• Commodus hatte sich in das Tablinum zurückgezogen und sass vor der offenen Hortustür auf seinem unverschämt pompösen Stuhl. Vor ihm standen in einer Reihe mehrere Römer und Peregrini, die alle ein Anliegen hatten, dass sie dem Consul vorzutragen wünschten.
    Obwohl er freundlich lächelte, war er innerlich von den Nichtigkeiten mancher Bürger so gelangweilt, dass seine Gedanken immer wieder abschweiften.


    Plötzlich kam Schraubzieris, der Ianitor hineingeeilt und flüsterte Commodus etwas zu. Dieser gab daraufhin ein Zeichen an einen Sklaven, der unverzüglich dafür sorgte, dass die besorgten Bürger und Bittsteller aus dem Tablinum herausgeführt wurden, was gerade bei einigen, die sich für wichtig hielten, für Aufregung sorgte. Als alle in Richtung Culina hinausgeführt waren, wo sie etwas zu Essen bekommen würden und auf eine spätere Fortsetzung ihrer Bittstellerei warten sollten, liess Commodus den wichtigen Gast hereinbringen.

  • Geduldig wartete Crassus bis der Consul Platz für das Gespräch mit Crassus gemacht hatte. Als es dann so weit war, folgte Crassus einem Sklaven in das Tablinum. Dort angekommen deutete Crassus eine Verbeugung an. Nicht eine Geste des Ranges wegen, sondern eher des Alters, das bei dem Consul doch schon beträchtlich war.


    Sei mir gegrüßt Consul! Ich freue mich, dass du so kurzfristig für mich Zeit gefunden hast.

  • Commodus erwiderte Crassus' Gruss mit einem sehr leichten Nicken und einem Lächeln.


    "Sei auch du mir gegrüsst Praefectus Praetorio. Für einen Mann wie dich habe ich jederzeit Zeit." sagte er.


    "Was führt dich zu mir?"

  • Ich suche dich auf in deiner Funktion als Princeps Senatus.


    Crassus machte eine kurze Pause und sah sich in dem Raum um. Er war heute das erste mal in der Casa Prudentia, wenn er sich recht erinnerte...


    Und zwar bot ich vor meiner Abreise nach Spanien an, dem Senat nach meiner Rückkehr einen Bericht über den Aufstand zu erstatten. Wollte nun wissen, ob daran noch Interesse besteht...

  • Commodus nickte. Er konnte sich zwar nicht an ein solches Versprechen erinnern, doch würde es schon stimmen, wenn der Caecilier das sagte.


    "Da es sich bei Hispania um eine Provinz unter der Verwaltung des Senates handelt, ist dieser Bericht für den Senat natürlich von grossem Interesse." Zumindest ihn selbst interessierte es brennend, auch wenn er nicht wusste, ob andere Senatsmitglieder ähnlich dachten.


    "Wenn es dir recht ist, kann ich dafür sorgen, dass du in den nächsten Tagen auf der Rednerliste stehst."

  • Von einem solchen Interesse ging ich auch aus. Ich denke auch, dass der Senat nach meinem Bericht einige nicht unwichtige Entscheidungen wird treffen müssen. Aber das liegt ja dann nicht mehr in meinem Einflußbereich...


    auch wenn es Crassus nicht direkt ansprach, hatte er wohl trotzdem deutlich gemacht was er erwartete. Aber das war ja erst einmal zweitrangig, da das ja kaum tangierte und so relativ egal sein konnte.


    Das kannst du machen. Ich werde mich ganz nach dem Senat richten. Also was das Datum betrifft, mein ich.

  • "Gut. Dann werde ich dafür sorgen, dass der Senat dich in den nächsten Tagen anhören wird." sagte er. Auf den Kommentar bezüglich zu treffender Entscheidungen ging er nicht weiter ein.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

  • "Vale." sagte Commodus ebenfalls und schaute dem Praefecten einen Moment lang nach, bevor er sich daran erinnerte, dass er ja die Küche voller Bittsteller hatte. So liess er sie wieder zu sich bringen, bevor sie ihm noch die Speisekammern leer assen.

