• Gesühnt? Valerian nahm natürlich an, daß dies von besagtem Bruder erledigt worden war, wie könnte das auch anders sein? Doch er fragte sich, ob es wirklich half bei der Bewältigung der Trauer, wenn man wußte, daß die Mörder für ihre Taten bezahlt hatten. Sicher, die Ahnen im Jenseits wußten es gewiß zu schätzen, daß ihr Tod nicht ohne Sühne geblieben war. Valerian ging auch nicht mehr darauf ein, er wollte nicht noch mehr in der Wunde herumstochern, den Schmerz nicht noch weiter vergrößern.


    Das Thema wechselte zu Rom und hier fühlte er sich auch gleich wieder viel sicherer, hier kannte er sich aus. "Manchmal frage ich mich, wie sich jemand wohl Rom vorstellt, der nur davon erzählen hört. In Germanien wurde ich oft nach Rom gefragt und habe mir große Mühe gegeben, es zu beschreiben. Aber ich hatte immer das Gefühl, daß meine Worte nicht ausreichen würden, um demjenigen wirklich eine Vorstellung davon zu vermitteln. Wie ist es Dir damit ergangen? Wie ist Dein Eindruck? Bist Du eher enttäuscht von Rom oder staunst Du eher?" Ihr Lächeln sah bei diesem Thema viel befreiter aus.


    Doch dann war es wieder Sorge, die sie drückte. Ihre geflüsterten Worte waren nicht für ihn bestimmt, das merkte sogar er. Doch sie kamen so von Herzen, daß er gar nicht anders konnte, als darauf zu reagieren. Einen Moment lang blickte er auf seine Hand, die noch immer auf der ihren lag, und drückte ihre abermals. "Meinst Du Deine Familie hier? Ich glaube nicht, daß Du Dir um sie Sorgen machen mußt. Unser Patron wird schon dafür sorgen, daß ihnen nichts geschieht. Er hat seine Befehle und muß sie ausführen. Aber wie er sie ausführt, liegt bei ihm. Vertraue ihm ein bißchen, Flamma..."

  • Vom Ianitor geleitet, erreichten Quintus und Silko das Atrium, in dem sich Eila und Valerian bereits befanden.


    Immer noch militärisch zackig hob der Duccier die Hand zum Gruß.


    Salve, Kamerad, ich komme mit neuen Befehlen vom Princeps. Wir sollen diese Dame gemeinsam bewachen und sie soll bis morgen früh hier bleiben.


    Als er sich vergewissert hatte, dass sonst niemand da war, fügte er etwas leiser und mit einem leichten Grinsen hinzu:


    Die Haussuchung hat, [SIZE=7]wie erwartet, keine Verdachtsmomente zu Tage gefördert. Balbus fertig einen Bericht für den Präfekten an und wird später zu uns stoßen.[/SIZE]

  • Silko folgte dem Ägypter ebenfalls ins Atrium. Dort trafen sie auf einen weiteren Praetorianer, den er nicht kannte, und Eila. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, aber er war wütend. Je länger er über Eilas Aktion nachgedacht hatte, desto wütender war er geworden.


    Dann atmete er einmal tief durch und unterdrückte seine Wut, die langsam der Erkenntnis wich, dass ihm die junge Duccierin ans Herz gewachsen war und er auch froh war sie wieder zu sehen. Also nickte er dem Praetorianer zu und stellte sich schweigend an die Seite seiner Herrin.

  • Sim-Off:

    Da ich euch alle zwar unheimlich gern hab, ich die Angelegenheit aber dennoch langsam mal ad acta legen würde, komm ich jetzt einfach dazu, auch wenn ich eigentlich Flamma erst noch die Möglichkeit einer Reaktion geben wollte...


    Balbus war einfach nur erschöpft und hatte die ganze Angelegenheit satt. Auch das Genörgele seines Ianitors hatte das ganze nicht unbedingt besser gemacht und wo grummelte er ein klein Wenig, als er das Atrium betrat, in dem noch immer alle versammelt waren.
    "Salvete." grüsste er alle. "Ich hoffe, meinen Gästen fehlt es an nichts?"

  • Wie schnell doch die Zeit verging. Es schien Quintus als hätte er gerade eben erst über Balbus gesprochen, da ertönte auch schon dessen Stimme hinter ihm. Der Duccier machte eine plötzliche Verwandlung durch, eine Verwandlung, die auf Schliff und Drill im Militär zurückging, und die der Mann nicht abschalten konnte. Wie eine Wasseruhr lief das Prozedere ab, das von einem Miles erwatet wurde, wenn ein Offizier dazutrat.


    Quintus drehte sich um und nahm schon währenddessen Haltung an. Es folgte die gewohnheitsgemäße Meldung.


