• Oecus


    Das grosse Speisezimmer
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    Der grosse Speisesaal befindet sich am Rande des Peristyliums an der
    Rückseite der Casa.
    Dieser Raum ist, im Gegensatz zu den meisten anderen Räumen des Hauses,
    recht opulent ausgestattet. Die Wände sind mit Malereien verziert, die
    Bankettszenen und Götterbilder zeigen. An der Decke gibt es ein grosses
    Deckengemälde das den Nachthimmel über der Colonia Claudia Ara
    Agrippinensium darstellt. Fünf große Clinen gruppieren sich um zwei recht
    große Tische und bieten so Platz für eine größere Gesellschaft, so dass
    dieser Raum meist bei Festen genutzt wird.

  • Das Herbst fand im Oecus statt. Sie waren mehr als neun Damen und somit zu viele für das Triclinum. Die Abende waren inzwischen zu kalt für ein Fest geworden und wie die Hausherrin die anderen Damen einschätzte, würde sie zu dünn gekleidet kommen um im Garten zu feiern. Also wurde alles nach drinnen verlegt.


    Der Raum wurde in den Herbstfarben geschmückt. Die Blumengestecke und Töpfe hatten gelbe, orange oder rote Blüten, es wurden Girlanden aus Blättern gefertigt und im Zimmer aufgehangen. Ebenso wurden Musiker,Tänzer und Schauspieler organisiert, die die Gäste unterhalten sollten. Im Moment liefen die Sklaven umher und dekorierten weiter. Allerdings benötigte der Raum nicht so viel wie andere. Es reichte eine dezente Ausgestaltung. Denn die Wände waren schon ausreichend mit Malereien verziert. Die Klinen wurden mit Kissen ausgepolstert und den Wünschen der Hausherrin entsprechend angeordnet.



    Als alles bereit war, erschien Vespa. Sie war ebenfalls in herbstlichen Farben gekleidet. Ihre Tunika war zartgelb. Die Tunika, die sie kürzer und lockerer über der gelben trug, war orange und das Tuch war dunkelrot. Ihre Haare waren kunstvoll aufgeteckt und lagen in Locken. Ihre Gäste würden jeden Moment eintreffen und ie würde sie hier erwarten. Letzte Kleinigkeiten waren noch zu ändern und dann war alles perfekt.

  • Der Ianitor hatte sie durchgewunken, als ihr Sklave die Einladung der Aelia vorgezeigt hatte, und Seiana war ohne weitere Verzögerung zum Oecus geleitet worden. Ihre Aufmachung ließ sich knapp beschreiben wie stets: schlicht, aber elegant. Die Tunika war von einem cremefarbenen, feinen Stoff, nur die Säume waren mit hauchdünnen, dunkelroten Stickereien verziert. An ihren Ohrläppchen baumelten zwei ebenso dunkelrote Tropfen, in mattes Silber gefasst, ansonsten trug sie keinen Schmuck, weder um den Hals noch in den Haaren, die in einer Frisur nach hinten gesteckt waren, die sich wie ihre ganze Aufmachung beschreiben ließ.


    Die Gastgeberin war bereits anwesend, aber sonst war noch niemand zu sehen. Seiana ließ ein Lächeln um ihre Mundwinkel spielen, als sie auf die Aelia zuging, während sie zugleich jeden Gedanken an das letzte Mal verbannte, als sie sie gesehen hatte – als sie mit Caius zum Essen geladen war. Als sie mit Caius noch verlobt gewesen war. „Vespa.“ Die Anrede wirkte irgendwie unvertraut, hatten sie sich doch etwas länger nicht gesehen, und generell tendierte Seiana dazu, den Gensnamen eher zu lang zu nutzen denn zu früh zu einer vertrauteren Anrede zu wechseln, aber auch davon ließ sie sich nichts anmerken. „Nochmals vielen Dank für deine Einladung. Wie geht es dir? Was macht deine Familie, geht es deinem Sohn gut?“

  • Der Ianitor brauchte diese Besucherin nicht vorzustellen. Vespa kannte sie und freute sich ebenfalls sehr sie wieder zu sehen. Auch wenn es andere Umstände waren und eine andere Zeit so konnte die Decima doch nichts für die eigenwilligen Entscheidungen ihres Verwandten. Mit einer vertrauten Geste wurde Seiana also begrüßt.


    "Seiana, es freut mich sehr, dass du herkommen konntest. Es ist schon so so lange her, dass wir uns gesehen haben. Mir geht es soweit gut. Allerdings habe ich große Sorge um meinen Mann. Er ist schon sehr lange auf irgendeiner Mission unterwehs und ich höre nichts mehr von ihm. Das aber ist Thema eines anderen Abends wenn du Interesse hast Treffen zwischen uns häufiger stattfinden zu lassen. Meinem Sohn geht es gut. Er wächst jeden Tag mehr und lernt neue Sachen. Es ist wirklich schön ihn aufwachsen zu sehen."


    Vespa lächelte die Decima unbekümmert und fröhlich an. Ihr Mann war heute Abend kein Gesprächsthema und so ließ sie die Gedanken an ihn weg.

  • Seiana hatte ebenfalls davon gehört, dass der Prudentius verschollen schien – selbstverständlich, immerhin gehörte das zu einem der beliebtesten Klatschthemen Roms derzeit. Und es interessierte sie durchaus, was wohl mit dem Mann sein mochte... aber auch sie fand, dass dies ein Thema eines anderen Abends wäre, wie Vespa sagte. Schon allein, weil Seiana sich vor allem aus beruflicher Hinsicht für den Verbleib des Prudentius interessierte, und das hatte heute hier ganz sicher nichts zu suchen. „Mögen die Götter ihn behüten und zu dir zurück geleiten“, war das einzige, was sie auf Vespas Worte ihren Mann betreffend sagte, den Wunsch der Aelia respektierend, heute nicht darüber reden zu wollen.


