[Centuria] Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors

  • Priscus hatte mit den anderen Soldaten noch nicht lange draußen gestanden, während die Offiziere ihre Befehle brüllten, aber er war schon ziemlich durchnässt. Er hatte das dumme Gefühl, dass in der Stadt alles nur halb so schlimm war, wenn man sich mit dem Abmarsch so viel Zeit lassen konnte. Aber das würde man noch sehen, was kommt. Und wenn ein Blitz sie treffen wollte, dann würde er das schaffen, ob offene Fläche oder nicht.

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Wenn es irgendwo noch Artorier gab, so konnte Reatinus sich glücklich schätzen, wenigstens wieder seinen Sohn gefunden zu haben. Er war mehr für Reatinus, als einfach nur ein Sohn, der eines Tages die Linie der Artorier fortführen würde. Reatinus wusste, dass der Junge es weit bringen konnte.
    Es folgte ein Moment des Schweigens, der Reatinus dazu veranlasste, sich zu erheben. Rusticus wurde wohl lange genug von seinem Alten behelligt, so dass dieser sich entschied, wieder seiner Wege zu gehen. "Es wird wohl Zeit, dass ich wieder gehe und dich nicht störe. Carpe diem, Mamercus."


    Obwohl er als Sohn natürlich erfreut gewesen war, von seinem Vater besucht zu werden, so war der Soldat in ihm doch erleichtert, als der Tribun sich verabschiedete.
    "Vale bene, Vater." antwortete er ihm ehe er sich in die BArracke verzog. Mittlerweile war das Licht leider zu diffus um auch die letzten Schuhnägel zu ersetzen.

  • Als kleines Rädchen im Getriebe setzte sich Mamercus mit seiner Einheit in Bewegung, als der Befehl dazu kam. Er war schon gespannt wie sich dieser Einsatz entwickeln würde. Blieb nur zu hoffen, dass niemand aus der Einheit dabei zu Schaden kam.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Wir hatten von unten ein paar ziemlich morsche Stellen über dem zweiten contubernium, die man vermutlich ausbessern muss."
    Licinus nickte zu dem Artorier hinüber:
    "Artorius Mamercus kann dazu vermutlich genaueres sagen."
    und damit erteilte Licinus dem probatus das Wort.


    "Ich würde empfehlen die Stellen weiträumig zu einem Bereich zusammenzufassen in dem die Schindeln ausgetauscht werden sollten. Wenn das Material vorhanden ist kann ich das bis heute Abend erledigt haben."


    Warum sollte man damit auch warten bis sich die ersten Herbststürme ereigneten und der problematische Zustand zu einem echten Problem wurde.

  • Priscus guckte etwas zweifeldn, sagte aber nichts. Wenn der Soldat mit seiner Angabe zur benötigten Zeit Recht hatte, dann musste er ein ganz außergewöhnlich schneller Arbeiter sein, glaubte er aber. Soweit er sich an Bauarbeiten im Lager erinnerte, hatte das Decken der Dächer immer länger gedauert und hier mussten ja erstmal noch alte Stücke entfernt werden.

  • "Weitere Meinungen?" fragte Licinus und sah die beiden anderen Männer an.
    "Denke, der Jung hat Rech." brummte Battiacus. "Soll'ch die Maderialanford'rung schreibe?"


    "Das mach ich gleich selbst.
    Du kannst dir unseren Karren nochmal angucken, die Achse, du weißt ja Bescheid. Optio, guck mal nach, wer sich noch auf der Arbeitsliste befindet und Artorius Rusticus unterstützen kann, falls er Hilfe braucht.
    Ihr zwei könnt dann wegtreten."
    sagte er zu seinem Subalternen gewandt und drehte sich dann zu Rusticus.
    "Wieviele Schindeln, schätzt du, wirst du brauchen?"

  • Zitat

    Original von Mamercus Artorius Rusticus
    Als kleines Rädchen im Getriebe setzte sich Mamercus mit seiner Einheit in Bewegung, als der Befehl dazu kam. Er war schon gespannt wie sich dieser Einsatz entwickeln würde. Blieb nur zu hoffen, dass niemand aus der Einheit dabei zu Schaden kam.