    Salve, Princeps, Milites Quintilius Valerian und Duccius Eburnus beim Gesellschaft leisten deiner Gäste. Wir wurden gut versorgt, es fehlt an nichts, Herr.


    Erst jetzt bemerkte der Germane, was gerade mit ihm vorgegangen war und ein Anflug von Schamesröte kroch in sein Gesicht...


    Sim-Off:

    Keine Ahnung, wo sich die Gute rumtreibt, aus Spanien ist sie zumindest (soweit ich mich entsinne) zurück...

  • Auch Valerian sprang auf, als Balbus eintrat, und auch er salutierte. "Salve", grüßte er zurück. Sie waren immerhin im Dienst, auch wenn sie es sich hier recht bequem gemacht hatten. Eburnus machte bereits Meldung, prima, dann konnte er sich die sparen. Jetzt war er ausgesprochen gespannt darauf, was Balbus sagen würde. Ob Flamma wohl aus dem Schneider war? Zu wünschen wäre es ihr jedenfalls.

  • Silko grüßte den Hausherren mit einem stummen Nicken, und hielt sich wie es sich gehört im Hintergrund...so gut es eben ging wenn man so aussah wie er.

  • Sim-Off:

    Da unser weiblicher Gast ja derzeit erneut verreist ist und ich hier in wenigen Tagen eine Hochzeit unterzubringen habe, werden wir jetzt das ganze einfach mal einen Tag vorspulen und zum nächsten Morgen springen.


    Bereits kurz nach Balbus Ankunft waren die Unterkünfte für die Duccierin und ihren Sklaven und die beiden Milites bereitet worden und alle wurden entsprechend untergebracht. Bei einem etwas später stattfindenden kleinen Abendessen, berichtete Balbus dann noch kurz von seinem Gespräch mit Crassus und die Tatsache, dass der Vorwurf des Hochverrates sich verflüchtigt hatte. Im Gegenzug liess er sich noch einmal genau erzählen, wie es zu all den Ereignissen kam.
    Nach dem Essen lockte dann auch die Nachtruhe, der sich alle Beteiligten dann auch widmeten.


    Am folgenden Morgen wurde Flammas 'Gaststatus' aufgehoben und sie konnte mit ihrem Sklaven wieder in ihr eigenes Zuhause zurückkehren, während Balbus mit den beiden Milites zur Castra Praetoria aufbrach.

  • Es war schon erstaunlich, wie sich das ganze Geschehen doch noch zum Guten gewandt hatte und auch wenn der Zorn, den Eila über den hochnäsigen PP empfand, noch lange nicht verrauchen würde, war sie Prudentius Balbus dankbar für sein Eingreifen und teilt ihm das auch noch mit, bevor sie dann an der Seite ihres Leibwächters die Casa Prudentia verließ. Wer weiß, vielleicht würde sie den ein oder anderen ja irgendwann mal wieder treffen.


    Sim-Off:

    Hey Leute, tut mir wirklich wahnsinnig Leid, dass es so lange gedauert hat und ich euch hier hab sitzen lassen. Aber kaum war ich aus Spanien wieder da, ging es auch schon wieder nach Italien und dann ist hier noch ne Menge liegengeblieben... Ganz aufrichtig: Sorry. :(

  • Das Atrium war, wie so oft in letzter Zeit, leer. Zumindest fast leer, denn zum einen gab es dort natürlich Einrichtungsgegenstände und zum anderen befand sich hier ein besonderes Objekt, an dem der Stolz fast aller Hausbewohner hing.
    Neben der Marmorbank, die sich am Rande des Impluviums befand, stand das Abbild eines alten Mannes, dessen steinerenes Antlitz ein hohes Mass an Würde ausstrahlte. Anhand der Form der Kleidung konnte man sehen, dass es sich um einen hohen Magistraten handelte.
    Die Bewohner des Hauses wussten natürlich, dass dies das mamorne Ebenbild des alten Prudentius Commodus war und so wurde diese Statue mit einem hohen Mass an Respekt behandelt, ganz so als sei der alte Mann noch immer lebendig.



    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Schraubzieris.png]


    Schraubzieris führte den Pompeier in das Atrium.
    Wenn du bitte hier warten möchtest, Herr, ich werde meinen Dominus über dein Hiersein informieren. sagte er und statt auf eine Erwiderung zu warten, eilte er davon.

  • "Aber natürlich!"


    Für mehr blieb Mir keine Zeit den der Sklave war bereits wieder gegangen, was man ihm aber nicht übel nehmen konnte immerhin war er sehr beflissen, was angesichts seiner Lage wahrscheinlich nicht auf viele Menschen zutraf ...


