• Etwas nervös war sie von einem Fuß auf den anderen getreten und hatte sich die Hände leicht massiert. Verschiedene Gedanken huschten ihr durch den Kopf, aber sie war froh, dass sie nicht weit kam und sich die Tür, nach einer gefühlten Ewigkeit, doch noch öffnete. Natürlich hatte es nicht lange gedauert, aber für Brigantica konnten sich Sekunden schon wie Stunden anfühlen, vor allem wenn sie sich auf etwas freute.
    Die Terentierin war ein Herzensguter Mensch, was auf die Sklaven um sie herum wussten und schätzen. Es gab aber auch jene die diese Tatsache gerne ausnutzten. Meist war es ihr Vater gewesen, der diesen Umstand nicht geduldet hatte, aber Brigantica war schon immer freundlich zu Sklaven und daran würde sich sicher auch in vielen, vielen Jahren nichts ändern.


    "Salve," sagte sie freundlich und lächelte den Sklaven an "Mein Name ist Terentia Brigantica und ich möchte eigentlich zu Appius Terentius Cyprianus....er lebt doch hier, richtig?" fragte sie den Sklaven. Brigantica mochte sich gar nicht ausmalen was sein könnte, wenn er nicht da war oder schlimmer noch, wenn er gar nicht wusste, dass sie kam. Ob er sich dann trotzdem freute? Und wenn nicht....ändern hätte sie es nicht mehr können, denn nach Germanien zurück? Nein danke.

  • Noch einmal schnaufte Thyrsus durch, er war angekommen. Die Tür stand zwischen ihm und seiner Familie, so schien es zumindest.


    Was wenn Sie mich nicht akzeptieren, was wenn man mich zurückweist wegen meinem Vater? Ich weiß nicht ob es richtig ist, aber ich muss das wohl nun tun.


    Seine Hand ging zur Tür, doch er zog sie zurück. Hatte er etwa Angst? Er? Er kannte niemals Angst, hatte siche auch nicht als er einst von einem Bären überrascht wurde. Doch das hier war anders, er wusste ja nicht was auf ihn wartet.


    Reiß dich zusammen.


    Seine Hand ging erneut Richtung Türe und Thyrsus musste kämpfen.
    Langsam aber bestimmend ging die Faus zur Tür


    *tock*
    *tock*


    Hoffentlich hat das jemand überhaupt gehört...

  • Genau auf diese Antwort hatte Brigantica gehofft. Einen Augenblick hatte sie wirklich befürchtet der Sklave könnte sagen, dass ihr Onkel gar nicht anwesend war und das vielleicht sogar auf Rom bezogen.
    So fielen der jungen Frau einige Steine vom Herzen und sie folgte dem Sklaven ins Innere der Casa.

  • Salve, mein Name ist Lucius Terentius Thyrsus, ich wollte zu meinem Onkel Cyprianus. Den Besuch hatte ich vorab schriftlich angekündigt, insofern die Post nicht langsamer war als ich.


    Er war nervös, hoffentlich hörte der Sklave nicht das leichte Zittern in seiner Stimme. War Cyprianus überhaupt da oder hatte er nur Pech? War der Brief wirklich angekommen? Fragen über Fragen

  • Als Pulex sich der Casa langsam aber sicher nährte wurde er immer nervöser.
    Er fragte sich wie die Verwandten aus Rom wohl so seien und ob sein Bruder Thyrsus wohl auch gerade in der Casa war schließlich hatte er 10 Jahre nur über Briefe kontakt zu seinem Bruder.


    Nun stand er vor der Tür das einzige was ihn und seine Familie noch trennt, ob sie ihn wohl akzeptieren würden, schließlich hatte er seinen Besuch nicht angekündigt.


    Er dachte sich nun Klopf schon an die Tür was soll denn schon groß passieren...


    *Klopf* *Klopf*


    Er wartete nun darauf das jemand die Tür öffnet, seine Nervösität stand ihm gerade so ins Gesicht geschrieben.

  • Pulex überlegte kurz was er genau sagt und begann dann zu sprechen:
    "Salve, mein Name lautet Lucius Terentius Pulex, ich bin der Bruder von Lucius Terentius Thyrsus und ein entferneter Neffe von Appius Terentius Cyprianus ich bin gekommen um meine Familie in Rom zu besuchen.

  • Die letzten beiden Tage waren die längsten ihres Lebens gewesen.
    Oder jedenfalls fühlte es sich für Seiana so an. Sie hatte auch in der zweiten Nacht kaum geschlafen, aber da kaum immer noch mehr war als gar nicht, fühlte sie sich immerhin ein wenig ausgeruhter. Und da sie an diesem Tag noch mehr auf ihr Äußeres bedacht gewesen war als normalerweise, sah man ihr zwar an, dass sie müde war, aber nicht wie müde sie sich tatsächlich fühlte. Mit ausdrucksloser Miene saß sie nun in der Sänfte, die sie zu dem Terentius brachte. Es war recht früh am Morgen, ähnlich wie früh wie vor zwei Tagen, als der Praefectus bei ihr aufgetaucht war. Die Chance, dass er so früh noch zu Hause war, war recht hoch, schätzte sie, und darüber hinaus hatte sie nicht darauf warten wollen, dass er erneut sie besuchte. Sie hatte noch überlegt, ob sie ihn hier oder in der Castra aufsuchen sollte... aber sie wollte ja gerade vermeiden, dass das Ganze offiziell wurde, wollte die Schwierigkeiten, die er ihr machen konnte, so aus der Welt schaffen, und da... nun ja, da schien der private Bereich doch deutlich angebrachter. Wenn er sie immer noch verhaften wollte, war es auch egal wo das geschah. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf zurück, als die Sänfte abgesetzt wurde und ein Sklave zur Porta trat, um zu klopfen und sie anzumelden. Die äußerliche Ruhe hatte sie perfektioniert, und da sie nicht, wie beim letzten Mal, überrascht wurde, sondern wusste, was sie erwartete, wusste, wie schwierig dieses Treffen werden würde und wie viel davon abhing, standen die Chancen auch recht gut, dass sie beherrscht blieb. Sich nicht verriet. Nichts von dem nervösen Flattern zeigte, das sich zwischen Brustkorb und Magen abzuwechseln schien.


    Der Sklave unterdessen trat zur Porta und klopfte.

  • „Meine Herrin, Decima Seiana, wünscht wie vereinbart den Praefectus Praetorio Appius Terentius Cyprianus zu sprechen“, antwortete der Sklave schlicht.

  • Nachdem der Terentius nun erneut bei ihnen gewesen war und mit ihrem Bruder gesprochen hatte, und nachdem dort - den Göttern sei Dank - alles mehr oder weniger reibungslos abgelaufen war, hatte Seiana einige Zeit später einen Sklaven vorbei geschickt, um einen Termin ausmachen zu lassen. Eine Hochzeit wollte organisiert werden, und es gab immer die leidigen Details, die einem alles verderben konnten... vor allem wenn die Erwartungen vorher nicht klar abgesteckt waren. Und um dafür zu sorgen, dass auch die Hochzeit so reibungslos wie möglich ablief, war Seiana nun zum vereinbarten Zeitpunkt hier, um das ein oder andere noch zu besprechen, bevor sie sich in die Organisation der Feier stürzte. Oder besser: andere nach ihren Anweisungen stürzen ließ.

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