    „Ganz unabhängig davon würde ich mich freuen, wenn wir uns häufiger treffen würden.“ Seiana registrierte auch, durchaus mit einer gewissen Erleichterung, dass Vespa mit keinem Wort Caius anschnitt oder was damals vorgefallen sein mochte, und so veränderte sich ihr Lächeln, wenn auch kaum merklich. Bisher ihr übliches, aufgesetztes, das sie jedoch so perfektioniert hatte, dass kaum ein Unterschied zu merken war, wurde es nun ein wenig aufrichtiger – was sich höchstens an dem wärmeren Ausdruck ihrer Augen erkennen ließ. „Das klingt hervorragend. Wie alt ist er denn inzwischen?“

  • Nachdem der Ianitor die Aurelia einglassen hatte, wurde sie sogleich von einem der zahllosen Haussklaven weiter geleitet. Prisca folgte also dem namenlosen Diener durch das Anwesen und ließ dabei den Blick über die farbenforhe und geschmackvoll abgestimmte Dekoration schweifen. Viele Blumengestecke in orange und rot, mehr die herbstlichen Farben aber durchaus passend, besonders da sie zufälligerweise die gleichen Farbtöne wie das schlichte elegante Kleid und dem Schal aufwiesen, welche die Aurelia zu diesem Anlass angezogen hatte.


    Wirklich sehr schön gemacht, lobte die Aurelia stumm das umfangende Ambiente, bis sie schließlich den oecus erreichte und sie ihre Aufmerksamkeit nunmehr auf den bereits anwesenden Personen richtete. Mittlerweile kannte Prisca in Rom ziemlich viele Gesichter. Manche nur vom sehen und manche, so wie Vespa, eben schon ein bisschen länger. Man kannte sich eben und dementsprechend bestand eine gewisse Vertrautheit im gegenseitigen Umgang.


    Ah da ist sie ja!, entdeckte Prisca die Gastgeberin schließlich unter den anwesenden und auch das Gesicht neben der Aelia kam ihr durchaus bekannt vor, auch wenn sie sich bis dato noch nicht persönlich vorgestellt hatten. Stimmt. Das ist Decima Seiana. Die Leiterin der Acta und ehemalige Klientin meines Onkels, erinnerte sich die Aurelia daran wie Marcus ihr dereinst, auf irgendeiner Fesivität, mal beiläufig mit einem Fingerzig, den Namen zu jenem Gesicht verraten hatte.


    "Salve Vespa! ... Ich hoffe ich störe nicht gerade? Ich wollte mich eigentlich nur eben für deine Einladung bedanken. Wirklich ein sehr schönes Fest!", gesellte sich Prisca, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, spontan zu den beiden Damen und dankte zuerst der Gastgeberin für die Einladung. Sie wollte natürlich deren Gespräch nicht über Gebühr unterbrechen, aber vielleicht ergäbe sich ja mehr daraus. "Salve! ... Ehm, du musst Decima Seiana sein, wenn ich mich recht entsinne?", grüßte Prisca deshalb auch die Decima gleichermaßen höflich und von sich aus, was vielleicht ein wenig überraschte, dass sie deren Namen bereits kannte.

  • Nachdem sie die Einladung erhalten hatte, hatte Axilla lange überlegt. Sehr lange sogar. Und noch viel länger hatte sie gebraucht, um ihre Überlegungen zu einem Entschluss zu führen. Nach Archias' Tod hatte Axilla nicht gedacht, je wieder von irgendeinem Aelier etwas zu hören. Als sie mit ihm verheiratet gewesen war, hatte sie ja schon von ihnen nichts gehört. Archias war mit ihr bis auf zu seinen Eltern nirgends hingegangen, um sie als seine Frau vorzustellen. Erst recht niemandem aus dem kaiserlichen Zweig der Gens. Axilla kannte zwar die Namen, aber sie war nie offiziell vorgestellt worden. Daher war es etwas überraschend, dass sich das nun nach seinem Tod ändern sollte.
    Aber viel schwerer als die Überlegung, ob sie diese Verbindung zu den Aeliern aufrecht erhalten sollte – denn das war ein ganz klares und unmissverständliches JA – war eine andere Frage. Axilla wusste, dass Vala bei den Prudentii wohnte. Und so war die Frage, die es weitaus schwieriger für sie machte, die, ob er auch da sein würde. Ob sie gezwungen wäre, ihn zu sehen, und das in dem Wissen, dass er sie für einen Niemand hielt. Nicht einmal wichtig genug, um mit ihr zu reden. Für diese Entscheidung brauchte Axilla weitaus länger.
    Sie wollte ihn nicht sehen. Zunächst. Sie hatte Angst davor, Angst, wie sie sich fühlen würde, Angst, dass sie doch die Fassung verlieren könnte. Doch irgendwann war ihr Trotz erwacht, erst leise, dann doch mit rechtschaffenem Ärger. Sie war kein Niemand! Und wenn sie ihn auf dieser Feier sehen würde, konnte sie ihm nur zu deutlich zeigen, dass sie kein Niemand war. Und ihn mit kalter Ignoranz strafen, sollte er nun auf einmal doch auf die Idee kommen, sich mit ihr unterhalten zu wollen, anstatt vor ihr zu flüchten. Hah!