    Doch viel Zeit darüber nachzudenken blieb mir nicht, denn Ich hatte die Grundlage meines liebsten Hobbys entdeckt ... eine Statue ... sie zeigte zweifelsohne Gaius Prudentius Commodus der seinerzeit ... verdammt ... Ich wusste es, Ich musste es wissen. Ich kannte nahezu alle wichtigen Personen die zu meinen Lebzeiten durch den Cursus Honorum gewandelt waren ... genau Richter war er gewesen, ein Praetor ... Praetor Peregrinus genau und später sogar Consul! Hah das war doch mal ein Erfolgserlebnis ... immerhin konnte Commodus stolz sein auf seine Familie, denn hier gedachte man einem wichtigen Mann auf genau die Weise die ihm gebührte ...

  • Allzulange brauchte Imperiosus nicht zu warten, bis Balbus das Atrium betrat. Er kam aus dem Peristylium und wurde von zwei Männern sowie dem Ianitor begleitet. Während die beiden Römer sich von ihm verabschiedeten und sich dann vom Ianitor durch das Atrium zur Tür führen liessen, zupfte Balbus seine Toga ein wenig zurecht und ging dann auf den Pompeier zu.


    "Salve Pompeius." begrüsste Balbus seinen Gast.

  • Aus den Gedanken hochgeschreckt sah Ich zu meinem Gastgeber hinüber und neigte den Kopf in einer Demutsgeste. Bevor ich auf die Statue deutete ...


    "Verzeih meine Schreckhaftigkeit werter Prudentius Balbus, aber ich kam nicht umhin das marmorne Abbild deines Ahnen zu bewundern. Ich bin dir schon jetzt äußerst dankbar für deine Einladung!"

  • Balbus schmunzelte ein wenig.
    "Mein Vater." kommentierte er und deutete kurz auf die Statue. "Er wurde viel zu früh in die elysischen Felder gerufen. Er hatte Rom noch vieles zu geben." Das das eine glatte Übertreibung war, da Commodus zum Zeitpunkt seines Todes mit über sechzig Lebensjahren bereits zu den greisesten Gestalten in der Curia Iulia gehörte, tat an dieser Stelle nichts zur Sache.

  • Ich lächelte ... ich konnte mich noch gut an meinen eigenen Vater errinnern ...


    "Väter haben die Eigenschaft früher zu gehen als uns lieb ist, aber ich denke deiner kann sich glücklich schätzen das ihm auf diese Weise gedacht wird! Nun denn eigentlich bin ich ja wegen etwas anderem hier und ich will dich keinesfalls von irgendwelchen Pflichten abhalten!"


    Ich hoffte der Themawechsel kam nicht zu plötzlich, denn ich hatte keine Lust das mich der Procurator nach meinem Vater fragen würde, den wenn ich ehrlich antworten müsste wär das wohl nicht so rühmlich ...

  • Hmm zumindest hatte Ich es hier mit einem Mann zu tun dessen Intelligenz Ich nicht bezweifeln wollte, die richtige Frage sorgte immer für die richtige Antwort ... unabhängig wie diese ausfiel ...


    "Nun vornehmlich bin ich am Dienst an sich interessiert und möchte mit meinen Aufgaben wachsen. Daher könnte ich nun kein spezielles Themen oder Aufgabenfeld benennen. Allerdings möchte ich anmerken, ohne eingebildet zu klingen, das ich ein Talent zum Überwachen und Anleiten von Aufgaben habe, wolgleich ich mich auf mehrere Sprachen verstehe, zum einen natürlich auf das allgemeine Attisch als auch auf Koine und eine Spur des Ägyptischen, welches allerdings stark ausbaufähig ist, wie ich glaube."


    Hoffentlich war das die Antwort die sich der Prudentier erhofft hatte, andernfalls würde ich mich wohl anders ausdrücken müssen ...

  • "Nein bisher habe ich nur das Geld meines Alten verprasst und habe von der Hand in den Mund gelebt" .. äh nein das sollte ich vermutlich nicht zu 100% ehrlich beantworten ...


    "Nunja ich habe durchaus einige wenige Tätigkeiten in dieser Richtung bewältigt, allerdings nichts was sich eines "höheren" Verständnisses erforderte. Allerdings bin ich zuversichtlich das ich sie recht schnell erlernen kann!"


    Rufus hatte immer gesagt solange mein Willen und mein Ehrgeiz an einem Strang ziehen würden, wäre es unmöglich mich aufzuhalten ... nunja das würde sich wohl bald zeigen, denn im Moment gab es wohl nichts Wichtigeres als eine vernünftige Anstellung für diese Beiden ...

  • Balbus nickte. Das Bild, dass er von seinem Gegenüber hatte verdichtete sich ein wenig, er wusste nur noch nicht, ob es positiv oder negativ war.


    "Welcher Art ist die Verwandtschaft zwischen dir und Decimus Pompeius Strabo?" fragte er dann, denn das letzte was er wollte war, einen engen Verwandten eines Verräters Zugang zum Palast zu verschaffen.

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