Phylake tes Basileias – Torwache des Königsviertels

  • "Waffen??" fragte Quintus verblüfft. Diese Frage erwischte ihn ganz und gar auf dem falschen Fuß, obwohl sie doch hier an der Torwache auf der Hand lag. "Ach so, ja, natürlich." Der Aufforderung des Miles gemäß, streckte Quintus seine Arme aus und erwartete die angekündigte Leibesvisitation.


    "Soll ich mich auch noch ausziehen?" Bei den hiesigen Temperaturen hatte der Verginier sowieso nicht viel an.

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    Mamercus kassierte einen schrägen Blick für seinen Scherz, der deutlich machte, dass der Legionär nicht unbedingt auf nackte Männerleiber stand.


    "Bloß nicht", brummte er dann. Sein Tesserarius musste sich ein Prusten verkneifen.


    "Los, komm. Verschwinde, bevor ich's mir anders überlege" raunzte der Legionär, der seinen Tesserarius mit einem bösen Blick strafte, woraufhin jener aber nur zur Kichern begann.


    "Zur Regia Praefecti geht's einfach die Straße rauf. Da gibt's noch ein paar Kameraden, die führen dich dann zum Anmelderaum der Scribae", brummte der Legionär dann noch und winkte dem Verginius dann als Zeichen, dass er sich vom Acker machen sollte. Mittlerweile wartete auch schon jemand anderes hinter ihm, der ungeduldig dreinsah. Der Tesserarius hingegen grinste Mamercus breit an, als dieser vorüberging.

  • Die barsche Reaktion der Torwache auf seine ganz und gar ernst gemeinte Frage rief Quintus deutlich in Erinnerung, dass er sich in Alexandria zwar in der hellenischen Hemisphäre der Oikumene befand, hier im alten Königsviertel aber doch wieder eher unter römischer Fuchtel, so dass hier unbekleidete Männerkörper - und sei es im Dienste der Sicherheit - eher Kopfschütteln hervorriefen.


    Na, Quintus sollte es recht sein, gelangte er dadurch doch schneller zu seinem Ziel, nämlich der Regia Praefecti. Nach einem Abschiedsgruß schloss sich der Verginier der Anweisung des aufsichtsführenden Legionärs gemäß einigen anderen Soldaten an, die ihn zum Anmelderaum der Scribae führten.

  • Mit einem Gefolge von zwei Milites der Flotte war Cnaeus vom Hafen zum Königsviertel geritten, um den Palast des Praefectus Aegypti aufzusuchen und bei Minidius Geminus vorstellig zu werden, wie es ihm aufgetragen worden war. Cnaeus hatte sich hierzu in eine frische Offiziersuniform geworfen und sich sauber herausgeputzt. Obwohl Torquatus den neuen Statthalter bei seinem Einzug aus der Ferne beobachten konnte, hatte er sich noch kein Urteil gebildet. Hierzu waren zu wenig Informationen über Geminus zu ihm vorgedrungen. Völlig uneingenommen machte er also bei der Torwache halt und ließ sich von einem der Milites ankündigen. "Subpraefectus Classis Cnaeus Fabius Torquatus wünscht zum Palast vorgelassen zu werden. Er soll beim neuen Praefectus Aegypti vorstellig werden."

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    Die Wachposten wiederum gehörten ganz normal zur Legion und nicht zur Classis und unterließen damit irgendwelche militärischen Grüße auch in Richtung des Subpräfekten. Aber da allesamt hier vor ihnen Teile des Exercitus Romanus waren und zumindest der Subpräfekt wohl römischer Bürger, sprach nichts dagegen, die drei Gestalten durchzulassen.
    "Einfach bis zur Kreuzung da vorne und dann links bis zum Palast. Ist nicht zu verfehlen."
    Auf irgendwelche Durchsuchungen verzichteten die Wachposten ebenso. Natürlich war ein römischer Offizier bewaffnet und natürlich sollte das auch so sein.