    So war Axillas Auftreten mit herrschaftlich noch untertrieben beschrieben. Sie trug ein Kleid aus so fein gesponnener Wolle, dass das Kleid leicht wie Luft wirkte. Es war in einem rötlichen Siena gehalten und floss seidig glatt von ihren Schultern. An den Schultern wurde es von zwei zarten Fibeln in der Form von Weinblättern gehalten, um die Hüfte dazu ein vergoldeter, dünner Gürtel. Um die freien Oberarme trug sie ebenso je rechts und links einen schmalen Reifen aus Gold. Ein gutes hatte der Liebeskummer der letzten Tage, ihre Haut hatte am heutigen Abend eine fast vornehme Blässe.
    Ihr Haar fiel in fließenden Wellen tief ihren Rücken hinunter. In mühevoller, stundenlanger Kleinstarbeit waren in ihr Haar einige Goldfäden eingearbeitet worden, die sich wie feine Haarsträhnen immer wieder einfügten. Ein kleiner Teil der Haare war am Hinterkopf zusammengesteckt. Ein braunrotes Weinblatt wurde von einer unsichtbaren Spange dort gehalten, ebenso wie drei Eicheln und zwei rote Hagebutten. Der Herbst gehörte dem Gott des Weines, und so trug auch Axilla seine Zeichen. Selbst sein Efeu wäre auf ihrem Bein noch ganz leicht an ihrem Bein zu sehen, würde das Kleid das nicht verdecken. Aber das Henna war noch nicht vollständig verblasst seit der Verlobung im Haus der Flavier.


    Jetzt, da Axilla aber den Oecus betrat, war sie doch ein klein wenig nervöser, als sie zugeben wollte. Sie sah, dass schon zwei weitere Damen da waren, und lächelte mit allem Charme, den sie aufbringen konnte, als sie den Raum schließlich richtig betrat. Decima Seiana kannte sie schon, und bei der Schwarzhaarigen war sie sich sicher, sie auch schon einmal gesehen zu haben, sie wusste nur nicht mehr, wo. Folglich blieb nur die blonde Frau als Gastgeberin übrig, denn da war sich Axilla sicher, dass sie noch keine persönliche Bekanntschaft geschlossen hatte.
    “Salvete“, grüßte sie alle Anwesenden, ehe sie sich erst einmal der Aelia zuwandte. “Aelia Vespa, lass mich dir für die Einladung danken. Es ist mir wirklich eine große Freude, an dem Fest teilnehmen zu können.“ Auch wenn diese Freude von wachsender Angst getrübt war, Axilla war davon nichts anzumerken.

  • Sim-Off:

    Entschuldigt bitte die Wartezeit, war ne stressige Woche :(


    Vespa nickte dankend als Seiana die Götter erwähnte. Das hoffte sie auch. Doch sollte dies Thema nun erst einmal beendet sein. Ihr Wunsch würde wohl nicht in Erfüllung gehen. Spätestens wenn die anderen kamen, würde es irgendwann Thema werden und so sollte sie sich wohl mehr oder minder damit abfinden, dass sie heute nicht zum letzten Mal über ihren Mann sprach.


    "Wir finden sicher einen Tag wo wir uns noch einmal unter vier Augen treffen können und uns ungestört über dies und das unterhalten können."


    "Gaius ist jetzt 18 Monate alt. Es ist wirklich schön zuzusehen wie Kinder groß werden und sich entwickeln."


    Vespa lächelte erneut und wirkte ganz glücklich als sie von ihrem Sohn sprechen konnte. Dann kam der nächste Gast. die Aelia ging dann ein paar Schritte in ihre Richtung um die Aurelia zu begrüßen.


    "Nein, du störst nicht. Es freut mich dich zu sehen Prisca. Bitte."


    Sie deutete ihr näher zu treten und sich der kleinen Gruppe anzuschließen.



    Etwas später kam die nächste Besucherin. Es fehlten dann nur noch 5 Damen und sie würden komplett sein. Von den anderen hatte sie Absagen bekommen. Aus diversen verständlichen und nicht verständlichen Gründen. Ein Sklave trat sofort an ihre Seite um ihr den Namen einzuflüstern. Allerdings hätte sie das gar nicht benötigt. Sie kannte die Namen auf der Liste und wusste, dass sie die Iunia noch nicht gesahen hatte. Also musste die unbekannte Frau eben diese sein. Mit einem entschuldigenden Blick wand sie sich von den anderen beiden Damen ab und ging auf den Neuzugang zu.


    "Iunia Axilla. Ich habe dich sehr gern eingeladen. Es freut mich sehr, dass du ihr gefolgt bist. Bitte, komme doch zu uns. Du kennst Decima Seiana und Aurelia Prisca bereits?"


    So versuchte Vespa der Iunia gegebenenfalls zu helfan falls sie die beiden wirklich noch nicht kannte.

  • Sim-Off:

    Kein Problem :)


    Seiana lächelte, als die Aelia von ihrem Sohn erzählte, sah dann aber auf, als der nächste Gast den Raum betrat. Sie erkannte Aurelia Prisca – die engere Familie ihres verstorbenen Patrons war ihr durchaus bekannt. Seiana neigte leicht ihren Kopf zum Gruß, nachdem die Gastgeberin die Aurelia begrüßt hatte. „Das ist richtig. Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen, Aurelia“, erwiderte sie deren Begrüßung, nun wieder ihr übliches, vages Lächeln auf den Lippen – und den neutralen Ausdruck in den Augen, der ihr eine zwar höfliche, aber kühle Ausstrahlung verlieh. Und nur wenig später, bevor sie sich großartig weiter hätten unterhalten können, kam auch schon der nächste Gast – diesmal eine Frau, die Seiana nur allzu bekannt war. Dass sie der Iunia hier begegnen könnte, damit hatte sie durchaus gerechnet. Axilla gehörte einer Familie an, die einen angesehenen Namen trug, und sie hatte ein Mitglied der Kaiserfamilie geheiratet. Auch wenn sie nun Witwe war, und aus dieser Verbindung keine Kinder hervorgegangen waren, war sie damit doch Teil jener Gesellschaft, die zu solchen Festen eingeladen wurde – wie Seiana gehört hatte, hatte die Iunia auch auf der Gästeliste der aurelisch-flavischen Sponsalienfeier gestanden, die kürzlich stattgefunden hatte. Und selbst wenn das nicht zählte: Axilla war mit einem Verwandten Vespas verheiratet gewesen.


