könnte das wirklich interessant werden." , neigte Vala sich seinem Tiro zu.


    ___________________________________________________


    Einige Momente später traf Sirius mit zehn jungen Männern im Schlepptau ein, die sich vor dem Podest des Praetor Urbanus versammelten und ihn erwartungsvoll anblickten.
    "Junge Decimvirn..." , richtete Vala sich auf und versuchte den Männern soetwas wie ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, "...ich gratuliere euch hiermit persönlich zur Wahl. Wie ihr sicherlich wisst, bin ich Titus Duccius Vala und für dieses Jahr amtierender Praetor Urbanus und somit euer Vorgesetzter. Eure Aufgabe ist es einerseits den letzten Willen der von uns gegangenen zu vollziehen, andererseits dem Recht Roms in Fragen des Nachlasses und des Erbens zur Geltung zu verhelfen. Ihr verwaltet die Habe von jenen, die nicht mehr sind, aber euer Hauptaugenmerk sollte den lebenden gelten: tröstet die Trauernden, zeigt euch respektvoll und von der Pietät des Moments erfasst.


    Ich erwarte von euch nicht weniger, als dass ihr eure Arbeit ordentlich macht. Erledigt sie ordentlich und ihr werdet keine Klage von mir hören... erledigt sie mehr als ordentlich und ich werde dafür sorgen, dass man davon erfährt. Begeht ihr Fehler zeigt ihr euch menschlich, korrigiert sie und steht zu ihnen und ich werde sie vergessen, versucht ihr sie zu verbergen und zu vertuschen bekommt ihr es mit mir zu tun.


    Soweit, gibt es Fragen von eurer Seite?" , schloss Vala seine kurze Einführung ab und widmete sich daraufhin eine ganze Weile lang den Fragen der jungen Magistrate, die ihn doch sehr an sein eigenes Vigintivirat bei den Decimvirn erinnerten. Der damalige Prätor war nun schon einige Zeit tot, weil seine Nachbarn die Gunst der chaotischen Stunde zur Eroberung Roms vor wenigen Jahren genutzt haben und sich exemplarisch an ihm rächten. Was Vala wieder daran erinnerte, nicht auf alle Füße zu treten die sich ihm in den Weg stellten.


    "Gut, wenn das alles wär, entlasse ich euch nun in die Arbeit." , schloss Vala das Gespräch, erinnerte sich aber noch rechtzeitig an eine Sache und zog willkürlich ausgewählt zwei Decimvirn zu sich heran: "Bevor ihr euch der Sache der Toten widmet, benötige ich von euch noch Informationen über die Lebenden.. oder genauer gesagt über jene, von denen wir nicht wissen, ob sie noch leben. Ich wünsche in den nächsten Tagen eine Zusammenfassung der Besitzstände im Reich, die sich formell noch in der Hand derer befinden, die sich an unbekanntem Ort oder außerhalb des Reichs befinden. Verstanden? Danke, auf geht's!"


    ___________________________________________


    Wenige Stunden später tauchte der Diener wieder auf, den Vala losgeschickt hatte um zu erfahren, wie der Princeps mit dem Statthalter in Dacia umgegangen war... und ließ ihn wissen, dass er GARNICHT mit ihm umgegangen war.


    "Interessant." , brummte Vala und zupfte sich den Bart, "Sehr interessant. Warum das wohl so ist? Helvetius!" , rief Vala seinen Tiro zu sich, "Der Marius wurde nicht mit Amnestie versehen. Wir können also davon ausgehen, dass die Sache da noch nicht geklärt ist. Bevor wir da jetzt größere Ermittlungen einleiten, was ich von Amts wegen nicht darf,... da kommst also du ins Spiel: geh zum Procurator ab epistulis, und bringe in Erfahrung wie das Verhältnis des Kaisers zu Marius Turbo ist. Da ich von Amtswegen nicht als Urheber und Beteiligter der Ermittlungen gelten darf, müssen wir einen anonymen Tippgeber vortäuschen. Du wirst also den Procurator fragen, ob der Marius nun dem Kaiser Loyalität geschworen hat oder nicht... wenn er dies nicht hat, lass dir sagen, ob der Kaiserhof überhaupt Interesse daran hat, den mächtigsten Gefolgsmann des Usurpators vor Gericht zu zerren. Wenn du das erfahren hast, komm zurück."