  • Der Befehl war eindeutig. Ich hatte mich beim Praefectus Aegyptii zu melden. Die Towache zum Königsviertel wurde wie zu seiner Zeit von der XXII. Legion gestellt. Das er mal dazu gehört hatte war heute unbedeutend. " Salve, Nauarchus Decimus Massa, classis Augusta Alexandrina, Trireme Aeternitas. Ich habe den Befehl mich beim Praefectus Aegyptii einzufinden."

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    "Die Straße runter bis zur Kreuzung da vorne, dann links bis zum Palast. Kaum zu verfehlen. Die Wachen dort weisen dir dann den Weg zum richtigen Zimmer."
    Die Antwort kam standardmäßig und mit wenig Begeisterung in der Stimme. Die kühle Zeit neigte sich dem Ende zu und bald schon würden die Tage hier nicht nur erdrückend heiß werden, sondern bei Einsetzen der Nilflut auch wieder schwül. Und keine der Wachen spürte da besonderen Elan.
    So winkten sie den Nauarchus einfach durch und verzichteten auf Untersuchungen oder böse Worte. Römische Bürger waren ja zivilisiert.

  • Stunden irrte ich durch die Stadt, bis ich den Palast gefunden hatte. Irgendetwas war in der Luft! Die Straßen waren insgesamt recht leere und kaum jemand ließ sich für eine Auskunft gewinnen. Die meisten wiegelten hektisch ab. Zunächst war mir das egal. Ich hatte einen Auftrag zu erfüllen. Am Eingang befand sich eine recht grimmig dreinschauende Wache. Hier musste ich mich wohl anmelden.
    Salve Kamerad! Ich bin Hagnon Tiro von der Flotte. Ich soll hier einen Brief vom Subpraefecten an den Procurator übergeben. Derweil holte ich den Brief aus der Tasche und hielt diesen der Wache vor die Nase. Ich hoffte, dass diese Person das Sigel identifizieren konnte.

  • "An den Procurator Idios Logos?" fragte die Wache ein bisschen ungläubig. "Oder an den Procurator Neaspoleos?" Procurator war ja eine sehr unspezifische Berufsangabe, die nichts anderes bedeutete als "Verwalter". Und von denen gab es in Basileia mehr als genug...

  • Gute Frage! Ich musste überlegen:" Nes nos nus mus.....verdammt wie hieß dieser Mensch?!" Da fiel mir der Name schlagartig wieder ein! Neaspoleos! Procurator Neaspoleos ! Bin ich hier richtig?
    Ich hoffte natürlich inständig nicht umsonst die ganze Tour hierher gelaufen zu sein....

  • "Dacht ich mir. Der Idios Logos arbeitet eher mit uns Jungs von der Deiotoriana zusammen." erwiderte der Wächter, der offensichtlich ebenfalls ein Legionär war. Er grinste ein bisschen arrogant. "Ist ja auch der höherrangigere Procurator!"


    Dann streckte er die Hand aus. "Du kannst mir den Brief geben. Ich sorg' dann dafür, dass er ankommt." Man musste ja nicht jeden Boten reinlassen...

  • Keine schlechte Idee den Brief der Wache zu geben. Immerhin hätte ich meinen Auftrag schnell ausgeführt und könnte den merkwürdigen Dingen in der Stadt auf dem Rückweg noch auf den Grund gehen. Auf der anderen Seite konnte ich so nicht sicher sein, dass der Brief den Procurator auch wirklich erreichen würde. Wer war diese Wache schon? Ein Soldat sicher, aber konnte man ihm auch vertrauen?
    Verzeih Kamerad, aber ich habe Auftrag den Brief persönlich zu übergeben! Das verstehst du sicher. Also, wie komme ich zum Procurator?
    Ich musste unmissverständlich klar machen, dass es hier keine Alternative gab. Trauen, durfte manniemandem!

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