    So war Seiana also nicht überrascht, ihre Lectrix hier zu sehen. Mit einem ebensolchen Lächeln, wie sie die Aurelia begrüßt hatte, aber etwas formloser, begrüßte sie nun auch die Iunia. Wenn die Zusammenarbeit in der Acta eines brachte, dann das: Seiana hatte inzwischen gelernt, sich in Gegenwart der Iunia so zu beherrschen, wie sie es auch bei anderen konnte, so gemischt die Gefühle auch sein mochten, die sie ihr immer noch entgegen brachte – und sie waren gemischt, jetzt mehr als früher. War sie sich noch vor Monaten sicher gewesen, dass die Art der Iunia schlicht eine Masche von ihr war, war sie nun nicht mehr ganz so überzeugt davon. Das war ein weiterer Punkt, den ihr die Arbeit in der Acta gezeigt hatte, sowohl im direkten Kontakt mit der Iunia als auch in dem, was andere Subauctoren Seiana erzählten von ihr: Axilla war einfach immer so. Und Seiana war sich nicht ganz sicher, ob ein Mensch eine derartige Rolle tatsächlich so dauerhaft spielen konnte, ohne jemals sich zu verraten. „Salve, Axilla.“ Auch dazu war sie inzwischen übergegangen, die Iunia immerhin nicht mehr bei ihrem Familiennamen zu nennen. Sie lächelte Vespa kurz zu. „Wir kennen uns bereits.“

  • Sirius
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    Auftritt Vala.


    Hah, kleiner Scherz. :D Der ständige Hausgast und Küchenschmarotzer Vala war natürlich zu gegebener Zeit nach Mantua aufgebrochen um dort sein Tribunat wahrzunehmen und dementsprechend nicht in der Lage an dieser... illustren... Runde teilzunehmen. Auch wenn ihm der Gedanke sicher gefallen hätte. Aber: die Pflicht rief.
    Wen es allerdings nicht rief, war Sirius. Ihn rief es ganz und garnicht. Vala hatte sich kurzum entschlossen sein Tribunat gänzlich ohne Hilfe zu bewältigen, was Sirius vor ein gehöriges Problem stellte. Er wollte mit! Er wollte nicht hierbleiben! Die Aelia war ihm nicht ganz koscher, wenn er das so ausdrücken wollte. Besonders seit... na, er hatte das Gefühl, dass sie ihn nicht mochte. Warum auch immer. Der Auftrag, es in Valas Abwesenheit (immerhin ein ganzes verdammtes Jahr!) der Herrin des Hauses Recht zu machen schien ihm nicht ganz passen zu wollen. Es entsprach so garnicht dem Tätigkeitsprofil dem er normalerweise nach ging. Information einholen, die Tagespolitik abklappern und Vala auf dem Laufenden halten was das politische und relevante Rom so von sich gab.


    Das interessierte die Aelia, gelinde gesagt, einen Scheiss. Wenn die etwas von ihm wollte, dann waren es profane Dinge wie: Obst. Oder: Stoffe. Oder irgendwelche anderen nichtswürdigen Aufgaben die man genausp gut einem Idioten um den Hals ketten konnte. Und genau aus diesem Grund fühlte Sirius sich schikaniert.
    Wie zum Beispiel heute. Er, Sirius, Beherrscher von vier Sprachen und Conneur des GESAMTEN politischen Roms, der Laudator sovieler nennenswerter Neuigkeiten und mittlerweile auch von Accius Damio geförderter Bremsklotz in Valas stets auf Hochtouren laufender Mordmaschine, der sorgsame und schon fast zärtlicher Herausbeförderer sovieler enorm tugendhafter und ehrenvoller junger Damen, und noch viel öfter der Herausbeförderer und Lebensretter seines durch Roms Betten wildernden Herrn... er wurde heute mit einer Aufgabe gedemütigt, die er seines Lebtags nicht vergessen würde.


    Egal was die Aelia sich noch einfallen lassen würde: das würde er ihr nicht vergessen. Niemals. NIEMALS!


    "Vielleicht noch eine Beere?", raunte Sirius, hübsch in eine blütenweiße Tunika gewandet, gestriegelt und rasiert (RASIERT!!!! ER!!!), der nächstbesten Gastin zu, ohne wirklich darauf zu achten wen er vor sich hatte. Vielleicht tat sie ihm den Gefallen und erheiterte ihn ein wenig damit, dass sie an der Beere erstickte. Oder sie der Aelia ins Gesicht spuckte. Oder einfach, in dem die ganze Welt implodierte.
    "Brombeere? Mit Honig gesüßt? Weintrauben?"
    Edit: wildwuchernde Kommata bekämpft.

  • Beruhigt, dass sie nicht gerade ein allzu intimes Gespräch gestört hatte, trat Prisca zu den beiden Damen und erwiderte den Gruß einem gleichermaßen freundlichen Lächeln an beide gerichtet: "Es ist mir ebenso eine Freude! … Solche Feste wie deines, liebe Vespa, sind stets eine willkommene Abwechslung und die Gelegenheit für ein geselliges Zusammentreffen … ", womit sich Prisca zuerst an die Gastgeberin wandte und anschließend an Seiana, die sie bislang nur vom sehen her kannte: "Endlich ergibt sich einmal die Gelegenheit, werte Decima, uns ein bisschen miteinander zu unterhalten, nachdem wir uns ja schon öfters über den Weg gelaufen sind", bekräftigte Prisca den Wunsch des näher kennenlernens. Zu Lebzeiten ihres Onkels hatte es sich komischerweise nie ergeben, obwohl die Decima als seine Klientin ja des öfteren der villa Aurelia einen Besuch abgestattet hatte. Apropos! Ob Sextus sie schon über die Zuwendung informiert hat die sie erhalten soll?, fiel Prisca spontan in diesem Zusammenhang etwas ein. Dieses Thema wollte sie allerdings hier nicht so offen und direkt ansprechen. Vielleicht ergäbe sich später die Gelegenheit und außerdem gesellte sich just in dem Moment eine weitere Dame zu ihnen.