  • Commodus hatte gleich wieder kehrt gemacht nach dem er entlassen worden war und aufmerksam zugehört.
    Schon irgendwie komisch das wirklich kein einziger Prozess geführt worden war.
    Das der Senat sich da irgendwie selber rausgezogen hatte hatte er noch mitbekommen aber sonst.... konnte er sich irgendwie schwer vorstellen. Er ging dann jedenfalls um seine aufgetragenen Aufgaben zu erfüllen dachte aber immer wieder mal darüber nach.


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    Einige Stunden später, er war noch nicht ganz fertig mit der aufgetragenen Aufgabe rief ihn der Senator wieder zu sich. Gerade wollte er ansetzen das er noch eine kleine Weile brauchen würde als aber schon was anderes vom Senator kam.
    Commodus war sich nicht sicher ob die eingangs gestellte Frage nur rhetorischer Natur war
    "Vielleicht haben Palma und Turbo sich irgendwie geeinigt. Ich bin kein Militär aber irgendwie ist es doch für Palma recht gut gelaufen wie Turbo ihn "durchgelassen" hat nach Italia oder?"


    "Ansonsten mach ich mich natürlich sofort auf den Weg zum Procurator ab epistulus und werde es in Erfahrung bringen!"

  • Commodus kam wieder ins Officium des Senators und legte ihm, nach dem dieser angezeigt hatte das Commodus seine Aufmerksamkeit hatte, zwei Tabulas auf den Tisch.


    "Die erste ist die Abschrift des Briefes deines Patrons, entschuldige die Schrift aber ich musste ihn schnell abschreiben."
    kommentierte Commodus und legte eine doppelseitige Tabula ab.



    An den Consul
    Servius Tarquinius Pyrgensis [NSC]
    Roma


    Grüße an dich und deine Familie aus dem frühlingshaften Mogontiacum.


    Etwas verspätet habe ich die Acta Diurna gelesen und erfuhr darin von der Lex Flavia de operositas. Ich möchte mit diesem Brief meine Meinung zum besagten Decretum Senatus kundtun und hoffe in aller Bescheidenheit auf Gehör im Senat.


    Zunächst möchte ich herausstreichen, daß ich die Intention hinter diesem Decretum Senatus anerkenne. Ich fürchte jedoch, daß die werten Senatoren manche Punkte nicht ausreichend bedacht haben. Lasst sie mich ausführen.


    Zu § 2 - die Geschäftsfähigkeit: Unter Juristen herrscht weitgehende Einigkeit, den Begriff der Geschäftsfähigkeit folgend zu definieren: nämlich als die "Fähigkeit, durch eigenes rechtsgeschäftliches Handeln (insbesondere durch Vertrag) Rechte und Pflichten zu begründen." Nun kann man die im Decretum Senatus gestellte Definition auch als gültig anerkennen. Der Punkt jedoch, daß Frauen keine Träger von Pflichten sein können, geht zum einen an meiner wie der des Senates getroffene Definition vorbei, zum anderen widerspricht sie komplett dem Geschäftsleben. Ich möchte dies näher erklären.
    Ein Beispiel: Gaius möchte dem Sextus eine Kuh verkaufen. Sie kommen über Preis und Modalitäten überein, der Vertrag ist perfekt. Gaius hat nun das Recht auf den Kaufpreis, wie Sextus das Recht auf die Kuh hat. Gleichfalls hat nun jedoch Gaius die Pflicht, dem Sextus die Kuh zu übertragen, genauso wie Sextus die Pflicht hat, dem Gaius den Kaufpreis zu übergeben. Man möge mir dieses ordinäre Beispiel verzeihen.
    Wenn nun Frauen keine Träger von solchen Pflichten sein können (und welche Pflichten sollen denn sonst gemeint sein), dann werden sie komplett aus dem Geschäftsleben herausgerissen. Sie dürfen nicht kaufen, nicht verkaufen, nicht vererben, nicht verschenken oder dergleichen. Sie dürften nur Geschenke und Erbschaften annehmen. Die werten Senatoren werden mit mir übereinstimmen, daß ein solches Szenario unsere Wirtschaft sicher nicht stärkt. Sei es die Witwe, die den Betrieb ihres verstorbenen Mannes weiterführt, um ihre Kinder zu ernähren, sei es die Tochter aus gutem Hause, die ohne männliche Begleitung trotz materiellen Wohlstandes verhungert, weil sie nicht einmal das Recht hätte, Brot zu kaufen.