  • Commodus sass im Tablinum und war vertieft in die Lektüre einer, recht alt aussehenden, Schriftrolle, auf der neben lateinischen auch griechische Buchstaben zu erkennen waren.
    Während er den Text las, murmelte er immer wieder einige unverständliche Worte vor sich hin. Neben ihm, auf einem kleinen Tischchen direkt neben seinem dekadenten Stuhl, standen ein mit Wasser gefüllter Becher und eine fast leere Glaskaraffe, deren Restinhalt ebenfalls als Wasser identifiziert werden konnte.
    Ab und an griff er nach dem Becher um aus diesem einen kleinen Schluck zu trinken.

  • Da der der Sklave ihn ins Tablinum führte, ergriff er das Wort.


    "Ich grüsse dich Consul und hoffe doch sehr, ich störe dich nicht bei wichtigen Geschäften ..."

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  • Commodus blickte nicht auf, als er die Schritte hörte, die sich näherten. Auch als der Sklave den Gast am Eingang des Raumes parkte blickte er nicht auf sondern wollte eigentlich den Satz noch zu Ende lesen, als der Gast ihn ansprach. Da die Stimme ihm bekannt vorkam, blickte er unverzüglich auf und begann, als er den Gast erkannte, zu lächeln.
    Er legte die Schriftrolle auf dem Tisch ab und erhob sich. "Proconsul, sei auch du mir gegrüsst. Es ist mir eine Freude." sagte er. "Ein alter Freund wie du es bist, ist zu keiner Zeit eine Störung."

  • "Du siehst gut aus, Gaius, wenn ich das sagen darf ..."


    Er reichte seinem Freund die Hand.


    "Wie lange ist es her, als wir uns das letztemal gesehen haben? Vermutlich eine Ewigkeit ..."

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  • Commodus ergriff die Hand seinens Freundes.


    "Danke, du siehst auch gut aus, Publius, vielleicht ein wenig müde." erwiderte er.


    Er deutete auf einen der Stühle. "Es muss wirklich eine Ewigkeit her sein. Es ist viel passiert seit dem. Darf ich dir etwas anbieten?"

  • "Nun danke, aber es ist in Wahrheit anderst als es aussieht, ich bin alt und krank, alles tut weh und ich habe Probleme mit meinem Gedächnis ..."


    "Vielleicht ein wenig Wein?"

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  • Commodus lächelte leicht. "Glaube mir, ich kenne das nur zu gut. So sehr man auch versucht nach aussen hin Stärke und Gesundheit zu zeigen, so sehr zerfressen einen die Müdigkeit und die Gebrechen des Alters."


    "Den sollst du bekommen, alter Freund."


    Er rief nach einem Sklaven und gab diesem den Auftrag den besten Wein aus dem Weinkeller zu holen. Der Sklave eilte davon um wenig später zurückzukehren. In seien Händen hielt er eine grosse Kanne, gefüllt mit feinem hispanischen Wein. An einem kleinen Tisch, der in der Ecke des Raumes stand, füllte er zwei Becher und überreichte diese den beiden älteren Herren.


    "Ich hoffe, er ist nach deinem Geschmack." kommentiere Commodus.

  • Er nickte.


    "Der Wein ist sehr gut, danke ..."


    "Weisst du was das schlimmste im Alter ist? Die Freunde, die meisten sind bereits vorstorben. Vorallem vermisse ich meinen Schwäger Curio und Anton, es waren grosse Verlüste für Rom, als sie gehen mussten ..."

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  • "Wahrlich grosse Verluste." bestätigte er.


    "Wobei ich Anton glaube ich nie persönlich kennengelernt habe. Er war zwar durch sein Wirken immer und überall präsent, doch kann ich mich nicht erinnern, ihn jemals getroffen zu haben." sagte er. "Curio allerdings... Er war mir ein guter Gastgeber, als ich nach Hispania ging und half mir dort sehr."


    Er hob den Becher leicht an. "Lass uns auf sie trinken. Auf die gefallenen Freunde und Weggefährten, die viel zu früh gehen mussten."

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