    So setzte sich die Truppe in Bewegung und Reatinus sprang mit ihr in den Regen, während sie geradewegs und zielstrebig zur Porta marschierte. Sie waren widerwillig gerufen worden, auch Reatinus. Doch alle wussten sie, dass es Pflicht war, in der Stadt auszhelfen. Und römische Soldaten taten ihre Pflicht, oder nicht?

  • Mit seiner kompletten Ausrüstung bepackt betrat Messalla nun, dass ihm vom Centurio zugeteilten contubernium. Er hatte Glück denn gerade als er seine schwere Last ablegen wollte, um die Tür zu öffnen, kam ihm unwissentlich einer seiner zukünftigen Zimmergenossen entgegen, der ihn fragte ob er wohl ein neuer Rekrut sei und somit ein neuer Kamerad ihres contubernium. Messalla bestätigte dies nickend, sodass der miles die Tür öffnete ihm herein bat und ihm den Rest seines contubernium`s vorstellte.


    Messalla stellte seine Sachen ab, grüßte seine neuen Kameraden und stellte sich ebenfalls vor. Dann begann er seine Ausrüstung sorgfältig zu verstauen, währenddessen einer seiner Kameraden an einer Schnalle seines Lorica segmentata herumdokterte und ein weiterer nach seinen Aultellus mit angestrengter Miene suchte und das wenige Mobiliar was sich in der Unterkunft befand, danach durchkämmte. Ein anderer unter ihnen, namens Plancus sah es vor die gesellige Runde mit seinem ständigen geschniefe zu belästigen und um sein störendes Problem ein Ende zu setzen nieste er was nicht sonderlich appetitlich war erlösend in seine eigene am Leibe tragende Tunica. Solange er nachts dieses störende Schniefen abstellte. Ein lustiger Haufen schienen die anderen Kameraden, mit denen er in Zukunft die Unterkunft teilte, in Messalla`s Augen schon zu sein.

  • Wieder einmal ging die Sonne auf und ein neuer Tag begann.
    Die Militärmusiker des Stabes säuberten ihre Kehlen und begrüßten Sol in seinem Sonnenwegen zu einer neuen Reise über den Himmel.
    Dieser Ruf wurde alsbald von den einzelnen cornicenes der centurien aufgegriffen, die den allgemeinen Wegruf an die Männer weitergaben, die sich nun aus ihren Betten zu schälen hatten und den Baracken zu erscheinen hatten.


    Licinus verließ seine habitatio und stellte sich breitbeinig auf die Gasse vor seiner centuria:
    "cohors nona! centuria quarta! Eeeeex tabernaaaaacula!"


    Dann blickte er stur gerade aus, während die Männer antraten.

  • Ein neuer Tag brach an und sogleich fühlte ich, dass ich mich dem nicht entziehen konnte. Der anbrechende Krach war Grund genug selbst den faulsten unter den Kameraden aus dem Bett zu ziehen. Dennoch gab es einige Langschläfer unter uns, die nur deshalb ständigen Strafen entgingen, weil sie andere Kameraden hatten, die sie regelmäßg wachrüttelten.

    "Hey, hey, hey!" hörte ich es rufen. "Wach auf! Du wirst es nicht glauben, aber wir müssen heute ausnahmsweise mal früh aufstehen." Unsanft fiel mein eben noch friedlich schnarchender Nebenmann aus dem Bett und bedankte sich schlaftrunken bei seinem Wohltäter, dann hob er seinen Kopf, der, wie gut jeden zweiten Morgen, beim Sturz auf die Bretter geknallt war und schlurfte seiner Ausrüstung entgegen.


    Fünf Minuten später standen wir vor der Tür. Alle .. und blickten erwartungsvoll in die Augen unseres centurio, denn wir spürten den Hauch des Besonderen in der Luft.