    Ich muß daher den Senat eindringlich bitten, diesen Passus aus der Lex ersatzlos zu streichen. Ebenso wie § 4 Abs 2, da Abs 1 ohnehin meines Erachtens zur Genüge darstellt, was beschränkt Geschäftsfähige tun dürfen.


    Zu § 4 Abs 1 - Beschränkt Geschäftsfähige: Ich bin mir sicher, daß hier das Institut der negotium claudicans zugrunde gelegt wurde. Ich möchte hierbei anmerken, daß in einem solchen Fall der unmündige Geschäftspartner tatsächlich berechtigt ist, die auctoritas tutoris ist nur für den verpflichtenden Teil notwendig. Ich möchte den Senat daher bitten, diesen Passus leicht umzuformulieren.


    Lasst mich noch einige Überlegungen darlegen.


    Sklaven und Personen unter patria potestas als beschränkt geschäftsfähig zu benennen, finde ich aus unterschiedlichen Gründen falsch. Beide haben in den meisten Fällen ein peculium, welches sie bewirtschaften, dennoch bin ich dafür, Sklaven keine Geschäftsfähigkeit zuzugestehen, während ich dies für mündige römische Bürger sehr wohl tun möchte. Mündige Bürger haben die volle Verfügungsgewalt über ihr peculium, denn ein peculium zu bewirtschaften ist sinnlos, wenn dabei jedesmal um Erlaubnis des Vormunds gebeten werden muß. Das würde das Institut des peculiums schlicht ad absurdum führen. Ich befinde mich dabei in juristisch bester Gesellschaft, wenn ich daher sage, daß mündige Bürger voll geschäftsfähig sind.
    Nun haben Sklaven ebenfalls die volle Verfügungsgewalt über ihr peculium, doch sind Sklaven als Sachen nicht rechtsfähig und können daher auch nicht geschäftsfähig sein. Daß sie es in Bezug auf peculium oder auch über ein iussum ihres Herrn doch zu einem gewissen Grad sind, ist Gegenstand mancher juristischer Überlegungen und Kontroversen. Wenngleich ich Sklaven hierbei den gewissen Funken Geschäftsfähigkeit zugestehe, möchte ich den Senat dennoch darum bitten, Abstand zu nehmen von dem Gedanken, Sklaven gesetzlich Geschäftsfähigkeit, wenn auch nur beschränkte, verleihen zu wollen.


    Zuletzt möchte ich nach meiner langen Abhandlung noch folgende kleine Details anmerken: Mädchen sind bis zum vollendeten 12. Lebensjahr mündig, vielleicht möchte der Senat dies auch im Gesetz anmerken. Ebenso vielleicht möchte der Senat darüber nachdenken, die Rechte und Pflichten eines Vormunds gleich welcher Art zu bestimmen. Zum dritten Mal vielleicht mag der Senat die Lex (P)Laetoria überdenken und überlegen, ob diese Lex noch immer in unserer Zeit Bestand haben könnte.


