Ein erster Ausflug...

  • Es war ein schöner Tag und Vespa hatte sich für heute vorgenommen ein wenig den Markt und eine Stände zu begutachten und evetuell auch etwas zu kaufen. Mit der Sänfte war sie hier angekommen. Doch die engen Wege durch die Stände beschritt sie nun lieber zu Fuß, aber natürlich in Begleitung. Hier und dort blieb sie stehen und begutachtete die Waren. An einen Tuchstand besah sie sich ein paar der Stoffballen. Doch war keine Farbe dabei, die ihr gefiel. Sie mochte gern Stoffe in Pastellfarben. Diese hier waren alle grell und leuchtend. Am nächsten Stand suchte sie nach Haarbändern und Spangen und fand doch tatsächlich ein Exemplar, dass ihrem Geschmack entsprach. Dann ging es weiter. Fast jeder Stand wurde begutachtet doch bisher nur wenig gekauft...

  • Es war ein wirklich schöner Tag und Balbus hatte sich an diesem in der Castra etwas von Arbeit befreit um auf dem Markt einige wichtige Geschäfte zu erledigen. So bewegte er sich, begleitet von seinen praetorianischen Schatten Bestia und Brutus, über den Markt. Drei Männer in schwarzen Uniformen hatten hier freilich keine Probleme mit dem Durchkommen.
    An einem Stand, an dem Glaswaren verkauft wurden, hielt Balbus an. Er wollte eine Kleinigkeit für die junge Aquilia kaufen um dieser eine Freude zu machen, war sie doch weit entfernt von allem, was sie einst ihr Zuhause nannte. Ausserdem wollte er für eine gewisse junge Nichte eines gewissen Onkels, der zufälligerweise sein Patron und der leibliche Bruder des Caesars war, ein kleines Friedensangebot käuflich erwerben.


    So betrachtete er also die Waren des Glashandwerkers.

  • Im Laufe der Zeit wurde es immer voller auf dem Markt. Die Stadt wurde wach und man traf sie hier zum einkaufen, zum unterhalten und zum tratschen. dies konnte sie hier an jeder Ecke hören und es war wirklich interessant zu erfahren was man hier und dort so über diesen und jenen dachte. Eine Unterhaltung an einem Stand für Glaswaren fand sie so interessant, dass sie dort stehen blieb. Doch scheinbar wollte sich jemand gerade nun Platz schaffen und schubste sie roh aus dem Weg. Einen überraschten Lauf von sich gebend stolperte sie nun leider auf den Stand mit den wundervollen Stücken zu und hoffte, dass sie sich vorher noch irgendwie abfangen konnte. Wenn sie nun in diese Sachen krachen würde, konnte sie die nächsten Wochen und Monate doch nicht mehr auf den Markt gehen. sie würde denken, dass alle sie noch als die jeniege erkennen würden, die damals so laut polternd Scherben verursachte.

  • Balbus war gerade mit der Betrachtung einer Glasschale betrachtet, die einige sehr schöne Verzierungen aus Gold trug, als er sah, wie am anderen Ende des Standes eine Geschubse entstand, in dem scheinbar eine junge Dame zu fallen drohte. Da die Fallrichtung darauf hindeutete, dass sie den Tisch des Händlers treffen würde, liess Balbus die Schale fallen und eilte zu der Fallenden. Schliesslich wäre es schade um die schönen Waren gewesen, wenn sie durch ihren Sturz einen Teil davon vernichtet hätte. Von ihren möglichen Verletzungen einmal ganz abgesehen.

  • Irgendwann fand sie endlich Halt in ihren scheinbar unendlich langdauernden Fall. Als der Halt endlich da war, klammerte sie sich an diesen und erst einen ganzen Moment später als sie nicht nur sich gefangen hatte sondern auch ihre Gedanken, wagte sie es aufzusehen und musste aufpassen, dass ihr nicht ihre Gesichszüge entglitten. Schon wieder war er es, der sie abfing. Nachdem sie nun irgendwann wieder auf ihren eigenen Füßen stand und dies recht stabil, war es nun wohl an ihr sich zu bedanken und dies ausgrechnet bei ihm. Also ein freundliches Lächeln aufgesetzt und noch eben die Tunika gerade gestrichen und ihre Palla gerichtet.