  • Aus einer der Türen purzelten planmäßig auch Priscus und seine Stubenkameraden in die Lagergasse und beteiligten sich an der Aufstellung. Genaugenommen konnten die älteren Kameraden diese Prozedur ja schon im Schlaf, aber es machte dann doch einen besseren Eindruck, in der Linie nicht zu schnarchen und die Augen offen zu haben. Es sollte allerdings auch Soldaten geben, die mit offenen Augen den Morgenappell noch für ein paar Extraminuten Schlaf nutzen konnten.

  • "Guten Morgen, milites!"
    rief Licinus und wartete die Erwiederung ab.
    "Wie einige von euch schon wissen, haben wir einen neuen signifer.
    Licinus wieß auf den neben ihm stehenden Mann:
    "Das ist Publius Vipsanius Gallicus, wiederverpflichteter Veteran seineszeichens, unser neuer Feldzeichenträger und Finanzverwalter.
    Ihr werdet ihn in den kommenden Tagen wohl kennenlernen.
    An der Stelle: In zwei Wochen steht die nächste Soldauszahlung an, falls noch jemand was zur Verrechnung hat, dann gebt es innerhalb von drei Tagen ab heute an den signifer.


    Ansonsten keine besonderen Anweisungen.


    Abite!"

  • "Guten Morgen, Centurio!", lautete die erwartete pflichtschuldige Begrüßung, bei der selbst eine Truppe gestandener Männer immer ein wenig nach Kinderchor klang. Danach gab es aber tatsächlich mal etwas interessantes und abwechslungsreiches, denn einen neuen Signifer bekam man schließlich nicht alle Tage.


    Nachdem nach dem kurzen Appell die Männer schon wieder entlassen wurden, ging Priscus nicht gleich zu seiner Stube, sondern erstmal zu seinem neuen Unteroffizierskollegen. "Salve Gallicus!", begrüßte er ihn. "Gaius Tallius Priscus, der Optio hier", stellte er sich dann kurz selber vor. "Auch wenn du es noch knapp 80 mal hören wirst: herzlich willkommen!" begrüßte er ihn dann mit einem freundlichen Grinsen im Gesicht. "Wo hast du bisher gedient?"

  • Nachdem er die Befehle des neuen tribunus laticlavius Oktavius bekommen hatte, steckte Licinus kurz seinen Kopf in das contubernium des cornicens der centuria und befahl diesem rauszukommen.
    Dann holte er tief Luft und donnerte:
    "cohors nona! centuria quarta! Coooonvenite!"


    Als die centuria versammelt war gab er Anweisungen:
    "Männer, so wie es aussieht hat sich das Wasser aus Mantua verzogen und jetzt sieht die Stadt aus wie ein Schlachtfeld.
    Und da wir die Experten im Aufräumen von Schlachtfeldern sind brauchen die unsere Hilfe beim Ordnungschaffen."

    Licinus sah zu dem oktavier, ob dieser etwas sagen wollte.
    Als er dann ein Zeichen gab, dass sie anfangen konnten, orderte Licinus:*
    "Schanzzeug aufladen und Abmarschbereitschaft herstellen! Anschließend wieder antreten."


    Als die Männer dann wieder angetreten waren gingen die üblichen Befehle und die centuria setzte sich in Bewegung.
    Während er lostrotte fragte sich Licinus, warum es verdammt noch mal diesmal nicht eine andere Abteilung erwischt hatte, sondern immer seine.


    Sim-Off:

    * Bewusst offen, ob du noch was sagen willst, oder nicht.
    Annahme: Es liegen ein paar Tage dazwischen. Das Hochwasser muss ja erstmal abziehen.

  • Der Centurio war nicht der einzige, der sich diese Frage stellte. Aber Priscus war ja schon von dem EInsatz als Wasserratte nicht begesitert gewesen, auch wenn er ihm einen Auszeichnung eingetragen hatte und hatte schon dabei befürchtet, dass sie zum Aufräumen wieder zurück kommen mussten. Immerhin hatten sie diesmal Zeit für Vorbereitungen. "Nehmt alles mit, was ihr an Werkzeug finden könnt! Schanzkörbe nicht vergessen!" Kampfausrüstung war wohl nicht mitzunehmen, nahm der Optio an. So würden die Männer noch mehr Ausrüstung transportieren können und weniger Zeit brauchen, alles auf Maultiere zu verladen. Aber die Anweisung dazu musste wohl eher vom Centurio kommen.