    Zum Schluß noch ein formaler Gedanke. Nicht jeder Punkt benötigt in einer Lex auch einen eigenen Absatz. § 3 Abs 2 und 3 könnte man problemlos und ohne Sinnverlust in einem Absatz zusammenfassen, ebenfalls § 4 Abs 3 bis 6.


    Sollten meine Gedanken hochtrabend sein, so möge man mir diese verzeihen, doch im ruhigen Mogontiacum hat man Zeit und Muße, über die Gesetze nachzudenken. Wenn die Senatoren zu meinen Worten Fragen haben, werde ich sie gerne beantworten.


    Mögen die Götter deinen Weg segnen, Consul, und die der deinen.


    M. Vinicius Hungaricus



    Die nächste Tabula, eine mehrseitige, enthielt die Abschrift der Senatssitzung von der Commodus hoffte das Vala sie meinte



    Sitzungspunkt Anfrage des Marcus Vinicius Hungarius bezüglich eines von ihm geschickten Briefes über die in der Lex Flavia de operositas. Erlassen in Jahr des Consulats des Tarquinius Pyrgensis.


    Sessio Prima


    - Senator Vinicius Hungaricus stellt in Frage das sein während seiner Amtszeit als LAPP in Germanie verfasster Brief zu o.g. Thema im Senat verlesen wurde


    - Senator Vinicius Hungaricus kritisiert massiv benannte Lex


    -Senator Manius Tiberius Drusus ergreift nach Eröffnung als erstes das Wort und bezeichnet Sichtweise von Senator Vinicius Hungaricus als nicht zutreffend. Räumt aber mögliche Fehler bei der Formulierung der Lex ein.


    - Consul Purgitius Macer ergreift das Wort und bietet an den o.g. Brief zu verlesen


    - Während Senatsschreiber benannten Brief beschaffen erneute Wortmeldung von Senator Vinicius Hungaricus. Erklärt sich einverstanden seinen Brief zu verlesen und erklärt Details seiner Kritik an der Lex die Senator Tiberius Drusus nach Meinung von Senator Vinicius Hungaricus falsch verstanden habe.


    -Senator Tiberius Drusus räumt erneut mögliche Fehler bei der Formulierung der Lex ein, schlägt Streichung von Passagen vor und revidiert dann gesagtes wieder.


    -inzwischen beschaffter Brief des damaligen LAPP Vinicius Hungaricus wird verlesen


    -Senator Tiberius Drusus räum wiederholt ein Lex wäre missverständlich und schlägt Präzisierung vor


    -Senator Vinicius Hungaricus schlägt eine unbenannte Person vor die diese Präzisierung ausarbeitet und dem Senat vorträgt


    -Consul Purgitius Macer stimmt Vorschlag des Senator Vinicius Hungaricus zu


    - Senator Tiberius Drusus meldet sich als möglichen Kandidaten für Überarbeitung


    - Consul Purgitius Macer nimmt Selbstnominierung von Senator Tiberius Drusus an.


    Die erste Tabula Doppelseite endete und Commodus blätterte um



    Sitzungspunkt: Anfrage des Marcus Vinicius Hungarius bezüglich eines von ihm geschickten Briefes über die in der Lex Flavia de operositas. Erlassen in Jahr des Consulats des Tarquinius Pyrgensis.


    Sessio Secunda


    -Senator Tiberius Drusus erhält das Wort und schildert ausführlich seinen erarbeitenden Kommentar zur in Frage gestellten Lex Flavia de operositas.


    - Consul Purgitius Macer erklärt Senator Tiberius Drusus seinen Dank für die Ausarbeitung und stellt in einem Punkt eine Detailfrage


    - Senator Tiberius Drusus bestätigt Frage des Consuls und gibt abschließende Empfehlung das zu mindestens Korrekturen an bestehender Fassung der Lex Flavia de operositas nötig sind.


    - Consul Purgitius Macer fragt bei Senator Tiberius Drusus nach ob dieser schon Korrektur Vorschläge habe.


