[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

Tullia klopfte anm die Türe und glitt hinein. Vor dem großen Schreibtisch blieb sie stehen und sagte mit klarer Stimme,
Salve Legatus Vinicius,...Duccius Lando wünscht seine Aufwartung zu machen in Sachen Conubium
Ob der Legatus Zeit hatte...?

Tullia nickte dem Legatus zu und ging zur Türe, öffnete sie und bat die drei Wartenden herein.
Legatus Vinicius läßt bitten...
Dann machte sie sich auf um den Magister zu holen.

...so betrat Lando das Officium, hielt die Tür offen bis Sarwolf und seine Tochter eingetreten waren, schloss diese und grüßte dann den Legaten.

"Salve Legat Vinicius, ich danke dir, dass du dir für unser Anliegen Zeit nimmst."

Fast zur gleichen Zeit wie der Duccier samt Anhang betrat ich das Officium des Legaten, nur von einem anderen Zimmer aus.

Salve Legatus!

Dann sah ich zur anderen Türe.

Sei gegrüßt Duccius Lando.

Seine zukünftigen Verwandten bekamen nur ein freundliches Nicken da er ihre Namen nicht kannte bzw. schon wieder vergessen hatte.

Das also war der römische Fürst, den sie erst um Erlaubnis bitten mussten. Elfleda hatte ihn sich irgendwie fürstlicher vorgestellt. Sie kannte die Kleidung der Römer nicht gut genug, um ausmachen zu können, ob er irgendwelche Standesabzeichen an sich trug, die auf seinen Rang schließen ließen. Aber für sie sah er nicht anders aus als andere Römer, die sie getroffen hatten. Kein Vergleich zur Erscheinung ihres Onkels, den sie als fürstliches Vorbild gewohnt war.
Sie stand also wieder da zwischen ihrem Vater und Lando, als noch ein weiterer Mann hinzu kam. Sie hatte keine Ahnung, wer das war, aber er begrüßte Lando mit seinem römischen Namen. Das klang so seltsam in ihren Ohren, daran würde sie sich definitiv erst gewöhnen müssen.
Das Nicken erwiderte Sarwolf mit einem eben solchen, Elfleda erwiderte es gar nicht. Sie schaute den Mann nur kurz skeptisch an und blickte dann wieder zum Legaten, in Erwartung dessen, was wohl passieren mochte.

So weit es etwas vorzubereiten gab hatte ich das getan. So nickte ich.

Ja Legatus Lucianus, ich denke schon.

"Hadrianus.", grüßte Lando ebenfalls den erscheinenden Magister Officiorum, bevor er sich wieder dem Legaten zuwandte, "Legatus, wir sind gekommen um das Conubium für meine Verlobte, Elfleda von den Mattiakern, zu erbitten."
Er verzichtete darauf zu erwähnen, warum, denn das konnte der Legat sich sicherlich selbst denken.

"Das wissen wir, Legat.", antwortete Lando, der ein unkompliziertes Verfahren roch, jedoch nicht erwartete hätte, wahrheitsgetreu. Er warf seiner Verlobten und seinem zukünftigen Schwiegervater einen kurzen Seitenblick zu, und fragte sich, ob sie alles verstanden, was hier so gesagt wurde.

Elfleda war sehr froh, dass sie beschlossen hatten, Lando das Reden hauptsächlich zu überlassen und nur etwas zu sagen, wenn sie mussten. Sie versuchte, dem Gesprächsverlauf zu folgen, aber ein Römer, der normal schnell sprach war eben etwas anderes als ein Händler, der extra deutlich sprach und seine Waren anpries. Sie musste sich wirklich anstrengen, alles zu begreifen, aber ab und an fehlte ihr ein Wort, so dass sich ihr die Sätze nicht ganz erschlossen. Der Römer sagte irgendwas von Pflichten, und Elfleda zog ganz leicht die Augenbrauen hoch. Zweifelte er an ihrer Fruchtbarkeit, oder was meinte er damit? Aber Lando antwortete gleich, dass alles bekannt sei, also war es wohl in Ordnung.
Der römische Fürst, den Lando Legat nannte, wandte sich nun an den anderen Mann im Raum und fragte ihn nach einer Urkunde. Das war nun wieder etwas, das Elfleda noch suspekter war. Geschriebene Dinge. Sie hatte zwar ein paar Runen zu schreiben gelernt, aber wofür brauchte man das schon? Und nun wollte dieser Römer eine Urkunde – das Wort allein klang wichtig – wegen einer Hochzeit. Das hier war ihrer Heimat schon sehr fremd, sie würde vieles noch lernen müssen, das stand fest.

Ich sah den Legaten an und meinte.

Nein, tut mir leid Legatus Lucianus habe ich nicht. Ich habe ja keine Daten erhalten naja bis auf den Namen vielleicht. Ich gehe ja davon aus das wir auch das Alter der Frau benötigen?

Immerhin hatte ich in meiner Laufbahn als Magister Officiorum mit einem Conubium kaum etwas zu schaffen gehabt.

"Dafür sind wir dir sehr dankbar.", unterstrich Lando noch einmal die Dankbarkeit, die er für diese unbürokratische Geste empfand, und wandte sich dann an seinen zukünftigen Schwiegervater, "Es geht um ihren Namen, für das auszustellende Schriftstück, dass die Sache vor dem römischen Gesetz gültig macht."

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Sarwolf hatte das Gespräch weit besser verstanden als seine Tochter, allerdings hatte er in seinem Leben auch schon mehr mit den Römern zu tun gehabt und sich mit mehr von ihnen unterhalten. Daher nickte er nur einmal und wandte sich dann in Latein - wenn auch von germanischem Akzent geprägt - an den Legaten.
“Wir danken dir, Legat. Der Name meiner Tochter ist Elfleda, Tochter des Sarwolf."
So konnte er es auf die Urkunde schreiben, wenn das noch benötigt wurde, damit es gültig wurde. Manchmal war das römische Recht schon ein wenig verwirrend, aber Sarwolf hatte sich schon daran gewöhnt.

Ich nickte meinem Patron zu.

Wird gemacht Legatus Laucianus.

Und verabschiedete mich auch gleich von den Anwesenden um die Urkunde gleich auszustellen.

Vale Legatus Lucianus, Herrschaften.

Und eilte in mein Officium.