    "Ich danke dir für meine Rettung. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn diese schönen Dinge durch meinen Fall zerbrochen wären."


    Man konnte kaum glauben welch Überwindung dies Vespa kostete, doch sie tat was der Umstand ihr gebot.

  • Und da war sie wieder. Er hatte ein wenig das Gefühl, dass sie ihn verfolgte. Er half ihr hoch und erwiderte ihr Lächeln, auch wenn er es ein wenig schade fand, dass diese wirklich schöne Schale nun zerbrochen am Boden lag. Er hatte sie eigentlich schon als ein mögliches Friedensangebot angesehen. Aber nun war es ja passiert und ändern konnte man es auch nicht.


    "Du brauchst mir nicht zu danken." sagte er. "Nicht auszudenken, wie dein Antlitz entstellt worden wäre, wenn du in den Scherben dieser Dinge gelegen hättest." Er lächelte sie freundlich an und meinte es ehrlich.

  • Wenn er beabsichtigt hatte sie aus der Fassung zu bringen, dann hatte er es nun geschafft. Wortlos stand sie nun vor ihm. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen und musste ihn dann schhließen, wiel ihr nichts einfiel, dass sie sagen könnte. So wand sie nun errötend ihren Blick auf die Scherben die am Boden lagen. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass doch ein Stück den Weg auf die erde gefunden hatte. Zumindest hatte sie nun einen Grund von diesem Kompliment abzulenken und den Schaden zu bereuen.


    "Aber scheinbar hattest du dir nun ein Werk ausgesucht und es ist durch den Umstand zerbrochen. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Es war nicht meine Absicht gewesen. Eigentlich wollte ich nur kurz verharren und schon passierte es. Ein grober Klotz schubste einfach und ich stolperte und fiel. Irgendwie scheine ich solch Unglücke anzuziehen."


    Dies tat sie aber seltsamer Weise erst seit dme sie hier war. Wirbeln konnte sie zu Hause auch gut, aber hier schien es nun auf einmal immer unanagenehme Konsequenzen hinter sich her zu ziehen.

  • Er folgte ihrem Blick zu den Scherben der Schale, die er nun zwar nicht mehr verschenken, aber trotzdem noch bezahlen musste.


    "Das ist halb so schlimm. Ein schönes Stück war es zwar, doch gibt es hier sicherlich etwas noch schöneres." sagte er, noch immer lächelnd.


    Seine beiden Schatten waren unterdessen, fast unmerklich, damit beschäftigt die Umstehenden Passanten und Schaulustigen beiseite zu schieben und zum Weitergehen zu animieren, so dass um Balbus und Vespa herum ein gewisser Freiraum entstand.


    Balbus schaute auf die Waren des Glashändlers. "Vielleicht, verehrte Aelia Vespa, könntest du mir ja ein wenig behilflich sein, einen Ersatz für diesen Scherbenhaufen zu finden. Ich benötige ein kleines Geschenk für eine Freundin, die einige schwere Schicksalsschläge hinter sich hat."

  • Verwundert zog sie ihre Augenbrauen hoch und überlegte einen winzigen Moment ehe sie zustimmend nickte.


    "Ich werde gern sehen was ich machen kann. Wie alt ist denn diese Freundin, die du beschenken möchtest und darf ich fragen wie nah sie dir steht?"