    - Senator Tiberius Drusus präzisiert und erklärt die in seinen Augen nötigen Korrekturen


    - Senator Vinicius Hungaricus stimmt Korrekturvorschlägen von Senator Tiberius Drusus zu und beantragt ebenfalls sofortig Aufhebung der Lex Flavia de operositas


    - Conusl Purgitius Macer fragt nach weiteren Wortmeldungen und erklärt Abstimmung zur Aufhebung der Lex Flavia de operositas und zu Korrekturvorschlägen


    - Vor Abstimmung endet die heutige Sitzung des Senats.


    Commodus blätterte auf die dritte Seite


    Sitzungspunkt: Anfrage des Marcus Vinicius Hungarius bezüglich eines von ihm geschickten Briefes über die in der Lex Flavia de operositas. Erlassen in Jahr des Consulats des Tarquinius Pyrgensis.


    Sessio Tertia


    -Senator Tiberius Durus ergreift das Wort und führt an das zu o.g. Thema kein Abschluss gefunden wurde


    -Tiberius Durus führt aus das Gesetz immer noch in alter Form besteht und durchaus Mängel hat. Er plädiert aber aus Gründen der Rechtssicherheit dagegen die Lex zu ändern oder aufzuheben und auch dagegen eine Lex Tiberia zu beschließen die die Mängel der Lex Flavia de operositas behebt. Statt dessen schlägt er vor vor der Lex Flavia de operositas wie bereits schon bei anderen Gesetzen geschehen, einen Kommentar anzufügen um die missverständlichen Stellen der Lex Flavia de operositas eindeutig zu machen.


    - Senator Purgitius Macer äußert Bedenken an vorgeschlagener Lösung


    - Senator Tiberius Durus erwiedert und erklärt Bedenken für unnötig


    - Senator Purgitius Macer wiederspricht und hat andere Sichtweise


    - Senator Tiberius Durus schlägt vor andere Gesetze wieder in Kraft zu setzen


    - Senator Purgitius Macer ist damit einverstanden


    - Senatur Tiberius Durus fasst zusammen:
    Leges Aelia Sentia, Atilia und Laetoria sollen wieder zu geltendem Recht zu erklärt werden. Der von ihm verfasste Kommentar zur Lex Flavia de Operositas soll zusätzlich als legitime Grundlage für Rechtsgeschäfte bezüglich der Mündigkeit anerkannt werden. Lex Flavia de Operositas bleibt ansonsten in Kraft.


    -Consul erklärt Punkt für beendet und beschließt Abstimmung über das Thema


    Die letzte Seite der Tabula wurde aufgeschlagen



    Abstimmung zu Antrag des Tiberius Durus, die Leges Aelia Sentia, Atilia und Laetoria wieder zu geltendem Recht zu erklären. Gleichzeitig wird darüber abgestimmt, den von Tiberius Durus vorgelegten Kommentar als legitime Grundlage für Rechtsgeschäfte bezüglich der Mündigkeit anzuerkennen:


    Abstimmung fand statt und Mehrheit der Senatoren war für den Antrag


    Mit Wirkung vom ANTE DIEM VII ID MAI DCCCLXI A.U.C. (9.5.2011/108 n.Chr.) erklärt amtierenden Consul:
    Der Antrag des Consulars Tiberius Durus ist angenommen. Die Leges Aelia Sentia, Atilia und Laetoria sind damit wieder gültiges Recht. Tiberius Durus, soll dafür sorgen, dass der Kommentar baldmöglichst die nötige Bekanntheit und Verfügbarkeit erreicht."



    Hier endeten die Aufzeichnungen.
    Commodus blickte Vala an und sagte dann etwas zerknirscht


    "Mehr konnte ich nicht finden. Möglich ist noch eine Fassung des von Tiberius Durus verfassten Kommentars zu beschaffen. Ich konnte leider nicht in Erfahrung bringen ob Tiberius Durus letztgenannte Aufgabe erledigt hat."



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