  • Macer ging, nachdem er den Befehl aufgetragen hatte, zusammen mit dem Centurio in die Räume, in denen sich die Soldaten gerade aufhielten.


    Er war beeindruckt von der Gehorsamkeit der jungen Männer und kam nur schwer aus dem Staunen heraus. Ich möchte mich doch auch kurz vorstellen. Ich bin Faustus Octavius Macer, senatorischer Tribun. Ich werde die Aufräumarbeiten überwachen!
    Dann befahl der Centurio, die notwendigen Geräte zusammenzutragen. Bevor aber alle diesem Dienst Folge leisteten, konnte Macer noch sagen...


    Enttäuscht mich nicht Männer, an die Arbeit!


    Dann wandte er sich zu Licinus. Ich weiß nicht genau, was wir alles brauchen. Ich vertraue dir in dieser Sache voll und ganz!

  • Der Abend des Tages, an dem Priscus seine Phalera für die Rettungsarbeiten in Mantua erhalten hatte, war recht seltsam. Einerseits hatten die Männer mit der Auszeichnung einen Grund zum Feiern und Priscus kam gerne dem ungeschriebenen, aber trotzdem ewig gültigen Gesetz nach, eine Amphore Wein für alle auszugeben. Andererseits hatten die Männer an diesem Tag auch vom Tod des Legatus Legionius Tiberius Vitamalacus erfahren und das war ganz gewiss kein Grund zu ausgelassener Freude. Prgamatisch wie Soldaten nun einmal waren, hatte der Optio daher rasch einen kleinen Altar herrichten lassen und die frisch erworbene Amphore Wein zunächst dorthin gebracht. Gemeinsam mit den anderen Unteroffizieren der Centurie opferte er den ersten Becher Wein den Göttern der Unterwelt, damit der Legatus auch jenseits des Reichs der Lebenden immer verlässliche Truppen um sich hatte. Erst dann begann der fröhliche Teil, in dem den Soldaten etwas von dem Wein ausgeschenkt wurde.

  • "Nun, Herr.
    wie ich eben schon sagte werden wir uns in erster Linie wohl unseres Schanzwerkzeuges bedienen. Um die größeren Bruchstücke zu zerkleinern nehmen wir die dolabrae, anschließend die Spaten und Schanzkörbe um den Schutt aus der Stadt zu tragen."

    So umriss Licinus, wa er sich vorgestellt hatte.
    "Die Waffen werden wir hier lassen" sprach er etwas lauter, als einige Männer mit scutum und pilum die Baracken verließen. Licinus hatte eigentlich gedacht, seine Männer zum Mitdenken erzogen zu haben.
    Waffen bei einem Baueinsatz im befriedeten Gebiet, tsss.
    Anmerken ließ er sich natürlich nichts.
    "Ich rechne nicht damit, dass es in der Stadt Unruhen gibt, dazu waren die Schäden zu gering. Also können wir getrost auf diese verzichten."

  • Macer nickte und hackte innerlich eine Liste ab, was er alles mitnehmen würde. Sehr gut, ist denn auch schon für einen Platz gesorgt, an den wir den ganzen Schutt hinschmeißen können?


    Dies wäre schließlich eine Aufgabe, die er vielleicht noch erledigen könnte, bevor die Mannschaft aufbrechen würde...

  • "Nein, ist es nicht." gab Licinus ganz offen zu.
    "Ich hoffe darauf, dass ein Magistrat der Stadt zu uns stoßen wird.
    Wenn nicht bringen wir das Zeug vor die Tore und lagern es da. Vielleicht kann man einige Teile auch noch brauchen."

    So wie Licinus das bisher aufgefasst hatte, würde ihre Aufgabe sein, die Stadt wieder gangbar zu machen, den Feinkram würden dann die vigiles der Stadt machen.

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