    Dies konnte eine Kaufenscheidung erheblich beeinflussen und wenn sie helfen sollte, dann musste sie ein paar Dinge wissen. Dass das Gedränge um sie herum inzwischen abnahm bekam sie kaum mit. Irgendwie war sie zu sehr auf dieses Gespräch konzentriert. Dies lag sicher daran, dass sie versuchen musste durch ihre bisherigen zwei Begegnungen in einem schlechten Licht dazu setehen, dass ihr nicht stand.

  • Balbus war froh, würde dies die ganze Angelegenheit schliesslich um einiges erleichtern und er konnte sich sicher sein, dass er das richtige kaufte.


    Als sie nach dem Alter der Freundin fragte, schaute er sie musternd von oben bis unten an. "Ich würde sagen, sie dürfte in etwa in deinem Alter sein. Vielleicht ein oder zwei Jahre Unterschied." Er lächelte. "Wie nah sie mir steht ist schwer zu sagen. Wir kennen uns noch nicht sehr lange, aber ich würde schon sagen, dass zwischen uns eine gewisse Zuneigung besteht. Ich zumindest geniesse ihre Anwesenheit und unsere Unterhaltungen immer sehr, und ich vermute, dass es bei ihr ähnlich ist."

  • Nun gut, dachte sich Vespa. dies würde dann die suche nicht sehr erschweren. Da konnte sie sich sicher nach einem Werk umsehen, dass auch ihr gefiel. Und so tat sie es. Sie trat an die Stand näher heran. Bald hatte sie eine sehr schön geschliffene Schale gefunden. Diese war mit bunten Steinen besetzt und sah einem Vogel ähnlich. Einem Schwan. Vorsichtig griff sie das Stück und reichte es dem Mann in schwarz, der dort noch stand.


    "Ich denke, dass dieses Stück ihr gefallen könnte. Was meinst du? Könntest du dir vorstellen ihr dieses zu schenken."


    Fragend sah sie Balbus an und wartete gespannt auf sein Urteil.

  • Er nahm die Schale entgegen und betrachtete sie eine Weile. Sie gefiel ihm recht gut, auch wenn er die Form etwas exzentrisch und nicht sonderlich praktisch fand. Doch eine junge Dame würde sicherlich nicht als erstes nach dem praktischen Nutzen von Dingen schauen. Er lächelte und beobachtete, wie sich das Licht in dem Glas brach und wie die bunten Steine in der Sonne glänzten.


    "Hmm. Ich weiss nicht genau. Meinst du wirklich, dass dieses Stück eine junge Dame erfreuen und ihre Laune aufhellen kann?"

  • Verwundert nahm sie die Schale zurück und betrachtete sie genauer.


    "Sie ist wunderschön verarbeitet und sieht ebenso wunderschön aus. Ich denke wirklich, dass sie sich darüber freuen wird, wenn sie an Tieren interessiert ist. Ansonsten schau ich mich gern nach einem anderen Stück um."


    Und schon tat sie dies. Es gab so vieles...doch es reichte alles nicht an dieses heran und die Suche nach einer alternative wurde somit erheblich schwerer. Aber sie war zuversichtlich noch ewas anderes zu finden.

  • "Wenn du so davon überzeugt bist, werde ich mich deinem Urteil beugen." sagte er. "Du wirst den Geschmack junger, römischer Damen aus edlen Familien sicherlich besser kennen als ein ungehobelter Soldat, der nur mit anderen Soldaten und Kriminellen zu tun hat."


    Er nahm die Schale zurück, betrachtete sie noch einmal genau und nickte dann. "Ja, die soll es sein."

  • Ein kleines zufriedenes Lächeln schlich sich unbeabsichtigt in ihr Gesicht und umspielte ihre Lippen. Sie fand das Stück wirklich sehr schön und war überzeugt davon, dass es auch einer anderen gefiel.


    "Ich hoffe sehr, dass du diesen Kauf nicht bereuen wirst. Wenn sie ihr nicht gefällt, dann hat sie keinen Geschmack."


    Selbstbewusst reckte sie ihren Kopf in die Höhe und lächelte weiter.