    Iunia Axilla?! Das Gesicht diese überaus adrette Erscheinung kamen Prisca durchaus sehr bekannt vor, nur der Name sagte ihr nicht direkt etwas. Ob sie mit Serrana näher verwandt war? Ach ja! Ich glaube, ich habe sie zuletzt auf Serranas und Calvenas Hochzeit gesehen, überlegte Prisca, während sie die Iunia ebenfalls freundlich begrüßte. Da die Drei sich untereinander bereits besser zu kennen schienen, hörte Prisca ihnen erst einmal aufmerksam zu. Abgelenkt wurde sie dabei nur kurz von einer Stimme, die sich unvermittelt neben ihr zu Wort meldete. Flüchtig warf sie dem geschniegelten Sklaven einen Blick zu, dem man seine düsteren Gedanken und stummen Verwünschungen natürlich nicht ansehen konnte. Sonst hätte Prisca womöglich gezögert, so aber griff sie ganz sorglos nach einer Weintraube, um diese mit Genuss und ohne jegliche Probleme zu verspeisen (wohl sehr zum Leidwesen jenes Sklaven dem sie somit - unwissentlich - seinen Wunsch 'daran zu ersticken' leider nicht erfüllte).

  • Aurelia! Daher also kannte Axilla die Dunkelhaarige! Bestimmt hatte sie sie auf der Hochzeit von Aurelius Ursus und Tiberia Septima gesehen. Oder auf dieser unsäglichen Doppelhochzeit in ihrer Casa. Auf jeden Fall wusste Axilla, dass sie sich nicht eingebildet hatte, die andere schonmal gesehen zu haben, und so lächelte sie noch einmal etwas strahlender, als die Damen ihr vorgestellt wurden.
    “Ja, Seiana und ich kennen uns schon länger.“ Und ihr Verhältnis war irgendwie seltsam. Anfangs hätte Axilla geschworen, dass Seiana sie am liebsten hätte töten wollen, weil Archias die Verlobung gelöst und statt Seiana dann Axilla geheiratet hatte. Und Axilla konnte es ihr nicht einmal verdenken. Auch wenn sie das nicht absichtlich gemacht hatte und sie sich auch mehrfach entschuldigen wollte, es war ja trotzdem so, dass Axilla ihr den Mann irgendwie ausgespannt hatte. Auch wenn Axilla nichtmal wusste, wie das eigentlich passiert war.
    Doch seit der Arbeit bei der Acta hatte sich da irgendwas geändert. Axilla würde nicht sagen, dass sie Freundinnen wären, das würden sie wohl auch nie sein. Aber sie hatte zumindest nicht mehr das Gefühl, in akuter Lebensgefahr zu schweben. Vielleicht glaubte die Decima ihr ja sogar, dass ihr die Sache von damals wirklich leid tat? Axilla wusste es nicht, sie vermied das Thema und erfreute sich stattdessen lieber an der Ruhe des Status Quo.


    “Aurelia Prisca, es ist mir auch eine Freude, dich einmal näher kennen zu lernen. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob wir schon einmal das Vergnügen hatten, uns zu unterhalten. Aber das wird sich heute bestimmt ändern. Ich freu mich schon sehr.“ Auch das meinte Axilla ehrlich. Auch wenn sie mit 99,99% aller Frauen Probleme hatte, weil die meisten Frauen ihr schlichtweg zu langweilig waren, freute sie sich darauf, die Damen hier kennenzulernen und vielleicht ein paar Freundschaften zu schließen. Sie hatte so lang schon niemanden mehr kennengelernt. Viel zu lange. Und dabei war Axilla eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch.


    Doch dann tauchte jemand auf, der kurz das aufkeimende Gefühl von Lockerheit ins Wanken brachte. Was machte Sirius denn hier? Axillas Lächeln stockte kurz, als sie sich nicht unauffällig umdrehte und umschaute. Sie konnte einfach nicht anders und musste sehen, ob Vala auch hier war. Auch wenn sie sich direkt danach selbst verwünschte, denn selbst wenn er dagewesen wäre, sie hätte ihm ja eigentlich zeigen wollen, dass sie ihn ignorierte. Und da war ein nach-ihm-umsehen sicher kontraproduktiv.
    Doch Vala war nicht hier, Sirius war allein da. Und servierte. Früchte. Warum servierte er Früchte? Axilla lächelte den anderen Damen noch einmal zu, ehe sie sich dem Sklaven etwas mehr zuwandte. Sie überließ die anderen drei damit kurz dem Gespräch, während sie sich scheinbar interessiert das Früchteangebot anschaute. So unauffällig wie möglich wandte sie sich an den Sklaven. Immerhin gehörte das nicht unbedingt zum guten Ton, sich mit dem Hauspersonal zu unterhalten. Er war ja kein Gast.
    “Sirius? Warum servierst du Früchte? Wo ist Vala? Hast du was ausgefressen?“ Sie nahm eine Brombeere und wand sich wieder lächelnd den anderen Damen zu. Und hoffte nur inständig, dass Sirius ihr ebenso leise und unauffällig antworten würde. Und nicht wieder mit Vorschlägen ankam wie an dem Tag, als sie ihn gekauft hatte.