    "Brauchst du bei noch etwas Hilfe. Vielleicht kann ich dir auch bei anderen Dingen behilflich sein."


    Dennoch musste sie ihm in Gedanken zustimmen, dass er ihr sehr ungehobelt bisher vorkam. Zumindest bisher. Im Moment schien er ganz nett zu sein, was sie wiederum verwunderte.

  • Balbus nickte auf ihren Kommentar mit dem Geschmack hin und wickelte kurz das notwendige Geschäft und die Bezahlung der zerstörten Schale ab. Er liess den Schwan von dem Händler einpacken und zurücklegen, damit ihn später einer der Sklaven seines Vaters abholen konnte.


    Er richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder voll und ganz auf die junge Aelierin und bemerkte mittlerweile gar nicht mehr, dass er lächelte.


    "Um ganz ehrlich zu sein..." begann er. "... könntest du mir vielleicht wirklich noch bei einer weiteren Kleinigkeit behilflich sein."

  • Schweigend beobachtete sie den Kaufvorgang. Schnell war ihr Interesse daran verflogen und die Passanten erhilten nun ihre Aufmerksamkeit. Ein buntes Gewirr aus Menschen und Kleidern. Schnell fiel ihr auf, was sie so lange vermisste hatte. Jenes bunte Treiben, dass Leben verdeutlichte. Sie würde wohl nun öfter über den Marcatus gehen und sich hier umschauen. Doch dann konnte sie ihren Gedanken nicht weiter folgen. Balbus hatte seine Geschäfte beendet und sich nun wieder ihr zugewandt.


    "Um welch Kleinigkeit handelt es sich denn Prudentius Balbus? Sofern es mit möglich ist, werde ich sehen ob ich dir helfen kann."


    Eigentlich...,so ging es ihr durch den Kopf, konnte er schon ganz nett sein und jetzt wo er so lächelte, war er ja schon ganz niedlich. Doch lange ging sie diesem Gedanken nicht nach, sondern schalt sich selbst. Sie konnte doch nicht...er hatte sie in eine sehr peinliche Lage gebracht. Zwar hatte er heute gezeigt dass er durch aus nett sein kann, aber....Nein, sie wollte nicht weiter daran denken, durfte es auch nicht.

  • Er lächelte, war er sich doch sicher, dass sie in dieser Angelegenheit ebenfalls hilfreich sein könnte.


    "Ich würde dieser Freundin noch eine weitere Kleinigkeit kaufen, habe aber keine Ahnung, was ihr da gefallen könnte." sagte er. "Ich hatte an Schmuck oder so gedacht."

  • Gut, das war eine leichte Aufgabe. Da konnte sie doch helfen. Diese Freundin schien ihm sehr viel zu bedeuten, schlußfolgerte sie einfach mal darauf los und überlegte eine Alternative zum Schmuck.


    "Nun ein Schmuckstück ist sicher eine schöne Sache. Was meinst du zu einem schönen Tuch. Weißt du was sie am liebsten für Farben trägt. Eher leuchtende Kleidung oder mehr gedeckte. Sonstw ird es schwierig das passende für sie zu finden. Oder vielleicht eine Palla? Es gibt da viele Möglichkeiten."


    Viel zu viele wie sie sich dachte, aber verschwieg es. Sie wusste von ihrem vater, dass dieser immer leichte Panik bekam, wenn sich ein langer Marktbesuch abzeichnete. Das mochte er nicht und sie wusste nicht wie es sich hier bei diesem Mann verhielt. Also war sie lieber ruhig in dieser Sache.

  • Balbus freute sich wirklich, dass sie sich bereit erklärte und lächelte weiter. Nach einem kurzen, dezenten Blick auf ihre Kleidung beantwortete er ihre Frage nach den Farben mit den Worten: "Ich glaube sie mag eher zurückhaltende Farben. Jedenfalls hatte sie bisher nie sonderlich grelle Farben in ihrer Kleidung."

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