  • Sirius
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/z-spezielle/valahelfer05.png]


    Schon fast andächtig beobachtete Sirius mit konzentriertem Blick, wie die Traube vom vermalledeiten Tablet sich mit anmutiger Unbekümmertheit in die Finger der Frau fügte. Mit gesteigerter Spannung verfolgte er die Bahn der Traube, die in theatralischem Fatalismus ihr Schicksal hinzunehmen schien, diese graziöse Eleganz, mit der sich ihre natürliche Rundung vor den Lippen der Frau abzeichnete... und dieses vollkommen profane >FLUPP<, mit dem die Traube finalerweise im Schlund der Frau verschwand. Das war sie, die Traube. Und um die Lippen hatte anscheinend jemand das Gesicht von Aurelia Prisca geklebt. Nein, nicht nur geklebt. Das WAR Aurelia Prisca. Sirius kam nicht umhin die Frau weiterhin fasziniert anzustarren, gespannt, ob sie gleich zu husten anfangen würde... zu würgen, um letztlich doch keine Luft zu bekommen. Blau anzulaufen, sich auf den doch wohl ausgestatteten Brustkorb zu klopfen, natürlich vollkommen umsonst, um dann zusammen zu brechen und in einem elenden Geröchel zu verrecken.
    Er wartete.. und wartete.. und wartete. Doch es passierte nichts.
    Etwas enttäuscht wandte Sirius sich ab. Wahrscheinlich hätte sein Herr ihn sowieso bestraft, wenn er erfahren hätte, dass Sirius die Aurelia seines Begehrs mit einer Traube gemeuchelt hatte. Mit einer Traube! Nein, nicht mit einer Traube. Mit DER Traube.


    Ein leicht wahnsinniges Lächeln schlich sich auf Sirius' Lippen, als er von einem Flüstern abgelenkt wurde. Aufgeschreckt wandte er sich auf dem Punkt um und hielt der Frau schon fast panisch das Tablett mit den Früchten entgegen.. oh. Axilla. Auch nicht nur aufgeklebt. Und brummte irgendwas in ihren nicht vorhandenen Bart. Ach, er verstand!
    [SIZE=6]"Sirius! Weil ich es kann. Mantua. Nichts, glaub ich."[/SIZE], brummte er ebenso verschwörerisch zurück. Wohl eine Spur zu leise, denn die Iunia glotzte ihn reichlich verwirrt an.
    "Sirius! Weil ich es kann. Mantua. Nichts, glaub ich.", wiederholte er, um ein gekünsteltes "Wenn ich die Feigen empfehlen darf? Direkt aus Syria, eine Delikatesse." hinterherzuschieben. Sein Gesichtsausdruck war da schon weitaus ehrlicher: von wütender Unterforderung gezeichnet konnte er kaum deutlicher machen wie sehr ihn diese Aufgabe anödete.

  • Warum Vala seinen Sklaven bei ihr gelassen hatte, konnte sie sich nicht erklären. Er war hier und störte sie nicht weiter. Wenn er sie überwachen sollte, dann war es eben so. Sie hatte sonst nichts zu verheimlichen außer...
    Von seinen Mordgelüsten ihr gegenüber wusste sie nichts, konnte sie nicht einmal etwas ahnen. Wenn sie ihn mal rief, erledigte er seine Aufgaben brav und gewissenhaft. Sie hatte nichts an ihm auszusetzen und von seinen Gedanken, konnte sie nichts wissen. So empfand sie nur den Argwohn ob des Unwissen warum er hier blieb und sonst nichts weiter. So nahm sie eine Traube und aß sie.
    Etwas überrascht stellte Vespa fest, dass die Damen sich schon einigermaßen zu kennen schienen. Dann würde es also eine angenehmere Runde werden. Vespa freute sich sehr mit den Damen ins Gespräch zu kommen. Es müssten auch bald die anderen Besucherinnnen ankommen. Scheinbar zog sich das aber noch ein bischen...
    Nachdem die Vorstellungsrunde also beendet war, würde man sich zu Tisch legen.


    "Wenn ich euch dann bitten dürfte? Bitte nehmt doch Platz." Sie deutete auf die Kline am oberen Ende der Anordnung und aud die daneben. Dort wo die wichtigsten Gäste neben der Gestgeberin ihren Platz finden konnten.


    "Sirius, könntest du uns dann bitte die Getränke und die Vorspeisen bringen lassen? Vielen Dank,"


    Freundlich lächelte Vespa dem Mann zu.

  • Seiana ließ die Begrüßungen an sich vorbei gleiten, ohne ihnen wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als nötig war, ohne dabei desinteressiert zu wirken oder so, als sei sie nicht bei der Sache. Ihr lag Geplänkel weniger, auch wenn es etwas war, was sie in den vergangenen Jahren durchaus gelernt hatte. Als ein Sklave herantrat und Früchte anbot, wandte sie kurz den Kopf, und als sie sein Gesicht sah, zuckte eine ihrer Augenbrauen leicht nach oben. Sie erkannte ihn, hatte sie ihn doch das letzte Mal gesehen, als sie hier zu Gast gewesen war – und es war ein Besuch gewesen, den sie ganz sicher nicht vergessen hatte. Und an den sie sich gleichermaßen erinnern wie nicht erinnern wollte, beides aus völlig unterschiedlichen Gründen. Sie beherrschte allerdings ihren Impuls, sich umzusehen, ob ein bestimmter Gast da war, sondern deutete nur ein Kopfschütteln an auf das Angebot des Sklaven hin und richtete ihre Konzentration wieder auf die übrigen Damen. Axilla indes hatte sich ein wenig abgewandt und beschäftigte sich eingehender mit den Früchten, die der Sklave anbot, während sie weiter Freundlichkeiten austauschten.


    Es dauerte jedoch nicht lang, bis die Aelia ihnen einen Platz anbot, und Seiana ließ sich auf eine der Klinen nieder. Sie lächelte der Aurelia zu und knüpfte an deren Kommentar von zuvor an, fließend, als hätte es keine Unterbrechung gegeben: „Ich freue mich auch, dass wir uns endlich ein wenig unterhalten können. Ich hoffe, deiner Familie geht es gut.“ Sie war auf dem Trauerzug gewesen und hatte dort bereits ihr Beileid ausgedrückt, weswegen sie jetzt darauf verzichtete, es noch einmal zu wiederholen – zumal es in diesem Rahmen, mit dem fröhlichen Geplaudere, unpassend erschien. Vorhin, als sie mit der Aelia allein gewesen war, was es noch etwas anderes gewesen, aber nun waren mehrere Frauen da, die sich unterhielten.

  • Der einladenden Geste der Gastgeberin folgend nahm Prisca ebenfalls auf einer der bereitstehenden Klinen Platz. Ihr Blick ruhte noch einen Moment lang auf der Iunia, die sich nach der freundlichen Begrüßung sogleich dem Sklaven und den dargebotenen Früchten widmete. Auf eine weitere Frucht verzichtete die Aurelia vorerst und stattdessen wandte sie sich Vespa und der Decima zu, um die angefangene Konversation fortzuführen. "Danke, ja, … meiner Familie geht es soweit gut.", bemaß Prisca die Antwort freundlich lächelnd eher knapp, wissentlich, dass angesichts der vielen Todesfälle der letzten Zeit die Stimmung innerhalb der eigenen Reihen noch immer sehr gedrückt war. Aber das Thema gehörte heute nicht hierher und außerdem war die offizielle Zeit der Trauer längst vorbei. "Und wie geht es euch und euren Familien? … Gibt es gar Neuigkeiten von denen Rom noch nichts weiß?", erkundigte sie sich sogleich interessiert bei den anderen Damen (inklusive der Iunia, obwohl diese noch immer mit dem Sklaven beschäftigt schien). Die zweite Frage war allerdings mehr an die Decima und die Aelia gerichtet, wobei das Augenzwinkern und das leichte Schmunzeln verriet, worauf Prisca anspielen wollte. Die Kaiserfamilie und die Leiterin der acta waren schließlich keine ganz umgedeuteten "Nachrichten-Quellen", wobei die Aurelia mit ihrem Augenzwinkern offen zu verstehen gab, dass sie selbstverständlich nicht indiskret sein wollte.


    Neugieirg war sie aber schon, ob Vespa näheres über den Gesundheitszustand des Kaisers wüsste und sich gar dazu äußern würde? Über diesen wurde ja viel gemunkelt in der letzten Zeit. Bei der Decima musste Prisca spontan an Decimus Mattiacus und Decimus Livianus denken. Beide kannte sie und über letzteren gab es ja einige negative Schlagzeilen. Ob das der Grund war, warum sie die Beiden schon länger nicht mehr hier in Rom angetroffen hat?! Gleichermaßen verhielt es sich mit Serrana bei den Iuniern und deshalb hoffte die Aurelia durchaus, einige Neuigkeiten nebenher zu erfahren. Und was könnte ich so alles erzählen?, stellte sich Prisca selbst die Frage und kam zu dem Schluss, dass sie derzeit wohl eher weniger aufregendes zu berichten wusste, oder?. Na mal sehen, in welche Richtung die Gespräche gehen würden ...

  • Mantua? Was machte Vala denn in Mantua? Und warum nahm er Sirius nicht dahin mit? Was war überhaupt in Mantua, weswegen man dorthin wollen könnte? Axilla stand einen Moment mit leicht blödem Gesichtsausdruck da, was wohl umso alberner wirken mochte, da Sirius genau jetzt von Feigen aus Syria zu reden anfing. Was interessierten sie die Feigen? Sie wollte wissen, warum dieser vermaledeite Duccier heimlich, still und leise nach Mantua gegangen war! Natürlich nur, damit sie herausfinden konnte, wie egal ihr das war, weil sie seine Beweggründe nicht interessierten und er ihr überhaupt egal war. Nur sollte er ruhig mitbekommen, wie egal er ihr war, was er aber nicht tat, wenn er hunderte Meilen weit weg war.
    Aber... oh, ja, Ablenkungsmanöver. Sie konnte Sirius jetzt schlecht fragen, was Vala in Mantua machte. Das war weder Zeit noch Ort dafür, und wenn sie noch weiter auf die Obstplatte starren würde, als sähe sie dort Gespenster, könnte das einen idiotischen Eindruck hinterlassen. Und das wollte Axilla auf gar keinen Fall! Also schnappte sie sich nur eine der gepriesenen Feigen und kämpfte ihre Neugier nieder. Vespa richtete ohnehin gerade das Wort an Sirius und befahl ihm, das Essen zu servieren. Da konnte sie ihn ohnehin nicht in Beschlag nehmen. Was sollte sie sagen. 'Warte, Vespa, ich muss erst noch wissen, wo jemand ist, den ich ignorieren will'? Das klang albern, sogar für Axilla.


    Mit der Feige bewaffnet machte sich Axilla also auf zur Kline und nahm den Platz neben Prisca, so dass Seiana neben Vespa Platz finden konnte. Das letzte Mal, dass Axilla und Seiana auf einer Kline gelegen hatten, war auf einer Feier von Pompeius Imperiosus gewesen. Und Axilla war damals ziemlich besoffen gewesen. Und sie hatte wohl allem Anschien nach heftig mit Seiana dort geknutscht. Etwas, woran sie sich nicht selbst erinnerte (und es auch nicht wollte), und etwas, dass sie nicht zu wiederholen gedachte. Aber sicher war sicher, so war ein wenig mehr Platz zwischen ihnen beiden.


    Die Frage nach der Familie wiederum kam von Prisca. Axilla lächelte leicht, während sie sich setzte, und überlegte, was sie dazu sagen sollte. Sicher könnte sie das ein oder andere erzählen, aber ob das hier her passte? Sollte sie erzählen, dass Salinator das Erbe ihres Mannes eingefroren hatte und sie noch nicht einmal mit diesem ungehobelten Klotz reden konnte, weil man sie nicht zu ihm vorließ? Sie wusste nicht, ob das wirklich so gut war, das hier sollte ja ein fröhliches Fest werden. Da waren solche Gedanken – und Politik im Allgemeinen – vielleicht kein so gutes Thema. Andererseits saßen hier auch die Damen, die ihr vielleicht etwas besser aushelfen könnten... Sie überlegte, es vielleicht später anzubringen und ließ die anderen Damen erst einmal erzählen, um vielleicht im Anschluss einen guten Anknüpfungspunkt zu bekommen, ohne das Gespräch gleich abzuwürgen.

  • Die Vorspeisen wurden hereingebracht. Es gab Käse mit Trauben, diverse verschiedene Sorten von gefüllten Eiern, Brot, dünn geschnittenes Fleisch und Gemüse mit verschiedenen Saucen und natürlich Wein und diverse Säfte.


    "Bitte bedient euch. Es ist reichlich da. Einige Absagen haben mich leider zu kurzfristig erreicht um die Mengen noch reduzieren zu können. Also keine falsche Scheu."


    Vespa lächelte und ließ sich dann in der ersten Runde von allem etwas auflegen. Auch einen Becher verdünnten Wein ließ sie sich einschenken.


    "Roma ist ein geschwätziges Pflaster. da machen Gerüchte schneller die Runde als man selbst die Neuigkeiten über sich zu erfahren vermag. Wobei ich auch sagen muss, dass mir auch nicht alle Neuigkeiten, die durch Romas Straßen getragen werden, bekannt sind. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich gehofft, dass ihr mir auch ein paar Neuigkeiten zutragen könntet. Jeder weiß vielleicht etwas anderes und so können wir alle von einem Austausch profitieren."


    Von ihrem Mann und ihren Onkel musste sie wohl nicht viel erzählen. Da war viel bekannt und was von großer Interesse war, würde sicher nachgefragt werden und dass ihr Mann verschollen war, wusste ja auch inzwischen jeder.

  • Einen Blick auf die üppigen Speisen werfend, konnte Prisca auf Vespas Aufforderung hin nur amüsiert schmunzeln. Nur keine falsche Scheu? .. Du meine Güte! Selbst wenn die halbe Frauenschaft Roms heute hier versammelt wäre, würden wahrscheinlich alle noch satt. "Vielen Dank Vespa, das sieht wirklich hervorragend aus!" Und wer soll das alles essen? "Wen hattest du denn heute noch alles erwartet?", fragte die Aurelia deshalb beiläufig schmunzelnd nach während sie einem Sklaven den Wink gab, von allem ein bisschen, aber nur ja nicht zu viel auf den Teller zu geben. Schließlich musste sie mehr denn je auf ihre Figur achten, so kurz vor ihrer Heirat. Alles musste perfekt und genau an der richtigen Stelle "gepolstert" sein wenn sie die tunika recta ablegen würde.


    Ein durchaus entscheidender Moment, um ihren Künftigen tief zu beeindrucken und gleichsam eine prickelnde Vorstellung, wie es sich anfühlen würde, .. mmh?! .. Nur gut, dass die übrigen Damen des Gedankenlesens wohl nicht mächtig genug waren um jene Gedanken zu erraten, die kurzzeitig ein versonnen und abwesend wirkendes Lächeln auf Priscas Lippen zauberten.

  • Seianas Lächeln veränderte sich kein bisschen. Innerlich allerdings keimte etwas auf, das eine Mischung war aus Irritation und einem vagen Amüsement. Irrte sie sich, oder zeigte nahezu jede der Damen diese gewisse Neugier, mit der die Aurelia begann – und hielt sich selbst wohlweislich zurück, bis nur noch sie, die Auctrix, übrig blieb? Das war... nun, interessant. Auch wenn sie nicht gedachte, etwas von dem, was sie als Auctrix erfuhr, tatsächlich in einer Runde wie der diesen preiszugeben, jedenfalls nichts, was wirklich wichtig gewesen wäre, aber das konnte keine der Anwesenden wissen – außer der Iunia vielleicht, die sie nun doch ein wenig kennen gelernt hatte in der vergangenen Zeit, seit sie für die Acta tätig geworden war.


    Seiana ließ sich einen Teller mit einer leichten Mischung aus Vorspeisen reichen und gestattete sich, ein leichtes Schmunzeln zu zeigen. „Nun, meiner Familie geht es so weit gut, danke der Nachfrage, Aurelia. Wie sieht es denn mit der deinen aus?“ Ihr Lächeln wurde ein wenig mitfühlend, und es sah echt aus – auch wenn es das nicht war. Wenn die Damen Klatsch und Tratsch auf den Tisch bringen wollten, mussten sie damit leben, dass die interessantesten Dinge zuerst angesprochen wurden, auch wenn ihre eigenen Familien davon betroffen waren. Und die Selbstmorde eines Pontifex und Senators und seiner Gattin, die noch dazu direkt auf einen Skandal sondergleichen folgten, war auf den Straßen Roms nach wie vor eines der Themen schlechthin, auch wenn derzeit eher hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde. Aber Seiana zweifelte nicht daran, dass die Tratscherei wieder lauter werden würde, je länger der Senat und die Collegien brauchten, um eine Reaktion auf diesen Skandal folgen zu lassen – irgendetwas, um die Götter wieder zu besänftigen. Bis dahin würde jedes Unglück auf diese Sache geschoben werden. „Ich hoffe ihr erholt euch von euren Verlusten – gleiches gilt selbstredend für die Flavia. Wie man hört sind die aurelischen Verbindungen zu ihnen nach wie vor sehr gut.“

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